Liebe Leserin, lieber Leser, | große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Nie waren Fußball und Schiene so eng miteinander verbunden – und das nicht nur, weil viele Fans im Zug anreisen. Bevor Ende der Woche Deutschland und Schottland zur Eröffnung der Fußball-EM aufeinandertreffen, gibt es eventuell auch schon Grund zum Feiern: Mit etwas Glück und gutem Willen schießt der Bundesrat am Freitag die Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes endlich ins Tor. Wir klopfen an dieser Stelle sicherheitshalber dreimal auf Schotter UND auf Kunstrasen. Es wäre doch feierlich, wenn dadurch die Finanzierung der Schieneninfrastruktur künftig etwas einfacher würde. Und damit nicht genug: Kaum wird Mitte Juli der letzte EM-Ball in welches Tor auch immer geflogen sein, startet auf der Schiene ein Projekt, das viele von uns mit ähnlicher Spannung beobachten dürften, wenn auch mutmaßlich ohne das Schwenken von Deutschland-Fähnchen: Die Sanierung der Riedbahn zwischen Mannheim und Frankfurt. Fünf Monate lang können wir dann alle Projektbeteiligten anfeuern und mitfiebern, ob alles nach Plan läuft. Analog zum erhofften Sommermärchen im Fußball könnte das für uns Schienenfreunde ein echtes Wintermärchen werden, wenn das erste Mammutprojekt Korridorsanierung glückt. Aber bleiben wir noch kurz beim Sommer: Ganz gleich, was in der Schienenpolitik oder auf dem Fußballrasen auch passieren mag – wir hoffen, dass Sie einen schönen Urlaub vor sich haben, gut abschalten und sich erholen können. Wir sind auch mal kurz weg und melden uns im August mit dem nächsten Newsletter bei Ihnen. Viel Vergnügen beim Lesen! Sabrina Wendling |
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| | Verkehrsverhalten richtig (be)steuern | Es gab Zeiten, in denen war ein Dienstwagen für Mitarbeitende das Sahnehäubchen auf der Schwarzwälder Kirschtorte (für einzelne trifft das womöglich immer noch zu). Aber Zeiten ändern sich zum Glück. Und die meisten Menschen dürften sich nicht mehr allzu exotisch fühlen, wenn sie für ihre Wege zur Arbeit und im Alltag auch Zug, Bus, Fahrrad, Car-Sharing oder E-Scooter nutzen. Viele Unternehmen in Deutschland würden diesem veränderten Mobilitätsverhalten gern Rechnung tragen und ihren Mitarbeitenden statt eines Dienstwagens einfach ein Budget für den längst praktizierten Mobilitätsmix anbieten. Allein, das setzt in diesem Land eine gewisse Leidenschaft oder mindestens Leidensfähigkeit voraus, was das Führen von Listen betrifft. Bislang muss für das sogenannte Mobilitätsbudget von Mitarbeitenden und Unternehmen für jede Lohnabrechnung genau erfasst werden, welcher Weg mit welchem Verkehrsmittel zurückgelegt wurde – denn je nachdem ob wir von Bike-Sharing oder von der Straßenbahn reden, wird ein anderer geldwerter Vorteil zugrunde gelegt und damit anders besteuert. Wenn Sie jetzt Uff sagen, sind Sie in guter Gesellschaft. Denn bislang nutzen wegen des großen Verwaltungsaufwands nur wenige Unternehmen diese vom Grundgedanken her so tolle Möglichkeit. Zusammen mit unseren Partnern im Bündnis nachhaltige Mobilitätswirtschaft (BüNaMo) – also dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, dem Bundesverband Carsharing und Zukunft Fahrrad – setzen wir uns schon lange dafür ein, die lohnsteuerliche Verrechnung von Mobilitätsbudgets deutlich einfacher zu machen. Umso doller freuen wir uns, dass einige unserer Vorschläge nun in den Regierungs-Entwurf für das Jahressteuergesetz 2024 eingeflossen sind, etwa die Idee einer pauschalen Besteuerung für den klimafreundlichen Mobilitätsmix, die komplizierte Einzelberechnungen und Individual-Besteuerungen überflüssig macht. Wir finden, das Gesetz ist auf einem guten Weg, die nachhaltige Mobilität für viele Menschen attraktiver zu machen. Das begrüßen wir sehr und bleiben mit unserem Team BüNaMo dran am Thema. Langfristig brauchen wir darüber hinaus natürlich auch eine Reform bei der Besteuerung von Dienstwagen, um bei der Wahl der Verkehrsmittel nicht von vornherein die falschen Anreize zu setzen. Womit wir wieder bei unserer Kirschtorten-Analogie vom Anfang wären: Zu viel davon ist einfach ungesund, und am Ende trägt die Gesellschaft die Folgekosten. |
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| | Verkehrswendepreis reloaded | Sie wissen ja: Es gibt diese Dinge, bei denen ist copy and paste eindeutig keine gute Idee, sagen wir bei Doktorarbeiten. Wir verzichten an dieser Stelle auf die newsletter-füllende Auflistung all derer, denen ein laxer Umgang mit geistigem Eigentum anderer zum Verhängnis wurde. Dann gibt es aber auch ein paar Dinge, die unbedingt kopiert und nachgeahmt werden sollten – etwa wenn es sich dabei um konkrete Ideen handelt, die die Verkehrswende voranbringen. Eine herrliche Vorstellung, dass wir alle einfach nur oft genug STRG + C und STRG + V drücken müssten, und zack, wären wir mit der Verkehrswende weiter. Nicht ganz so einfach, aber mit einer ähnlichen Logik streben wir das mit unserer zweiten Auflage des Deutschen Verkehrswendepreises an: Projekte ins Schaufenster stellen, die in Sachen Verkehrswende einen Unterschied machen – erst recht, wenn sie auch andernorts nachgeahmt oder kreativ weitergedreht werden können. 2022 haben wir zum ersten Mal den Deutschen Verkehrswendepreis vergeben. Unter anderem an den PlusBus des Mitteldeutschen Verkehrsverbunds, der vor zehn Jahren über Landkreisgrenzen hinweg regelmäßige Busverbindungen zu Zugbahnhöfen etabliert hat. Seitdem ist das PlusBus-Angebot von vielen weiteren Verkehrsverbünden übernommen worden – auch, weil es durch die Auszeichnung vielen Entscheidern erst bekannt geworden ist. Inzwischen gibt es deutschlandweit 160 PlusBus-Linien. Auch RoadRailLink (r2L) war eines der Projekte, das wir vor zwei Jahren ausgezeichnet haben. Vereinfacht gesagt steckt dahinter eine Erfindung, die Lkw-Trailer kranbar macht – also dafür sorgt, dass deren Fracht auch auf der Schiene transportiert werden kann. Eigentlich ist das nämlich bei etwa 90 Prozent der Lkw-Trailer nicht der Fall. Mit einem speziellen Verlade-Korb geht es dank des RoadRailLinks aber eben doch. Auch hier ist nach der Auszeichnung mit dem Deutschen Verkehrswendepreis der Markt gewachsen, und zwar bis zur Iberischen Halbinsel. Nun suchen wir weitere solcher vielversprechenden Ansätze, die die Verkehrswende vorantreiben und vergeben erstmals auch einen Sonderpreis Baukultur. Hier finden Sie alle Infos zur Auszeichnung und können sich bis zum 3. September mit Ihrem Projekt bewerben. |
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| | 50,5% der Container am Hamburger Hafen werden auf der Schiene weitertransportiert | Jeden Tag werden rund 200 Züge im Hamburger Hafen abgewickelt. Denn das, was Tag für Tag zielstrebig in bunten Containern auf dem Wasser anschwimmt, will anschließend rollend weitertransportiert werden. Und dabei spielt inzwischen die Schiene vielerorts die Hauptrolle. Schon seit der Jahrtausendwende hat sich an den deutschen Seehäfen einiges verändert, und zwar zugunsten der Schiene: Inzwischen (Stand 2022) werden 50,5 Prozent der im sogenannten Seehafen-Hinterland beförderten Container am Hamburger Hafen) auf der Schiene gestemmt. Das entspricht einem Wachstum von mehr als 30 Prozent seit dem Jahr 2005. Zahlen, die aus dem jüngsten Bericht zur Entwicklung der Containerbeförderung des Bundesamts für Logistik und Mobilität (BALM) hervorgehen. Etwa im gleichen Umfang sank der Anteil des Straßengüterverkehrs von 66,3% im Jahr 2005 auf 47,3 % im Jahr 2022. Die Schiene hat den Lkw also beim Containertransport von und zum Seehafen Hamburg überholt; das gilt übrigens auch für den Hinterlandverkehr von Bremerhaven. |
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| | Staatssekretär Theurer beim Förderertreffen | Wie war das schön, viele von Ihnen Anfang Juni während unseres Förderertreffens bei der IVU Berlin persönlich wiederzusehen! Wir haben uns ausgetauscht über die höchst unterschiedliche Stimmungslage in der Schienenbranche, die von emotionalen Hochs wegen gut gefüllter Auftragsbücher bis hin zu absoluten Tiefs wegen exorbitant hoher Trassenpreise derzeit alles bereithält. Wir haben uns gegenseitig Mut zugesprochen und Ihnen versichert, dass wir weiter an den für uns alle so wichtigen Themen mehr Geld für die Schiene, bessere (Steuerungs-)Prozesse und mehr Fachkräfte dranbleiben werden. Da traf es sich gut, dass wir viele Fragen an das Bundesverkehrsministerium direkt loswerden konnten. Denn auch Bundesschienenbeauftragter Michael Theurer gehörte zu unseren geschätzten Gästen. Wir haben mit ihm über den Endspurt beim Bundesschienenwegeausbaugesetz gesprochen – und darüber, dass es danach endlich auch mit dem Moderne-Schiene-Gesetz weitergehen muss. Michael Theurer hat bei uns erstmals angekündigt und versprochen, dass mit dem Gesetz die Elektrifizierung von Schienenstrecken einfacher und schneller vorangehen soll. Damit wird auch eine wesentliche Forderung der Beschleunigungskommission Schiene umgesetzt, in der unser Geschäftsführer Dirk Flege ja sehr aktiv war. Gleich nach der Sommerpause, so Theurer, soll das Moderne-Schiene-Gesetz im Bundeskabinett beschlossen werden. Wir können es kaum erwarten! |
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| | Hürden im europäischen Schienenverkehr abbauen | Vielleicht zählen Sie schon Ihren Urlaubscountdown runter (oder lassen etwas gemütlicher eine App runterzählen), und ihre Flipflops oder Wanderschuhe stehen schon bereit: Im Sommer ist nicht nur gefühlt das ganze Land auf den Socken oder nackten Füßen. Überall können wir es lesen: Wir Deutschen reisen wieder wie die Europameister. Und auch wenn die meisten das nach wie vor gerne im Inland tun, so werden viele Menschen auch mit dem Zug oder dem Flugzeug ins europäische Ausland reisen. Dass es bei den europäischen Zugreisen einen Aufwärtstrend gibt, ist klasse. Es gibt ja auch schon heute eine Reihe attraktiver Verbindungen, viele sogar ohne umzusteigen: Etwa von Berlin nach Budapest oder Basel, von Hamburg nach Kopenhagen, von Köln nach Salzburg oder auch von München nach Rimini. Vieles ist direkt ohne Umstieg von unserem Heimatbahnhof aus möglich. Zusammen mit der Buchungsplattform Trainline haben wir für eine bessere Übersicht kürzlich eine interaktive Karte gebastelt. Die Karte zeigt neben vielen bequemen Reisemöglichkeiten aber auch, dass eigentlich noch viel mehr ginge. Zum Beispiel ist es uns völlig unverständlich, dass es noch immer europäische Nachbarn gibt, die nicht auf der Schiene miteinander verbunden sind: etwa Serbien und Kroatien oder Schweden und Finnland, wobei letztere Verbindung immerhin reaktiviert werden soll. Man stelle sich nur vor, man käme mit dem Auto nicht von einem Land ins andere, weil es keine Straße gäbe. Im Geiste hören Sie sicherlich das empörte Hup-Konzert. Dort, wo es Schienenverbindungen gibt, müssen wir dafür sorgen, dass Menschen schneller vorankommen. Schließlich wollen wir doch, dass internationale Zugverbindungen für noch mehr Menschen eine Alternative zum Flugzeug werden. Es gäbe noch so viele Grenzübergänge zu elektrifizieren, wie unsere Karte immer wieder eindrucksvoll, aber auch erschreckend vor Augen führt. Unsere Freunde vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ) haben in einem Faktenblatt eine sehr übersichtliche To-do-Liste für einen besseren europäischen Zugverkehr zusammengestellt (der natürlich auch im Güterverkehr so wichtig wäre): So gibt es in Europa etwa vier Stromsysteme, mehr als 20 Zugsicherungssysteme und jeweils eigene Betriebsvorschriften. 2021 führte das die Fahrt des „Connecting Europe Express“ eindrücklich vor Augen: Für seine Fahrt durch 26 Staaten benötigte der Zug sage und schreibe 55 verschiedene Lokomotiven. Ein Irrsinn. Die neue EU-Kommission sollte die Harmonisierung des europäischen Zugverkehrs ganz oben auf ihrer Agenda haben, genauso wie die aus Fahrgast-Perspektive viel zu komplizierte Buchung internationaler Zugtickets. Das haben wir kürzlich auch in einem Positionspapier zur Europawahl mit weiteren Verbänden gefordert. Die EU-Kommission sollte etwa Leitplanken für einen fairen Datenaustausch und für angemessene Provisionen zwischen Online-Buchungsportalen und Zugbetreibern entwickeln. Ein Zugticket durch Europa zu buchen würde dadurch genauso einfach wie die Buchung eines Flugtickets. Und genau da wollen wir doch hin. |
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| | Wer Ja sagt, meint meistens auch Ja | Mit Volksabstimmungen und Bürgerentscheiden ist das ja so eine Sache. Sollte man dem Volk aufs Maul schauen, wenn man die Antwort scheut? Und darf man nochmal nachfragen, wenn einem die Antwort dann nicht passt? Fragen über (rhetorische) Fragen. Klingt nicht nur nach Kindergarten, ist es auch. Im April haben wir in unserem Newsletter berichtet über die geplante Stadt-Umland-Bahn zwischen Erlangen und Nürnberg. Eine tolle Sache, die unter anderem einen großen Campus von Siemens in Erlangen für Tausende Mitarbeitende gut erreichbar machen soll. Ein Bürgerentscheid in Erlangen ergab 2016 ein eindeutiges Ja zu dem Vorhaben. Aber wenn Sie glauben, dass ein Ja auch ein Ja ist, dann machen Sie es sich vielleicht ein bisschen zu leicht. Haben die Bürger nicht vielleicht doch Nein gemeint? Haben Sie vielleicht inzwischen ihre Meinung geändert? Die CSU Erlangen stellt Jahre nach dem Bürgerentscheid 2016 plötzlich fest, dass eine Tram Geld kostet. Und dass Autofahrern Straßenfläche verlustig geht. Also beschließt sie, die Bürgerinnen und Bürger am Tag der Europawahl in Deutschland, am 9. Juni, einfach nochmal entscheiden zu lassen, ob sie denn WIRKLICH die Tram wollen, deren Verlängerung auf Nürnberger Seite sich längst im Bau befindet. Gar nicht so überraschenderweise haben die Erlanger wieder Ja gesagt zu ihrer Tram. Und spielen damit den Ball zurück zur CSU, nun endlich abzuliefern und zur Stadt-Umland-Bahn zu stehen. Der Straßenbahn steht nach dem doppelten Ja der Bevölkerung nun wohl nichts mehr im Wege. Das sind wirklich gute Nachrichten. Nun gilt es auch zu zeigen, dass Volkes Stimme zählt. |
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| | Klimaziele für die Tonne | Hochwasser, Dürre, Waldbrände: Der Klimawandel ist eine wissenschaftlich belegte und inzwischen auch sehr erlebbare Tatsache, selbst wenn er immer wieder politisch aufgeladen wird. Klimaziele dagegen sind politisch gesetzt. Ob wir diese Ziele erreichen, hängt nicht davon ab, wie nah wir ihnen gerne schon wären. Damit sich der Klimawandel von unseren Klimazielen auch nur ansatzweise beeindrucken oder gar eindämmen lässt, braucht es ehrgeizige Maßnahmen. Zugegeben, das klingt sehr banal, wenn wir das so aufschreiben. Aber man muss sich in diesen Wochen selbst solcher Dinge vergewissern, die einem wie Binsenweisheiten erscheinen. Noch im März dieses Jahres verkündete Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck stolz, Deutschland werde seine für 2030 gesetzten Klimaziele erreichen. Wir hielten das ja im März schon für ein bisschen optimistisch, denn insbesondere im Verkehrssektor klaffte die Lücke zwischen den gesetzlich zulässigen und den tatsächlich ausgestoßenen CO2-Emissionen zuletzt immer weiter auseinander. Für den Blick in die Zukunft sind Prognosen in der Regel verlässlicher als eine Glaskugel. Erste Prognosen bzw. Projektionsdaten waren auch die Grundlage für Habecks Optimismus. Doch inzwischen wissen wir, dass diese optimistischen Einschätzungen einer genaueren Prüfung nicht standgehalten haben. Zu diesem Ergebnis kommen nicht etwa ein paar zornige Aktivisten, sondern das resümiert ein von der Bundesregierung selbst einberufener, unabhängiger Expertenrat. Der muss nämlich laut Klimaschutzgesetz feststellen, ob die Reduktion der Emissionen bis 2030 tatsächlich erreicht wird. Die Antwort des Expertenrats darauf war ein klares Nein. Und laut Klimaschutzgesetz zählt am Ende nur die Einschätzung des Expertenrats. Eine schallende Ohrfeige für die Bundesregierung. Laut Expertenrat werden in den Projektionsdaten die vorausgesagten Emissionen in den Bereichen Energie, Gebäude und Verkehr deutlich unterschätzt. Denn der Redaktionsschluss für die Prognosedaten war sozusagen bereits im Oktober 2023 – also vor dem Urteil zum Klima- und Transformationsfonds und den daraus folgenden Kürzungen. Auch die angenommenen Gaspreise und Preise für CO2-Zertifikate seien nicht realistisch. Selbst bis zum Jahr 2040 sieht der Expertenrat nicht, dass Klimaziele eingehalten werden. Diese Feststellung kommt kurz nach dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg Mitte Mai, wonach das Klimaschutzsofortprogramm der Bundesregierung nicht ausreicht. Es sei bereits absehbar, dass bis 2030 viele Sektoren die zulässigen Mengen an ausgestoßenen Treibhausgasen überschreiten würden, hieß es in der Urteilsbegründung. Und weiter: Die Einhaltung der Klimaschutzziele dürfe nicht auf falschen Prognosen beruhen. Kommt Ihnen bekannt vor, oder? Das gebremste Engagement der Bundesregierung zur Einhaltung der Klimaziele ist grob fahrlässig. Selbst wenn Sektorenziele nun aufgehoben sind und kein Ressort in der Buhmann-Rolle sein will: Umweltbundesamt, Expertenrat und auch die Richter am Oberverwaltungsgericht weisen auf die miserable CO2-Bilanz des Verkehrssektors hin. Dabei liegen die Lösungen mit dem Abbau umweltschädlicher Subventionen und der Förderung des Schienenverkehrs auf dem Tisch. Wie also wäre es, wenn wir uns Klimaziele nicht nur politisch setzen – sondern wenn wir auch alles daransetzen, sie zu erreichen? |
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| Dr. Katrin Fischer, Bauingenieurin bei der DB Bahnbau Gruppe | | Katrin Fischer ist promovierte Bauingenieurin. Als sie 2014 bei der Deutschen Bahn anfängt, bekommt sie es direkt mit Stuttgart 21 zu tun. Ihre Aufgabe damals ist das Risikomanagement auf der Baustelle. Doch beim Anblick der riesigen Berge an Ton- und Naturstein, die nach dem Ausheben der kilometerlangen Tunnel anfallen, lag es nahe sich zu fragen: Was, wenn man diese Hunderttausenden Tonnen Material nicht einfach entsorgt, wie es ja eigentlich vorgesehen ist, sondern sie weiterverwertet? Eine so einfache und gleichermaßen geniale Idee. Denn die Entsorgung des sogenannten Erdaushubs kostet viel Geld. Dass es dann auch noch viel nachhaltiger ist, Erde, Stein und Co. wiederzuverwerten, versteht sich von selbst. „Abfälle wiederzuverwenden, sie als Rohstoffe zu nutzen, klingt erstmal einfach“, sagt Katrin Fischer. „Dennoch gibt es viele Herausforderungen zu meistern, von der Transportlogistik bis hin zu rechtlichen Vorgaben. Aber es lohnt sich: Tonstein, wie wir ihn bei Stuttgart 21 ausgegraben haben, eignet sich zum Beispiel sehr gut für die Ziegelindustrie. Das Material kann gebrannt und anschließend als Ziegel verbaut werden. Das Tonstein-Material aus dem Stuttgart21-Projekt etwa hat Alnatura für sein Hauptgebäude in Darmstadt genutzt, das wurde in Stampflehmbauweise gebaut. Das ist ein sehr schönes und nachhaltiges Gebäude geworden.“ Aus der Idee der Wiederverwertung wurde „Erdpool“, ein Start-up der DB Bahnbau Gruppe. Mittlerweile ist das Team mit seinen Fachexperten gewachsen und verwertet Erdaushub aus Infrastrukturprojekten nachhaltig. Unterstützend wird die „Erdpool App“ eingesetzt, um effizient Millionen Tonnen an Erde und Steinen in den Wirtschaftskreislauf zu bringen. Für diese Innovation haben wir Katrin Fischer 2022 mit dem Clara Jaschke Preis für erfinderische Frauen in der Bahnbranche ausgezeichnet. Katrin Fischer und unsere weiteren Preisträgerinnen finden Sie hier. |
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| | Michail Stahlhut neues Vorstandsmitglied | Unser Vorstand freut sich über einen Neuzugang: Bei unserem Förderertreffen am 6. Juni wurde Michail Stahlhut zum stellvertretenden Förderkreissprecher und damit auch in den Vereinsvorstand der Allianz pro Schiene gewählt. Damit haben wir einen absoluten Güterverkehrs-Experten in vorderster Reihe. Michael Stahlhut ist CEO bei der HUPAC, dem größten Anbieter von Kombiniertem Verkehr in Europa. Ganz frisch ist er auch zum Vorsitzenden des Verwaltungsrats beim europäischen Verband für Kombinierten Verkehr, UIRR, gewählt worden. Michail Stahlhut nimmt den Platz unseres langjährigen Vorstandsmitglieds Hans Leister ein. Bei ihm wollen wir uns herzlich für sein Engagement und seine Verbundenheit zur Allianz pro Schiene bedanken. Im Amt bestätigt wurden unser Förderkreissprecher Manfred Fuhg und unsere stellvertretende Förderkreissprecherin Berit Börke. Die beiden bleiben uns damit weiterhin auch im Vorstand erhalten. Auch ihnen herzlichen Glückwunsch, wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. |
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| Willkommen in der Allianz pro Schiene |
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| Ob durch den Schwarzwald, das Rhein-Neckar-Gebiet oder auch von Ulm bis an den Bodensee: Die SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH bringt ihre Fahrgäste mit 180 Zügen und mehr als 400 Bussen quer durchs Ländle. Insgesamt arbeiten mehr als 1.800 Menschen für die SWEG. Mit einem Marktanteil von 1,9 Prozent gehört sie zu den Top 10 der Eisenbahnverkehrsunternehmen im Nahverkehr auf der Schiene. Wir freuen uns über unser neues Fördermitglied, das übrigens in bester Gesellschaft ist: Denn nun sind die zehn größten Anbieter von Nahverkehr auf der Schiene alle unter unserem Dach. Willkommen! |
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| DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN | Ausgewählte Artikel der letzten 30 Tage | |
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| Allianz pro Schiene-Termine | - 13. Juni, 17.00 – 21.00 Uhr: „THE (BAHN)LÄND – Weichen für den Schienenverkehr von morgen stellen“ in der Landesvertretung BW in Berlin; Podiumsdiskussion mit dem Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege
- 15. Juli, 10.00 – 11.00 Uhr: Pressekonferenz von Allianz pro Schiene und SCI Verkehr zu den Pro-Kopf-Investitionen 2023 in die Schieneninfrastruktur
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