Es gibt nicht viel, was die Gemüter in Europa so sehr in Wallung bringen kann wie die Sommer- und Winterzeit. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die Medien voll sind mit Berichten über die gestern beendete EU-Umfrage zur Zeitumstellung. Doch nicht nur die Zeitumstellung, auch der Klimawandel betrifft alle Menschen in Europa. Dass die EU-Kommission zu diesem Thema ebenso eine Umfrage gestartet hat, ist bisher jedoch eher unbekannt. Die Online-Umfrage zur „Strategie für die langfristige Verringerung der Treibhausgasemissionen der EU“ läuft noch bis zum 9. Oktober 2018. Teilnehmen können Bürger, Verbände, Unternehmen und Behörden.
Mit der Umfrage will die EU-Kommission herauszufinden, welche Schwerpunkte sie beim Klimaschutz setzen sollte. Die Erkenntnisse fließen anschließend in die Erarbeitung der langfristigen Strategie zur Reduktion von Treibhausgasemissionen ein. Die Befragung soll der EU-Kommission darüber hinaus Aufschluss über mögliche Barrieren bei der Umsetzung geben.
Die Umfrage kann unter diesem Link online ausgefüllt werden. Enthalten sind Fragen aus den Themenbereichen Mobilität, Energie, Landwirtschaft und Verbraucher.
Ein Beispiel: Direkt zu Beginn werden die Teilnehmer gefragt, wo sie das größte Veränderungspotenzial sehen, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Zur Auswahl stehen dabei die Punkte „Haushalte“, „Verkehr“, „Lebensmittel“ und „Konsumgüter und Dienstleistungen“.
Wenn man die Entwicklung der Treibhausgasemissionen in der EU nach Sektoren betrachtet, dann wird schnell klar, welcher Bereich die größte Verbesserungsnotwendigkeit im Klimaschutz aufweist: der Verkehr. Von 1990 bis heute sind die Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors in der EU um mehr als 20 Prozent gestiegen. Gleichzeitig haben andere Sektoren wie Industrie, Energie oder Haushalte ihre Emissionen deutlich reduziert.
In Anbetracht dieser Zahlen ist klar, dass die EU dem Verkehr eine zentrale Rolle in ihrer Klimastrategie zuschreiben sollte. Die Mobilität in Europa kann nur dann klimafreundlicher werden, wenn deutlich mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert wird. Folgende Punkte sollten daher zwingend in der Klimastrategie festgehalten werden:
Den ausgefüllten Fragebogen der Allianz pro Schiene können Sie hier herunterladen. Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Bürger und Verbände an der Umfrage teilnehmen, und der EU-Kommission ein klares Zeichen geben, dass die Stärkung des Eisenbahnverkehrs eine hohe Priorität in der Klimaschutzstrategie haben sollte.
Zum ausgefüllten Fragebogen der Allianz pro Schiene
Übrigens: Die Spracheinstellung für die Umfrage kann im Dokument oben rechts geregelt werden.