Auch im siebten Jahr des Wettbewerbs haben uns viele spannende Reisegeschichten erreicht. Bis zum 31. Januar 2017 hatten Bahnreisende Zeit, uns ihren Vorschlag für den „Eisenbahner mit Herz“ zu schicken. Insgesamt wurden 60 Eisenbahner für den Titel „Eisenbahner mit Herz“ nominiert. Jede Geschichte ist dabei auf ihre ganz eigene Weise einzigartig.
Um mehr über die Eisenbahner, ihre Geschichten und die Einsender zu erfahren, klicken Sie bitte auf die Bilder. Alle Kandidaten sind nach Bundesländern (alphabetisch) geordnet.
Karin Klose
Baden-Württemberg
Walter Kuch
Baden-Württemberg
Korbinian Rebholz
Baden-Württemberg
Saskia Schönlebe
Baden-Württemberg
Karin Klose
Baden-Württemberg
DB Vertrieb Stuttgart
Einsender: Eva-Maria Pahl
Das Optimum herausgeholt
Eva-Maria Pahl ist Lehrerin und wenn sie mit ihren Schülern eine Reise plant, weiß sie, wo sie sich Rat holt: „Karin Klose im Bahnhof Stuttgart-Zuffenhausen ist täglich unermüdlich im Einsatz. Sie findet immer eine passende Lösung.“ Als die Einsenderin im Sommer eine Segelfreizeit mit 60 Schülerinnen und Schülern organisieren wollte, stand ihr die Mitarbeiterin im Reisezentrum zur Seite. „Ich musste Karin Klose nur die Eckdaten für die Reise geben und konnte am nächsten Tag eine komplett ausgearbeitete Route bei ihr abholen. Sie holt immer das Optimum aus einer Reise heraus, und ich als Kunde war immer sehr zufrieden“, schreibt die Lehrerin. „Bei der Reise hat sie ebenfalls die Reservierung für die Großgruppe vorgenommen und alle wichtigen Informationen an die Schuladresse geschickt und auch telefonisch informiert. So ein toller, serviceorientierter Einsatz mit Herz und Verstand hat den Titel "Eisenbahner mit Herz" verdient.“
Walter Kuch
Baden-Württemberg
Schönbuchbahn WEG
Einsender: Eberhard Schmid
Personenschaden im Graben
Eberhard Schmid ist mit der Schönbuchbahn unterwegs, als Walter Kuch mitten im Wald kurz vor Böblingen seinen Zug stoppt. Der Lokführer greift zum Mikro und informiert mit ruhiger Stimme die Fahrgäste über den Grund des Halts: Im Graben neben dem Bahngleis liege ein Mann, der möglicherweise Hilfe brauche. Er bittet die Fahrgäste, Ruhe zu bewahren und auf ihren Sitzen zu bleiben. Der Einsender erinnert sich genau, was dann geschah. „Der Lokführer und wahrscheinlich ein Kollege stiegen aus. Beide kümmerten sich um den liegenden Mann. Kurz darauf kam der Triebwagenführer zurück, forderte per Funk Hilfe an“, schreibt Eberhard Schmid. Immer wieder informiert Walter Kuch seine Reisenden und bittet um Geduld. Schließlich lässt er seinen Kollegen bei dem Verletzten zurück und setzt die Fahrt mit verminderter Geschwindigkeit fort. „Er wollte sicher sein, dass die roten Warnlichter der Bahnübergänge noch aktiv sind“, vermutet der Reisende. „Als es die Verkehrslage wieder erlaubte, dankte für unsere Geduld und entschuldigte sich für die Verspätung.“ Für den Einsender ist Walter Kuch ein wahrer Eisenbahner mit Herz: „Aus meiner Sicht hat sich der Triebwagenführer trotz des Drucks vorbildlich verhalten und Menschlichkeit gezeigt! Für mich ein vorbildlicher Eisenbahner, dem nicht genug gedankt werden kann!“
Korbinian Rebholz
Baden-Württemberg
DB Netz Freiburg
Einsender: Susanne Klaus
Vergnügliche Fahrt im falschen Zug
Susanne Klaus steigt versehentlich in den falschen ICE, doch sie hat Glück im Unglück: Unter den Fahrgästen ist auch der Stellwerks-Mitarbeiter Korbinian Rebholz. Der junge Mitarbeiter von DB Netz bekommt mit, dass die Reisende nicht weiter weiß. Bei dem Gespräch, das sich dann zwischen Susanne Klaus und dem Eisenbahner entspinnt, erfährt die Reisende sehr viel über die Bahn. „Er klärte mich auf, dass ich im falschen Zug sitze, aber beim nächsten Halt in Karlsruhe in meinen richtigen Zug umsteigen könne“, schreibt die Einsenderin. Der DB-Mann hilft noch mehr: Auf welchem Gleis kommt der Zug an, wo ist der Zugführer gerade, den die Reisende jetzt unbedingt unterrichten muss. „Ich blieb nach Absprache mit dem Zugchef eine Stunde im Speisewagen sitzen. Korbinian Rebholz saß mir gegenüber und versorgte mich auf vergnügliche Weise mit profundem Wissen die Deutsche Bahn. So wurde die Stunde im "falschen" Zug recht kurzweilig.“ Obwohl er als Stellwerksmitarbeiter nicht für die Malheurs der Reisenden verantwortlich ist, wartet Rebholz mit Susanne Klaus in Karlsruhe am Gleis und trägt ihr höchstpersönlich den Koffer. „Er wollte sich auf jeden Fall vergewissern, dass ich wirklich gut in Dortmund ankomme.“ Keine Frage: In Freiburg sitzt ein Eisenbahner mit Herz im Stellwerk.
Saskia Schönlebe
Baden-Württemberg
Albtal Verkehrsgesellschft AVG
Einsender: Marcus Grün
Kleiner Junge auf großer Fahrt
Ein vierjähriger Junge hat sein Elternhaus verlassen und auf eigene Faust einen Ausflug unternommen. Mehrere Streifenwagen suchen den Ausreißer, in der Luft kreist ein Polizeihubschrauber über den Straßen von Karlsruhe. AVG-Zugführerin Saskia Schönlebe weiß von alledem nichts, als sie an der Endstation ihrer Linie S5 in Söllingen einen Kontrollgang durch ihren Zug macht. Doch was ihr sofort auffällt: ein ängstlicher kleiner Junge, der sich kauernd in einer Ecke versteckt hält. Sie spricht ihn an, beruhigt ihn, gewinnt sein Vertrauen. Sie nimmt ihn mit nach vorne und zeigt ihm den Lokführerstand. Auch die Socken, die er verloren hat, zieht sie ihm wieder an. Ihren Fahrdienstleiter hat sie inzwischen unterrichtet und erfährt so von dem Polizeieinsatz. Sie ist schockiert, dass Emilio – am Ende verrät der Kleine ihr sogar seinen Namen – auf der langen Fahrt von 45 Minuten keinem Fahrgast aufgefallen ist. Der Einsender Marcus Grün ist überzeugt: „Die AVG-Lokführerin Saskia Schönlebe ist eine Eisenbahnerin mit Herz.“
Kai Steinkamp
Baden-Württemberg
Ökkes Arik
Bayern
Angelika Bierstedt
Bayern
Siegfried Boese
Bayern
Kai Steinkamp
Baden-Württemberg
DB Cargo
Einsender: Stefan Kömp, Sven Hausmann
Unfall bei Nacht: Eine Eule als Fahrgast
DB Cargo-Lokführer Kai Steinkamp ist morgens um fünf in der Region Pforzheim unterwegs. Wie immer ganz allein mit sich, seiner Lok und unzähligen Waggons im Rücken. Doch auf einmal macht es „Bumm“. Zunächst denkt er, er habe ein Reh angefahren. Er hält an, sieht nach und stellt fest, dass es eine kleine Eule ist. Das Tier hat sich unter der Lok verfangen. Steinkamp befreit den Vogel und bettet ihn in einen Karton neben sich auf den Führerstand. Zu diesem Zeitpunkt weiß er noch nicht, dass er nun drei Stunden wird telefonieren müssen: Keiner will den verletzten Vogel haben. Die Tierrettung ist nicht erreichbar, die Bundespolizei meint: „Erschießen“, der Lokdienst: „Geht uns nix an“. Kollegen: Was? Willst du das Vieh wirklich anfassen? Während Steinkamp noch telefoniert, ist die Eule auf dem warmen Führerstand eingeschlafen. Der Flügel ist wohl gebrochen, aber sonst ist sie wohlauf. Nach Stunden erreicht der Eisenbahner doch noch die Tierrettung. Inzwischen ist der Vogel in einer Auffangstation bei Karlsruhe. Zwei Lokführerkollegen, die von der Geschichte auf Facebook erfahren, nominieren Steinkamp für seine unbeugsame Entschlossenheit. „Es kommt oft vor, dass Loks Wildtiere erfassen“, schreibt Stefan Kömp, „aber dieser Lokführer hat wirklich Herz gezeigt und sich den Respekt aller Kollegen verdient.“ Sven Hausmann schreibt: „Danke, Kollege, dass du nicht aufgegeben hast. Ganz klar: Steinkamp ist ein Eisenbahner mit Herz.“
Ökkes Arik
Bayern
DB Regio Hof
Einsender: Alexander Sitko
Reisenachwuchs in den allerbesten Händen
Alexander Sitko ist regelmäßig auf der Strecke Nürnberg – Bayreuth unterwegs und schon oft ist ihm der Zugbegleiter Ökkes Arik als besonders freundlich und uneigennützig aufgefallen. Doch auf einer Fahrt wird der Einsender unvermittelt Zeuge, dass es sich bei diesem DB Regio-Mitarbeiter um einen Eisenbahner mit Herz handelt: „Ein etwa 12-jähriger Junge hatte vergessen, in Hersbruck aus dem Zug auszusteigen. Als dies Herr Arik bemerkt hatte, setzte er alle Hebel in Bewegung, um dem Jungen bestmöglich zu helfen: Erst kontaktierte er die Leitstelle, um sicherzustellen, dass der Gegenzug in Pegnitz auf den Jungen wartet -- andernfalls hätte der Junge erst fast 40 Minuten später in Pegnitz wieder zurückfahren können. Weiterhin hat er die Fahrkarte des Jungen für die Rückfahrt gültig geschrieben und danach den Jungen mit einer Unterhaltung gut abgelenkt.“ Doch auch mit diesen keineswegs alltäglichen Bemühungen lässt es Ökkes Arik nicht bewenden. „Kurz vor dem Bahnhof in Pegnitz hat Herr Arik dem Jungen nochmal den Umstieg erklärt und dann darauf geachtet, dass er den Gegenzug auch wirklich erreicht.“ Keine Frage: Wer sich so um den Reisenachwuchs kümmert, sichert der Bahn auch in Zukunft treue Fahrgäste.
Angelika Bierstedt
Bayern
Bayerische Oberlandbahn BOB
Einsender: Hermnann Montag
Hilfe in der BOB gegen Rollkoffer-Rowdies
Angelika Bierstedt, Zugbelgeiterin der Bayerischen Oberlandbahn BOB, bemerkt auf der Abendschicht in Holzkirchen einen älteren Fahrgast, der am Boden des Bahnsteigs hingefallen ist. Er hatte lediglich den Zugteil wechseln wollen und war dann im Fahrgaststrom zu Boden gegangen. Offenbar hatte ihn eine Gruppe Reisender mit Rollkoffern rücksichtslos umgefahren. Die BOB-Zugbelgeiterin hilft Hermann Montag auf und erkundigt sich, ob sie einen Arzt rufen soll, was er zunächst ablehnt. Als Angelika Bierstedt ein paar Tage später besorgt bei ihrem Schützling anruft, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen, liegt er schon mit einem doppelten Hüftbruch im Krankenhaus. Den Einsatz seiner Helferin hat Hermann Montag darüber nicht vergessen. „Sie hat sich - über alle Maßen und absolut über das Übliche hinausgehend - um mich als verunglückten Fahrgast gekümmert“, schreibt der Reisende und lädt Angelika Bierstedt zu seiner Entlassung zu sich nach Hause zum Kaffee ein. Keine Frage, für ihn ist sie eine „Eisenbahnerin mit Herz“.
Siegfried Boese
Bayern
Meridian
Einsender: Stephan Hartl
Herzenswunsch und „sau coole“ Durchführung
Der 16-jährige Felix hatte einen Wunsch frei. Weil der junge Eisenbahnfan in einer Chat-Gruppe die Selbstmordankündigung eines Freundes gehört und sofort die Polizei gerufen hatte, bekam er in den Münchner Medien den Beinamen „der Lebensretter“. Damit ist auch klar, dass Felix der Lebensretter mehr darf als andere 16-Jährige. Zum Beispiel einen Tag lang Lokführer spielen.
Meridian-Lokführer Siegfried Böse ermöglichte dem tatkräftigen Felix die ersehnte Fahrt im Führerstand und bekam danach das höchste Lob, das ein Junge überhaupt aussprechen kann: „Es war sau cool“. Stephan Hartl las von dieser Eisenbahnfahrt wiederum in der Zeitung und nominiert den nachwuchsorientierten Lokführer Siegfried Boese kurzerhand für den Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“.
Thomas Hindelang
Bayern
Christian Mainka
Bayern
Rainer Mayer
Bayern
Robert Bochenski
Berlin
Thomas Hindelang
Bayern
Bayerische Oberlandbahn BOB
Einsender: Gabriele Schneider
Bestens gelaunt durchs Isartal
BOB-Pendlerin Gabriele Schneider muss nicht lange überlegen, wen sie nominieren will: „Mein "Eisenbahner mit Herz" ist ganz klar ein Lokführer, der regelmäßig von Tegernsee nach München fährt. Seine immer gut gelaunten, launigen Durchsagen während der Fahrt sind einmalig, und mir schon öfter aufgefallen“, schreibt die Reisende. „Wie ein Fremdenführer weist er auf das wunderschöne Isartal hin, "das wir gleich überqueren werden". BOB-Lokführer Thomas Hindelang gibt sogar Hinweise zum günstigen Umsteigen in München. „Da freuen sich nicht nur die Touristen und Ausflügler, sondern auch die Pendler“, schreibt Gabriele Schneider.
Christian Mainka
Bayern
DB Fernverkehr München
Einsender: Bejamin Marx
Denkwürdiger Besuch aus Übersee
Zwei Lehrer und 33 Schüler aus den USA sind auf Deutschlandreise mit der Bahn unterwegs nach Regensburg. Im ICE vom Frankfurter Flughafen nach Nürnberg gehen beim Umsteigen zwei Schüler verloren. Während die Reisegruppe den Verlust erst später bemerkt, erkennt der Zugbegleiter Christian Mainka sofort die missliche Lage der beiden Jungen, die allein im Zug sitzen geblieben sind. Er lässt sich die Notfalltelefonnummern geben und benachrichtigt die Lehrer. Mit Schrecken stellt die Gruppe fest, dass die beiden Schüler tatsächlich fehlen. Und es kommt noch schlimmer: Leider kann der Zug vor München nicht noch einmal halten, erfahren die schockierten Reisenden aus den USA.
Doch für den Lehrer Benjamin Marx nimmt die Reise jetzt eine weitere unvorhergesehene Wendung. „Was dann kam, überraschte mich wirklich: Ohne Wenn und Aber teilte Christian Mainka mit, dass er sich darum kümmern wolle, dass meine zwei Schützlinge sicher in Regensburg ankommen würden.“ Gesagt getan: Nach seinem Dienstende verfrachtet Christian Mainka die zwei Schüler in den nächsten Zug von München und begleitet sie höchstpersönlich bis Regensburg und sogar noch bis ins Hotel. „Die Fahrkarte für ein Bayern-Ticket legte er für uns aus“, schreibt Benjamin Marx fast ungläubig. „Uns fiel wirklich ein sehr sehr großer Stein vom Herzen. Es wäre nicht auszudenken, zu welcher Dramatik sich diese Situation hätte entwickeln können.“ Der Einsender ist sicher, dass er hier einem ganz besonderen Eisenbahner begegnet ist. „Christian Mainka hat uns gerettet, und ich finde es absolut außergewöhnlich, dass sich ein Zugbegleiter so für seine Fahrgäste engagiert“, schreibt der US-Lehrer, der in Deutschland aufgewachsen ist. Seit dieser denkwürdigen Fahrt findet er, dass der Schaffner-Beruf sein häufig negatives Image nicht verdient. Die Allianz pro Schiene meint: Dito.
Rainer Mayer
Bayern
DB RegioNetze
Einsender: Peter Wolf
Umbuchung im fahrenden Zug
Peter Wolf wird auf seiner Reise im Regionalexpress von Landshut nach München Zeuge einer erfreulichen Szene. Per Durchsage sucht der Zugchef einen Reisenden, dem im Bahnhof Landshut versehentlich ein falsches und viel zu teures Ticket ausgestellt worden ist. Reisecenter-Mitarbeiter Rainer Mayer hatte seinen Fehler erst entdeckt, als der Fahrgast schon im Zug saß. Er griff zum Telefon und ließ seinen nichtsahnenden Kunden per Lautsprecher ausrufen. Vom Bahnhof Landshut aus hatte er auch organisiert, dass dem Reisenden das richtige Ticket überreicht und sein Geld erstattet wurde. Peter Wolf ist ehrlich beeindruckt: „In meinen Augen ist das eine sehr engagierte Leistung, insbesondere am frühen Morgen um 6 Uhr.“ Keine Frage: Eisenbahner mit Herz sind durchaus auch mal Frühaufsteher.
Robert Bochenski
Berlin
ODEG
Einsender: Reinhard Mawick
Gutes Omen für den FC St. Pauli
Reinhard Mawick ist auf dem Weg von Berlin nach Hamburg, um sich das Zweitligaspiel des FC St. Pauli gegen Eintracht Braunschweig anzusehen. Im ODEG-Zug am Bahnhof Zoo verliert er seine Geldbörse: mit Fußballticket, Bahncard 100, Bargeld und allen Ausweisen. Als er gerade am Bahnsteig steht und ihm heiß und kalt wird, klingelt sein Handy: ODEG-Zugbegleiter Robert Bochenski hat die Börse gefunden und darin sogar die Mobilnummer des Fahrgastes. Abends könne er bei der Rückfahrt seine Börse wiederhaben, erklärt er dem Reisenden.
Reinhard Mawick wird vor lauter Glück kühn: Ob es nicht schneller gehen könne? Das Fußballspiel in Hamburg wartet schließlich nicht. Der ODEG-Mann hat nicht nur Verständnis, sondern auch Tatgeist: Er organisiert eine fliegende Börsenübergabe an eine Kollegin unterwegs und Reinhard Mawick ist kurz darauf mit Börse auf dem Weg nach Hamburg. Bei dem Glück kein Wunder, dass sein Club auch noch gewinnt. „Was haben Sie für tolle Mitarbeiter“, schreibt der Reisende an den Chef der ODEG. Eisenbahner mit Herz eben.
Rüdiger Grube
Berlin
Harry Krogmann
Berlin
Simone Kroll
Berlin
Svetlana Mass
Berlin
Rüdiger Grube
Berlin
Deutsche Bahn
Einsender: Gernot Scholz
Seinen Platz angeboten
Kurz bevor DB-Chef Rüdiger Grube überraschend seinen sofortigen Rücktritt erklärt hat, nominiert ihn der Bahnreisende Gernot Scholz für den Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“. Die Geschichte spielt im ICE von Berlin nach Basel. Gernot Scholz ist mit einer kleinen Reisegruppe auf Studienfahrt. Der Speisewagen ist voll und die Zuzügler stehen etwas unschlüssig im Gang herum. An einem der Tische überblickt ein Fahrgast die Situation. „Der Herr winkt uns zu seinem Tisch, bittet seine eigenen Leute, den Tisch zu räumen und überlässt uns seine Plätze.“ Scholz und seine Mitreisenden bedanken sich, doch der freundliche Herr will von Dank nichts wissen: „Ist doch selbstverständlich, sagt er, ich bin doch hier quasi zu Hause.“ Gernot Scholz findet die Aktion nicht ganz so selbstverständlich: „Ja natürlich ist Rüdiger Grube im Bahnbereich zu Hause, aber dass er uns seine Plätze anbietet? Das fanden wir prima!“ Und so ist Rüdiger Grube der erste Bahnchef und zugleich der erste Ex-Bahnchef, der jemals für den Wettbewerb nominiert wurde. Auch am Tag seines Rücktritts bleibt es wahr: Rüdiger Grube ist ein „Eisenbahner mit Herz“.
Harry Krogmann
Berlin
DB Regio Berliner S-Bahn
Einsender: Christian Carstens
Der Mann für die Langstrecken-Hilfe
Für den Lokführer Harry Krogmann ist die Krankheit AIDS und die Aufklärung darüber zum Lebensthema geworden. Seit vielen Jahren organisiert er für die Berliner S-Bahn zum Weltaidstag einen Wagenzug, der weihnachtlich geschmückt mit gespendetem Kuchen, Kaffee und Glühwein, durch Berlin unterwegs ist. „Obwohl Aids ja nicht gerade ein positives Thema ist und gerne als schwule Angelegenheit abgetan wird, schafft es Harry Krogmann seit 30 Jahren, diesen Zug ehrenamtlich auf die Beine zu stellen“, schreibt Einsender Christian Carstens über seinen „Eisenbahner mit Herz“. „Der Lokführer Krogmann geht auch in seinem Privatleben immer dahin, wo es wehtut. Er ist ein caritativer Mensch, der sich am liebsten für andere einsetzt.“ Ein Eisenbahner mit Herz eben.
Simone Kroll
Berlin
ODEG
Einsender: Joachim Preuß
Gute Nerven gegen die Panik
Joachim Preuß hatte am Vortag seiner Reise eine kleine Operation. Als er am Berliner Hauptbahnhof in einen Zug der ODEG steigt, zeigt das Termometer draußen 35 Grad. Trotz der Klimaanlage erleidet der Reisende im Zug einen Kreislaufzusammenbruch. Die ODEG-Zugbegleiterin Simone Kroll bewahrt in der Not gute Nerven. Obwohl sie parallel noch einen Notarzteinsatz zu regeln hat, kümmert sie sich sehr hilfreich um den unpässlichen Fahrgast.
„Auf dem Weg zu einer Toilette habe ich die Zugbegleiterin um Hilfe gebeten. Sie hat mich geführt, da ich kaum laufen konnte und mich ständig festhalten musste. Simone Kroll ist in meiner Nähe geblieben, bis ich meinen Sitzplatz wieder erreicht habe. Meine Angst, im Zug zusammenzubrechen, hat sie durch ihr umsichtiges Verhalten in Sicherheit verwandelt“, schreibt Joachim Preuß. Den Namen seiner Retterin erfährt der Reisende vom Lokführer. „Simone Kroll ist mein Favorit und hätte eine Auszeichnung verdient.“
Svetlana Mass
Berlin
Niederbarnimer Eisenbahn (NEB)
Einsender: Ronny Gutmann
Smartphone weg: Bergung im Duo
Ronny Gutmann ist mit der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) auf dem Weg nach Berlin Ostkreuz, als er sein Smartphone im Zug liegen lässt. Erst als er ausgestiegen ist, bemerkt er den Verlust. Doch mit Hilfe der NEB-Service Mitarbeiterin Jeannine Mertins wird aus einem höchst ärgerlichen Vorfall eine Geschichte mit glücklichem Ende. Jeannine Mertins lässt sich von dem aufgeregten Kunden nicht lange bitten, sondern ruft eilig ihre Kollegin Svetlana Mass auf dem Zug an. Damit das Gerät nicht anderweitige Abnehmer findet, greift sich die NEB-Zugbegleiterin ihr eigenes Handy, geht durch den Zug und ortet bald das Smartphone des Kunden. Ronny Gutmann bleibt derweil in Kontakt mit dem Service und kann telefonisch die Bergung seines Geräts sozusagen live verfolgen. Doch damit nicht genug: Ein Treffpunkt wird vereinbart und Ronny Gutmann nimmt sein Smartphone kurze Zeit später persönlich in Empfang. Das ist „ein Service, wie man ihn sich als Kunde wünscht“, schreibt der Einsender und nominiert sein hilfreiches Duo unverzüglich für den Titel „Eisenbahner mit Herz“.
Jeannine Mertins
Berlin
Wilfried Huhn
Brandenburg
Heiko Schmidt-Dworschak
Brandenburg
Silke Lassey
Bremen
Jeannine Mertins
Berlin
Niederbarnimer Eisenbahn (NEB)
Einsender: Ronny Gutmann
Smartphone weg: Bergung im Duo
Ronny Gutmann ist mit der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) auf dem Weg nach Berlin Ostkreuz, als er sein Smartphone im Zug liegen lässt. Erst als er ausgestiegen ist, bemerkt er den Verlust. Doch mit Hilfe der NEB-Service Mitarbeiterin Jeannine Mertins wird aus einem höchst ärgerlichen Vorfall eine Geschichte mit glücklichem Ende. Jeannine Mertins lässt sich von dem aufgeregten Kunden nicht lange bitten, sondern ruft eilig ihre Kollegin Svetlana Mass auf dem Zug an. Damit das Gerät nicht anderweitige Abnehmer findet, greift sich die NEB-Zugbegleiterin ihr eigenes Handy, geht durch den Zug und ortet bald das Smartphone des Kunden. Ronny Gutmann bleibt derweil in Kontakt mit dem Service und kann telefonisch die Bergung seines Geräts sozusagen live verfolgen. Doch damit nicht genug: Ein Treffpunkt wird vereinbart und Ronny Gutmann nimmt sein Smartphone kurze Zeit später persönlich in Empfang. Das ist „ein Service, wie man ihn sich als Kunde wünscht“, schreibt der Einsender und nominiert sein hilfreiches Duo unverzüglich für den Titel „Eisenbahner mit Herz“.
Wilfried Huhn
Brandenburg
DB Station & Service Frankfurt Oder
Einsender: Beate K.
Ziemlich bester Service
Mit dem Rollstuhl ist Beate K. zwischen Berlin Alexanderplatz und Frankfurt/Oder unterwegs: Mehrfach hilft ihr der Bahnhofsmitarbeiter Wilfried Huhn: Er begleitet sie zum Bahnsteig oder improvisiert eine in Berlin vergessene Anmeldung beim Mobilitäts-Service. Als ihr Rollstuhl einen Totalausfall erleidet, ist Wilfried Huhn ebenfalls zur Stelle.
„Herr Huhn und sein Kollege haben mir kostenfrei Verpflegung geholt und wollten dafür partout kein Geld“, schreibt Beate K. Tief beeindruckt ist sie, als die Technik an ihrem Rollstuhl streikt: „Notfalls wollte Wilfried Huhn die Bundespolizei rufen und beratschlagen, was man tun könne. „Alleine lassen wir Sie hier nicht stehen“ hat er mir versprochen“, berichtet die Einsenderin. „So eine liebevolle und freundliche Begleitung bei der DB habe ich noch nie in diesem Ausmaß erlebt und bin sehr dankbar. Ein Eisenbahner mit Herz“, schreibt die Reisende.
Heiko Schmidt-Dworschak
Brandenburg
DB Regio Potsdam
Einsender: Andre Barthels
Der mit den großartigen Ansagen
Der Bahnreisende André Barthels kennt die Zugbegleiter, die zwischen Berlin, Brandenburg oder Golm unterwegs sind. Wer im Land Brandenburg den Titel „Eisenbahner mit Herz“ gewinnen soll, das weiß der Einsender deshalb ganz genau: „Heiko Schmidt-Dworschak, der als Zugbegleiter im RE1/RB21/RB22 unterwegs ist, hat auf jeden Fall den Titel verdient“, schreibt der Einsender. „Seine großartigen Ansagen sind humorvoll und zaubern vielen Pendlern auch früh am Morgen ein Lächeln ins Gesicht. Auch im persönlichen Gespräch ist "Schmitti" immer freundlich, zuvorkommend und hat meist einen Scherz parat.“ Mit dieser Einschätzung ist Andre Barthels nicht allein. Der Zugbegleiter Heiko Schmidt-Dworschak zählt in Deutschland seit Jahren zu den meistnominierten Lieblingseisenbahnern der Fahrgäste. Fast in jedem Jahr des Wettbewerbs gehörte er zu den Titelkandidaten. Für ihn gilt die goldene Regel: Einmal Eisenbahner mit Herz – immer Eisenbahner mit Herz.
Silke Lassey
Bremen
NordWestBahn
Einsender: Frank Bräunig
Den Stammgast gut im Blick
NordWestBahn-Pendler Frank Bräunig schätzt aufmerksame Zugbegleiter, doch bei einer Fahrt mit der NordWestBahn ist er sprachlos: „Die Zugbegleiterin Silke Lassey weist während einer Fahrt von Bremen eine neue Mitarbeiterin ein. Als die Beiden bei mir vorbeikommen, sagt Frau Lassey zu ihrer Kollegin "Dieser Fahrgast hat ein Job-Ticket und steigt in Hoykenkamp aus". Hier war ich baff. Mein Ticket hatte ich noch gar nicht aus der Tasche gezogen und verbalen Kontakt mit Frau Lassey bis hierhin auch noch nicht gehabt“, schreibt der Einsender und fühlt sich auf eine angenehm professionelle Weise geschätzt. „Sehr aufmerksam! Frau Lassey fällt durch ihre stets freundliche, direkte und verbindliche Art aus dem üblichen Rahmen. Weiter so.“
Claudia Neufeld
Bremen
Jürgen Antlauf
Hamburg
Hendrik Hanebuth
Hamburg
Sven Krolikowski
Hamburg
Claudia Neufeld
Bremen
DB Regio Bremen, heute DB Fernverkehr
Einsender: Iris Meyer
Sonnige Grüße aus Portugal
Der langersehnte Portugal-Urlaub winkt und Iris Meyer sitzt mit Sack und Pack im Zug zum Flughafen Bremen. Leider gerät der Intercity unterwegs in eine Streckensperrung. Die Nervosität steigt, ob das Flugzeug noch zu erreichen ist. In Hannover vertrauen sich mehrere Flugpassagiere ungeplant dem Regionalverkehr an, um doch noch irgendwie das ferne Portugal zu erreichen. Im Regionalexpress treffen sie auf die Zugbegleiterin Claudia Neufeld, die das Unmögliche möglich macht: „Sie kam häufig an unseren Platz, um die aktuelle Situation zu erläutern, telefonierte sehr viel, besorgte uns einen Taxischein der Deutschen Bahn, erklärte uns genau, wo unser Taxi steht und selbst der Zugführer bat alle Mitreisenden mehrmals über Lautsprecher, schnell die Türen freizugeben, damit wir unser Flugzeug schaffen.“ Iris Meyer ist noch Tage später begeistert: „Diese Zugfahrt war ungeplant, abenteuerlich und einfach wunderbar. Unser Bild der Deutschen Bahn hat sich dank dieser Mitarbeiterin sehr zum positiven verändert.“ Der Zusatz der Einsenderin am Ende verrät ein vollommenes Happy End: „Sonnige Grüße aus Portugal.“
Jürgen Antlauf
Hamburg
DB Fernverkehr Hamburg
Einsender: Jens Keller
Mit dem ICE zum Berliner Fernsehturm
Als Student pendelt Jens Keller mehrmals in der Woche zwischen Berlin und Erfurt. Alle Zugbegleiter auf der Relation kennt er daher bestens. „Wegen seiner Freundlichkeit, seiner Herzlichkeit, der Verständlichkeit seiner Durchsagen und seiner Leidenschaft für die Fahrgäste gehört Wolfgang Möller zu meinen ausgesprochenen Lieblingszugchefs“, schreibt der Einsender. An einem Tag im Januar ist er aber besonders beeindruckt von Möller und seinem Teamkollegen Jürgen Antlauf. „Zwei junge Touristinnen, beide um die 20 Jahre alt, verirrten sich auf der Suche nach dem Berliner Fernsehturm in den besagten ICE. Als sich die Damen ihrer Lage bewusst wurden, hatte der Zug Berlin bereits verlassen. Der nächste Halt hieß somit Halle/Saale.“ Nun treten die Zugbegleiter auf den Plan: „Statt beiden Damen die fälligen Flexpreise abzuknöpfen, bemühten sich Wolfgang Möller und Jürgen Antlauf aufopferungsvoll darum, die Lage unbürokratisch zu klären. Neben einer Erklärung der Situation auf Englisch, inklusive Wegbeschreibung, verständigten sie den Zugchef des nächsterreichbaren Gegenzugs und stellten sicher, dass beide Damen wieder wohlbehalten nach Berlin zurückkehren konnten.“ Über die Schulter sagt Zugchef Möller in Halle: „Damit die beiden heute doch noch auf den Fernsehturm kommen." Jens Keller hört’s und greift zum Stift: Eisenbahner mit Herz sind da zweifellos bei der Arbeit.
Hendrik Hanebuth
Hamburg
DB Fernverkehr Hamburg
Einsender: Dagmar Huke; Frank Schöpf
Glanzleistung nach Sprengstoffdrohung
Der Intercity verlässt gerade Leipzig Hauptbahnhof, da droht ein Reisender, sich in die Luft zu sprengen. Die Bundespolizei wird verständigt, der Einsatz des SEK dauert fünf Stunden. Die beiden DB-Mitarbeiter Barbara Krull und Hendrik Hanebuth evakuieren in der Zwischenzeit den Zug. Von der Bundespolizei bekommen sie dafür eine Urkunde. Von ihren Vorgesetzten gibt es zum Dank eine Nominierung für den Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“.
„Durch mutiges und beherztes Verhalten gelang es den Zugbegleitern Barbara Krull und Hendrik Hanebuth, den Zug zu stoppen und die Fahrgäste gefahrlos zu evakuieren.“ Sie haben nicht nur während des gesamten Polizeieinsatzes die Fahrgäste betreut. „Trotz der sehr belastenden Ereignisse war es für beide eine Selbstverständlichkeit, die verbliebenen Gäste auf der nachfolgenden Fahrt bis Berlin in den Speisewagen des Zuges einzuladen und dort weiterhin zu betreuen“, schreiben die Gruppenleiter Dagmar Huke und Frank Schöpf. „Unsere Mitarbeiter haben den Titel „Eisenbahner mit Herz“ mehr als verdient.“
Sven Krolikowski
Hamburg
S Bahn Hamburg
Einsender: Birgit Stolzke
Späte Rettung nach dem Opernball
Birgit Stolzke aus Buxtehude besucht den Opernball in Stade. Ihre Witwenrente reicht gerade für die Fahrkarten, aber ihr Zeitbudget ist deutlich besser ausgestattet: Für die Rückfahrt hat sie sich die letzte S 3 ab Stade um 1.35 Uhr im Internet herausgesucht. Umso ratloser ist sie dann, als sie mitten in der Nacht am Bahnhof ankommt und keine Anzeige mehr zu sehen ist. Eine S 3 aus der Gegenrichtung fährt ein und Birgit Stolzke wendet sich in ihrer Not an den Lokführer, der gerade aus seinem Führerhäuschen klettert. Sie fragt ihn, ob er oder irgendein Kollege noch einmal zurück nach Stade fahren würden, aber er verneint: Es war die letzte S 3 für diese Nacht. Nun ist die Reisende wirklich ratlos. „Sollte das heißen, dass ich in meinem nicht allzu warmen Kleid und den dünnen Schuhen auf die erste S-Bahn am Morgen warten muss? Oder dass ich für 60 Euro mit dem Taxi nach Buxtehude fahre?“ Der Lokführer Sven Krolikowski von der Hamburger S-Bahn überlegt nicht lange. „Es klang für mich fast wie ein Scherz, aber er sagte: Wenn Sie einen Augenblick Zeit haben, fahre ich Sie nach Hause.“ Birgit Stolzke, die aus einer Bahnerfamilie stammt, fasst Vertrauen und zögert keinen Augenblick, das freundliche Angebot anzunehmen. „Ich habe zwar keinen spektakulären Hebammenersatz gebraucht, aber ich fand die selbstlose Hilfe meines Lokführers einer älteren Frau gegenüber nach seinem Feierabend einfach nur klasse“, schreibt die Einsenderin. Ihr Fazit: Sie fährt jetzt noch lieber mit der Bahn.
Barbara Krull
Hamburg
Andrea Litzbarski
Hamburg
Wolfgang Möller
Hamburg
Manuela Redlich
Hamburg
Barbara Krull
Hamburg
DB Fernverkehr Hamburg
Einsender: Dagmar Huke, Frank Schöpf
Glanzleistung nach Sprengstoffdrohung
Der Intercity verlässt gerade Leipzig Hauptbahnhof, da droht ein Reisender, sich in die Luft zu sprengen. Die Bundespolizei wird verständigt, der Einsatz des SEK dauert fünf Stunden. Die beiden DB-Mitarbeiter Barbara Krull und Hendrik Hanebuth evakuieren in der Zwischenzeit den Zug. Von der Bundespolizei bekommen sie dafür eine Urkunde. Von ihren Vorgesetzten gibt es zum Dank eine Nominierung für den Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“.
„Durch mutiges und beherztes Verhalten gelang es den Zugbegleitern Barbara Krull und Hendrik Hanebuth, den Zug zu stoppen und die Fahrgäste gefahrlos zu evakuieren.“ Sie haben nicht nur während des gesamten Polizeieinsatzes die Fahrgäste betreut. „Trotz der sehr belastenden Ereignisse war es für beide eine Selbstverständlichkeit, die verbliebenen Gäste auf der nachfolgenden Fahrt bis Berlin in den Speisewagen des Zuges einzuladen und dort weiterhin zu betreuen“, schreiben die Gruppenleiter Dagmar Huke und Frank Schoepf. „Unsere Mitarbeiter haben den Titel „Eisenbahner mit Herz“ mehr als verdient.“
Andrea Litzbarski
Hamburg
DB Fernverkehr Hamburg
Einsender: Jochen Leidig
Eine Tasse Kaffee für die Ewigkeit
Jochen Leidigs Bahngeschichte ist schnell erzählt: „Ich fuhr mit dem ICE von Berlin nach Nürnberg und Andrea Litzbarksi hat meinen 5 Monate alten quengelnden Sohn für eine gefühlte entspannte Ewigkeit auf den Arm genommen, damit ich meine Tasse Kaffee trinken konnte.“
Allerdings ist der Einsender keinesfalls der Meinung, dass die Leistung seiner Eisenbahnerin mit Herz als „Leichtgewicht“ zu bewerten ist: „Ich möchte betonen, dass sich Simon sehr wohl gefühlt hat und Andrea Litzbarski mit ihrem freien Arm voll weiter gearbeitet und Kunden bedient hat. Testen Sie das mal nach, Sie werden den Muskelkater Ihres Lebens in einem Ihrer Arme haben!“ Keine Frage: Jochen Leidig ist einer Ausnahme-Eisenbahnerin begegnet, und er weiß es: „Ich war tief beeindruckt, mehr gibt es nicht zu sagen!“
Wolfgang Möller
Hamburg
DB Fernverkehr Hamburg
Einsender: Jens Keller
Mit dem ICE zum Berliner Fernsehturm
Als Student pendelt Jens Keller mehrmals in der Woche zwischen Berlin und Erfurt. Alle Zugbegleiter auf der Relation kennt er daher bestens. „Wegen seiner Freundlichkeit, seiner Herzlichkeit, der Verständlichkeit seiner Durchsagen und seiner Leidenschaft für die Fahrgäste gehört Wolfgang Möller zu meinen ausgesprochenen Lieblingszugchefs“, schreibt der Einsender. An einem Tag im Januar ist er aber besonders beeindruckt von Möller und seinem Teamkollegen Jürgen Antlauf. „Zwei junge Touristinnen, beide um die 20 Jahre alt, verirrten sich auf der Suche nach dem Berliner Fernsehturm in den besagten ICE. Als sich die Damen ihrer Lage bewusst wurden, hatte der Zug Berlin bereits verlassen. Der nächste Halt hieß somit Halle/Saale.“ Nun treten die Zugbegleiter auf den Plan: „Statt beiden Damen die fälligen Flexpreise abzuknöpfen, bemühten sich Wolfgang Möller und Jürgen Antlauf aufopferungsvoll darum, die Lage unbürokratisch zu klären. Neben einer Erklärung der Situation auf Englisch, inklusive Wegbeschreibung, verständigten sie den Zugchef des nächsterreichbaren Gegenzugs und stellten sicher, dass beide Damen wieder wohlbehalten nach Berlin zurückkehren konnten.“ Über die Schulter sagt Zugchef Möller in Halle: „Damit die beiden heute doch noch auf den Fernsehturm kommen." Jens Keller hört’s und greift zum Stift: Eisenbahner mit Herz sind da zweifellos bei der Arbeit.
Manuela Redlich
Hamburg
DB Fernverkehr Hamburg
Einsender: Regina Sander
Service für einen blinden Passagier
Bahnkundin Regina Sander beobachtet, wie zwei Migranten mit viel Gepäck in den Eurocity einsteigen. Offenbar hat der eine der beiden Männer seinen Freund nur zum Platz begleiten wollen, doch die Türen des Zuges schließen sich, und der unfreiwillige Fahrgast ist sehr erschreckt. Beide sprechen kaum Deutsch und haben auch kein Geld dabei. Die Einsenderin versucht, der herbeigeeilten Zugbegleiterin die Situation zu erklären, doch sie braucht nicht viele Worte: Die Deutsche Bahn-Mitarbeiterin Manuela Redlich bewältigt das Problem mit großer Umsicht. Sie bescheinigt dem unfreiwilligen Fahrgast sein Missgeschick und notiert ihm ihre Kontaktdaten. So kann er von Köln wohlversorgt den nächsten Zug zurück nach Bonn nehmen. „Wir fanden die Situation hervorragend gelöst“, schreibt die Einsenderin. „Respekt und Anerkennung für Manuela Redlich“.
Claudia Conrad
Hessen
Gennaro Cosentino
Hessen
Siegbert Giese
Hessen
Tim Grams
Hessen
Claudia Conrad
Hessen
DB Fernverkehr Kassel
Einsender: Anika Dörge
Junge Mutter in argen Platznöten
Anika Dörge, junge Mutter eines 6-wöchigen Babys und eines Kleinkindes, unternimmt voller Tatendrang die erste Fernreise seit der Geburt ihrer Kinder. Im ICE herrscht drangvolle Enge, als sie in Nürnberg zusteigt und zu ihrem Schrecken hat eine Reisegruppe dieselben Plätze reserviert wie sie. Was tun? Der Zug ist so voll, dass er kurz vor der Evakuierung steht und die Mitreisenden behandeln die Doppelreservierung mit dem üblichen Spott: Typisch Bahn. Doch als sie die Aufklärung erfährt, ist der Fall für Anika Dörge fast noch schlimmer: „Die Zugbegleiterin Frau Conrad kommt geeilt, steigt über Koffer und Menschen zu uns und findet mit einem Blick den Fehler, der mitnichten bei der Bahn lag. Wir hatten tatsächlich die gleichen Plätze reserviert - aber an unterschiedlichen Tagen. Ich hatte in völliger Umnachtung, oder eher Übernächtigung den falschen Tag gebucht und somit kein gültiges Ticket.“
Doch die Zugbegleiterin erweist sich als Herrin der Lage: „Sie war der Fels in der Tränenbrandung einer leicht überforderten jungen Mutter“, erzählt die Einsenderin. „Sie schrieb das Ticket auf den richtigen Tag um, hielt Ausschau nach Plätzen für einzelne Reisende, sodass ich mit Kleinkind und 6-wöchigem Baby im Abteil Platz nehmen konnte. Ein dickes Danke an Frau Conrad für diese engagierte, kulante Art!“ Die Premierenfahrt mit Familie ist gerettet.
Gennaro Cosentino
Hessen
DB Services Wiesbaden
Einsender: Benjamin Schmidt
Helden im Kampf gegen hausgemachte Taubenplage
Die Reiniger der Deutschen Bahn am Wiesbadener Hauptbahnhof führen täglich einen heroischen Kampf gegen Taubenschwärme, die mit dem Segen des städtischen Veterinäramtes in den ehrwürdigen Bahnhofshallen ihre Bedürfnisse verrichten dürfen. Einsender Benjamin Schmidt ermutigt die Reinigungsmannschaft der Deutschen Bahn, den zähen Kampf gegen den Taubenkot nicht aufzugeben. „Beruflich bin ich sehr häufig in Wiesbaden Hauptbahnhof. Ich bewundere, mit welchem Einsatz die Reiniger unter Führung von Gennaro Cosentino (DB Services) dem kontinuierlichen Kotregen der Tauben begegnen und die ekelhaften Hinterlassenschaften der "städtischen tierischen Mitbewohner" täglich in zwei Schichten entfernen“, berichtet Schmidt, der als Manager für eine Vielzahl von Bahnhöfen in Hessen verantwortlich ist. Dass Wiesbaden von Bahnkunden als Vorzeigebahnhof wahrgenommen werden kann, scheitert erstaunlicherweise an der ausgeprägten Tierliebe einiger Stellen in der hessischen Landeshauptstadt. „Das Veterinäramt verhindert effiziente Maßnahmen gegen die Taubenplage und pflegt und füttert mit über 400 Kilogramm Kraftfutter im Monat diese Tiere im Bahnhof“, schreibt der Einsender. „Cosentino und sein Team halten dagegen - unter widrigen Umständen, damit die Reisenden sicher über die Bahnsteige laufen und saubere Sitzbänke finden können. Das verdient Respekt.“ So stehen für Benjamin Schmidt seine persönlichen Favoriten bereits fest: „Gennaro Cosentino und seine Kollegen, das sind Eisenbahner mit Herz.“
Siegbert Giese
Hessen
Hessische Landesbahn HLB
Einsender: Joachim Röser, Alexander Schmidt, Petra Burggraf
Hessens heißgeliebter Strecken-König
Ein Zugbegleiter der Hessischen Landesbahn hat es geschafft, dass Pendler eine ganze Strecke nach ihm benennen: Die Siegbert-Giese-Service-Strecke führt von Limburg über Frankfurt am Main nach Siershahn. Joachim Röser ist wortmächtiger Teil einer 4-Personenpendlergruppe und nennt Zugbegleiter Giese einen „Garanten für höchste Kundenorientierung“, einen „Begriff für vorbildliches und sicheres Reisen“ und den „guten Geist der HLB“. Ausführlich nennt der Einsender die Vorzüge seines Vorzeige-Schaffners. „Er hält nicht nur im Dienst Kontakt mit uns, seinen Fahrgästen. Wir werden per WhatsApp auch telefonisch über Verzögerungen informiert. Sollten wir uns aus Frankfurt mal wieder verspäten, so setzt er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten für ein Erreichen seiner HLB Bahn 20:08 Uhr ein. Herr Giese gewährleistet uns, dass wir nach einem Zwölf-Stundentag pünktlich zu Hause eintreffen.“
Auch Alexander Schmidt ist sicher, dass Siegbert Giese den Titel „Eisenbahner mit Herz“ mehr als verdient hat.
„Herr Giese gibt mir etwas, was gerade für das Image jedes Verkehrsbetriebes unbezahlbar ist. Er gibt mir die Sicherheit, dass ich an meinem Ziel ankomme.“ Schmidt berichtet über eine Fahrt mit dem letzten Zug des Tages. Als eine Störung auftritt, verspürt er nicht die kleinste Nervosität. „Ich wusste: Herr Giese ist an Bord und auf Herrn Giese ist Verlass.“ Petra Burggraf fährt seit drei Jahren auf den Giese-Strecken und wundert sich, dass dieser Zugbegleiter die Pendler auch informiert, wenn er einen freien Tag hat. Als er ihr – ohne Aufforderung – ein im Zug verlorenes Handy überreicht, ist für sie klar: Das ist ein Eisenbahner mit einem ganz großen Herzen. Ist es da ein Wunder, dass die Jury den Zugbegleiter Giese schon 2016 zum Landessieger Hessen gekürt hat?
Tim Grams
Hessen
DB Vertrieb Frankfurt
Einsender: Sabrina Szameitat
Täglich 600 Kilometer: Diese Zeit gehört Tim Grams
Die Welt der Eisenbahn umfasst mehr als real fahrende Züge. Für Sabrina Szameitat gehört dazu auch so etwas wie „der bloggende Bahner“: Als Pendler legt Blogger Tim Grams nämlich rund 600 Kilometer pro Tag im Zug zurück und hat dabei viel Zeit zum Schreiben. Zunächst arbeitete der 24-Jährige in Hannover als DB-Fahrdienstleiter, heute ist er als Online-Redakteur für die Deutsche Bahn in Frankfurt am Main tätig. Nach Dienstschluss verwandelt sich Grams in den "bloggenden Bahner" und damit in einen Eisenbahner mit Herz: „Tim Grams will vor allem eins erreichen: Mehr Verständnis im Bahnbetrieb“, schreibt die Einsenderin. „Ich kenne niemanden, der so viel Ehrgeiz, Kraft und Willen in ein Hobby steckt. Wobei Hobby maßlos untertrieben ist. Es ist eine Leidenschaft - seine Leidenschaft. Und diese Leidenschaft und sein Wissen möchte er allen Bahnreisenden mit auf den Weg geben. Egal ob es auf seinem Blog ist, seinem YouTube Kanal oder persönlich am Bahnsteig oder im Zug. Wenn er mitbekommt, dass jemand Hilfe braucht, dann ist er da. Er engagiert sich nicht nur im Internet für die Deutsche Bahn, sondern auch im realen Leben.“ Für Sabrina Szameitat ist der kilometerstarke und wortgewaltige Vielfahrer „mein persönlicher Eisenbahner mit Herz“.
Kevin Grün
Hessen
Kai Richter
Hessen
Christine Herrwaldt
Mecklenburg-Vorpommern
Nils Brodtkorb
Niedersachsen
Kevin Grün
Hessen
DB Regio - S-Bahn Rhein-Main
Einsender: Nicole Wiesenäcker, Desirée Boucsein, Renate Feick
Naturtalent bei der Frankfurter S-Bahn
Ein junger Lokführer macht gerade bei den Fahrgästen der S-Bahn Frankfurt Furore. Nicole Wiesenäcker lobt besonders den Charme von Kevin Grün. „Ich fahre sehr oft mit ihm und hatte immer das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Mit seinem Charme versüßt er mir den Tag, auch wenn der Tag noch so schlecht war.“ Auch Desiree Boucsein fallen die begeisternden Durchsagen des DB Regio-Mitarbeiters auf. „Alle Fahrgäste im Zug freuen sich jedes Mal sehr über seine Durchsage. Das finde ich super.“ Aber auch Wiesbaden-Pendler sind unter Kevin Grüns Bewunderern. Renate Feick berichtet von einer typischen Fahrt von Frankfurt in die Landeshauptstadt, die mit den typischen trüben Gesichtern beginnt: „Die S-Bahn hatte wieder einmal fünf Minuten Verspätung. Die Mundwinkel der Fahrgäste gingen immer mehr nach unten. Doch der Zugführer hatte einen lockeren Spruch auf Lager. Kevin Grün wünschte allen „einen recht guten Morgen, wenn auch mit Sorgen. Wird schon werden - Der Tag wird gut enden“. In Wiesbaden verabschiedete er sich mit dem Kommentar: "Ist ja alles gut gegangen. Wir sind pünktlich am Zielort. Einen schönen Tag Ihr Kevin Grün." Die Mundwinkel der Fahrgäste gingen wieder nach oben“. Kevin Grün ist erst seit einem Jahr mit der Ausbildung fertig, haben wir erfahren. Offenbar beschäftigt die S-Bahn Rhein-Main ein Lokführer-Naturtalent.
Kai Richter
Hessen
Hessische Landesbahn HLB
Einsender: Rebecca Hottes
Meister der Pendleransprache
Rebecca Hottes pendelt mit der Hessischen Landesbahn täglich zwischen Siegen und Frankfurt. Und kein Tag vergeht, an dem sie nicht hofft, ihren Lieblingsschaffner zu treffen. „Kai Richter ist jeden Tag aufs Neue zuvorkommend. Immer strahlt er und hat für jeden Pendler eine persönliche Ansprache parat“, schreibt die Einsenderin. Wenn der HLB-Zugbegleiter vorbeigeht, dann lächeln die die Leute im Zug. Das sei zwar keine Abenteuergeschichte, aber die alltägliche gute Form sollte auch berücksichtigt werden, meint die Pendlerin. Und wer weiß, was für Reisegeschichten die Zukunft zwischen Frankfurt und Siegen noch bringt?
Christine Herrwaldt
Mecklenburg-Vorpommern
DB Station & Service Rostock
Einsender: Andreas Mohr
Aus der Bahn ins Auto: Sogar nach Feierabend
Andreas Mohr ist beruflich viel unterwegs, fährt dabei oft - und gerne - mit der Bahn. An einem Samstagabend kommt er in Rostock an, will dort übernachten, um am nächsten Morgen früh weiter nach Zingst zu fahren. Dafür hatte er sich - zum ersten mal - ein Flinkster-Auto reserviert.
„Irgendetwas hatte aber mit meiner Mitgliedschaft online nicht funktioniert. Die Rettung war die nette Mitarbeiterin an der DB-Information, Christine Herrwaldt“, schreibt Andreas Mohr. Mit viel Geduld, ihrem Internetzugang und einem direkten Draht zur Flinkster-Zentrale liefert sie im Laufe einer halben Stunde alle fehlenden Informationen nach und der Einsender hat am späten Abend die rettende Karte in der Tasche. „Niemand hat mich danach gefragt, wann Feierabend ist.“ Der Bahnkunde ist mit dem weiteren Verlauf sehr zufrieden: „Am anderen Morgen ging es ganz schnell: Auto auf dem Hotelparkplatz finden, Karte dranhalten und auf geht's.“ Dass Christine Herrwaldt einem gestandenen Mann so souverän helfen konnte, er weiß es zu schätzen: „Auch Menschen, die sich meistens selbst ganz gut helfen können und so wirken als ob sie immer "alles im Griff" haben, können manchmal einen Mitarbeiter mit Herz gut brauchen.“
Nils Brodtkorb
Niedersachsen
Erixx Soltau
Einsender: Gerard Versteeg
Zwei Meister-Lokführer arbeiten im Duett
Erixx-Lokführer Nils Brodtkorb findet beim Abschlussdurchgang durch seinen Zug ein schwarzes Portemonnaie: Darin fällt ihm der iranische Ausweis einer Frau auf und die Adresse eines Arztes in Gifhorn. Der Lokführer vermutet, dass sich die Reisende vielleicht gerade im nächsten Anschlusszug nach Gifhorn befinden könnte. Auf gut Glück ruft Brodtkorb seinen Lokführer-Kollegen Gerard Versteeg an, der gerade gernau diesen Zug steuert und bittet ihn, eine Zugdurchsage nach der Frau mit dem iranischen Pass zu machen. Der Kollege zögert nicht lange und greift zum Mikro.
Nach zweimaliger Durchsage kommt eine Frau durch den Zug gelaufen, die nur englisch spricht. Sie war ihm schon auf dem Bahnsteig aufgefallen, weil sie besonders hektisch telefoniert hatte. Versteeg fragt die Reisende, ob sie etwas vermisse.
Ihre Überraschung ist groß und wird noch größer, als sie erfährt, dass ihr Portemonnaie bereits gefunden wurde. Nun organisieren die beiden Meister-Eisenbahner eine Übergabe, wie sie im Buche steht: Erixx-Lokführer Brodtkorb stellt sich an die Strecke. Mit der Taschenlampe signalisiert er dem Enno-Kollegen, wo er steht: „An der Signalbrücke von Kilometer 1.0.“ Versteeg hält passgenau an der Brücke und das Portemonnaie wechselt den Zug – mit dem Segen des Fahrdienstleiters.
Versteeg nominiert den jungen Kollegen für den Titel „Eisenbahner mit Herz“: „Der Lokführer Nils Brodtkorb hat alle Mühen auf sich genommen, obwohl er eigentlich Feierabend hatte. Ich finde seine Aktion Klasse“, schreibt Versteeg. Klar ist natürlich, dass dieses meisterliche Duett zweier Lokführer ohne unseren Eisenbahner mit Herz-Silber Sieger Versteeg auch nicht geklappt hätte. Unser Fazit: Zwei Eisenbahner mit Herz, ein Happy End.
Rüdiger Bryx
Niedersachsen
Maik Freiheit
Niedersachsen
Michael Fritsch
Niedersachsen
Cornelia Gerke
Niedersachsen
Rüdiger Bryx
Niedersachsen
DB Station & Service Uelzen
Einsender: Thomas Görke
Retter im Weihnachtstrubel
Thomas Görke ist schwer bepackt und mit zahlreichen Geschenken auf dem Weg zur Familie. Am Bahnhof Uelzen gerät er mitten in den Weihnachtstrubel. In letzter Hast springt er in seinen wartenden Zug. Doch kaum sitzt der Reisende, erfasst ihn Panik, ob es wohl bald losgeht. So tritt er nochmals auf den Bahnsteig, um sich die Anzeige anzusehen. Doch zu seinem größten Schreck schließt sich in diesem Moment die Tür. Und leider geht sie auch nicht wieder auf. Der Zug rollt aus dem Bahnhof, mit allen Geschenken an Bord, doch ohne den Reisenden Görke.
An der DB Information stößt der verzweifelte Mann auf Rüdiger Bryx, der die Sache in die Hand nimmt: „Rüdiger Bryx hat den Zugführer und das Begleitpersonal informiert. Und während er seiner ganz normalen Arbeit – an dem Tag brannte die Luft - hat er noch eine Übergabe an die Bahnhofsmission Magdeburg organisiert, mir den Kontakt zum Zugpersonal ermöglicht, mich beruhigt und mich getröstet.“ Der Einsender ist noch heute begeistert: „Dieser Mann hat unser Fest gerettet und dabei jeden Dank abgelehnt.“ Einzig über einen Kaffee habe sich Rüdiger Bryx gefreut und so ist Thomas Görke sicher, als er von dem Wettbewerb Eisenbahner mit Herz erfährt, wem das höchste Lob gebührt: „Rüdiger Bryx von der Information Uelzen ist für mich ein Held des Alltages. So ein Engagement verbunden mit Bescheidenheit ist selten. Ein Trost bei all der Unzuverlässigkeit der Bahn.“
Maik Freiheit
Niedersachsen
Metronom
Einsender: Marcus Bußmann
Sondertransport „Krankenkassenkarte“ im Metronom
Marcus Bußmann und seine Freundin haben ein Problem: Sie braucht ein wichtiges Rezept ihres Arztes in Göttingen, hat aber in Hannover einen Termin und kann nicht weg. Er ist zwar in Göttingen, braucht zum Abholen aber ihre Krankenkassenkarte. Was tun? Da die beiden regelmäßig zwischen Hannover und Göttingen pendeln, haben sie eine Idee: Könnte nicht einer der Metronom-Lokführer die Karte nach Göttingen fahren? Gedacht, getan: Der erste Lokführer, den die junge Frau in Hannover fragt, zeigt sich sofort bereit dazu. Und kurz darauf kann Marcus Bußmann die Karte in Göttingen in Empfang nehmen. „Das war wirklich sehr zuvorkommend“, schreibt der Einsender und weil Maik Freiheit so bescheiden ist und nicht einmal eine kleine Aufmerksamkeit für den Gefallen annehmen will, schlägt Marcus Bußmann ihn kurzerhand als „Eisenbahner mit Herz“ vor: „Er war uns wirklich eine große Hilfe und ich will dem Mann auf der Lok die gebührende Wertschätzung entgegenbringen.“
Michael Fritsch
Niedersachsen
Metronom Uelzen
Einsender: Efi Marksteiner
Ein Mann der Tat und ein Mann des Wortes
Der Zug bleibt stehen, der Lokführer steigt aus und repariert das Streckenhindernis: Dieser Traum aller Fahrgäste wurde wahr, als drei reisende Familien im Metronom von Einbek nach Hannover auf den Lokführer Michael Fritsch trafen: „Auf freier Strecke wurde der Zug langsamer und hielt an“, schreibt Efi Marksteiner. „Eine freundliche und sympathische Stimme meldete sich und informierte uns über ein wahrscheinliches Problem, was der Sprecher zu beheben versprach.“ Zur Verblüffung der Reisenden gelingt es Michael Fritsch. Doch sein Einsatz ist zum zweiten Mal gefragt: „Nach kurzer Fahrt hielt der Zug wiederholt. Und wieder war die freundliche Stimme zu hören, die uns über eine weitere Panne informierte. Die Bahnschranken konnten nur per Hand bedient werden. Auch diese Panne behob Michael Fritsch ohne weiteres.“ Doch nicht nur die handwerklichen Fähigkeiten des Lokführers überzeugen, sondern vor allem sein Talent zur lückenlosen Information erfreut die Einsenderin: „Auf Grund der fantastischen Kommunikation des Zugführers Michael Fritsch fühlten wir uns zu keiner Zeit uninformiert. Dadurch kam bei keinem Fahrgast Angst oder Panik auf. Für uns ist Michael Fritsch ein Eisenbahner mit Herz.“
Cornelia Gerke
Niedersachsen
Erixx Soltau
Einsender: Volker Weidemann
Eine Party im Zug
Volker Weidemann steigt mit sieben Kindern in den Erixx von Bremen nach Achim. Sein Sohn feiert nämlich seinen 12. Geburtstag. Als die Lokführerin Cornelia Gerke am Gleis auftaucht, sind die Kinder neugierig, etwas über den Zug zu erfahren. Kurzerhand nimmt Gerke die ganze Geburtstagsgesellschaft mit in ihre Fahrkanzel. Weil noch Zeit bis zur Abfahrt des Zuges ist, beantwortet sie geduldig alle Fragen. Dass einer ihrer Fahrgäste Geburtstag hat, bleibt der Eisenbahnerin natürlich nicht verborgen. Kurzerhand lässt sie die Kinder eine Durchsage machen und stimmt über Lautsprecher „Zum Geburtstag viel Glück“ an. „Das Beste daran war, dass die meisten Fahrgäste mitsangen und meinem Sohn auf diese ungewöhnliche Weise ein Ständchen brachten. Das werden er und die anderen Kinder sicher nie vergessen“, schreibt Volker Weidemann. Auch während der Fahrt dürfen die Kinder Cornelia Gerke weiter über die Schulter schauen. Den „Ausstieg in Fahrtrichtung rechts“ darf das Geburtstagskind ganz allein durchsagen. Dafür gibt es wieder Applaus von den Fahrgästen, berichtet der gerührte Vater. „Die Kinder werden wohl noch sehr lange von diesem Erlebnis sprechen und waren alle mehr als begeistert, so etwas hatten sie noch nie erlebt, und wir auch nicht. Mehr Bahn geht nicht. Respekt und nochmals vielen Dank an die netteste Zugführerin mit dem größten Herz weit und breit.“
Diethelm Metz
Niedersachsen
Gerard Versteeg
Niedersachsen
Henrik Feldmann
Nordrhein-Westfalen
Peter Gitzen
Nordrhein-Westfalen
Diethelm Metz
Niedersachsen
Metronom Uelzen
Einsender: Ursula Schönemann, Marlis Sifert, Karin Rozenfelds, Heide Pevestorf, Ilse Dore Wilkens, Ingrid Hausemann
Thänk you for opening the door
Sechs Frauen einer Gruppe im Fahrradabteil des Metronom werden unfreiwillig Zeuginnen einer denkwürdigen Szene. Der Metronom-Zugbegleiter Diethelm Metz dreht gerade seine Runde, um die Fahrkarten zu kontrollieren, da gerät eine Reisende außer sich, weil sie wohl ihre Haltestelle versäumt hat. „Eine kleine, total aufgeregte Japanerin aus dem anderen Wagen tauchte bei uns auf. Ihr rosafarbener Rucksack hing ihr vor dem Bauch, während sie den Zugbegleiter anschrie: „Stopp the train - open the door.“ Ruhig und in bestem Englisch erklärte nun der Metronom-Mitarbeiter Diethelm Metz der jungen Frau, dass er den Zug nicht stoppen könne. Die Japanerin hatte vor einer Tür gestanden, die sich natürlich nicht automatisch öffnet, sondern nur, wenn der grüne Knopf gedrückt wird“, schreibt Ursula Schönemann. „Geduldig ging Herr Metz mit der Frau an die Tür und erklärte ihr noch einmal alles. Wir waren tief beeindruckt von seiner Kompetenz und Freundlichkeit.“ Auch Marlis Siefert, Karin Rozenfelds, Heide Pevestorf, Ilse Dore Wilkens und Ingrid Hausmann loben das Fingerspitzengefühl des Zugbegleiters. Er beruhigte die „völlig hysterische Frau“ und half ihr bei der Weiterfahrt: Ein Eisenbahner mit Herz wie er im Buche steht.
Gerard Versteeg
Niedersachsen
Enno von Metronom, Uelzen
Einsender: Nils Brodtkorb, Lars Klingenberg
Zwei Meister-Lokführer arbeiten im Duett
Erixx-Lokführer Nils Brodtkorb findet beim Abschlussdurchgang durch seinen Zug ein schwarzes Portemonnaie: Darin fällt ihm der iranische Ausweis einer Frau auf und die Adresse eines Arztes in Gifhorn. Der Lokführer vermutet, dass sich die Reisende vielleicht gerade im nächsten Anschlusszug nach Gifhorn befinden könnte. Auf gut Glück ruft Brodtkorb seinen Lokführer-Kollegen Gerard Versteeg an, der gerade gernau diesen Zug steuert und bittet ihn, eine Zugdurchsage nach der Frau mit dem iranischen Pass zu machen. Der Kollege zögert nicht lange und greift zum Mikro.
Nach zweimaliger Durchsage kommt eine Frau durch den Zug gelaufen, die nur englisch spricht. Sie war ihm schon auf dem Bahnsteig aufgefallen, weil sie besonders hektisch telefoniert hatte. Versteeg fragt die Reisende, ob sie etwas vermisse.
Ihre Überraschung ist groß und wird noch größer, als sie erfährt, dass ihr Portemonnaie bereits gefunden wurde. Nun organisieren die beiden Meister-Eisenbahner eine Übergabe, wie sie im Buche steht: Erixx-Lokführer Brodtkorb stellt sich an die Strecke. Mit der Taschenlampe signalisiert er dem Enno-Kollegen, wo er steht: „An der Signalbrücke von Kilometer 1.0.“ Versteeg hält passgenau an der Brücke und das Portemonnaie wechselt den Zug – mit dem Segen des Fahrdienstleiters.
Versteeg nominiert den jungen Kollegen für den Titel „Eisenbahner mit Herz“: „Der Lokführer Nils Brodtkorb hat alle Mühen auf sich genommen, obwohl er eigentlich Feierabend hatte. Ich finde seine Aktion Klasse“, schreibt Versteeg. Klar ist natürlich, dass dieses meisterliche Duett zweier Lokführer ohne unseren Eisenbahner mit Herz-Silber Sieger Versteeg auch nicht geklappt hätte. Unser Fazit: Zwei Eisenbahner mit Herz, ein Happy End.
Ein Herz für Nachwuchslokführer
Lars Klingenberg und der 11-jährige Tim verpassen am Hauptbahnhof von Hannover ihren geplanten Zug. Weil sie nun ein wenig Zeit haben und der Junge neugierig ist, fragen sie beim Führerhaus eines wartenden Enno, ob der Lokführer sie wohl mal in den Führerstand schauen lassen würde. Eigentlich erwartet der Einsender eine Absage, denn schließlich hat der Lokführer Pause und muss sich auf die nächste Fahrt nach Wolfsburg vorbereiten. Doch Gerard Versteeg, der auch als "fliegender Holländer" bei den Fahrgästen beliebt ist, hat ein Herz für den Lokführernachwuchs, den die Eisenbahn schließlich händeringend sucht. "Er nahm sich Zeit, zeigte uns den Führerstand und erklärte auch die Knöpfe und Anzeigen. Danke", schreibt Lars Klingenberg auch im Namen von Tim.
Henrik Feldmann
Nordrhein-Westfalen
National Express Köln
Einsender: Annika Stark, Thorsten Hartmann, Nathalia Kocherscheidt
Ein halbes Jahr lang aufs Pendeln gefreut
National Express ist ein ganz besonderes Kunststück gelungen: Beim Start auf der frisch gewonnenen Strecke von Wuppertal nach Köln musste das Unternehmen zunächst mit einem Ersatzzug antreten. Doch obwohl die Wagen nicht gerade die neuesten waren, verzauberte der dort eingesetzte Zugbegleiter Henrik Feldmann die Reisenden für ein halbes Jahr lang so gründlich, dass sie bis heute nach diesem Eisenbahner der Extraklasse fragen: Für Annika Stark war Henrik Feldmann „sehr freundlich, hilfsbereit, witzig und hat tolle Ansagen gemacht“. Für Thorsten Hartmann ist der National Express-Mitarbeiter sogar „der beste Zugbegleiter, den es gibt“. Verspätungen? Für den Einsender kein Problem, wenn sein Lieblingszugbegleiter an Bord war. Nathalia Kocherscheidt hat mit Henrik Feldmann die „schönsten sechs Monate Zugfahrt ihres Lebens“ erlebt. Schon der Ersatzzug gefiel ihr: „Er hatte noch 6er-Abteile, Ledersitze, Gardinen und Fenster zum runterziehen und erinnerte mich an meine Kindheit.“ Doch dann betritt Henrik Feldmann ihr 6er Abteil. „Er öffnete die Tür und alle begannen ihre Fahrscheine zu suchen. Er sagte, dass sei nicht nötig, denn er wolle nur nach unserem "Wohlbefinden" fragen. Ich schaute ihn verdutzt an und er wiederholte seine Frage. Das habe ich in all den Jahren als Fahrgast noch nicht erlebt. Ein Schaffner, der einfach wissen wollte, wie es seinen Gästen geht.“
Die Einsenderin hat ihren Eisenbahner mit Herz nicht vergessen: „Den Singsang seiner Stimme habe ich immer noch im Ohr. Das wichtige war, dass er mir seit langem das Gefühl gab als (Fahr-)Gast wertgeschätzt zu werden. Wer kann schon von sich sagen, dass er sich ein halbes Jahr auf's Pendeln gefreut hat?“
Lokalfernsehen und Lokalpresse sind längst auf Henrik Feldmann aufmerksam geworden. Seine hochgelobten Durchsagen sind für immer im Netz dokumentiert. Und seine Fahrgäste vergessen es ihm nicht, dass er an seinem letzten Arbeitstag auf dem Ersatzzug für sie eine Freifahrt im Rheingold Express organisiert hat. Zur Zeit arbeitet der wundersame Zugbegleiter in der Verwaltung von National Express. Wer weiß, welchen Dienst Feldmann der Eisenbahn von dort aus tut.
Peter Gitzen
Nordrhein-Westfalen
DB Fernverkehr Köln
Einsender: Silvia Schlagge; Werner Liebig
Weihnachtsengel kennt die Lidl-Ticket-Tücken
Silvia Schlagge ist mit dem Lidl-Ticket unterwegs, hat aber das Kleingedruckte nicht gelesen. Sie sitzt im Intercity nach Leipzig, wo sie einen Termin im Krankenhaus hat. Ihr Sohn ist nicht auf dem Fahrschein eingetragen und eine Servicegebühr von fünf Euro machen ihr zu schaffen. Peter Gitzen löst die Probleme mit leichter Hand. „Vielen Dank an meinen Weihnachtsengel“, schreibt die Einsenderin.
ICE-Zugchef kann sogar singen
Werner Liebig ist entzückt von Zugbegleiter Peter Gitzen. Als der Zug noch fährt, bedient der Mitarbeiter vom Fernverkehr Köln seine Fahrgäste auf „unnachahmliche Art“. Dieser Zugchef kann sogar singen! Als dann ein Stromabnehmer ausfällt, versorgt Peter Gitzen die Fahrgäste sofort mit Informationen. „Bester Service seit langer Zeit.“ Ob Werner Liebig wusste, dass er den Goldsieger 2012 getroffen hat? Einen der meistnominierte Zugbegleiter Deutschlands? Wie auch immer: Wir wünschen unserem Eisenbahner mit Herz weiter ein goldenes Händchen zum Wohle der Fahrgäste.
Danila Händel
Nordrhein-Westfalen
Jasmine Hagemann
Nordrhein-Westfalen
Martin Kowalski
Nordrhein-Westfalen
Andras Linden
Nordrhein-Westfalen
Danila Händel
Nordrhein-Westfalen
DB Fernverkehr Köln
Einsender: Sabine Hanovsky
Fernbus-Drama: Heldenrolle für die Bahn
Für ihre Reise nach Sylt hat Sabine Hanovsky den Fernbus gebucht. Auf der Hinfahrt geht es leidlich, doch die Rückfahrt wird für sie zu einer nervenaufreibenden Odyssee. Weil ihr Bus nach Kiel schon mit zwei Stunden Verspätung in Westerland losfährt, versucht sie per Bahn den Anschlussbus noch zu erreichen. Obwohl sie den Flixbus-Kundenservice von unterwegs inständig bittet, den Bus zum Warten anzuhalten, hat sie keinen Erfolg: „Die Betreuung war katastrophal. Tenor: Ich solle selber schauen, wie ich heimkäme.“
Vom Zugfenster aus sieht sie ihren Bus zwar noch am Omnibusbahnhof stehen, doch der Sprint mit schweren Koffern über 500 Meter zum zentralen Omnibusbahnhof lohnt sich nicht: Sie kann gerade noch zusehen, wie der Bus vor ihrer Nase losfährt.
Wie soll sie nun spätabends von Kiel nach Karlsruhe kommen? Der Handy-Akku ist leer, das Bargeld verbraucht, die Nerven am Ende.
Mit letzter Kraft springt sie in einen Regionalexpress nach Hamburg. Die Regio-Zugbegleiterin Nadine Salman trifft auf eine völlig aufgelöste Reisende. Sie nimmt sie tröstend in die Arme sucht ihr eine späte Verbindung von Hamburg nach Kiel heraus. „Ich war ihr so unendlich dankbar für alles, sie ließ mich auch noch in Hamburg Dammtor aussteigen, wo ich direkt in den letzten Intercity nach Süden einsteigen konnte“ schreibt Sabine Hanovsky.
Aber ihre Abenteuer sind noch nicht zu Ende. Im IC kann sie das Ticket nicht bezahlen, weil die EC-Karte unterwegs nicht belastet werden kann. Um der geplagten Frau eine teure Rechnung zu ersparen, begleitet sie die IC-Zugbegleiterin Danila Händel nachts im Kölner Hauptbahnhof an den Automaten, wo die EC-Karte funktioniert. „Können Sie erahnen, was für eine Retterin in der Not diese Frau für mich darstellte? Bestimmt nicht! Ich konnte es gar nicht fassen, dass es noch solche lieben Zugbegleiter gibt, so hilfsbereit, so freundlich, so warmherzig!“ Natürlich weiß die Einsenderin, dass sie nach dem verpassten Bus besonders empfänglich für eine freundliche Behandlung ist, aber auch Wochen nach der Fahrt ist Sabine Hanovsky noch ganz sicher: „Danila Händel und Nadine Salman gebührt der Titel „Eisenbahnerin mit Herz“, denn die beiden geben der Deutschen Bahn ein so ganz anderes Gesicht, als es oft in den Medien und auch im großen Kollegen- und Bekanntenkreis vermittelt wird.“ Tatsächlich ist die Reisende noch in derselben Nacht wohlbehalten in Karlsruhe angekommen.
Jasmine Hagemann
Nordrhein-Westfalen
DB Fernverkehr Dortmund
Einsender: Karin Förster
Gluthitze, Personenschaden: Die Zugchefin behält kühlen Kopf
Wegen eines Personenschadens mitsamt Lokschaden hält der IC von Karin Förster auf freier Strecke. In der Gluthitze des heißen Juli-Nachmittags versorgt die Zugchefin Jasmine Hagemann die Fahrgäste mit kalten Getränken, die aus den Feuerwehrdepots der Umgebung stammen. Zunächst müssen die Türen geschlossen bleiben, und die Temperaturen steigen dramatisch. Dann bekommen die Fahrgäste ein wenig Kühlung, bis der Zug schließlich geräumt wird. Das Deutsche Rote Kreuz betreut die Reisenden am Straßenrand. Für die Einsenderin ist die junge Zugbegleiterin „beispielgebend“ in diesen aufreibenden Stunden an Bord: eine echte Eisenbahnerin mit Herz.
Martin Kowalski
Nordrhein-Westfalen
DB Regio Köln
Einsender: Daniel Letocha
Lokführer mit Lebensweisheiten für die Pendler
Für den Kölner Raum hat Regio-Lokführer Martin Kowalski die Sympathien der Fahrgäste auf seiner Seite. Der Pendler Daniel Letocha begründet seine Vorliebe sehr ausführlich: „Die Fahrten mit dem Lokführer Martin Kowalski sind immer ein kleines Highlight für den Start bzw. Ausklang des Tages. Obwohl er seinen Führerstand ja nur sehr selten oder gar nicht verlassen kann, ist er immer um das Wohl seiner Gäste bemüht.“ Dass Kowalski seinen Reisenden auch ein Quentchen Lebensweisheit mit auf den Weg gibt, gefällt dem Einsender besonders gut: „Meist steht ein guter Wunsch im Raum. Die Kernaussage: Genießen Sie den Tag, ärgern Sie sich nicht, schätzen Sie das Leben abseits der Kriegsschauplätze. Für mich hat Martin Kowalski den Preis "Eisenbahner mit Herz" redlich verdient.“
Andras Linden
Nordrhein-Westfalen
DB Regio Euskirchen
Einsender: Werner Hammacher
Rettung aus dem Gleisbett
Werner Hammacher ist schockiert, als er am Kölner Hauptbahnhof eine Frau sieht, die orientierungslos durch das Gleisbett läuft. Natürlich weiß er, dass sie sich in höchster Lebensgefahr befindet. Auf Zurufe oder Zeichen ihrer Mitmenschen reagiert die Frau allerdings nicht. Da kein Bahnmitarbeiter in Sichtweite ist, rennt Hammacher zur Lok eines verspäteten Regionalexpress und trifft im Lokführerstand auf Andreas Linden.
Der junge Eisenbahner erkennt sofort den Ernst der Lage. Er ruft über Funk weitere Hilfe, springt dann aus seinem Zug und lässt sich von Werner Hammacher zu der Frau führen. Es gelingt Andreas Linden, die Frau von den Gleisen zu ziehen. Dann bleibt er bei ihr, bis die Sichereheitskräfte eintreffen. Werner Hammacher ist überzeugt: „Dem Einsatz dieses Lokführers verdankt die Dame möglicherweise ihr Leben. Uns wartenden Reisenden ist ein Schockerlebnis erspart geblieben. Dafür gebührt Andreas Linden aller Dank“, schreibt sein Einsender.
Daniel Maximilian
Nordrhein-Westfalen
Marcel Mester
Nordrhein-Westfalen
Alexander Rezek
Nordrhein-Westfalen
Sadik Tubay
Nordrhein-Westfalen
Daniel Maximilian
Nordrhein-Westfalen
Eurobahn
Einsender: Martin Schöneich
Meister des Zangenabdrucks
Martin Schöneich begegnet auf der Strecke der Eurobahn einem Zugbegleiter, der ihm schon mehrfach als sehr freundlich und dabei humorvoll im Ton aufgefallen ist. Der Reisende wuchtet sein Fahrrad in den Waggon, der schon mit fünf weiteren Fahrrädern gut besetzt ist. Daniel Maximilian geht durch den freien Mittelgang und sagt: „Erst kaufen die Leute Fahrräder, dann fahren sie mit der Bahn und zu Hause erzählen sie, dass sie mit dem Fahrrad gefahren sind.“ Eine andere Begebenheit hat den Einsender ebenfalls beeindruckt: „Herr Maximilian kontrolliert die Fahrkarten, im Zug sind auch einige Kinder. Er gibt sich bei deren Fahrkarte besondere Mühe, schaut sie nicht nur an, sondern drückt noch zusätzlich mit einem Gerät einen Zangenabdruck drauf. Dann fragt er einen Jungen, ob er ihm bei der Fahrscheinkontrolle helfen könne. Dieser bejaht und er wird prompt liebevoll und detailliert eingearbeitet.“ Martin Schöneich ist sicher, dass dies kein Ausnahmeerlebnis war. „Meine Frau und meine Kinder haben ähnliche Situationen beobachtet“, schreibt der Einsender über seinen Eisenbahner mit Herz.
Marcel Mester
Nordrhein-Westfalen
National Express Köln
Einsender: Dennis Radon
National Express: Zugbegleiter mit Format
Dennis Radon ist regelmäßig mit den Zügen von National Express unterwegs und er kennt einen klaren Anwärter auf den Titel „Eisenbahner mit Herz“: „Marcel Mester ist der freundlichste und hilfsbereiteste Zugbegleiter, den ich kenne“, schreibt der Einsender. Wenn ein Kollege im Zug angegriffen wird, dann ist der National Express-Mann zur Stelle. „Er fackelt nicht lange, sondern greift ein“. Aber auch bei alltäglichen Problemen der Reisenden ist Mester ein Mitarbeiter mit Format: „Wenn jemand seine Tasche im Zug vergessen hat, dann gibt er sie nicht einfach im Fundbüro ab, sondern versucht, den Besitzer zu finden.“ Für Dennis Radon ist die Wahl nicht schwer: „Marcel Mester ist mein Favorit. So viel Einsatz zeigt nicht jeder bei der Arbeit.“
Alexander Rezek
Nordrhein-Westfalen
DB Fernverkehr Köln
Einsender: Dirk Fourie, Jamie Wiedmann, Susanne Jüpner, Stephanie Sandkühler, Roswith Sekulla, Regina Parusel, Elisabeth Diesch, Helmut Zanoskar, Jennifer Adams
Eisenbahnerwitze? Der Zugchef kennt sie
Eine Fahrt von Hannover nach Köln wird für Dirk Fourier wohl unvergesslich bleiben. „Alexander Recnek versüßte uns mit wunderbaren Anekdoten und Eisenbahnerwitzen die Fahrt. Die letzten Minuten von Wuppertal nach Köln verflogen wie Sekunden“, schreibt der Reisende. Rezek sei ein wahrer Eisenbahner mit dem Witz, Charme und Elan. „Er ist ein würdevoller und eleganter sowie zugleich freundlicher und humorvoller Repräsentant der Zugbegleiterzunft. So macht Eisenbahnfahren viel Freude.“
Erstklassige Probefahrt
Auf der Fahrt von Göttingen nach Braunschweig kommt Jamie Wiedmann mit dem ICE-Zugchef Alexander Rezek ins Gespräch. Als er hört, dass die Reisende noch nie in ihrem Leben mit der ersten Klasse unterwegs war und der ganze Wagen leer ist, bietet er ihr zum Probefahren einen Platz an. „Aufmerksam, freundlich und überaus herzlich“, schreibt die Bahnkundin. „Solche Menschen sollte man häufiger auf Reisen treffen.“
Tränen gelacht
Auf der Fahrt mit dem ICE von Münster macht eine Reisegruppe die Bekanntschaft mit dem Zugbegleiter Alexander Rezek. „Wir wussten bisher noch nicht, dass die Bahn auch Comedians beschäftigt. Das war die lustigste Fahrt, die wir je hatten. Wir haben Tränen gelacht. Das ganze Abteil hatte einen Riesenspaß. Der Auftritt war fernsehreif. Einen Fanclub hat er jetzt auf jeden Fall“, schreibt Susanne Jüpner.
Lichtblick nach Hindernissen
Stepahnie Sandkühler und fünf andere Frauen kommen mit dem Zug aus Friedrichshafen. Ihre Reise beginnt mit Zugausfällen und sie müssen in der Folge dauernd umsteigen. Erst auf der letzten Etappe der Fahrt erscheint mit dem Zugbegleiter Alexander Rezek ein Licht am Ende des Tunnels: „Wir waren mit unseren Nerven am Ende, doch dann begegnete uns unser Retter Alexander Rezek. Seine zuvorkommende und erfrischende Freundlichkeit machte unseren Ärger über die DB wett. Im gesamten Zugabteil verbreitete sich eine entspannte und fröhliche Atmosphäre.“
Herzerfrischende Suche nach Sonderabteil
Eine Reisegruppe auf der Suche nach gemeinsamen Plätzen? Für den Zugbegleiter Alexander Rezek eine Fingerübung: „Wir trafen im ICE von Hannover nach Köln auf einen herzerfrischenden und äußerst zuvorkommenden Zugbegleiter, der uns beim Einstieg mit dem Gepäck half und dafür sorgte, dass wir in einem Sonderabteil als Gruppe Platz fanden. So konnten wir unsere Reise gemeinsam ausklingen lassen“, schreibt Roswitha Sekulla und nominiert den DB-Mitarbeiter im Namen aller als „Eisenbahner mit Herz“. Im selben Zug sucht auch die Reisegruppe der Einsenderin Regina Parusel Plätze für 14 Leute. Alexander Rezek hilft auch hier, dass die Reisenden nicht umsteigen müssen und früher als geplant zu Hause sind.
Zwei Ladies auf Romreise
Elisabeth Diesch und ihre Freundin - beide über 70 – kommen todmüde von Rom und finden beim Einstieg in Basel ihre reservierten Plätze nicht. Zugbegleiter Alexander Kezek bringt die Damen „überaus liebenswert“ in einem Abteil der ersten Klasse unter. „Er brachte uns eine Zeitung, bot uns etwas zum Essen an und immer, wenn er bei uns vorbeieilte, erkundigte er sich fürsorglich nach uns“, schreibt die Einsenderin. Der Mitreisende TV-Regisseur Helmut Zanoskar wird Zeuge der Szene und nominiert den DB-Mann ebenfalls als „Eisenbahner mit Herz“: „Alexander Rezek hat mich heute davon überzeugt, dass ich künftig als Vielfahrer noch mehr fahren werde. So bindet man Kunden, ein tolles Engagement.“
Beste Unterhaltung im Ruheabteil
Jennifer Adams ist in der ersten Klasse unterwegs und einem anstregenden Tag eigentlich nicht gut aufgelegt. Sie sitzt im Ruheabteil und tippt in ihren Laptop, als sie den Zugbegleiter Alexander Rezek bemerkt. „Ich höre ihn weit vorne sprechen, und seine Art weckt sofort mein Interesse. Sein Umgang mit den Gästen ist herzlich, charmant und wirklich ausgesprochen lustig. Als Alexander Rezek dann auch freudestrahlend an meinen Platz kommt, bin ich völlig begeistert und sage ihm, dass er zu Höherem berufen ist. Einen derart lustigen, unterhaltsamen Schaffner habe ich bis jetzt noch nie erlebt. Man kann sich seiner wundervollen, speziellen Art nicht entziehen. Alexander Rezek ist eine bunte Ausnahmeerscheinung und Bereicherung im Bahnalltag“, schreibt Jennifer Adams an die Allianz pro Schiene. Übringens noch während der Fahrt. Ihre Müdigkeit ist offenbar durch den Auftritt ihres „Eisenbahners mit Herz“ verflogen.
Sadik Tubay
Nordrhein-Westfalen
National Express Köln
Einsender: Yasmin Theile
Wenn der Ehemann die Fahrkarte hat
Auf einer Fahrt mit einem National Express-Zug nach Neuss erlebt die Bahnreisende Yasmin Theile einen multikulturell äußerst versierten Einsatz des Zugbegleiters Sadik Tubay. Bei der Fahrkartenkontrolle fragt er eine junge Frau nach ihrem Ticket. Sie kann es nicht vorzeigen, aber wiederholt immer wieder das Wort "husband". Sadik Tubay versucht es auf Deutsch und auf Englisch, aber beides beherrscht die Reisende offenbar nicht. Statt die Frau nun einfach aus dem Zug zu weisen, erkundigt sich der Zugbegleiter bei den Mitreisenden, ob einer etwas von diesem „Ehemann“ mitbekommen habe. Ein junger Mann meldet sich und berichtet, dass die Frau in Münster eingestiegen sei. Vor ihrem Mann, der noch am Gleis stand, hätten sich die Türen geschlossen.
Inzwischen hat der National Express-Mitarbeiter herausgefunden, dass die Frau Afghanin ist. Er greift zu seinem Handy, ruft Bekannte an, die übersetzen könnten. Als er die nicht erreicht, geht er durch den Zug auf der Suche nach einem Dolmetscher. Als der dann glücklich gefunden ist, kann Sadik Tubay mit der Reisenden klären, was zu tun ist. Ihr Mann ist mit den Tickets im nächsten Zug unterwegs. Wenn sie in Wuppertal aussteige, könne sie dort ihren Mann zur gemeinsamen Weiterfahrt treffen. Yasmin Theile ist sehr beeindruckt von dem National Express-Zugbegleiter. „Ich fand seinen Einsatz wirklich klasse“, schreibt sie. „Er hat sich die Zeit genommen, die Lage wirklich zu verstehen.“ Kein Zweifel: Ein echter Eisenbahner mit Herz scheitert nicht an Sprachgrenzen.
Erich Weissen
Nordrhein-Westfalen
Hatice Özdemir
Rheinland-Pfalz
Peggy Dimmer
Sachsen
Matthias Hilbert
Sachsen
Erich Weissen
Nordrhein-Westfalen
DB Vertrieb Münster/Westfalen
Einsender: Anje Hagen
Mit Hindernissen zur Wunschreise
Antje Hagen bucht regelmäßig Reisen bei Ameropa. Häufig wendet sie sich dafür an Erich Weißen im Reisecenter Münster. Doch dass dieser Mitarbeiter noch mehr kann, als vorhandene Reisen zu buchen, das erfährt die Kundin erst, als er sie zunächst enttäuschen muss. Für einen Leipzig-Trip gibt es bei Ameropa keine Plätze mehr für das Wunschhotel von Antje Hagen. Als sie am nächsten Abend wieder an den Schalter von Erich Weißen kommt, um nach einer Alternative zu suchen, hat der Mann von DB Vertrieb schon alles für sie geregelt: Das ebenfalls im Bahnhof gelegene Reisebüro von DER Tour hatte noch die gewünschten Hotelplätze und weil die Öffnungszeiten für Antje Hagen nicht passten, hatte Erich Weißen alle Buchungsoptionen bereits mit den Kollegen verhandelt. Mit wenigen Klicks macht er ihren Leipzig-Trip dann fertig. Antje Hagen ist begeistert: „Erich Weißen hat ein großes Lob verdient. Obwohl er mir keine Reise verkaufen konnte, hat er sich für mich als Kundin in höchstem Maße eingesetzt.“
Hatice Özdemir
Rheinland-Pfalz
DB Regio Ludwigshafen
Einsender: Lorenz Kuhl
Der kalten Nacht auf dem Bahnsteig entronnen
Lorenz Kuhl arbeitet für die Firma Econex als Fahrgastzähler. Beim Einsatz auf einem Zug von DB-Regio gerät er in Schwierigkeiten und verpasst in Germersheim den letzten Anschluss zurück nach Ludwigshafen. Lorenz Kuhl richtet sich schon auf eine eiskalte Nacht auf dem Bahnsteig ein, doch die Zugbegleiterin Hatice Özdemir lässt ihn nicht im Stich. „Sie erklärte sich bereit, mich mit ihrem Auto nach Ludwigshafen mitzunehmen“, schreibt der dankbare Einsender. „Auch vorher ist sie mir schon aufgefallen. Sie war besonders freundlich und hilfsbereit mit den Fahrgästen.“ Klarer Fall für „Eisenbahner mit Herz“.
Peggy Dimmer
Sachsen
DB Fernverkehr Leipzig
Einsender: Jochen Weidner
Glanz im Dunkel verpasster Anschlüsse
Jochen Weidner ist unterwegs von Hamburg in sein Heimatdorf bei Crailsheim. Unterwegs gehen einige Anschlüsse verloren und er strandet mit vier Stunden Verspätung in Erfurt. Fast sieht es so aus, als komme er an diesem Tag nicht mehr nach Hause. Nur eine ICE-Verbindung, die allerdings seine Reisekasse nicht mehr hergibt, könnte ihn noch retten. Der verzweifelte Fahrgast wendet sich an die Zugbegleiterin, erläutert die Reisekette, gepflastert von Missgeschicken und erlebt ein Wunder: Peggy Dimmer lässt ihn mitfahren.
„Für mich war diese Zugfahrt eine Begegnung mit einem Engel auf Erden“, schreibt der Einsender. „Diese Herzlichkeit und Menschlichkeit findet man - trotz allerlei Professionalität vieler Bahnmitarbeiter - nicht alle Tage. Frau Dimmer jedenfalls hat in ihrer lieben und unkomplizierten Art weit mehr getan, als man gemeinhin voraussetzen darf. Eine Eisenbahnerin mit Herz und Verstand eben.“ So ist es kein Wunder, dass der Name seiner Retterin dem Reisenden besonders passend vorkommt: „Sie hat ihren Dimmer hochgedreht und ihr Licht leuchten lassen. So gesehen ist sie ihrem Namen einen besonderen Glanz verliehen.“
Matthias Hilbert
Sachsen
Mitteldeutsche Regiobahn MRB Chemnitz
Einsender: Jonas Hanke
Gerettet aus der Schwarzfahrer-Falle
Kurz nach der Abfahrt des Zuges versagt der Handy-Akku von Jonas Hanke den Dienst. „So konnte ich meinen in der App gespeicherten Fahrschein nicht mehr vorzeigen.“ Weil der Reisende nun eigentlich Schwarzfahrer ist, versucht er sein Glück bei den Mitreisenden. „Leider konnte mir keiner ein passendes Ladegerät borgen.“ Als Zugbegleiter Matthias Hilbert erscheint, um die Fahrkarten zu kontrollieren, ist Jonas Hanke ganz kleinlaut. „Ich erklärte ihm meine missliche Lage. Normalerweise hätte ich nun einen Fahrschein kaufen müssen, da es in meiner Verantwortung liegt, für ausreichend Akkuladung, also die Vorzeigbarkeit meines Fahrscheins zu sorgen.“ Doch was nun passiert, geht in eine ganz andere Richtung, als es der Fahrgast vermutet hat. „Nach kurzem Überlegen bot mir der Zugbegleiter sein eigenes Ladekabel an, das er kurz darauf mitbrachte. Er setzte sich zu mir und wartete geduldig ab, bis ich mein Handy an die Stromversorgung angeschlossen und die DB-App aufgerufen hatte. Er bestätigte schließlich die Gültigkeit und verabschiedete sich äußerst freundlich von mir, worauf ich mich nochmals für das entgegengebrachte Vertrauen und seine Geduld bedankte.“ Jonas Hanke ist von dieser Begegnung sehr überrascht: „Stets wirkte er verständnisvoll und hilfsbereit, zu keiner Zeit war er genervt oder fühlte ich mich bloßgestellt als Schwarzfahrer. Mich hat seine von den eigentlichen Vorschriften abweichende Kooperationsbereitschaft und das Vertrauen in mich sehr beeindruckt und mit einem Lächeln aus dem Zug steigen lassen“, schreibt der Einsender. Für ihn ist Matthias Hilbert ein Vorzeigemitarbeiter: „Ich möchte dem Eisenbahner mit Herz meinen größten Dank aussprechen. Er hat mich mit seinem äußert tugendhaften Verhalten überrascht und glücklich gemacht. Und ab sofort wird selbstverständlich immer mein eigenes Ladekabel einen festen Platz im Reisegepäck einnehmen“, verspricht der Einsender.
Dirk Otte
Sachsen-Anhalt
Maria Voigt
Sachsen-Anhalt
Nadine Salman
Schleswig-Holstein
Astrid Stolle
Schleswig-Holstein
Dirk Otte
Sachsen-Anhalt
Abellio
Einsender: Clara Münzner
Auf Messers Schneide
In einem Abellio-Zug zwischen Halle und Wolferode geraten zwei Männer in einen handgreiflichen Streit, der in eine blutige Messerstecherei ausartet. Während die Zugbegleiterin Maria Voigt noch die Fahrkarten kontrolliert, bemerkt sie, dass die Situation zwischen ihren Fahrgästen eskalieren könnte, auch wenn sie die Sprache der beiden Männer nicht versteht. Maria Voigt schickt eilig einen Funkspruch an Lokführer Dirk Otte. Sie kann aber nicht verhindern, dass in der Zwischenzeit einer der beiden Männer sein Messer zieht und auf den anderen einsticht. Voigt informiert den Lokführer sofort über die dramatische Wendung und versucht, die beiden Streitenden zu trennen, was ihr aber nicht gelingt. Als auch noch die Begleiterin des angegriffenen Mannes in den blutigen Konflikt hineingezogen wird, leistet sie erste Hilfe bei der Frau, kümmert sich um die Evakuierung der Fahrgäste am Bahnhof und stellt sich als Ansprechpartnerin für die Polizei zur Verfügung. Lokführer Dirk Otte, der zunächst glaubt, seine Kollegin könnte ebenfalls verletzt worden sein, bringt erst den Zug zum Stehen und eilt dann zum Tatort. Als er seine Kollegin unversehrt findet, hilft er ihr bei der Erstversorgung der Opfer. Einsenderin Clara Münzer, die den Vorfall im Zug miterlebt hat, ist voll des Lobes: „Das Bahnpersonal hat hervorragend reagiert. Der Zug hielt so schnell wie möglich an der nächsten Station, und die Fahrgäste wurden sofort nach draußen geschickt.“ So konnten sich die Abellio-Mitarbeiter um die Verletzten kümmern. „Dabei bewahrten die beiden Mitarbeiter jederzeit die Ruhe“, schreibt die Einsenderin, die erstaunt ist, wie es die Eisenbahner schafften, sich auch noch um ihre Fahrgäste zu kümmern. „Für beide war der Vorfall sichtlich belastend. Also: Großes Lob an Maria Voigt und Dirk Otte für ihr besonnenes Handeln!“
Maria Voigt
Sachsen-Anhalt
Abellio
Einsender: Clara Münzner
Auf Messers Schneide
In einem Abellio-Zug zwischen Halle und Wolferode geraten zwei Männer in einen handgreiflichen Streit, der in eine blutige Messerstecherei ausartet. Während die Zugbegleiterin Maria Voigt noch die Fahrkarten kontrolliert, bemerkt sie, dass die Situation zwischen ihren Fahrgästen eskalieren könnte, auch wenn sie die Sprache der beiden Männer nicht versteht. Maria Voigt schickt eilig einen Funkspruch an Lokführer Dirk Otte. Sie kann aber nicht verhindern, dass in der Zwischenzeit einer der beiden Männer sein Messer zieht und auf den anderen einsticht. Voigt informiert den Lokführer sofort über die dramatische Wendung und versucht, die beiden Streitenden zu trennen, was ihr aber nicht gelingt. Als auch noch die Begleiterin des angegriffenen Mannes in den blutigen Konflikt hineingezogen wird, leistet sie erste Hilfe bei der Frau, kümmert sich um die Evakuierung der Fahrgäste am Bahnhof und stellt sich als Ansprechpartnerin für die Polizei zur Verfügung. Lokführer Dirk Otte, der zunächst glaubt, seine Kollegin könnte ebenfalls verletzt worden sein, bringt erst den Zug zum Stehen und eilt dann zum Tatort. Als er seine Kollegin unversehrt findet, hilft er ihr bei der Erstversorgung der Opfer. Einsenderin Clara Münzer, die den Vorfall im Zug miterlebt hat, ist voll des Lobes: „Das Bahnpersonal hat hervorragend reagiert. Der Zug hielt so schnell wie möglich an der nächsten Station, und die Fahrgäste wurden sofort nach draußen geschickt.“ So konnten sich die Abellio-Mitarbeiter um die Verletzten kümmern. „Dabei bewahrten die beiden Mitarbeiter jederzeit die Ruhe“, schreibt die Einsenderin, die erstaunt ist, wie es die Eisenbahner schafften, sich auch noch um ihre Fahrgäste zu kümmern. „Für beide war der Vorfall sichtlich belastend. Also: Großes Lob an Maria Voigt und Dirk Otte für ihr besonnenes Handeln!“
Nadine Salman
Schleswig-Holstein
DB Regio Kiel
Einsender: Sabine Hanovsky
Fernbus-Drama: Heldenrolle für die Bahn
Für ihre Reise nach Sylt hat Sabine Hanovsky den Fernbus gebucht. Auf der Hinfahrt geht es leidlich, doch die Rückfahrt wird für sie zu einer nervenaufreibenden Odyssee. Weil ihr Bus nach Kiel schon mit zwei Stunden Verspätung in Westerland losfährt, versucht sie per Bahn den Anschlussbus noch zu erreichen. Obwohl sie den Flixbus-Kundenservice von unterwegs inständig bittet, den Bus zum Warten anzuhalten, hat sie keinen Erfolg: „Die Betreuung war katastrophal. Tenor: Ich solle selber schauen, wie ich heimkäme.“
Vom Zugfenster aus sieht sie ihren Bus zwar noch am Omnibusbahnhof stehen, doch der Sprint mit schweren Koffern über 500 Meter zum zentralen Omnibusbahnhof lohnt sich nicht: Sie kann gerade noch zusehen, wie der Bus vor ihrer Nase losfährt.
Wie soll sie nun spätabends von Kiel nach Karlsruhe kommen? Der Handy-Akku ist leer, das Bargeld verbraucht, die Nerven am Ende.
Mit letzter Kraft springt sie in einen Regionalexpress nach Hamburg. Die Regio-Zugbegleiterin Nadine Salman trifft auf eine völlig aufgelöste Reisende. Sie nimmt sie tröstend in die Arme sucht ihr eine späte Verbindung von Hamburg nach Kiel heraus. „Ich war ihr so unendlich dankbar für alles, sie ließ mich auch noch in Hamburg Dammtor aussteigen, wo ich direkt in den letzten Intercity nach Süden einsteigen konnte“ schreibt Sabine Hanovsky.
Aber ihre Abenteuer sind noch nicht zu Ende. Im IC kann sie das Ticket nicht bezahlen, weil die EC-Karte unterwegs nicht belastet werden kann. Um der geplagten Frau eine teure Rechnung zu ersparen, begleitet sie die IC-Zugbegleiterin Danila Händel nachts im Kölner Hauptbahnhof an den Automaten, wo die EC-Karte funktioniert. „Können Sie erahnen, was für eine Retterin in der Not diese Frau für mich darstellte? Bestimmt nicht! Ich konnte es gar nicht fassen, dass es noch solche lieben Zugbegleiter gibt, so hilfsbereit, so freundlich, so warmherzig!“ Natürlich weiß die Einsenderin, dass sie nach dem verpassten Bus besonders empfänglich für eine freundliche Behandlung ist, aber auch Wochen nach der Fahrt ist Sabine Hanovsky noch ganz sicher: „Danila Händel und Nadine Salman gebührt der Titel „Eisenbahnerin mit Herz“, denn die beiden geben der Deutschen Bahn ein so ganz anderes Gesicht, als es oft in den Medien und auch im großen Kollegen- und Bekanntenkreis vermittelt wird.“ Tatsächlich ist die Reisende noch in derselben Nacht wohlbehalten in Karlsruhe angekommen.
Astrid Stolle
Schleswig-Holstein
Nord-Ostsee-Bahn (NOB) Kiel
Einsender: Marvin Winter
Herzschmerz und ein Notruf zur rechten Zeit
Marvin Winter hat gerade seinen 20. Geburtstag gefeiert und fährt danach mit der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) von Hamburg nach Sylt. Seit seiner Geburt ist er herzkrank und im Zug meldet sich sein Leiden mit großen Schmerzen. Da ihn derartige Beschwerden häufiger heimsuchen, glaubt er zunächst, er könne damit umgehen. Doch als es ihm Minute für Minute schlechter geht, sucht er die Zugbegleiterin Astrid Stolle und erklärt ihr die Notlage. Zurück in seinem Abteil sind die Schmerzen nicht mehr auszuhalten und Marvin Winter verliert das Bewusstsein. Aus Erzählungen von Notärzten und Helfern weiß er jedoch, dass die NOB-Mitarbeiterin keine Zeit verloren hat. In Heide liess sie den Zug stoppen, hatte schon einen Notruf abgesetzt. Nur Minuten später war der Arzt bei dem Patienten und konnte ihm die passenden Medikamente verabreichen. „Ohne die schnelle Hilfe von Astrid Stolle wäre ich jetzt nicht mehr am Leben. Dies wäre sehr traurig gewesen, zwei Tage nach meinem 20. Geburtstag. Diese Frau hat mir das Leben gerettet, sie hat richtig gehandelt, sie ist ruhig geblieben. Das muss ausgezeichnet werden, es war nicht selbstverständlich“, meint der Einsender über seine Eisenbahnerin mit Herz.