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Der Newsletter der Allianz pro Schiene

Guten Tag,

bei der Bundesregierung gehen momentan fast minütlich neue Forderungen und Wünsche ein, klimapolitische Ziele wegen der Corona-Krise aufzuweichen. Die Autoindustrie fordert Kaufanreize für Verbrenner-Motoren, die Lufthansa möchte Bürgschaften – aber bitte ohne Umwelt-Konditionen – und selbst eine LKW-Kaufprämie geisterte kurzzeitig durch die Medien.

Als erstes Zwischenfazit nach dem Autogipfel zeigt sich jedoch: Das Thema Verkehrswende ist – auch angetrieben von einer jungen Fridays for Future Generation – stärker präsent, als viele zu hoffen wagten. Kaufprämien für Autos, vor ein paar Jahren vielleicht noch geräuschlos durch den Bundestag gewunken, stoßen inzwischen auf massive Skepsis und breite Abneigung. Die Klimakanzlerin muss sich auf einmal an ihren Worten messen lassen.

Und auch auf lokaler Ebene schlägt sich die Corona-Krise in positive Effekte für die Verkehrswende nieder. Über Wochen hatten Menschen die Möglichkeit, ihre Straßen und Gassen mit weniger Lärm, Abgasen und Staus zu erleben. In manchen Städten wurden aus Straßen Spielplätze und aus Parkplätzen geschützte „Pop up-Radwege“. Stück für Stück hat sich die Bevölkerung ein bisschen Stadt zurückerobert.

Bedingt durch den Fahrgastrückgang sieht die Schiene dafür momentan wie ein Verlierer der Krise aus. Neuartige Hygiene-Konzepte und Masken können vielleicht dafür sorgen, dass sich Menschen in den Bahnen wieder sicher fühlen. Eines ist allerdings festzuhalten: Die Bedeutung von nachhaltiger Mobilität ist inzwischen fest in der Bevölkerung verankert. Auf langfristige Sicht wird sich das auch wieder auf der Schiene zeigen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß beim Lesen,

Herzliche Grüße
Dennis Junghans

Referent Öffentlichkeitsarbeit

Dennis Junghans
Referent Öffentlichkeitsarbeit
dennis.junghans@allianz-pro-schiene.de

 

Noch mehr LKW auf der Straße befürchtet die Allianz pro Schiene durch die Subventionierung von Gas-Lkw

AUS DER POLITIK
Gas-Lkw so klimaschädlich wie Diesel

Mit Erdgas betriebene Lkw sparen kein CO2, das ist das Ergebnis einer neuen Studie des Ökoinstituts im Auftrag des Umweltbundesamtes.

Die Untersuchung berücksichtigt die direkten CO2-Emissionen bei der Verbrennung sowie das bei der Produktion, beim Transport und im Betrieb entweichende Methan. Das Treibhausgas Methan wirkt noch deutlich stärker auf das Klima als CO2. Unterm Strich fällt die Klimabilanz des Gas-Lkw ebenso aus wie die eines herkömmlichen Lkw mit Dieselantrieb. Die Wissenschaftler schlussfolgern, dass der vielzitierte Klimavorteil von Gas-Lkw und deren Förderung damit nicht mehr haltbar sind.

Mit Verweis auf den Klimaschutz werden Gas-Lkw in Deutschland gleich dreifach gefördert. Neben der Anschaffung unterstützt der Staat die Speditionen auch mit Steuererleichterungen für das Gas und einer vollständigen Mautbefreiung. Das Ökoinstitut beziffert die bestehenden Subventionen auf 74.000 Euro pro Fahrzeug in fünf Jahren. Würde die Befreiung von der Lkw-Maut bis Ende 2023 verlängert werden, kommen nochmal 60.000 Euro hinzu. Der Bund wirft aber nicht nur Steuergeld zum Fenster raus, er sorgt auch dafür, dass Lkw-Transporte noch billiger werden und Verkehre von der Schiene zurück auf die Straße wandern.

Am Donnerstag entscheidet der Bundestag über die Verlängerung der Befreiung von der Lkw-Maut um weitere drei Jahre.

 

AUS DER POLITIK II
Wenn guter Nahverkehr zur Pflicht wird

Rheinland-Pfalz schreibt in diesen Tagen ein bisschen deutsche Nahverkehrs-Geschichte. Als erstes Bundesland soll der dortige Nahverkehr zur kommunalen Pflichtaufgabe werden. Klingt trocken, hat es aber in sich. Bisher können Städte und Kommunen auf freiwilliger Basis ein ÖPNV-Angebot vor Ort unterhalten – ähnlich wie manche Orte hin und wieder auch ein Schwimmbad betreiben.

Durch den Vorstoß der Landesregierung (SPD/FDP/Grüne) soll die ÖPNV-Anbindung jetzt zur Pflichtaufgabe werden. Auch im Koalitionsvertrag in Sachsen (CDU/SPD/Grüne) steht der Nahverkehr als kommunale Pflichtaufgabe auf der Agenda. Wir finden: Der richtige Weg hin zu besseren Nahverkehrsangeboten.

Mit diesem Vorstoß definieren die Länder gemeinsam mit den Kommunen, was guten kommunalen Nahverkehr ausmacht und wie dieser finanziert werden soll. Ein zentrales Element ist dabei sicher die bessere Anbindung des ländlichen Raumes, zum Beispiel durch eine intelligente Verknüpfung von Bus und Bahn. Wie es mit der Erreichbarkeit des Nahverkehrs bisher aussieht, können sich die Entscheider und Entscheiderinnen gern nach Landkreisen aufgeschlüsselt in unserem Erreichbarkeits-Ranking anschauen. Auf Grundlage von fundierten Daten lassen sich ja bekanntlich bessere Entscheidungen treffen.

Guter Nahverkehr muss auch in ländlichen Gebieten gewährleistet werden.

 

NACKTE ZAHLEN
Gut unterwegs

Eine Erfolgsmeldung der Schiene wollen wir hier nicht verschweigen. Die Verkehrsleistung des Eisenbahnpersonenverkehrs ist in Deutschland 2019 erstmals über die magische Marke von 100 Milliarden Personenkilometer geklettert. Damit hat sich auch 2019 der Aufwärtstrend der vergangenen Jahre fortgesetzt.

Die Verkehrsleistung der Eisenbahnen hat erstmals die magische Zahl von 100 Milliarden Personenkilometern überschritten

 

Im heutigen Berliner Ostbahnhof begann die Eisenbahn-Karriere von Clara Jaschke.

AUS DER BRANCHE
Neue Vorbilder für die Branche

Mit dem Clara Jaschke Innovationspreis zeichnen wir in diesem Jahr bereits zum dritten Mal innovative Frauen der Bahnbranche aus. Wer aber war Clara Jaschke, mit der die Geschichte von Frauen bei der Eisenbahn überhaupt erst begann?

Als Tochter eines Stationsvorstehers wird Clara Jaschke wahrscheinlich 1848 im heutigen Polen geboren. Frauen dürfen zu dieser Zeit noch nicht bei der Eisenbahn arbeiten. Erst 1873 kommt Bewegung in die Geschichte. Wirtschaftliche Überlegungen führen dazu, dass die Preußische Regierung Frauen als Tagelöhner bei der Bahn zulässt. Die junge Clara Jaschke fängt als eine der ersten vier Frauen überhaupt im heutigen Berliner Ostbahnhof an. Der überzeugten Eisenbahnerin genügt das Tagelöhnerdasein glücklicherweise aber nicht. Mehrere Petitionen reicht Sie zusammen mit ihren Mistreiterinnen beim Preußischen Landtag ein. Im Jahr 1898 gelingt ihr dann der Durchbruch: Frauen dürfen von nun an als Festangestellte bei der Eisenbahn arbeiten.

Ihr Einsatz legte damit die Grundlage für Generationen von nachfolgenden Eisenbahnerinnen. Eisenbahnerinnen, deren Einsatz auch heute inspiriert. Dem Vorbild Clara Jaschkes folgend, wollen wir mit dem Innovationspreis mutige und innovative Frauen des Bahnsektors auszeichnen. Bewerben Sie sich jetzt mit ihrer Idee, Erfindung oder Produkt alleine oder im Team! Alle Informationen zum Wettbewerb finden Sie hier.

Jetzt für den Clara Jaschke Innovationspreis bewerben

 

Gigaliner auf den Straßen verlagern Güter weg von der Schiene.

ENTGLIEIST
Giga-Gigaliner auf deutschen Straßen?

In den Corona-Deckmantel gehüllt, kommen aus der LKW-Branche neue, teils abenteuerliche Vorschläge. Nachdem der milliardenschwere VW-Tochterkonzern Traton schon einmal nach einer Kaufprämie bei Lkw fragte, ist jetzt der Evergreen Gigaliner an der Reihe. Zur Erinnerung: Gigaliner sind die im Normalfall EU-rechtlich verbotenen Riesen-Lkw, die als Dauer-„Experiment“ immer mehr Straßen in Deutschland bevölkern. Da 25 Meter nicht mehr genügen, versucht die Branche jetzt über 31 Meter lange LKW anzupreisen. Damit wären diese Giga-Gigaliner fast doppelt so lang, wie momentan zugelassene LKW.

Seit vielen Jahren warnt die Allianz pro Schiene, dass Gigaliner – egal in welcher Variante – zu einer weiteren Forcierung von LKW-Transporten führen. Vor allem würde die Einführung solcher Giga-Gigaliner weitere massive Anreize zur Verlagerung von Transporten von der Schiene zurück auf die Straße setzen – und das in Zeiten, wo der Lkw-Transport ohnehin von gesunkenen Dieselpreisen profitiert. Klimabewusste Verkehrspolitik sieht anders aus.

 

Faire Wettbewerbsbedingungen von Flugzeug und Schiene? Fehlanzeige.

GEZWITSCHER
Der Tweet des Monats

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War schon einmal Bahnhof des Jahres: Der Dresdner Hauptbahnhof.

GUTE NACHRICHTEN
Moderne Bahnhöfe braucht das Land

Wie unser Wettbewerb Bahnhof des Jahres regelmäßig zeigt: Schöne Bahnhöfe sind die Visitenkarte einer Stadt. Um diese Visitenkarten zu modernisieren und zu pflegen, haben bereits neun Bundesländer eine Rahmenvereinbarung mit der Bahn-Tochter DB Station&Service getroffen. Im Mittelpunkt der meisten Rahmenverträge steht dabei die barrierefreie Erreichbarkeit der Bahnsteige. Aber auch Themen wie Wetterschutz und sogar der Bau neuer Stationen werden in manchen der Vereinbarungen in den Blick genommen.

Folgende Bundesländer haben bereits einen Rahmenvertrag geschlossen: Bayern, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Verhandlungen zu neuen Rahmenvereinbarungen laufen in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen. Die vollständige Liste finden Sie hier.

 

NEU AN BORD
Willkommen in der Allianz pro Schiene

RIMAG Reichmuth & Co Investment Management AG
Reichmuth & Co Privatbankiers ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen mit Sitz in der Schweiz. Die Holding ist als Privatbank und im Investmentbanking aktiv.

Die neuen Fördermitglieder der Allianz pro Schiene

 

Aus dem Kosmos der Allianz pro Schiene

DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN
Ausgewählte Artikel der letzten 30 Tage

WELT Online: Geduldsspiel Kaufprämie – Regierung lässt Autobranche warten | Dazu auch: Stern.de, FOCUS online, Sat1.de, Mannheimer Morgen, Mitteldeutsche ZeitungAbsatzwirtschaft, Schwäbische Zeitung
FAZ.net: Verkehrswende: Wir wollen eine Mobilprämie für alle
Spiegel Online: Auto-Kaufprämie: Die Autobosse schieben, die Kanzlerin bremst
Stern.de: Vor Hauptversammlung: Lufthansa wartet auf Staatshilfe | Dazu auch: WELT Online, Weser-Kurier, Mannheimer Morgen, Wallstreet-Online, Stuttgarter Zeitung
Golem.de: Konjunkturhilfen: Debatte um E-Auto-Förderung nach der Pandemie
Wallstreet-Online: Schienen-Verband fordert einheitliche Maskenregelung | Dazu auch: Greenpeace Magazin
FAZ.net: Ruf nach Rettungsschirm für Bus und Bahn
Springer Professional: Pro und Contra Oberleitungs-Lkw

KALENDER
Allianz pro Schiene-Termine

– 19. Mai: Verkündung der Sieger des Wettbewerbs „Eisenbahner mit Herz“
– 24. Juni:  Digitales Netzwerktreffen „Mobilität braucht Frauen“

 

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