Deutschlands schönste Bahngeschichten gesucht

Fahrgäste schlagen Zugpersonal für den Titel Eisenbahner mit Herz vor

Die Allianz pro Schiene sucht wieder Eisenbahner mit Herz
Seit acht Jahren protokolliert die Allianz pro Schiene Deutschlands beste Bahngeschichten. Fahrgäste schlagen Eisenbahner vor, die sie unterwegs aus der Not gerettet haben.

Berlin, den 31. August 2017. Ab sofort sucht die Allianz pro Schiene wieder die abenteuerlichsten Bahngeschichten aus ganz Deutschland. Bahnkunden, die im Zug oder Bahnhof einen hilfreichen Einsatz des Personals erlebt haben, nominieren mit ihrer Einsendung bis zum 31. Januar 2018 einen Kandidaten für den Titel Eisenbahner mit Herz. Ab Oktober veröffentlicht die Allianz pro Schiene die vorgeschlagenen Eisenbahner in einer Online-Galerie. Unter allen Kandidaten wählt im April 2018 eine Jury aus den drei großen Fahrgastverbänden und den zwei Bahngewerkschaften die Sieger aus.

Abellio, National Express und Deutsche Bahn auf dem Siegertreppchen

Der Wettbewerb findet zum achten Mal in Folge statt. Im April 2017 war der Titel zuletzt vergeben worden. Gold gewannen die beiden Abellio-Mitarbeiter Dirk Otte und Maria Voigt, die eine Messerstecherei auf einem Zug mit kühlem Kopf bestanden haben. Silber bekam der Zugbegleiter Sadik Tubay von National Express, der die Notlage einer Flüchtlingsfrau ohne Fahrkarte mit kreativen Dolmetscherkünsten löste. Bronze gewann der ICE-Zugbegleiter Christian Mainka von DB Fernverkehr München, der eine verirrte Reisegruppe aus Texas wieder zusammenführte. Der Sonderpreis Naturschutz ging an DB Cargo-Lokführer Kai Steinkamp, der eine verletzte Eule zwischen den Rädern seiner Lokomotive geborgen und der Tierrettung übergeben hatte.

 

Eisenbahner mit Herz: Hilfreiche in neun Bundesländern

Neben den Bundessiegern zeichnete die Jury auch neun Bahnmitarbeiter aus, die auf Landesebene Kunden in Not beigestanden hatten:

  • In Baden-Württemberg gewann die Lokführerin Saskia Schönlebe von der AVG, nachdem sie einen kleinen Ausreißer-Jungen gerettet hatte.
  • Für Bayern geht der Preis an den BOB-Lokführer Thomas Hindelang für seine kundigen Ansagen.
  • In Berlin überzeugte die ODEG-Zugbegleiterin Simone Kroll mit einem erstklassigen Erste Hilfe-Einsatz.
  • Für Brandenburg kürte die Jury den DB Regio-Mitarbeiter Heiko Schmidt-Dworschak, der inzwischen zum erklärten Liebling der Pendler avanciert ist.
  • In Bremen und Niedersachsen siegte Metronom-Lokführerin Cornelia Gerke, die eine spontane Geburtstags-Party für einen Jungen in ihrer Lok veranstaltet hatte.
  • Für Hamburg hob die Jury den S Bahn-Lokführer Sven Krolikowski aufs Siegertreppchen, der eine gestrandete Frau nach dem Opernball heimgefahren hatte.
  • Der Frankfurter S Bahn-Loführer Kevin Grün eroberte die Herzen der Pendler in Hessen.
  • Christine Herrwaldt von DB Station & Service in Mecklenburg-Vorpommern half beim Umstieg vom ICE auf einen Mietwagen.
  • In Nordrhein-Westfalen gewann Alexander Rezek vom DB Fernverkehr Köln den Titel „Landessieger“: Elf Fahrgäste hatten Rezek vorgeschlagen.

 

Gewerkschaften und Fahrgastverbände: Jury ist prominent besetzt

Für 2018 rechnet die Allianz pro Schiene wieder mit zahlreichen Geschichten von Bahnkunden. „Obwohl wir gerade erst den Aufruf starten, sind jetzt schon 40 Geschichten eingegangen. Die besten werden wir an die Bahnen zur Recherche weiterleiten“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. Einige Lieblingsschaffner der Bahnkunden seien bereits aus dem Vorjahr bekannt, sagte Flege. „Wer einmal einen guten Job macht, tut das wieder. Zwei Kölner ICE-Zugbegleiter, Peter Gitzen und Alexander Rezek, sind bereits von Fahrgästen für den Titel vorgeschlagen worden.“ In der Jury des Wettbewerbs sitzen neben der Allianz pro Schiene auch die beiden Eisenbahngewerkschaften EVG und GDL, der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Fahrgastverband Pro Bahn, der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV), die Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr (BAG SPNV) und der Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde (BDEF).

Deutsche Bahn und Wettbewerber: Millionen Fahrgäste täglich

Die deutschen Eisenbahnen befördern täglich rund 7 Millionen Fahrgäste, 6,7 Millionen im Nahverkehr und 360.000 im Fernverkehr. Die meisten Züge betreibt die Deutsche Bahn, im Nahverkehr können die Fahrgäste allerdings zunehmend Züge anderer Bahnen nutzen. 25 Prozent des Angebotes stellen inzwischen Unternehmen wie Transdev, Abellio, Netinera, Benex, die Hessische Landesbahn und Keolis. Die Deutsche Bahn beschäftigt rund 12.000 Menschen an Bord der Züge. Nochmal mehr als 7000 Mitarbeiter kümmern sich an den Bahnhöfen und im Vertrieb um die Reisenden. Im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn arbeiten außerdem mehr als 18.000 Lokführer. Die „Privatbahnen“ beschäftigen rund 6500 Kundenbetreuer und Lokführer im Fahrdienst.

 

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