Die Allianz pro Schiene hat die verkehrspolitischen Passagen der Koalitionsvereinbarung und die Ernennung Manfred Stolpes zum neuen Verkehrsminister begrüßt. Die Koalitionsvereinbarung und die ersten Äußerungen des designierten Ministers seien „hoffnungsvolle Signale für eine Verkehrswende“, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Freitag in Berlin.
Nach Einschätzung des Schienenbündnisses enthält die Koalitionsvereinbarung „ein klares Bekenntnis für mehr Öffentlichen Verkehr und eine stärkere Schiene“. „Von dem Koalitionsvorhaben, die Preise der Mobilität an den tatsächlich verursachten Kosten auszurichten, erwarten wir die größte Schubkraft“, sagte Flege. Wenn die Umwelt- und Unfallfolgekosten komplett in die Mobilitätspreise einfließen, sei dies „revolutionär“.
Die Bahnen würden dadurch preislich „in Relation zum Auto um ein vielfaches attraktiver“. Flege: „Die Bahnen sind pro Personenkilometer 37mal sicherer als der motorisierte Straßenverkehr“. Bei 40 Milliarden Euro, die pro Jahr allein an Unfallfolgekosten entstünden, komme „einiges an Mehrbelastung auf Autofahrer und Speditionen zu“.
Nun müsse der Koalitionsvertrag „rasch mit Leben gefüllt werden“, forderte die Allianz pro Schiene. Erste Aussagen des designierten Ministers gäben Anlass zur Hoffnung. Stolpe, der sich Mittwoch in einem Radiointerview für eine „Favorisierung von Schienenverbindungen“ ausgesprochen habe, sei „offenbar gewillt, den schienenfreundlichen Koalitionsvertrag zu verinnerlichen“, lobte Flege.
Der Allianz pro Schiene gehören 16 Non-Profit-Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Verbraucherschutz und Arbeit als Mit-gliedsverbände an und 28 Fördermitglieder aus der Wirtschaft, darunter die Deutsche Bahn AG, Connex, der Verband der Verrkehrsunternehmen, Bombardier, Siemens und Alstom.