Berlin. Der Bahnhof Hamburg Dammtor als bester Großstadtbahnhof und der Bahnhof von Oberstdorf als bester Kleinstadtbahnhof sind die Bahnhöfe des Jahres 2006. Die Allianz pro Schiene prämiert zum dritten Mal die bundesweit besten Bahnhöfe aus Kundensicht. Deutschlands Spitzenbahnhöfe werden immer besser. Um Bahnhof des Jahres zu werden, reicht es längst nicht mehr, ein saniertes und schönes Gebäude zu haben. Die Kunden wollen sich rundherum wohl fühlen. Und das können sie in Hamburg Dammtor und Oberstdorf ohne Einschränkungen, sagte Dirk Flege, Jury-Mitglied und Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Freitag in Berlin.
In der Allianz pro Schiene-Jury sind auch die beiden mitgliederstärksten deutschen Fahrgastverbände Verkehrsclub Deutschland (VCD) und Pro Bahn vertreten.
Die Entscheidung für zwei der nominierten acht Bahnhöfe ist uns nicht leicht gefallen. Alle acht Kandidaten aus der Endrunde haben das Zeug zum Siegerbahnhof. Am Ende hatten Hamburg Dammtor und Oberstdorf jedoch verdient die Nase vorne. Sie sind unsere Bahnhöfe der Herzen‘ „, so Prof. Monika Ganseforth, Jury- und Vorstandsmitglied beim Verkehrsclub Deutschland, VCD.
Karl-Peter Naumann, Jury-Mitglied und Vorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn: Heute sind die erfolgreichen Bahnhöfe Drehscheiben für den gesamten Öffentlichen Verkehr einer Stadt, von der U-Bahn bis zum Fernverkehr. Darüber hinaus wachsen sie aber auch in die Rolle von zentralen Service- und Dienstleistungszentren. Die beiden Siegerbahnhöfe erfüllen diese verschiedenen Funktionen besonders vorbildlich.“
Wie in den beiden Jahren zuvor, bei der Wahl von Hannover und Lübben (2004) und Mannheim und Weimar (2005), wurden die Siegerbahnhöfe auch diesmal auf der Grundlage einer repräsentativen Kundenbefragung ausgewählt. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut infas befragte im Frühjahr 2006 insgesamt 14.990 Kunden, die an 398 Bahnhöfen rekrutiert wurden.
Aus der Gruppe der besten 40 Bahnhöfe nominierte die Jury acht Bahnhöfe nach einem Qualitätscheck vor Ort. Getestet wurden dabei 10 Kriterien wie Sauberkeit, Kundeninformation, die Integration in die Stadt oder die Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 936 Mio. Euro für die Sanierung und Instandhaltung von Bahnhöfen in Deutschland ausgegeben. Davon entfielen auf den Bund 263 Mio. Euro (28%), Länder und Kommunen 230 Mio. Euro (25%) sowie die DB AG 443 Mio. Euro (47%).
Der Festakt mit der Enthüllung der Siegertafeln in den Bahnhöfen Hamburg Dammtor und Oberstdorf findet Anfang Oktober statt.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 15 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 71 bahnnahen Unternehmen.