Liebe Leserin, lieber Leser, |
| vielleicht haben Sie nach der Lektüre unseres letzten Newsletters noch länger über das sagenumwobene Sommerloch sinniert. Möglicherweise sind Sie im verregneten August zu der Erkenntnis gelangt, dass mit Sommerloch nur Ihre Regentonne gemeint sein kann – oder der kreisrunde Mückenstich auf Ihrem Arm? Unserem geschätzten Fördermitglied Siegfried Büttner von Menlo79 ist es jedenfalls als einzigem Leser gelungen, das Sommerloch im Bild festzuhalten: 49.875631707922274, 7.761719366333687. Na, fällt der Groschen? Falls nicht, lassen wir ihn gaaaaanz am Ende unseres Newsletters fallen*. Und apropos Groschen: Wir widmen uns in diesem Newsletter noch deutlich mehr Zahlen als der gerade genannten. In der Haushaltsdebatte des Bundestags wurde über Milliardeninvestitionen für die Schiene gesprochen, zur IAA veröffentlichte das Statistische Bundesamt horrende Pkw-Zulassungszahlen, Bund und Länder streiten weiter über die Finanzierung des 49-Euro-Tickets, und beim Tag der Schiene brechen wir Veranstaltungsrekorde. Viele, viele Zahlen – dennoch ist für die Lektüre dieses Newsletters Mathe-Abi keine Voraussetzung, versprochen. Mit dieser frohen Botschaft wünschen wir Ihnen ebenso viel Freude mit unseren Buchstaben wie mit den angedrohten Zahlen. Herzliche Grüße Sabrina Wendling |
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| | Hauptsache, es fängt mit „Deutschland“ an |
| Deutschlandtakt, Deutschlandpakt, Deutschlandtempo, Deutschlandticket – zugegeben, langsam wird’s etwas verwirrend mit Begrifflichkeiten, die mit Deutschland beginnen. Aber ganz gleich wie man es auch nennt, dass Deutschland in Sachen Modernisierung und Verkehrswende vorankommen muss: Es ist ein gutes Zeichen, dass in der Haushaltsdebatte des Bundestages diese Woche nicht über die Sinnhaftigkeit von Milliardeninvestitionen (wie wäre es mit Deutschland-Wumms?) in die Schiene gestritten werden musste. Bereits im Juli hatten wir mit Blick auf den Haushalt 2024 gelobt, dass sich bei den Investitionen eine echte Trendwende zugunsten der Schiene abzeichnet. Darüber freute sich in der Haushaltsdebatte dann auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Christian Schreider: „Auch die Allianz pro Schiene – der Spitzenverband all derer, die es gut meinen mit der Eisenbahn – sieht im Verkehrshaushalt eine historische Wende“, sagte er vergangenen Mittwoch im Plenum des Deutschen Bundestages. Schreider nannte den Verkehrshaushalt ein klares Bekenntnis zu den verkehrspolitischen Zielen des Koalitionsvertrags – die Regierung meine es ernst mit der Verkehrswende. Das hören wir wirklich gerne. Allein, in der vergangenen Woche fand auch die Internationale Automobil Ausstellung (IAA) statt. Und die Signale, die der Bundeskanzler von dort gesendet hat, passen nicht so ganz zur Verkehrswende. Das lassen wir nicht so stehen, dazu kommen wir später nochmal in diesem Newsletter. |
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| | Für die Schiene begeistern |
| Nur noch drei Tage, dann ist es wieder so weit: Vom 15. bis zum 17. September feiern wir den Tag der Schiene! Ein Jahr lang hat die ganze Branche gerödelt, geredet und gerackert. Wir in der Geschäftsstelle der Allianz pro Schiene haben rotiert, strukturiert und organisiert – mit dem sowas von hocherfreulichen Ergebnis, dass wir alle gemeinsam mehr als 350 Veranstaltungen auf die Beine gestellt haben. Das ist wirklich eine sensationelle Leistung! Stellwerke und Instandhaltungswerke öffnen am Wochenende Tür und Tor, es gibt Job-Speed-Datings mit Personalern und Personalerinnen, After-Work-Events für Suchende und Umorientierungswillige, kurzum: bei dutzenden Veranstaltungen werden Fachkräfte gesucht – und wie unsere Premiere des Tags der Schiene im vergangenen Jahr bereits gezeigt hat, auch gefunden. Der Tag der Schiene ist damit nicht nur eine tolle Feier, sondern für die Branche und ihre Zukunft von unschätzbarem Wert. Auch unsere neue Mannschaft und Frauschaft an #Trainfluencern ist ein wahrer Schatz, wenn es darum geht, Menschen für die Schienenbranche zu begeistern. Unsere 17 alten und auch neuen Gesichter haben wir vergangene Woche bei dem Branchen-Event Zukunft Nahverkehr vorgestellt. Sie rühren ganzjährig die Werbetrommel für die Schiene und stellen ihre Jobs in den sozialen Medien ins Schaufenster – natürlich sind einige auch beim Tag der Schiene mit dabei. |
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| | Verkaufte Bahnhofsgebäude |
| Schnell noch eine Brezel kaufen oder die Zahnbürste, die man zuhause vergessen hat: Bahnhofsgebäude sind für Reisende die Anlaufstelle, um sich mit dem Nötigsten zu versorgen, wenn sie ankommen oder abfahren. Aus Sicht der Reisenden scheint es da ganz logisch, dass Bahnhofsgebäude und Bahnhof zusammengehören. Doch während Gleise und Bahnsteige fast immer zur Deutschen Bahn gehören und damit vom Bund finanziert werden, sieht es bei den Empfangsgebäuden ganz anders aus – mehr als 80 Prozent der Bahnhofsgebäude wurden in der Vergangenheit verkauft. Grund war der Zwang, dass sie seit der Bahnreform Mitte der neunziger Jahre ausschließlich durch Mieteinnahmen finanziert werden mussten. Wir haben dazu eine interaktive Karte gebastelt, die für jeden Landkreis zeigt, wie viele Gebäude noch der DB gehören und welche das sind. Auch wenn der Verkaufstrend inzwischen gestoppt ist, es muss sich noch deutlich mehr tun – denn die Verkehrswende braucht nicht nur moderne Bahnsteige, sondern auch attraktive Bahnhofsgebäude. Beides gehört zusammen. |
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| | Exportschlager Deutschlandticket |
| Auch wenn die Exporte angesichts der schwierigen Weltlage gerade etwas schwächeln: Deutschland ist immer noch unter den Exportweltmeistern. Unser Exportschlager ist, wie könnte es auch anders sein, der Pkw – genau genommen Kraftwagen und Kraftwagenteile. Wie erfreulich ist es da bitteschön, dass nun auch unser Deutschlandticket ein Exportschlager werden könnte? Portugal hat im August ein 49-Euro-Ticket eingeführt, den Passe Ferroviário Nacional. Jede und jeder kann dieses Ticket für eine unbegrenzte Zahl an Fahrten in den Regionalzügen nutzen – leider mit sehr viel mehr Ausnahmen als hierzulande. Denn das portugiesische Exemplar des 49-Euro-Tickets gilt nicht in Städten wie Porto, Lissabon und Coimbra, was natürlich sehr bedauerlich ist. Aber Sie wissen ja: Man kann Produkte immer noch weiter verbessern, wenn sie erst mal auf dem Markt sind. Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat kürzlich angekündigt, für Frankreich ein 49-Euro-Ticket nach deutschem Vorbild einführen zu wollen. Er habe seinen Verkehrsminister Clément Beaune bereits um entsprechende Schritte gebeten. Der deutsche Verkehrsminister bejubelt das Vorhaben völlig zurecht. Umso wichtiger ist es nun, dass sich der Bund im eigenen Land auch weiterhin zu seiner finanziellen (Teil-)Verantwortung für das Deutschlandticket bekennt. Denn das Deutschlandticket wird nur dann dauerhaft ein Erfolg und ein Vorbild für andere Länder, wenn wir vormachen, dass die Finanzierung dauerhaft gesichert werden kann. |
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| | Aus der Mottenkiste ins Schaufenster |
| So ist das manchmal mit Dingen, die man längst in die Mottenkiste gepackt hat – sie kommen wieder. Das gilt nicht nur für Plateauschuhe und bauchfreie Tops. Ähnlich erging es den Nachtzügen, deren Angebot noch bis vor wenigen Jahren immer weiter runtergefahren wurde – und die inzwischen wieder so stark nachgefragt sind, dass immer mehr Anbieter aufspringen und ihr Angebot ausweiten wollen. Nachtzüge sind also auf bestem Wege sich als Klassiker zu etablieren, die dann wie das Kleine Schwarze nie aus der Mode kommen. Lange galt: Wer TUI sagt, muss auch Flugzeug sagen. Doch nun will auch TUI wieder internationale Zugreisen in den Urlaubskatalog aufnehmen (Osnabrück-Prag gibt es sogar schon). Anfang der neunziger Jahre hatte TUI wegen schwächelnder Nachfrage die Zugreisen mit dem eigenen TUI Ferien-Express aufgegeben, aber wie eingangs schon gesagt: Die Neunziger sind (nicht nur modetechnisch) zurück. Auch die Deutsche Bahn unterstützt den Nachtzugverkehr inzwischen wieder: Zusammen mit den Österreichischen Bundesbahnen werden zwischen Berlin und Wien sowie zwischen Berlin und Paris neue Verbindungen geschaffen. Außerdem werden auch tagsüber die internationalen Zugverbindungen, etwa Richtung Italien, ausgebaut. Bei all den guten Nachrichten muss man natürlich zugeben, dass im grenzüberschreitenden Zugverkehr auch noch eine Menge zu tun bleibt. Davon kann Jon Worth ein Lied singen, der alle EU-Binnengrenzen soweit möglich mit dem Zug überquert hat. Was er auf seiner mehr als 30.000 Kilometer umfassenden Reise gelernt hat, schildert er in seinem Gastbeitrag auf unserer Website. |
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| | Von Augenklappen und Autos |
| Es gibt Dinge in diesem Land, von denen haben wir definitiv zu wenig: Digitalisierung, Palmen, Optimismus und pünktliche Fernverkehrszüge. Und dann gibt es Dinge, von denen haben wir mehr als genug: Bürokratie oder Schuhe zum Beispiel … und Autos. Das Statistische Bundesamt vermeldete vor wenigen Tagen 48,8 Millionen Pkws hierzulande – das ist der historische Höchstwert (geben Sie die Zahl ruhig mal in Ihren Taschenrechner ein, um sich dieses gruselige Ausmaß an Nullen zu vergegenwärtigen). Recht mickrige 2 Prozent dieser Blechlawine biblischen Ausmaßes sind rein elektrisch angetrieben. Aut(o)sch. Soweit mit Augenklappe möglich, setzte Bundeskanzler Olaf Scholz als Stargast auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) sein Feiertags- bzw. Autokanzlergesicht auf und lobte mit wenig Augenmaß und Weitsicht (wieder ein böses Augenklappen-Wortspiel) die Innovationsfähigkeit der deutschen Autobauer. Stolz verkündete Scholz nach seinem Messerundgang, nicht nur wie geplant 15 Millionen E-Autos auf deutschen Straßen anzustreben, sondern irgendwann auch mal 50 Millionen – – – an dieser Stelle braucht es mehrere Gedankenstriche. Nun weiß man nicht so genau, was ein Sturz beim Joggen im Gehirn so alles auslöst – und nicht nur das ZDF weiß, dass man mit dem zweiten (Auge) doch besser sieht als mit dem ersten. Doch diese mangelnde Weitsicht kann nicht nur an der Augenklappe liegen, wie ein Blick in die jüngere Vergangenheit verrät: Denn bereits zu Jahresbeginn zeigte der Kanzler beim als Mobilitätsgipfel getarnten Autogipfel im Kanzleramt, dass er die dringend benötigte Verkehrswende als bloße Antriebswende missversteht. Aber: Nur mehr E-Autos werden der Verkehrswende nicht gerecht. Wohl eher mehr Menschen in weniger Autos (Stichwort Sharing) und mehr Menschen in Bussen und Bahnen. |
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| Stephan Kaiser, Fahrdienstleiter bei der DB Netz AG |
| Hier ein Tastendruck, da ein Knöpfchen drücken – und der Zug macht, was Stephan Kaiser will. Im Stellwerk am Osnabrücker Hauptbahnhof ist der Fahrdienstleiter so etwas wie der Herr über die Züge. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen sorgt Stephan Kaiser dafür, dass die Reisenden möglichst reibungslos ans Ziel kommen. Das heißt dann oft, dass er dem langsameren Güterzug freundlich befiehlt zu pausieren, damit der schnellere ICE vorbeirauschen kann. Dabei beherrscht er sowohl die eher museale Stellwerkstechnik aus den sechziger Jahren als auch die neueste Generation des elektronischen Stellwerks. |
| | Seit zehn Jahren ist Stephan Kaiser inzwischen als Fahrdienstleiter bei der DB tätig. An seinem Job schätzt er, dass es so abwechslungsreich zugeht: „Ich habe nicht nur mit ganz unterschiedlicher Technik zu tun und werde in verschiedenen Stellwerken eingesetzt. Es gibt auch jeden Tag ganz unterschiedliche Phasen. Vor allem, wenn es eine Störung gibt, dann kann es schlagartig ziemlich wild zugehen und stressig werden. Eine schnelle Auffassungsgabe und eine hohe Konzentrationsfähigkeit sind wichtig, wenn man sich dazu entscheidet, als Fahrdienstleiter zu arbeiten. Und natürlich ein Interesse an der Eisenbahn.“ Stephan Kaiser und 28 weitere Berufsbotschafterinnen und Berufsbotschafter sind hier zu finden. |
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| | Ein schöner, schöner Platz wird frei |
| Sie finden uns so sympathisch, dass Sie gerne unsere Büronachbarn werden wollen? Finden wir super, denn wir haben zum 1. Dezember 2023 noch einen Platz in exklusiver Bürolage in der Reinhardtstraße in Berlin-Mitte anzubieten. Wir vermieten ein knapp 58 Quadratmeter großes Schmuckstück: zwei zusammenhängende Büroräume, bodentiefe Fenster mit Ausblick auf die Dringlichkeit der Verkehrswende, 1. Etage mit Fahrstuhl. Wenn Sie nett, reinlich und umweltbewusst sind, freuen wir uns über eine Mail an info@allianz-pro-schiene.de Wir suchen übrigens auch noch einen Werkstudenten oder eine Werkstudentin. Wenn Sie jemanden kennen oder jemanden kennen, der jemanden kennt, freuen wir uns übers Weitersagen. |
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| DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN |
| Ausgewählte Artikel der letzten 30 Tage |
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| Allianz pro Schiene-Termine |
| - * Hier kommt des Rätsels Lösung: Bei 49.875631707922274, 7.761719366333687 handelt es sich um die Koordinaten für die Gemeinde Sommerloch im Landkreis Bad Kreuznach im schönen Rheinland-Pfalz.
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