Deutschlands beste Reisegeschichten gesucht

Fahrgäste schlagen Bahnmitarbeiter für den Titel „Eisenbahner mit Herz“ vor

Eisenbahner mit Herz: Beste Bahngeschichten gesucht
Seit neun Jahren sammelt die Allianz pro Schiene die besten Bahngeschichten Deutschlands. Fahrgäste schlagen Eisenbahner vor, die ihnen als besonders hilfsbereit in Erinnerung geblieben sind.

Berlin, den 8. Oktober 2018. Die besten Bahngeschichten aus ganz Deutschland sind ab sofort wieder gefragt: Bahnkunden, die im Zug, Bahnhof oder Reisezentrum auf besonders hilfreiche Bahnmitarbeiter gestoßen sind, können bis zum 31. Januar 2019 einen Kandidaten für den Titel „Eisenbahner mit Herz“ vorschlagen. Die Allianz pro Schiene recherchiert die Bahnkundenhelden und veröffentlicht die schönsten Reisegeschichten ab November in einer Online-Galerie. Daraus wählt eine Jury aus den drei großen Fahrgastverbänden und den zwei Bahngewerkschaften im April 2019 die Sieger aus.

NordWestbahn und Deutsche Bahn auf dem Siegerpodest

Der Wettbewerb findet zum neunten Mal statt. Im April 2018 war der Titel zuletzt vergeben worden. Mit Gold ehrte die Jury ICE-Zugchef Hartmut Dreßler, der während des Orkans Xavier einen liegengebliebenen Zug vorbildlich gemanagt hat. Er ließ die Reisenden in eine Turnhalle evakuieren, sorgte für Verpflegung und wachte bis zum Morgen, bis auch der letzte Fahrgast nach Hause fahren konnte. Silber erhielt der ICE-Zugbegleiter Recep Buluter, der sich einer Horde von randalierenden Hooligans entgegenstellte und die Fahrgäste vor deren Übergriffen schützte. Bronze gewann der NordWestBahn-Lokführer Swen Sengebusch, der einen vergessenen Koffer mit Babynahrung aus den Fängen der Polizei befreite und ihn höchstpersönlich auf die letzte Fähre zur Nordseeinsel Langeoog dirigierte.

Daumen hoch: Deutschlands beliebtester Zugbegleiter über Facebook gekürt

Erstmals hatten die Reisenden im Frühjahr auch die Möglichkeit, auf Facebook einen Publikumspreis zu vergeben. Unangefochtener Sieger war demnach der hessische DB Regio-Zugbegleiter Peter Hohmann, der zum Stichtag rund 6000 Likes und mehr als tausend lobende Kommentare von Pendlern auf der Strecke der Kinzigtalbahn von Fulda nach Frankfurt am Main bekommen hatte. Auch in der neuen Runde des Wettbewerbs soll wieder ein „Social Media Hero“ gekürt werden.

Hilfreiche Eisenbahner in acht Bundesländern

Neben den Bundessiegern zeichnete die Jury acht weitere Bahnmitarbeiter aus, die auf Landesebene Kunden in Not beigestanden hatten. Sie bekamen den Titel „Landessieger“:  

  • In Bayern gewann DB Services-Mitarbeiter Giuseppe Soraci, der die Züge im Raum Regensburg so blitzsauber hält, dass es den Fahrgästen sofort ins Auge fällt.
  • Für Berlin geht der Preis an S-Bahn-Mitarbeiter Jens Uhlig, weil er den Teddy eines kleinen Mädchens aus dem Gleisbett fischte.
  • In Bremen überzeugte die DB Regio-Zugbegleiterin Christine Wrieden mit ihrem Einsatz für eine Gehbehinderte. Sie leitete für die Reisende sogar einen Zug um.
  • Für Hamburg kürte die Jury den DB Regio-Mitarbeiter Ralf Hohn, der einen panischen Blindenhund auf Händen aus dem Zug trug.
  • Für Hessen siegte ICE-Zugbegleiterin Bärbel Dybus, die zwei verwirrte Reisende in den richtigen Zug setzte, noch bevor die um Hilfe gefragt hatten.
  • In Niedersachsen siegte Heinz Korte, Mitarbeiter am Bahnhof in Leer. Er rettete die Reisepläne eines hochbetagten Ehepaares – trotz Sturz und Einlieferung ins Krankenhaus.
  • In NRW gewann Alexander Pojonie vom DB Fernverkehr Köln den Titel zum zweiten Mal: Eine Rekordanzahl von 17 Fahrgästen wollte Pojonie auf dem Siegertreppchen sehen.

Gewerkschaften und Fahrgastverbände: Jury ist prominent besetzt

Bahnkunden hatten bis zum Januar rund 200 Geschichten an die Allianz pro Schiene geschickt. Auch für 2019 rechnet die Allianz pro Schiene wieder mit zahlreichen Vorschlägen von Reisenden. „Obwohl wir gerade erst den Aufruf starten, sind jetzt schon 60 Geschichten eingegangen. Bei den besten werden wir die Mitarbeiter ermitteln und sie in unserer Online-Galerie veröffentlichen“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. In der Jury des Wettbewerbs sitzen neben der Allianz pro Schiene auch die beiden Eisenbahngewerkschaften EVG und GDL, der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Fahrgastverband Pro Bahn, der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV), die Bundesarbeitsgemeinschaft Schienenpersonennahverkehr (BAG SPNV) und der Bundesverband Deutscher Eisenbahnfreunde (BDEF).

Deutsche Bahn und Wettbewerber: Millionen Fahrgäste täglich

Die deutschen Eisenbahnen befördern täglich rund 7 Millionen Fahrgäste, 6,7 Millionen im Nahverkehr und 360.000 im Fernverkehr. Die meisten Züge betreibt die Deutsche Bahn, im Nahverkehr können die Fahrgäste allerdings zunehmend Züge anderer Bahnen nutzen. 25 Prozent des Angebotes stellen inzwischen Unternehmen wie Transdev, Abellio, Netinera, Benex, die Hessische Landesbahn und Keolis. Die Deutsche Bahn beschäftigt rund 12.000 Menschen an Bord der Züge. Nochmal mehr als 7000 Mitarbeiter kümmern sich an den Bahnhöfen und im Vertrieb um die Reisenden. Im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn arbeiten außerdem mehr als 18.000 Lokführer. Die „Privatbahnen“ beschäftigen rund 6500 Kundenbetreuer und Lokführer im Fahrdienst.

 

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