Jeden Tag sind auf Deutschlands Schienen unzählige Eisenbahnerinnen und Eisenbahner unterwegs, die mit ihrem außergewöhnlichen Einsatz für die Reisenden da sind. Die besten Geschichten zeichnen wir mit unserem Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ aus.
Hier finden Sie alle Nominierten für den diesjährigen Wettbewerb (EimiH). Aus hunderten Reisegeschichten aus dem vergangenen Jahr haben wir wieder die schönsten Einsendungen ausgewählt. Unsere Jury kürt aus diesen Einsendungen die Bundes- und Landessieger. Am 29. Mai verkünden wir, wer sich dieses Jahr „Eisenbahner mit Herz“ nennen darf.
Aber auch die Reisenden konnten mitbestimmen: Vom 1. bis zum 31. März 2024 haben Sie Ihren Eisenbahner/in mit Herz-Fahrgastliebling gewählt. Unter allen Nominierten konnte sich Anja Szeglat (DB Fernverkehr) bei der Abstimmung durchsetzen. Über 5.000 Menschen haben abgestimmt und sie zum Fahrgastliebling 2024 gekürt. Hier geht es zur entsprechenden Pressemitteilung.
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Schon eine einzige freundliche Zugbegleiterin wie Verena Aigner kann die Stimmung im ganzen Zug beeinflussen – davon ist unsere Einsenderin überzeugt. Sie spricht in den höchsten Tönen von der BRB-Mitarbeiterin: Selbst an dem wohl vollsten Reisetag überhaupt – dem 23. Dezember – hat Verena Aigner die Ruhe weg. Wegen eines Unwetters rollt der Regionalzug verspätet von München Richtung Salzburg, die Menschen drängen sich in den Gängen und alle Toiletten in diesem Zug sind gesperrt. Auch unter solchen Umständen reagiert Verena Aigner auf alle Anliegen der Fahrgäste zugewandt und gelassen. Besonders hilft sie einer Kundin mit starkem Blasenleiden; sie darf die Toilette trotz Sperrung kurz benutzen.
„Es macht so einen Unterschied, wenn Eisenbahnerinnen verständnisvoll und nicht grantig sind“, schreibt unsere Einsenderin begeistert. ‚Grantig‘ scheint im Wortschatz von Verena Aigner gar nicht vorzukommen – sie ist eine großartige Eisenbahnerin mit Herz und Seele!
Eine Bahnfahrt wird oft dann kurzweiliger, wenn es gelingt, Widrigkeiten mit Humor zu nehmen. Dabei helfen positiv gestimmte Zugbegleiterinnen wie Susanne Barthel. Sie versüßt den Fahrgästen die Zugfahrt von München nach Wangen im Allgäu mit ihrer guten Laune – trotz Verspätungen und Ausfällen wegen Unwetter. Damit steckt sie nicht nur unsere beiden Einsenderinnen an, sondern den ganzen Go-Ahead-Zug. „Wir hatten viel zu lachen. Es war Comedy in höchster Disziplin. Einfach köstlich!“, bescheinigen unsere Einsenderin und ihre Kollegin der Zugbegleiterin.
Witzige Durchsagen wie die von Susanne Barthel sind die kleinen Dinge, die eine Bahnfahrt unvergesslich machen. Als Fazit resümiert unsere Einsenderin: „Was für ein Segen, solches Personal zu haben! Wir sagen von Herzen Danke.“ Ein Herzensdank für eine Eisenbahnerin mit Herz.
Am 2. Weihnachtsfeiertag ist es ruhig im Dreiländereck bei Zittau. Lokführer Jörg Birkenbusch macht sich bereit für eine winterliche Zugfahrt durch die Oberlausitz. Gerade, als er in seinem Führerstand Platz nehmen will, bemerkt er, wie ein kleiner Gast erwartungsfroh in Richtung der Fahrerkabine guckt: der anderthalbjährige Anton. Gemeinsam mit seinem Papa versucht er neugierig, hinein zu lugen. Da ahnen die beiden Zug-Fans noch nicht, dass Jörg Birkenbusch ihnen gleich ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk bereiten wird: Sie dürfen in der offengelassenen Tür stehen bleiben, wenn der Trilex-Zug Richtung Dresden losfährt – aus der absoluten Pole-Position des Fahrgasttraumes!
Begeistert schaut Anton von Papas Armen aus und über Jörg Birkenbuschs Schulter hinweg auf die vielen verschiedenen Knöpfe und Tasten, die der Triebfahrzeugführer (wie Lokführer offiziell heißen) ausführlich und verständlich erklärt. Er zeigt Anton jedes Signal auf der Strecke und jedes Lämpchen an seinem Pult. Durch die hügelige Landschaft bahnen sie sich den Weg nach Dresden, da zeigt ihnen der Lokführer noch eine Pferdekoppel am Wegesrand. Die Freude bei Anton und seinem Papa ist riesig!
Für den einen mag es Alltag sein, für den anderen Abenteuer: Jörg Birkenbusch sorgt mit seiner Kinderfreundlichkeit und Offenheit für dieses einmalige Vater-Sohn-Erlebnis – ein unvergessliches Weihnachtsgeschenk von einem waschechten Eisenbahner mit Herz.
Gleich von mehreren Menschen nominiert wurde die ODEG-Zugbegleiterin Rebekka Bleeck. Alle Einsender:innen waren begeistert von ihrer freundlichen und geduldigen Art. Komplizierte Fragen zum Deutschlandticket beantworten? Für Rebekka Bleeck kein Problem. Eine Geschichte sticht aber besonders heraus:
Unsere Einsenderin möchte in Magdeburg umsteigen, als sie mit ansehen muss, wie ihr der Anschlusszug vor der Nase wegfährt. Frustriert und verärgert, weiß sie nun nicht mehr, wie sie weiterfahren kann. In ihrer Verzweiflung spricht sie eine Mitarbeiterin an, die gerade Feierabend macht: Es ist Rebekka Bleeck von der ODEG, wie sich bald herausstellt. Anstatt auf ihrem Feierabend zu bestehen, zeigt sich die Zugbegleiterin sofort zugewandt und hilfsbereit. Sorgfältig sucht sie die verschiedenen Weiterfahrmöglichkeiten für die gestrandete Frau heraus. „Für mich war es ein absoluter Glücksfall, Frau Bleeck anzusprechen!“, resümiert unsere Einsenderin, die dank Frau Bleecks Hilfe doch noch sicher zu Hause ankommt.
Bei einer echten Eisenbahnerin mit Herz wie Rebekka Bleeck hört das Herz eben nicht nach Dienstschluss auf zu schlagen – es pumpt durchgängig.
Nachts am Bahnhof stranden – ein Albtraumszenario für alle Menschen, besonders für Eltern. Unser Einsender will mit seinem 12-jährigen Sohn vom österreichischen Kufstein weiter nach München und von dort mit dem ICE zurück in die Heimat Hannover. Es ist bereits nach Mitternacht, als Vater und Sohn feststellen, dass der Regionalzug nach München heute von einem anderen Gleis abgefahren ist. Somit ist der letzte Zug weg. Ihr Retter in Not: Zugbegleiter Thomas Böhm, der gerade mit einem Regionalzug aus der anderen Richtung in Kufstein eintrifft. Als die beiden ihn ansprechen, zögert er nicht zu helfen: Er sichert ihnen zu, sie nach Dienstschluss in seinem Privatauto nach München zu bringen. Dank Thomas Böhm müssen unser Einsender und sein übermüdeter Sohn die Nacht nicht am Kufsteiner Bahnhof verbringen, sondern kommen wohlbehalten am Münchner Hauptbahnhof an. Für Thomas Böhm fast schon eine Selbstverständlichkeit, obwohl es für ihn persönlich einen Umweg von über drei Stunden und 200 Kilometer bedeutet – und das mitten in der Nacht! Er selbst sagt: „Es macht mir große Freude, anderen Menschen zu helfen.“
Unwetter können vielleicht Züge aus dem Takt bringen, aber nicht die couragierte Zugbegleiterin Birgitta Bub von der Hessischen Landesbahn. Sie ist an Bord, als unsere Einsenderin Hannah Jestädt mit ihren beiden Freundinnen von Gießen nach Fulda fahren möchte. Trotz Unwetterwarnungen mit Hagel und Starkregen fährt der Zug pünktlich los. Doch nach drei Stationen ist Schluss: Wegen des Sturmes dürfen sie nicht weiterfahren. Nun ist Warten angesagt. Birgitta Bub verkürzt den Fahrgästen die Zeit, indem sie mit ihnen scherzt und die Abläufe für alle verständlich erklärt. Leider ist der Getränkeautomat am Bahnsteig defekt, wo sie zum Stillstand gekommen sind. Birgitta Bub zögert keine Sekunde und besorgt Wasser für alle Fahrgäste in der örtlichen Spielhalle. „Als ich dem Spielhallenbetreiber die Situation geschildert habe, hat er mir die Getränke kostenlos mitgegeben. Das war ausgesprochen nett von ihm“, gibt die 62-jährige Zugbegleiterin das Lob weiter. Immer wieder setzt sie sich persönlich zu den Reisenden – so wie auch zu unserer Einsenderin – und organisiert Taxis, die ihre Fahrgäste von den Bahnhöfen abholen können.
Hannah Jestädt zieht zu der Reise mit Birgitta Bub ein bezeichnendes Fazit: „Auch wenn wir über drei Stunden später als geplant zuhause waren, war es die schönste Zugfahrt meines Lebens. Wir haben viel gelacht und uns so gut aufgehoben gefühlt.“
Alle Jahre wieder – kurz vor Heiligabend – füllen sich die Züge und der Stress wächst. In der Hektik werden vermehrt Gegenstände am Sitzplatz vergessen. Dieses Schicksal ereilt auch unsere Einsenderin, die in Münster den Schreck bemerkt: Der ICE samt Tüte mit emotionalem Erinnerungsstück fährt ihr vor der Nase wieder davon. Sie handelt sofort, spricht einen Schaffner an, der privat unterwegs ist und ihr großzügig seine Hilfe anbietet. Gemeinsam müssen sie aber erstmal ihren Anschluss-ICE in Münster erwischen, der an diesem Tag von einem anderen Gleis abfährt. Dort treffen sie auf Tobias Dölling, der gerade seine Schicht im ICE am Bahnsteig gegenüber antritt. Der Zugbegleiter nimmt sich ihrem Anliegen sofort an und versucht Kontakt aufzunehmen zu dem Zug mit dem Gegenstand. Er lässt nicht locker, bis er die Kollegen erreicht – und dann warten sie zusammen, bis die entlastende Nachricht durchgegeben wird: Der Gegenstand konnte sichergestellt werden.
Unsere Einsenderin muss nicht lange auf ihr Gepäck warten, denn dank Tobias Döllings Einsatz bekommt sie es in Düsseldorf direkt zum Zug gereicht. Sie ist zu Tränen gerührt: „Ich bin so unendlich dankbar für dieses Weihnachtswunder und das obwohl Weihnachten bei mir aus privaten Gründen dieses Jahr nicht stattfinden kann.“ Ein schöneres Geschenk hätte Tobias Dölling unserer Einsenderin somit nicht bereiten können.
Hoch die Tassen! Unser Einsender Helmut Weber verbringt mit seiner Mutter einen großartigen Tag auf dem Oktoberfest. Auf dem Rückweg schlägt die Stimmung schlagartig um: Als sie am Münchner Hauptbahnhof umsteigen, erleidet die 78-jährige Mutter einen Kreislaufzusammenbruch – ihr wird schwarz vor Augen. Noch auf der Rolltreppe stürzt sie zu Boden. Die umstehenden Passanten gehen einfach weiter, wie unserem Einsender auffällt – und zeigen keine Zivilcourage. Nicht so Sidney Farrell: Der Mitarbeiter der DB Sicherheit erscheint wie bestellt an der nächsten Ecke und kümmert sich sofort um Helmut Webers Mutter. Er bringt sie zu einer Bank, misst ihren Puls und besorgt ihr ein Wasser. Zu ihrem Glück ist Sidney Farrell auch Sanitäter. Er versichert ihr, dass sie keine Angst haben muss und tatsächlich macht die ältere Dame etwas später schon wieder Witze. Sidney Farrell begleitet sie noch eigenhändig zur nächsten S-Bahn. Helmut Weber schreibt uns euphorisch: „So einen freundlichen und empathischen Menschen habe ich selten erlebt… Aus diesem Grund ist Sidney Farrell mein persönlicher Eisenbahner mit Herz!“
Werner Fränkle übernimmt gerne die „Weihnachtsschicht“ an der DB-Information in Baden-Baden. Auch an den zwei Tagen mit der wohl höchsten Auslastung – dem 23. und 24. Dezember – bleibt er allen Fahrgästen gegenüber zugewandt und hilfsbereit. An diesen beiden Tagen wird Werner Fränkle gleich mehrfach als „Eisenbahner mit Herz“ nominiert. Eine Einsenderin strandet wegen eines Sturms mit hoher Verspätung in Baden-Baden; doch der freundliche Servicemitarbeiter lässt sie ihren Kummer schnell vergessen. Sie schreibt uns: „Mit seiner sympathischen und liebreizenden Art schaffte er es mir – trotz der schwierigen Zeiten – ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“ Für unseren nächsten Einsender zeigt Werner Fränkle nicht „nur“ Herz, sondern auch persönlichen Einsatz über die dienstlichen Rahmenbedingungen hinaus: An Heiligabend hat Werner Fränkle eigentlich um 17 Uhr Dienstschluss, aber er wartet noch auf einen Rollstuhlfahrer, den er morgens bereits mit dem Hublift eingeladen hat. Der Mann schreibt uns: „Er ist an Heiligabend länger geblieben, damit ich als Rollstuhlfahrer und auf Hilfeleistung angewiesen noch meinen ICE nehmen kann – obwohl er schon lange Feierabend hatte.“ Dank Werner Fränkles Einsatz erwischt unser Einsender um 18:40 Uhr seinen ICE Richtung Mainz und kann mit seiner Familie Weihnachten feiern. Nur vier Tage später hatte Werner Fränkle seinen letzten Arbeitstag. Wir schließen uns den Einsendern an und bedanken uns bei ihm für sein außerordentliches Engagement. Für den Ruhestand wünschen wir ihm alles erdenklich Gute!
Unsere Einsenderin befindet sich im ICE von Bremen nach Köln. Sie möchte unbedingt pünktlich zu dem Kochkurs mit ihren Kollegen erscheinen. Doch ihre Pläne durchkreuzt eine sich immer weiter aufbauende Verspätung: aus zehn Minuten werden zwanzig; aus zwanzig werden dreißig. Die Kollegin, die in Köln bereits auf sie wartet, muss leider schon weiterfahren – damit sie pünktlich zu dem Teamevent erscheint.
Verzweifelt spricht unsere Einsenderin den Zugbegleiter Rasmus Geyer an, der sie sofort unterstützt. Er legt mit ihr zusammen auf ihrem Handy einen Account an, damit sie sich ein Ticket für die Weiterfahrt mit der Regionalbahn kaufen kann und dann doch noch mitkochen kann! Er erklärt der überforderten Fahrgästin die genauen Wege am Bahnhof Köln-Messe-Deutz und sorgt für ihr maximales Wohlbefinden. Dank der Hilfe von Rasmus Geyer erreicht sie den Anschlusszug, kann letztlich die Verspätung abschütteln – und noch über anderthalb Stunden mitkochen. Sie schreibt uns: „Meine Kollegen waren begeistert! Nur durch die Hilfe, Geduld und Freundlichkeit von Herrn Geyer konnte mein Problem aus der Welt geschafft werden.“
Sonne, Oliven und Pinot Grigio – unsere Einsenderin Ulrike Froleyks ist ganz vorfreudig auf den Italien-Urlaub mit ihrem Sohn: Sie fährt von Hannover bis nach Bologna. Beim Umstieg in München ist sie kurz abgelenkt und vergisst ihre Tasche kurzerhand im Zug. Als sie das fehlende Gepäck bemerkt, ist der Zug schon weg. Auf Strickzeug und Lesestoff muss sie zwar verzichten, aber zum Glück führt sie alles Lebensnotwendige bei sich. Auch der Zustieg ihres Sohnes in Salzburg klappt problemlos. Es folgt noch eine großartige Nachricht: Lokführer Stefan Götz findet die verloren geglaubte Tasche der Einsenderin und ermittelt anhand der Sitzplatzreservierung ihre E-Mail-Adresse. Er schreibt Ulrike Froleyks direkt an. Aufmerksam bietet er ihr an, das Gepäckstück am Serviceschalter in München abzugeben. Ulrike Froleyks willigt ein: Am nächsten Tag kann eine Verwandte die Tasche in München abholen und nach Bologna nachschicken. Dank des wachsamen und schnellen Handelns von Stefan Götz ist der Italien-Urlaub gerettet!
Die Welt ist ein Dorf. Das ist eine Erfahrung, die wir alle schon einmal auf die eine oder andere Weise gemacht haben – sei es ein alter Bekannter, der einem im Supermarkt Jahre später über den Weg läuft oder eine Kindheitsfreundin beim Shopping in der fremden Großstadt. Unsere Einsenderin macht diese Erfahrung im Regionalzug von Köln nach Koblenz. Erfreut lauscht sie den humorvollen Ansagen von dem Lokführer im national express. Irgendwie kommt ihr diese Stimme bekannt vor, aber sie kann sie nicht zuordnen. Lokführer Sascha Graf ist ein wahres Goldstück: Er sorgt immer dafür, dass seine Fahrgäste bestens mit Informationen versorgt sind und erheitert mit seinem Witz und Geschick die ganze Stimmung an Bord – Eisenbahner mit Herz eben. Auch um die Azubine kümmert er sich rührend, unsere Einsenderin schreibt: „Sascha fördert sie wirklich mit großem Elan. Wir brauchen mehr Frauen in diesem eher männlichen Beruf.“
Der Groschen ist bei unserer Einsenderin aber immer noch nicht gefallen: Erst nach dem Ausstieg erfährt sie über die sozialen Medien, dass Sascha Graf ihr alter Schulkamerad ist. „Ich wusste, dass er beruflich umgesattelt hatte. Ich folge ihm auch schon auf manchen Plattformen. Aber jetzt das Glück zu haben, ihn endlich live zu hören – das war super!“ Man sieht sich schließlich immer zweimal im Leben.
Nicht alle erinnern sich an ihre erste Zugfahrt als Kind, aber die Begeisterung bei Kindern ist oft am größten für die mächtigen Loks und die vorbeiziehende Landschaft. Was kann diese Faszination noch anfeuern? Richtig, eine Kinderfahrkarte! Mariama Jauernig ist Meisterin im Kinderfahrkarten-Verschenken. Damit rettet sie für die Go-Ahead Baden-Württemberg regelmäßig die Laune bei den Jüngsten und ihren Eltern. Unsere Einsenderin freut sich auch sehr über dieses Engagement – vor allem, weil das bei ihrem Sohn weit über die Kinderfahrkarte hinausreicht. Mariama Jauernig schenkt dem Kleinen ein unvergessliches Zugerlebnis: Spontan darf der stolze Kinderfahrkarten-Besitzer die Zugbegleiterin bei der Fahrkartenkontrolle begleiten. Sie machen zusammen einen schönen Gang durch den Regionalzug. Unsere Einsenderin zeigt sich sehr dankbar – schließlich ist so ein Einsatz alles andere als selbstverständlich.
Was gibt es Schöneres, als nach einer langen Reise mit vielen Umstiegen endlich im letzten Zug nach Hause zu sitzen? Vor allem kurz vor Weihnachten hat es etwas Nostalgisches, wie in dem berühmten Song „Driving Home For Christmas“.
So denkt auch unsere Einsenderin und macht es sich an diesem Dezembernachmittag im letzten vlexx-Zug in ihre Heimat Bad Kreuznach bequem. In diesem Augenblick muss sie mit Schrecken feststellen, dass sie ihre Handtasche im ICE vergessen hat! Da drinnen befindet sich eine halbe Abschrift ihrer Identität samt Ausweis, Schlüssel, Bankkarten, BahnCard, Bargeld für die Feiertage und Weihnachtsgeschenke für die Familie.
In ihrer Verzweiflung sucht unsere Einsenderin in dem vollen Regionalzug nach einer Zugbegleiterin – und findet Ramona Jungels. Trotz des hohen Fahrgastaufkommens nimmt sich die vlexx-Mitarbeiterin sofort ihrem Anliegen an und versucht unermüdlich zu den Mitarbeitern der Deutschen Bahn im ICE durchzukommen, in dem die Handtasche liegt. Nach vielem Hin und Her kommt sie endlich zu den Kollegen der Deutschen Bahn durch und kann bewirken, dass die Handtasche sichergestellt wird. Sie landet im nächstgelegenen Fundbüro in Dortmund, sodass unsere Einsenderin ihr Hab und Gut noch vor Weihnachten wiederbekommt. Voller Dankbarkeit schreibt sie uns: „Das ist das schönste und größte Weihnachtsgeschenk 2023. Hätte sich Frau Jungels nicht persönlich so eingesetzt, wäre die Sache für mich nicht so glücklich ausgegangen.“ So eine konzernübergreifende Kommunikation ist keine Selbstverständlichkeit, aber ein selbstverständliches Handeln für eine echte Eisenbahnerin mit Herz!
Als Mitarbeiterin bei der ODEG-Kunderservice-Hotline erlebt Kathleen Jurack so einiges: Üble Beschimpfungen von frustrierten Kunden und Scherzanrufe stehen auf der Tagesordnung. Letzten Sommer ereilt sie jedoch ein ungewöhnlicher Anruf, bei dem sie außergewöhnlich handelte.
Doch dafür müssen wir erstmal ein Stück zurück in der Zeit reisen. Ein Vater möchte seine elfjährige Tochter zu einer Ferienfreizeit nach Hirschluch begleiten – von Hamburg geht es erstmal nach Berlin, von Berlin mit der ODEG nach Fürstenwalde. Danach soll sie ein Bus an den Zielort bringen. Aber als sie in Fürstenwalde aus dem Zug steigen, stellen sie mit Schrecken fest, dass sie den Koffer haben stehenlassen. In dem Koffer befinden sich wichtige Medikamente für das Mädchen! Ein erstes Telefonat mit der ODEG ist niederschmetternd: Weil Sonntag ist, sei da absolut nichts zu machen.
Die beiden lassen nicht locker; bei einem zweiten Telefonat mit der ODEG haben sie Kathleen Jurack an der Strippe, die sofort alle Hebel in Bewegung setzt. Sie telefoniert sich bis in jenen Zug durch, in dem sich der Koffer befindet. Tatsächlich wird er sichergestellt und die Kollegen machen mit Kathleen Jurack aus, den Koffer noch am selbigen Abend in Fürstenwalde dem Mädchen zu übergeben. Dank dem außergewöhnlichen Einsatz von Kathleen Jurack kann das Mädchen unbeschwert – und in Sicherheit – ihre Ferienfreizeit genießen.
Beim Umstieg in Schleswig bemerkt unser Einsender den ärgerlichen Verlust seines Portmonees. In dem IC, der samt Geldbörse weiter nach Flensburg fährt, finden glücklicherweise die beiden Zugbegleiter Alice Kessel und Robert Zwahr den Gegenstand eingeklemmt zwischen zwei Sitzen. Sofort stellen sie ihn sicher, damit es nicht zu einem Diebstahl kommt.
Doch Alice Kessel und Robert Zwahr machen noch weit mehr, als nur das Notwendigste: Sie begeben sich auf eine Investigativ-Recherche und versuchen die Kontaktdaten unseres Einsenders anhand seines Namens auf dem Personalausweis im Internet herauszufinden. Gesagt, getan: Dabei stoßen sie auf die Telefonnummer seiner Arbeitsstelle in Berlin und erreichen seinen Kollegen! Über den Dritten im Bunde lässt sich ein direkter Kontakt zwischen dem Dreamteam Kessel & Zwahr herstellen und unserem Einsender. Die beiden Zugbegleiter bieten ihm viele unterschiedliche Varianten für die Übergabe des Portmonees an. Er entscheidet sich für die persönliche Begegnung. Noch spätabends fährt er nach Flensburg zu dem Hotel der zwei Bahnmitarbeitenden und erhält dort sein Portmonee zurück. Seine Freude kann er kaum in Worte fassen: „Dank des empathischen Verhaltens und des hohen persönlichen Einsatzes von Alice Kessel und Robert Zwahr sind mir unfassbar viele Probleme erspart geblieben!“ Seine Geldbörse hat auch keinen Kratzer abbekommen – sie ist nur einen kleinen Umweg mit zwei echten Eisenbahnern mit Herz gefahren.
Für unseren Einsender ist Michelle Koch die Retterin in der Not: Er erleidet eine Platzwunde am Jochbein. Dennoch will er unbedingt am selben Abend zurück in seine Heimat reisen und steigt in den ICE Richtung Frankfurt am Main ein. Die Zugbegleiterin ist sofort zur Stelle – sie spricht ihm Mut zu, lauscht seiner Geschichte und bringt natürlich Eis zum Kühlen der Wunde. Im weiteren Fahrtverlauf erkundigt sie sich noch mehrmals nach seinem Befinden. Unser Einsender schreibt, er hätte niemals mit so einem menschlichen Verhalten gerechnet und war positiv überrascht. Sein Credo lautet: „Ich möchte mich bei Michelle Koch bedanken und ihr meinen größten Respekt aussprechen, denn Respekt fängt beim Zuhören an!“
Manche Menschen verhalten sich so überraschend abweisend, dass man nur stutzen kann.
Die Tochter unserer Einsenderin ist unterwegs im vlexx-Zug Richtung Mainz, als sie mehrere Fahrgäste anspricht, ob sie sich zu ihnen setzen dürfe. Einer reagiert nicht, zwei sagen schlicht: „Nein!“
Diese dreiste Ablehnung verletzt das eher schüchterne Mädchen, sie stellt sich allein in den hinteren Teil des Zuges und ihr kommen die Tränen. Glücklicherweise findet die Zugbegleiterin Gabriele Mischler sie, die sofort einfühlsam reagiert. Zunächst vermutet die vlexx-Mitarbeiterin, dass das Mädchen Liebeskummer habe, aber als sie dann den Grund erfährt, fehlen ihr die Worte. Gabriele Mischler zögert nicht lange und bietet der Tochter unserer Einsenderin prompt einen Platz in der ersten Klasse an. Dort darf sie den Rest dieser nervenaufreibenden Fahrt verbringen.
Die Mutter schreibt uns sichtlich dankbar: „Es braucht einen Engel wie Gabriele Mischler in diesen Zeiten! Und an die drei Menschen, die lieber allein sitzen wollen – ich wünsche euch viel Liebe, ihr könnt sie wahrlich gebrauchen.“
Zwanzig Menschen mit und ohne Beeinträchtigung sind mit dem integrativen Verein Lukas 14 auf der Schiene unterwegs. Nach einem Tagesausflug in die historische Stadt Lorsch, soll es nun zurück in Frankfurter Heimat gehen. Dafür müssen sie in Bensheim umsteigen. Das Problem: Der Fahrstuhl am Bensheimer Bahnhof ist defekt. Zwei der Teilnehmer sitzen in schweren Elektrorollstühlen; ein Umstieg über die Treppen ist für sie unzumutbar. Die Situation scheint ausweglos: An diesem Samstag bei über 30 Grad hat das Reisezentrum bereits geschlossen und in der Mobilitätszentrale hängen sie in der Warteschleife fest. Die Gruppe muss sich aufteilen: Ein Teil steigt in Bensheim in den Regionalzug nach Frankfurt am Main um, der andere Teil bleibt am Bahnhof bei den beiden Rollstuhlfahrern.
Der Teil, der vorfahren konnte, trifft im Zug prompt auf den Zugbegleiter Gerd Müller und informiert ihn über das Geschehen. Gerd Müller zögert keine Sekunde und leitet alle notwendigen Schritte in die Wege. Er nimmt Kontakt zu dem nächsten Regionalzug auf, der über Bensheim Richtung Frankfurt am Main fährt. Er setzt sich für eine Umleitung des Zuges ein, sodass er an dem Gleis hält, wo der zweite Teil der Gruppe mit den Rollstuhlfahrern bereits wartet. Damit könnten sie den kaputten Fahrstuhl komplett umgehen. Und dann geschieht das kleine Wunder: Gerd Müller gelingt sein Vorhaben und der nächste Regionalzug wird tatsächlich auf das zugängliche Gleis umgeleitet. Dank diesem außergewöhnlichen Einsatz kommt der zweite Teil der Gruppe viel schneller als gedacht wieder in Frankfurt am Main an. Gerd Müller ließ sie nicht im Stich – und handelte wie ein echter Eisenbahner mit Herz.
Es sind die kleinen Begegnungen, die eine Zugfahrt bereichern: Unsere Einsenderin Sabine Stuhler pendelt täglich von Augsburg nach München mit dem Regionalzug der Go-Ahead Bayern. Dabei fällt ihr eine Zugbegleiterin durch ihre Freundlichkeit und ihr Engagement für die Fahrgäste besonders auf – Melanie Nieborowski. Egal, wie voll der Zug sein mag, Melanie Nieborowski zeigt sich stets gelassen und mit viel Spaß am Beruf. Auch in außergewöhnlichen Situationen erlebt Sabine Stuhler die Zugbegleiterin als zugewandt und krisenfest: Als der Zug einmal nicht mit allen Türen am Bahnsteig anhält, reagiert sie sofort und bittet die Fahrgäste zu den vorderen Türen. „Ich bedanke mich sehr bei dieser Dame, sie macht einen tollen Job“, resümiert unsere Einsenderin. Dank Melanie Nieborowski sieht sie die tägliche Pendelstrecke nicht mehr als Belastung an, sondern als große Alltagsfreude.
Welcher Name liest sich von hinten wie von vorne und besitzt nur vier Buchstaben? Diese Eisenbahnerin lässt ihre Fahrgäste gern mal ihren Nachnamen erraten – das sorgt bei Groß und Klein für heitere Stimmung. Aber nicht nur mit Rätseln gelingt es ihr, jede Bahnfahrt zum Erlebnis zu machen. Ihre herausstechende Freundlichkeit und Betreuung der Fahrgäste sorgen dafür, dass sich die Menschen bei ihr in der Go-Ahead-Bahn mindestens genauso wohlfühlen wie auf der eigenen Couch.
Vielleicht noch ein Hinweis: Ihr Nachname kann auch ein männlicher Vorname sein. Haben Sie schon eine Idee? Die Zugbegleiterin aus Bayern wurde insgesamt fünfmal nominiert – gute Laune steckt eben an. Des Rätsels Lösung lautet: Ramona Otto oder wie wir sagen – eine echte Eisenbahnerin mit Herz.
Es gibt wohl kaum einen Gegenstand, der den meisten Menschen wichtiger wäre, als das eigene Smartphone. So denkt auch unser Einsender Robert König, der im BRB-Zug von Eichstätt nach Ingolstadt sein Handy vergisst. Verärgert über sich selbst und unsicher, was als Nächstes zu tun ist, spricht er in seinem Anschlusszug Richtung Augsburg den Zugbegleiter Sebastian Otto an. Da ahnt Robert König noch nicht, dass heute sein Glückstag ist: Sebastian Otto kümmert sich sofort fürsorglich um sein Anliegen. Er lässt nicht locker, bis er seinen Kollegen in Eichstätt erreicht. Der Lokführer in Eichstätt teilt ihm mit, dass das Handy sicher verwahrt wurde und Robert König es als Fundsache abholen kann. So hatte unser Einsender sehr schnell die Gewissheit, dass mit seinem verloren geglaubten Smartphone alles in bester Ordnung ist – und dass nur dank des Einsatzes unseres Eisenbahners mit Herz: Sebastian Otto.
Bahnhöfe können verwirren: Hektik, Menschenmassen und Gleisänderungen lassen einen schnell die Orientierung verlieren. So erging es auch einer jungen Mutter am Hamburger Hauptbahnhof, die leider in den falschen Zug einsteigt: in den ICE nach Berlin. Gemeinsam mit ihrem kleinen Sohn wollte sie eigentlich genau in die andere Richtung, nämlich zurück in ihre schleswig-holsteinische Heimat Malente. Da der ICE regulär erst wieder in Berlin hält, bedeutet die Verwechslung für sie eigentlich einen Umweg von über drei Stunden.
Unsere Einsenderin – die Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden von den Grünen – beobachtet das Geschehen und erlebt auch die entscheidende Wendung mit, als die Frau den Zugchef Mathias Plös konsultiert. Er verspricht ihr mitfühlend, sofort eine Verbindung von Berlin zurück nach Malente herauszusuchen. Wenige Minuten später ist er wieder zurück mit einer viel besseren Nachricht: Der ICE darf ausnahmsweise in Hamburg-Bergedorf halten und die Mutter mit ihrem Sohn aussteigen. Damit spart Mathias Plös den beiden nicht nur viel Zeit, sondern auch jede Menge Kummer. Zu Julia Verlinden sagt er ganz bescheiden: „Für mich ist es selbstverständlich, dass ich mich für meine Fahrgäste einsetze!“
So gut wie jedes Jahr erreichen uns zahlreiche Einsendungen zu einem Zugbegleiter: Alexander Rezek. Die Fahrgäste, die ihm begegnen, geizen nicht mit Superlativen: Sie beschreiben ihn als den „freundlichsten, unkompliziertesten und weltoffensten Schaffner“. 2017 und 2018 gewann Rezek die Auszeichnung „Eisenbahner mit Herz“ auf Landesebene für Nordrhein-Westfalen, 2019 folgte Silber auf Bundesebene. Auch dieses Jahr nominierten ihn mehrere Fahrgäste, eine Einsendung möchten wir aber besonders hervorheben:
Hinter jeder Bahnfahrt steckt eine Geschichte; im Falle unseres Einsenders handelt es sich um einen sehr bedrückenden Anlass: die Beerdigung seines Pflegevaters. Am selben Tag will Peter-Michael Thiemer zusammen mit seiner Familie von Berlin nach Köln reisen und wieder zurück. Auf der Hinfahrt gibt es eine Signalstörung und der Zug endet abrupt in Hamm. Nur mit Glück erreichen sie mit Regionalzügen noch den Kölner Bahnhof und können rechtzeitig an der Beerdigung teilnehmen. Die Frau unseres Einsenders nimmt sich vor, nie wieder Bahnreisen zu machen – bis sie auf der Rückfahrt Zugbegleiter Alexander Rezek kennenlernt. Als er das Ticket abknipst, sagt er zugewandt: „Heute hin nach Köln und heute wieder zurück von Köln – wunderbar!“ Es entwickelt sich ein humorvolles und freundliches Gespräch. „Alexander Rezek hat es geschafft, unsere auf dem Tiefpunkt liegende Stimmung so zu erhöhen, dass wir uns toll unterhalten und austauschen konnten. Mit seiner netten Art hat er auch die Meinung meiner Frau gewandelt“, schreibt unser Einsender. Ein größeres Kompliment gibt es wohl kaum.
Seit über 20 Jahren organisiert unser Einsender Gruppenreisen – gerne auch mit der Bahn. Letzten September startet die Reise vom oberbayerischen Wasserburg am Inn bis ganz in den hohen Norden ins Ostseebad Binz auf Rügen. Die erste Etappe bis zum Münchner Hauptbahnhof will die Gruppe mit dem Reisebus zurücklegen, doch schon bald stecken die 27 Menschen im dichten und zähen Straßenverkehr fest – viele von ihnen schon über 80. Sie bangen und hoffen auf eine verspätete Abfahrt ihres ICEs um 8:55 Uhr, der sie ohne weitere Umstiege direkt ans Meer bringen soll. Dann die Erleichterung: Die App zeigt 9:00 Uhr an und die Reisenden schöpfen Mut.
Angekommen am Hauptbahnhof sprintet unser Einsender los und erwischt den ICE mit noch einer offenen Tür, in der Nancy Richter steht, als hätte sie auf ihn gewartet. Als er die Geschichte später erneut schildert, bezeichnet er sie nur noch als „Top-Zugbegleiterin“. Grund dafür ist Nancy Richters außergewöhnliches Engagement und ihr Verständnis für die Situation unseres Einsenders: Sie sorgt ohne mit der Wimper zu zucken dafür, dass alle 27 Gruppenreisende noch mit an Bord kommen – auch die vielen älteren Herrschaften, die nicht mehr ganz flott zu Fuß unterwegs sind. Glücklich resümiert er: „Wir 27 sind uns einig, dass wir uns künftig über Verspätungen freuen werden. In Bayern heißt das: ‚Wer woaß, für wo‘s guad is!‘ Frau Richter möchte ich mindestens meinen allerbesten Dank ausrichten.“ Eine schönere Danksagung als eine Nominierung zur Eisenbahnerin mit Herz hätte er nicht wählen können.
Die besten Bahnfahrt-Anekdoten im Bekanntenkreis basieren nicht selten auf humorvollen Lokführer-Durchsagen oder auf Verspätungen. In der Geschichte unseres Einsenders kommt beides vor – also, was kann da noch schiefgehen?
Gespannt lauscht er den Informationen, die eurobahn-Lokführer Dominic Rosengart transparent mit den Fahrgästen kommuniziert. Es gibt viel zu besprechen, da sich der Zug leider schon um einige Zeit verspätet. Dominic Rosengart sorgt dennoch mit seinen Ansagen für beste Stimmung an Bord und hält alle auf dem Laufenden. Unserem Einsender fällt auch positiv auf, dass der Lokführer extra für Zuspätkommer die Türen nochmal öffnet und sie mitfahren lässt. „Da gibt es auch ganz andere! Solche Leute braucht es mehr im Schienenverkehr. Da macht Bahn fahren auch bei Verspätung Spaß“, schreibt er uns. Spaß trotz Verspätung? Wenn das der Fall ist, dann macht dieser Eisenbahner mit Herz wohl alles richtig.
Der Nordwesten Niedersachsens ist nicht gerade bekannt für eine berüchtigt hohe Kriminalitätsrate – eher für beruhigende Moor-Landschaften und Schwarzteegenüsse. Doch ausgerechnet im Regionalzug von Emden nach Oldenburg wird an diesem Tag eine wehrlose ältere Dame bestohlen. Ihre komplette Brieftasche ist weg. Das Vergehen an der über 80-jährigen Frau bezeugt unser Einsender; und vor allem, das, was danach passiert:
Zugbegleiterin Rita Rother ist sofort zur Stelle und kümmert sich um die Reisende. Sie hilft ihr dabei, Nummern herauszusuchen, um ihre Konten zu sperren und ermutigt sie zu einer Anzeige. Am Halt in Leer unterstützt sie zusätzlich der Lokführer. Die Dame und ihre Begleiterin sind also in den besten Händen und beschließen letztendlich, zur Bundespolizei in Hannover zu gehen. Rita Rother zeigt sich durchweg zuversichtlich und aufgeschlossen – darüber hinaus gibt sie noch wertvolle Tipps zum Verhalten nach dem Vorfall. Unser bezeugender Einsender schreibt: „Ich war begeistert von ihrer Herzlichkeit und Ruhe.“
An diesem Tag zeigt Rita Rother eine Extraportion Menschenfreundlichkeit und ein Engagement, was weit über den Arbeitsalltag hinausgeht. Es kommt für sie nicht in Frage, Ungerechtigkeiten im Zug einfach zu ignorieren. Nicht mit ihr – und nicht in ihrem Zug.
Eine defekte Zugtür ist vielen Vielfahrern schon einmal untergekommen – zum Hindernis werden sie vor allem für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, die oft mehr Zeit zum Einsteigen benötigen oder für Fahrgäste, die mit viel Gepäck unterwegs sind; so wie unser Einsender mit seinem Fahrrad. Zu seinem Glück trifft er bei der defekten Tür den Zugbegleiter Natale Russo, der sofort mit anpackt. Gemeinsam tragen sie das Fahrrad zur nächsten Tür, die zum Glück funktioniert.
Auch darüber hinaus sorgt er bei unserem Einsender für einen kurzweiligen und lustigen Trip. Sie führen herzliche Gespräche und lachen viel. Er schreibt uns: „Mit so einem netten und hilfsbereiten eurobahn-Mitarbeiter vergeht die Reisezeit schnell und angenehm!“ Bei Natale Russo ist das Herz definitiv am richtigen Fleck – beziehungsweise im richtigen Zug.
Wenn Andreas Rzeppa Dienst hat, sorgt er automatisch für gute Laune bei allen Fahrgästen. Unsere Einsenderin Gabriele Hollander lässt sich auch anstecken von seinem freundlichen Gemüt: Als sie mit dem ICE von Hamburg nach Wismar unterwegs ist, schafft sie es nicht, ihr großes Fahrrad in die Halterung an der Wand einzuhaken. Andreas Rzeppa nimmt ihr diese Aufgabe mit Leichtigkeit ab und hilft ihr dabei, das Fahrrad sicher für die Fahrt zu verstauen. Unsere Einsenderin nimmt wahr, dass seine Hilfsbereitschaft auch allen anderen Reisenden gilt. Für ein Kind organisiert er extra einen Mini-ICE, damit spielt es dann die Fahrt über glücklich.
Beim Ausstieg in Wismar ist Andreas Rzeppa selbstverständlich wieder zur Stelle und hilft Gabriele Hollander erneut mit dem Fahrrad. Sie schreibt: „Die Geschichte ist nicht wirklich brisant. Aber wir haben uns so über ihn gefreut, weil wir es oft auch schon ganz anders erlebt haben.“ Eine Geschichte muss eben nicht konfliktgeladen sein, um ins Herz zu treffen. Selbst die vermeintlich kleinen Gesten von Zugbegleitern wie Andreas Rzeppa sorgen für eine rundum Wohlfühl-Bahnfahrt.
Es gibt manche Dinge, die versteht man nur, wenn man sie kennt. Dazu zählen auch Panikattacken: Diese überwältigende Angst kann aus dem Nichts auftauchen – ohne Vorwarnung, ohne spezifischen Grund. Unsere Einsenderin befindet sich im ICE von Hamm nach Berlin, als sie eine heftige Panikwelle überrollt. Hilfesuchend wendet sie sich an einen Zugbegleiter, der seine Kollegin Jasmin Schimmel herbeiruft. Sie ist für unsere Einsenderin der Fels in der Brandung: Jasmin Schimmel steht ihr die ganze Fahrt über unverbrüchlich zur Seite. Sie hält ihre Hand und lenkt sie mit persönlichen Gesprächen ab. Dank dem offenen Ohr der Zugbegleiterin fühlt sich unsere Einsenderin direkt ernst genommen. Jasmin Schimmel schafft es, ihr Sicherheit und Geborgenheit zu schenken – in einer derart belastenden Situation. Sie schreibt: „Ohne sie hätte ich es nicht geschafft, die drei Stunden im ICE durchzustehen. So ein herzensguter Mensch hat es einfach verdient Eisenbahnerin des Jahres zu werden!“
Über fünf Mal wurde der souveräne Sven Schmidt von der Go-Ahead Baden-Württemberg nominiert. In allen Situationen punktet der Zugbegleiter mit der Gabe, auch komplexe Sachverhalte unmissverständlich für die Fahrgäste zu erklären. Sven Schmidt scheut keine Fragen und Antworten. „Dabei strahlt er eine unglaubliche Ruhe aus, die man so nur sehr selten erlebt“, schwärmt eine Einsenderin.
Eine andere Einsenderin hat Bedenken wegen des Wintereinbruchs überhaupt mit der Bahn zu fahren – Sven Schmidt nimmt ihr die Sorgen gänzlich mit seiner entspannten Art. Auch die anderen Mitreisenden warnt er umsichtig vorm Ausrutschen auf glatten Bahnsteigen.
Sogar tiefgreifendere Eisenbahn-Themen erläutert der Go-Ahead-Mitarbeiter problemlos: Eine unserer Einsenderinnen erklärt er auf ihre Nachfragen verschiedene Verspätungsursachen und zeigt ihr aus dem Fenster die Baustellen auf der Strecke. Nach der Begegnung mit Sven Schmidt ist sie sich sicher, dass sie nach ihrem Studium auch Zugbegleiterin oder Lokführerin werden möchte. Wer so ein großartiges Vorbild ist, kann nur Eisenbahner mit Herz sein!
Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen: Unsere Einsenderin ist unterwegs im BRB-Zug Richtung Ingolstadt. Der Zug ist voll; die Luft und die Stimmung stickig. Hinzu kommt, dass die einzig vorhandene Toilette kaputt und dementsprechend gesperrt ist. Besonders eine schwangere Frau hat damit zu kämpfen – sie möchte dringend die Toilette benutzen. Der Lokführer Julien Schneider bekommt über die Zugbegleiter von den Zuständen mit und beschließt kurzerhand, selbst die Toilette zu reparieren. Beim Aufenthalt in Schrobenhausen gelingt ihm sein Vorhaben und er sagt der schwangeren Frau persönlich Bescheid. Die anderen Fahrgäste und sie staunen nicht schlecht.
„Ich bin sehr dankbar, dass es so hilfsbereites Zugpersonal bei der BRB gibt und meinen größten Respekt an den Lokführer!“, schreibt unsere Einsenderin.
Julien Schneider beweist auf dieser Fahrt, wie ernst er die Bedürfnisse seiner Fahrgäste nimmt – er handelt so zuverlässig, wie es nur ein wahrer Eisenbahner mit Herz macht.
Unser Einsender Giselher Propach hat seine Reise von München nach Hamburg genau geplant: Mit dem Nachtzug wollen seine Begleitung und er – sowie die zwei Fahrräder – entspannt durchreisen, ohne Umsteigen. Doch als sie am Münchner Hauptbahnhof eintreffen, ist der Nachtzug bereits weg. Am Infoschalter erfahren sie, dass der Zug schon vor einer Stunde vom Ostbahnhof abfuhr. Im nächsten Satz empfiehlt der Mitarbeiter die beiden Gestrandeten weiter an die Zugchefin des nächsten ICEs nach Hamburg: Katharina Stippkugel. Die Abfahrt ist nur zehn Minuten später als bei ihrem geplanten Zug. Unser Einsender erlebt Katharina Stippkugel als resolute und sehr hilfsbereite Zugchefin. Selbstlos organisiert sie in ihrem Zug zwei Fahrradstellplätze und zwei Sitzplätze für Giselher Propach und seine Begleitung. Es folgt ein kleines Wunder: In Nürnberg wartet auf dem Nachbargleis ihr ursprünglich geplanter Nachtzug; sie können umsteigen. Natürlich hilft Katharina Stippkugel ihnen dabei auch – ganz ohne zu fragen.
Oft hört man von regelmäßigen Bahnreisenden zwei Worte: „Alles erlebt.“ Unser Einsender Gunter Rust dachte auch, er hätte bereits alles erlebt. Doch dann passiert auf seiner nächsten Fahrt von Hanau nach Hannover etwas Außergewöhnliches: Ab dem Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe ist Zugbegleiterin Anja Szeglat die einzige Schaffnerin im gesamten ICE. Der Zug kommt zum Stehen. Besonnen schildert sie den Fahrgästen die Situation: Das Personal, was sie ab Kassel unterstützen sollte, fällt kurzfristig aus. Jetzt muss Anja Szeglat allein einiges an Bord regeln, damit der ICE überhaupt weiterfahren darf: Laut Dienstvorschrift darf eine Zugbegleiterin nämlich nur maximal 6 Wagen betreuen. Sie bewegt die Reisenden dazu, sich in die vorderen Wagen umzusetzen. So kann der Zug verkürzt werden. Die frei gewordenen Wagen schließt sie ab. Dank dieser Maßnahmen darf der ICE nach circa 50 Minuten seine Reise nach Hamburg unter Anja Szeglats alleiniger Verantwortung fortsetzen. Die ganze Zeit über kommuniziert sie alle Schritte mit den Fahrgästen auf eine feinfühlige und humorvolle Weise. Unser Einsender schreibt: „Menschen zum Lachen zu bringen, obwohl sie in einem Zug sitzen, der eventuell nicht weiterfahren kann, ist wirklich beachtenswert. Standing oder Sitting Ovations gab es für die Dame in der ersten Klasse übrigens auch.“ Hände hoch für diese Eisenbahnerin mit Herz!
Unser Einsender ist Lehrer und somit Stresssituationen eigentlich gewöhnt. Dennoch ließ er sich nachhaltig von Zugbegleiter Andreas Tacke begeistern und seinem Feingefühl für belastende Situationen: Schon bei der Fahrkartenkontrolle fällt unserem Einsender Tackes empathische Ader auf – er fragt freundlich nach, erklärt mögliche Alternativrouten für verpasste Anschlüsse. Selbst als er von vielen Seiten gleichzeitig mit Fragen bombardiert wird, lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen. Besonders fiel unserem Einsender auf, wie er sich um einen Fahrgast kümmerte, der kaum Deutsch konnte: Andreas Tacke erklärte ihm auf Englisch mehrfach seine Reiseroute und sorgte dafür, dass der Mann nicht am falschen Bahnhof aussteigt. „Mit zunehmender Beanspruchung legte er einen zunehmend liebevollen Umgang an den Tag. Er hat mein Bild von Bahnmitarbeitern nachhaltig geprägt“, schreibt unser Einsender. So handeln nur echte Eisenbahner mit Herz!
Es ist ein ganz normaler Sommermorgen: Orkun Ülker steuert den Regionalzug von Xanten nach Duisburg. Plötzlich entdeckt er ein kleines, weißes Wollknäuel im Gleisbett: einen Pudelwelpen! Orkun Ülker zögert keine Sekunde und stoppt den Zug. Rechtzeitig kommt er neben dem verängstigten Vierbeiner zum Stehen, steigt aus und nimmt das Tier wohlbehalten in seine Obhut. „Es war eine instinktive Reaktion. Ich konnte nicht einfach vorbeifahren, während der Hund in Gefahr war“, sagt der Zugführer.
Den Rest der Fahrt darf der gerade mal fünf Monate alte Welpe im Führerstand bei Orkun Ülker verbringen. Am Endbahnhof Duisburg übernehmen zunächst Polizisten den jungen Pudel und wollen die Tierrettung kontaktieren. Doch da meldet sich auch schon die dankbare Eigentümerin bei den Beamten und nimmt ihren Hund überglücklich wieder entgegen. Sie lüftet auch das Geheimnis um seinen Namen: Micky. Mickys Lebensretter Orkun Ülker hingegen bewies als echter Eisenbahner mit Herz nicht nur Rückgrat, sondern auch eine riesige Portion Mut.
Super Sparpreise, Quer-Durchs-Land-Ticket und ein Flickenteppich aus regionalen Länderangeboten – bei den Gruppenticket-Angeboten der Bahn kann man schnell den Überblick verlieren. So ging es auch unserer Einsenderin und ihrer Freundesgruppe: Sie haben einfach „irgendwas“ gebucht. Zu siebt sehen sie freudig einem Wochenend-Trip in München entgegen. Am Tag der Abfahrt wird einer der Freunde kurzfristig krank, also starten sie die Reise zu sechst. Gerade als sie es sich im ICE Richtung Zielort bequem machen, bemerken sie voll Schreck: Das originale Gruppenticket liegt noch beim kranken Freund!
Wie passend, dass die Freunde in dieser Situation ausgerechnet auf Zugbegleiter Rico Weser stoßen. Niemand hätte ihnen den Dschungel der Gruppenpreisregelungen besser erklären können als er. Geduldig und einfühlsam navigiert er die Truppe durch die DB-Bestimmungen. Leider müssen sie doch etwas nachzahlen, aber Rico Weser erläutert ihnen auch die Möglichkeiten, das verloren gegangene Ticket nachzureichen – so erhalten sie am Schluss nur eine Rechnung von 42 € Bearbeitungsgebühren statt den angesetzten 900 € für die restliche ICE-Strecke. Es können wohl nur wenige Zugbegleiter behaupten, die Fahrgäste sogar bei Nachzahlungen begeistern zu können. Rico Weser schafft damit das scheinbar Unmögliche – ein echter Eisenbahner mit Herz eben.
Das Deutschlandticket ermöglicht sehr weite Reisen für sehr wenig Geld. Nicht selten müssen die Fahrten dann kleinschrittig aufgeteilt werden und nehmen viel Zeit in Anspruch. Unsere Einsenderin begegnet im Regionalzug von Nürnberg nach Stuttgart einem älteren Rollstuhlfahrer, der es am selben Tag noch bis nach Dresden schaffen will. Leider sieht es zu der späten Uhrzeit schwierig aus mit den Anschlüssen in Stuttgart: Es fährt kein Zug mehr in seine Zielrichtung. Zu seinem Glück steht ihm bei dieser Herausforderung Zugbegleiter Frank Wintermantel unverbrüchlich zur Seite – was unserer Einsenderin auch aus der Distanz sofort auffällt: Zuerst versucht Frank Wintermantel einen warmen Platz bei der Bahnhofsmission Stuttgart für ihn zu sichern, doch da erhält er eine Absage. Kein Grund für ihn, den Herrn im Stich zu lassen. In Stuttgart angekommen bringt er den Rollstuhlfahrer persönlich in einen beheizten Warteraum und bietet ihm dort noch Essen und Trinken von sich selbst an. Für unsere Einsenderin eine Beobachtung, die ihr besonders nahegeht. Sie schreibt uns: „Das Engagement von Herrn Wintermantel mit so viel Herz berührt mich heute noch.“