Berlin. Als hervorragende Chance für Unternehmer, mehr für das Klima zu tun hat die Allianz pro Schiene das Gleisanschlussförderprogramm der Bundesregierung bezeichnet. Bis heute hat das im September 2004 gestartete Programm mehrere 100.000 Lkw-Fahrten auf die Schiene verlagert und der Umwelt Zigtausende von Tonnen des klimaschädlichen CO2 erspart, sagte Klaus-Dieter Hommel, Bundesvorsitzender der Verkehrsgewerkschaft GDBA und Vorstandsmitglied der Allianz pro Schiene. Die Fördergelder für einen neuen Gleisanschluss werden immer noch nicht vollständig abgerufen, bedauerte Hommel. Seit Beginn des Bundesprogramms hat das für die Vergabe der Fördermittel zuständige Eisenbahnbundesamt nach eigenen Angaben 41 Förderanträge mit einem Gesamtvolumen von rund 24 Millionen Euro bewilligt. Jährlich stehen 32 Millionen Euro zur Verfügung.
Der Präsident des Eisenbahnbundesamtes, Armin Keppel, räumte in einem Online-Interview mit der Allianz pro Schiene ein, dass viele Unternehmen nur zufällig von den Fördermöglichkeiten erfahren. Das Programm muss aktiver beworben werden. Da ist noch großes Aufklärungspotenzial“, sagte Hommel an die Adresse von Bundesverkehrsminister Tiefensee und Bundeswirtschaftsminister Glos gerichtet. Für die Antragstellung bietet das Eisenbahnbundesamt Hilfe an. Es gilt das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Schiene auch für kleine und mittlere Unternehmen bei dem geänderten Eisenbahnverkehrsmarkt eine durchaus interessante Alternative zum vermeintlich flexibleren Lkw darstellen kann“, so Keppel.
Dank der Gleisanschlussförderung konnten laut Eisenbahnbundesamt bislang jährlich 5 Millionen Tonnen von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Das entspricht einer Verlagerung von 1,5 Milliarden Tonnenkilometern. Die Allianz pro Schiene fordert, die Geltungsdauer des Bundesprogramms, das im August 2009 abläuft, zu verlängern. Klaus-Dieter Hommel: Die Gleisanschlussförderung ist eine äußerst effektive Investition, die die begünstigten Unternehmen zur Gegenleistung verpflichtet. Mehr Unternehmen sollten diese Chance nutzen.“
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit-Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 78 Unternehmen der Bahnbranche.