Die Allianz pro Schiene hat die Bundesregierung aufgefordert, zur weiteren Reduzierung der Verkehrstoten den Schienenverkehr stärker zu fördern. „Das Risiko, im Straßenverkehr tödlich zu verunglücken, war im Jahr 2002 in Deutschland 21mal höher als bei einer Bahnfahrt“, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. „Bahnfahren ist die sichere Alternative zum Auto.“
Anlässlich der heute vom Statistischen Bundesamt vorgestellten Verkehrsunfallzahlen verlangte die Allianz pro Schiene von der Bundesregierung „das sicherste motorisierte Verkehrsmittel, die Bahn, gezielt zu stärken und das gefährlichste gezielt zu bremsen“. 3051 Tote auf deutschen Straßen im 1. Halbjahr 2003 seien „kein Grund zur Entwarnung“, so Flege. Auch in 2003 seien jeden Tag 16 Menschen auf deutschen Straßen getötet worden.
Neben der gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht gesunkenen Zahl der Verkehrstoten dürfe nicht vergessen werden, dass jedes Jahr rund eine halbe Million Menschen bei Straßenverkehrsunfällen verletzt würden. „Dank des medizinischen Fortschritts überleben heute mehr Menschen einen Verkehrsunfall, doch viele leiden bis an ihr Lebensende an Behinderungen“, betonte der Geschäftsführer des Schienenbündnisses.
Die Allianz pro Schiene verwies auf die enormen Kosten, die Straßenverkehrsunfälle der Allgemeinheit aufbürden und verlangte, die Unfallkosten des Verkehrs den Verursachern anzulasten. Flege: „Angesichts leerer Gesundheitskassen und steigender Krankenkassenbeiträge ist es ein Skandal, dass der Straßenverkehr ausgerechnet über die Krankenkassen subventioniert wird.“ Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer schlug vor, spezielle Versicherungen für Verkehrsteilnehmer auszuweiten, um die Krankenkassen zu entlasten.
Die Allianz pro Schiene beruft sich dabei auf den rot-grünen Koalitionsvertrag, in dem es heißt, dass sich die Preise der Mobilität nach den verursachten Kosten richten sollen. „Nur so kommt der systembedingte Sicherheitsvorteil der Schiene zum Tragen, Bahnfahrer würden auch finanziell belohnt“, sagte Flege.
Die Allianz pro Schiene ist ein Zusammenschluss von 16 Non-Profit-Organisationen und 34 Wirtschaftsunternehmen zur Förderung des Schienenverkehrs.