2012 kam zudem der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) an Bord. Im Jahr 2019 konnte auch der Bundesverband CarSharing (bcs) begrüßt werden. Alle sechs Organisationen sind Mitglied der Allianz pro Schiene, die ihrerseits mit zwei Vertretern der Geschäftsstelle in der Jury repräsentiert ist. Hinzu kommen zwei Tourismus-Experten: Die Kooperation Fahrtziel Natur und der Deutsche Tourismusverband senden je eine Vertreterin in die Jury.
Dr. Kathrin Bürglen
Dirk Flege
Dr. Andreas Geißler
Iris Hegemann
Dr. Kathrin Bürglen
vertritt die Kooperation Fahrtziel Natur, die sich seit 2001 für nachhaltigen Tourismus in Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservats einsetzt. Aktuell beschäftigen sich die Fahrtziel Natur-Engagierten von BUND, VCD, NABU und DB AG mit der Frage, wie Mobilität und touristisches Angebot besser verknüpft werden können.
"Für mich als Verkehrs- und Tourismuswirtschaftlerin ist die sinnvolle Verknüpfung von Mobilität und Tourismus ein Herzensthema. Schon seit vielen Jahren entwickle ich Kooperationen, die Bahnreisen in Städte und Tourismusregionen fördern. Deshalb werde ich auch in der Sonderpreis-Jury ein besonderes Augenmerk auf diesen Aspekt haben."
Dirk Flege
seit 2001 Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, hat den Wettbewerb „Bahnhof des Jahres" initiiert. Zuvor hatte er als Bundesgeschäftsführer des Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Kooperation mit dem „Stern" und dem Meinungsforschungsinstitut emnid bereits das „VCD-Bahnkundenbarometer" konzipiert. Der Diplom-Politologe, Master of Business Marketing und gelernte Journalist hat in der Konzernzentrale der Deutsche Post AG neue Geschäftsideen im Dienstleistungsbereich entwickelt, als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für einen Verkehrspolitiker im Bundestag gearbeitet und war vier Jahre Geschäftsführer des Naturschutzbund Deutschland in Baden-Württemberg.
„Bahnhöfe sollten idealerweise eine individuelle Note haben. Das unterscheidet sie von Flughäfen. Ohne Charakter und das gewisse Etwas wird kein Bahnhof zum Bahnhof des Jahres. Ich versuche möglichst ganzheitlich an die Bahnhofstests heranzugehen. Von der Information über die Sauberkeit bis hin zu allen möglichen funktionalen Aspekten. Am Ende entscheidet aber immer das subjektive Wohlfühlgefühl."
Dr. Andreas Geißler
ist seit 2004 Referent für Verkehrspolitik bei der Allianz pro Schiene und kennt nahezu jeden Streckenkilometer in Deutschland aus eigener Anschauung. Als leidenschaftlicher Bahnfahrer schrieb der promovierte Historiker seine Dissertation über den nichtstaatlichen Bahnbau in Pommern und Westfalen 1880-1914.
„Bei einem gelungenen Bahnhof passt alles zusammen: Vom entspannten Ankommen, über den unkomplizierten Ticketkauf bis zum einfachen Einstieg in den Zug. Deshalb ist mir die Benutzerfreundlichkeit eines Bahnhofs besonders wichtig. Häufig sind es die kleinen Bahnhöfe, in denen man sich besonders wohl fühlt: Wo es sichere Fahrradparkplätze unweit der Bahnhofshalle gibt, die Wege kurz sind und barrierefrei und das Personal immer einen passenden Reisetipp parat hat. Um zu einem Bahnhof des Jahres ausgezeichnet zu werden, braucht es darum auch keine astronomisch hohen Fahrgastzahlen.“
Iris Hegemann
ist seit 2003 beim Deutschen Tourismusverband e. V. tätig und vertritt als Referentin maßgeblich die Mobilitäts- und Qualitätsthemen der Dachorganisation für den Deutschlandtourismus. Als Dipl. Geographin und in ihrer Funktion als Leiterin der Fachthemen und Kooperationen betreut sie beim DTV den Fachausschuss Qualitätsinitiativen im Tourismus sowie den Fachausschuss Mobilität, in dem rund 30 Verkehrsexperten vertreten sind.
„Bahnhöfe sind Start- und Endpunkt einer Reise und stellen einen essentiellen Baustein in der Reisekette dar. Der Freizeit- und Tourismusverkehr erfordert ein Konzept, das in höchstem Maß serviceorientiert ist, da der Zweck der Fahrten ein anderer ist als der von Fahrten, die aus beruflichen Gründen unternommen werden. So ist der nicht ortskundige Gast besonders auf leicht zugängliche Informationen angewiesen, aber auch auf möglichst barrierefreie Zugänge oder Einrichtungen der Gepäckaufbewahrung. Der Bahnhof ist die Visitenkarte einer Destination und sollte daher die Gäste mit einer herausragenden Qualität hinsichtlich Infrastruktur, Service und Dienstleistung willkommen heißen.“
Matthias Kurzeck
Martina Löbe
Karl-Peter Naumann
Christian Schultz
Matthias Kurzeck
Matthias Kurzeck vertritt den Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD), der sich für eine umwelt- und sozialverträgliche, sichere und gesunde Mobilität in Deutschland einsetzt.
Martina Löbe
ist leidenschaftliche Radfahrerin und für den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC e. V.) in der Jury zum Bahnhof des Jahres. Sie widmete ihre Diplomarbeit dem Thema der Fahrradmitnahme im Schienenpersonennahverkehr und hat einige Zeit den Fachausschuss Öffentlicher Verkehr im ADFC geleitet. Auch in ihrem Beruf ist Martina Löbe dem Schienenverkehr verbunden. Sie ist Leiterin Streckenorganisation Straßenbahn bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG).
„Die Ansprüche, die an einen Bahnhof gestellt werden, sind im Laufe der Zeit vielfältiger geworden. Unsere Fortbewegung ist immer häufiger multimodal und die Bedeutung des Fahrrades ist gewachsen. Dies braucht eine umsichtige Bahnhofsgestaltung: eine, die den Bedürfnissen der reisenden Menschen gerecht wird, individuell und nutzerfreundlich ist sowie sich in die gewachsenen Strukturen des Bahnhofs und seines Umfeld stimmig einfügt. Als Radfahrerin schaue ich ganz genau hin, was alle Aspekte der Verknüpfung von Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr anbelangt.“
Karl-Peter Naumann
beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Eisenbahn, war langjähriger Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN und ist seit März 2012 Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes. Seit 2000 engagiert er sich als Vorstandsmitglied der Allianz pro Schiene. Außerdem ist der studierte Chemiker im Beirat der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP) und hat mehrere Konzepte zur Verbesserung des Eisenbahnverkehrs in Deutschland entwickelt.
„Als überzeugter und häufiger Bahnreisender messe ich dem Bahnhof eine große Bedeutung zu. Er ist Beginn und Ende meiner Reise und soll mir dabei helfen, dass ich die Zugfahrt genießen kann. In der Jury für den ‚Bahnhof des Jahres' achte ich besonders darauf, dass auch Familien mit Kinderwagen und Menschen mit Behinderungen problemlos zum Zug finden. Die Wartezeit am Bahnhof soll möglichst angenehm sein. Ich möchte mich hinsetzen können, etwas Gutes zu essen und zu trinken bekommen sowie Reiseproviant oder Mitbringsel kaufen können."
Christian Schultz
ist Bundesvorstand Verkehr im Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV) und engagiert sich außerdem ehrenamtlich als Abteilungsleiter Fernverkehr für den Berliner Fahrgastverband IGEB e.V. Seit Abschluss seines Maschinenbau-Studiums arbeitet der Diplom-Ingenieur in den Bereichen Arbeitssicherheit, Umweltmanagement und Brandschutz bei den Viessmann Werken Berlin.
„Bahnhöfe sind die Visitenkarten der Bahnen. Im Idealfall sind sie Knotenpunkte der Verkehrsträger Zug, Bus, Auto und Fahrrad. Mir geht es beim ‚Bahnhof des Jahres' vor allem um den Komfort der Reisenden. Deshalb honoriere ich besonders kurze und für alle problemlos nutzbare Umsteigewege und ein attraktives Umfeld, das Reisenden viel Service bietet. Die Auszeichnung trägt hoffentlich dazu bei, dass Verfall und Vandalismus leer stehender Stationen bald der Vergangenheit angehören."
Bruno Merz
Michael Ziesak
Bruno Merz
„Mir ist Nutzerfreundlichkeit ein wichtiges Anliegen. Beim Thema Bahnhof kommt auch der Aspekt der Verknüpfung hinzu: Ausreichende Parkmöglichkeiten mit kurzen Wegen, aber auch Wechselmöglichkeiten zu neuen Mobilitätsformen machen einen Bahnhof zur Schnittstelle für moderne Mobilität."