Digitale Angebote machen Mobilität flexibel organisierbar. Immer mehr Menschen planen per Smartphone-Anwendung ihre alltäglichen Wege abhängig vom Ziel, der Verfügbarkeit von Verkehrsmitteln sowie der Wetter- und Verkehrslage. Zugleich ist Mobilitätsverhalten stark habitualisiert. In Kinder- und Jugendjahren erlernte Handlungsweisen verstetigen sich tendenziell im Erwachsenenalter. Neben der direkten Vermittlung von Wissen durch Mobilitäts- und Verkehrserziehung an Kindergärten und Schulen, liefert insbesondere das praktische Erfahren von Mobilität emotionale Mehrwerte und dadurch prägende Lerneffekte.
Kindern den öffentlichen Verkehr sicher und spielerisch erlebbar zu machen bedeutet, ihnen Selbständigkeit zu ermöglichen, sie in der zielgerichteten Nutzung digitaler Technologien zu schulen und sie fit zu machen für die multimodalen Mobilitätsformen der Zukunft.
Im Verbundgebiet Berlin-Brandenburg gibt es dafür seit 2018 die Smartphone-Anwendung „VBB jump“. Als sicherer Wegbegleiter für Fahrgäste ab dem schulpflichtigen Alter dient „VBB jump“ als Navigationshilfe bei der eigenständigen Fortbewegung und führt als kindgerechtes Pendant an die spätere Verwendung der „Bus & Bahn“-App heran.
Bei der Entstehung von „VBB jump“ wurde die Zielgruppe von Anfang an miteinbezogen. Qualitative Analysen mit Kindern und deren Eltern, Befragungen an Berliner Schulen und umfangreiche Gebrauchstauglichkeitstests lieferten Erkenntnisse über die präferierten Wege und Fortbewegungsmittel sowie über die Art und Weise der Smartphone-Nutzung der jungen Fahrgäste.
Das Resultat ist eine auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Kindern im Grundschulalter zwischen 8 und 13 Jahren zugeschnittene App. Dabei ist „VBB jump“ auch für Lese-Anfänger geeignet, da viele Funktionen der betont intuitiven Benutzerführung auf visuellen Informationen basieren. Ein Beispiel dafür ist das „jump board“: Hier können Kinder mit ihren Eltern bis zu acht wichtige Orte wie Schule oder Freizeitverein, aber auch die Wege zu Freunden oder zu Familienmitgliedern als Ziele individuell vordefinieren. Die Routenplanung wird in Echtzeit durch eine ebenfalls bebilderte „Schritt-für-Schritt-Erklärung“ ergänzt.
Textliche Elemente, wie etwa die Auskunft über die Fahrtrichtung, sind in besonders großer Schrift hervorgehoben. Sollte ein Kind Hilfe benötigen, weil es etwa in den falschen Bus gestiegen ist oder es zu Verspätungen kommt, kann es über die Betätigung des gut sichtbaren „Hilfe-Buttons“ individuell hinterlegte Kontakte anrufen oder eine vorformulierte SMS mit Standort und Informationen über die verbleibende Akkulaufzeit des genutzten Gerätes versenden.
Die „VBB jump“-App ermöglicht Kindern so nicht nur eine flexible und einfache Nutzung verschiedener Mobilitätsangebote sowie deren Kombination. Sie schafft auch den sicheren Rahmen für prägende Erfolgserlebnisse und Selbstständigkeit im öffentlichen Verkehr.
Angebot: Smartphone-Anwendung für kindgerechte, digitale Fahrplanauskunft und Navigationshilfe
Anbieter: Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB)
Markteinführung: 2018
Ziel: Befähigung zur eigenständigen Mobilität, Erhöhung der Fahrgastsicherheit
Zielgruppe: Kinder (9 bis 13 Jahre), Eltern
Geltungsbereich: Brandenburg, Berlin
Website: www.vbb.de
Dieser Steckbrief ist Teil des Projektes „Jung und umweltfreundlich mobil“. Gefördert durch:
Was sind die Vorteile?
Morgens in die Schule, mittags zum Verein oder zu Freunden: mit dem Schülerticket sind Schülerinnen und Schüler rund um die Uhr in ganz Hessen mit Bus und Bahn mobil. Ganz nach dem Motto: Weg vom Elterntaxi – hin zur eigenständigen Mobilität.
Umgerechnet kostet das Schülerticket einen Euro am Tag. Damit ist es für die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler bzw. Auszubildenden günstiger als aktuelle Tickets im Ausbildungstarif, die bislang im Schnitt zwischen 400 und 500 Euro pro Jahr liegen. Nur in einigen Fällen gibt es aktuell stadt- oder kreisweit geltende Angebote, die günstiger sind als das Schülerticket.
Für alle Nutzerinnen und Nutzer bedeutet das neue Ticket außerdem eine deutliche Angebotsausweitung, da es nicht – wie bislang – in der Regel nur stadt- oder kreisweit, sondern hessenweit gilt. Für alle, deren Wege über Kreisgrenzen hinwegführen, ist die Ersparnis also nochmals größer, da keine Zusatzfahrscheine mehr gelöst werden müssen.
410.000 Schülertickets
Insgesamt werden derzeit 410.000 Schülertickets genutzt. Das zeigt: Sehr viele junge Menschen in Hessen sind bereits mit dem Schülerticket Hessen mobil. Daran hat auch die Corona-Pandemie nichts geändert. Wer ein Flatrate-Ticket in der Tasche hat, ist damit auch unterwegs und steigt eher mal in Bus und Bahn.
Idee: Vergünstigtes Ticketangebot, mit dem Schülerinnen, Schüler und Auszubildende in Hessen für 365 Euro im Jahr mit Bus und Bahn fahren können.
Initiator: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie Verkehr und Wohnen
Markteinführung: 2017
Ziel: Das Schülerticket soll junge Menschen dabei unterstützen, ihre Mobilität einfacher, nachhaltiger und attraktiver zu gestalten.
Zielgruppe: Schülerinnen, Schüler und Auszubildende
Geltungsbereich: Mit dem Ticket kann man in ganz Hessen fahren sowie in mehrere angrenzende Gebiete, wie etwa Mainz, Eberbach und Warburg.
Weitere Infos: www.schülerticket.hessen.de
Dieser Steckbrief ist Teil des Projektes „Jung und umweltfreundlich mobil“. Gefördert durch:
Was genau ist INSA YOUNG?
Die App INSA YOUNG ist Teil des Projekts „YOUMOBIL“, das im Rahmen von Interreg CENTRAL EUROPE sowie dem Land Sachsen-Anhalt gefördert wird.
Das Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt arbeitet zusammen mit der NASA GmbH an der Erfüllung der Projektziele. Dazu gehört die Schaffung eines verbesserten Zugangs zum ÖPNV mit Fokus auf den Bedürfnissen der jungen Menschen im Land.
INSA YOUNG erweitert daher die bereits vorhandene INSA-Fahrplanauskunft um spezielle Funktionen für die anvisierte Zielgruppe.
Was sind die neuen Features der INSA YOUNG App?
Die App INSA YOUNG ermöglicht es den Nutzerinnen und Nutzern, einen Rufbus ganz einfach und bequem online zu buchen. Diese Funktion wurde mittlerweile auf die teilnehmenden Verkehrsunternehmen im Land ausgeweitet. Außerdem kann man über die Live-Map seine Bahn oder seinen Bus in Echtzeit (sofern verfügbar) auf der Karte verfolgen. Die Erreichbarkeitssuche ermöglicht es außerdem, zu überprüfen, welche Orte man innerhalb der nächsten 20 Minuten mit dem ÖPNV erreichen kann. Zusätzlich verrät INSA YOUNG Jugendlichen, ob das Schülerferienticket für die nächste geplante Reise gültig ist.
Junge Erwachsene sind gefragt!
Der NASA GmbH ist die Meinung der Jugendlichen wichtig: Was funktioniert besonders gut? Wo gibt es noch Verbesserungspotential? Welche Funktionen sollten hinzugefügt werden? Im Dialog mit den Jugendlichen wird die App stetig weiterentwickelt.
Idee: Digitaler Routenplaner, der die bereits vorhandene Fahrplanauskunft um spezielle Funktionen für junge Erwachsene erweitert.
Initiator: Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt GmbH (NASA), Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt
Ziel: Schaffung eines verbesserten Zugangs zum ÖPNV mit Fokus auf den Bedürfnissen junger Menschen
Zielgruppe: junge Erwachsene, Schüler, Schülerinnen, Azubis
Geltungsbereich: Sachsen-Anhalt, Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH (MDV)
Weitere Infos: www.insa.de/young, www.interreg-central.eu/YOUMOBIL