Lübben. Die Allianz pro Schiene hat den Kleinstadtbahnhof Lübben im Spreewald zum „Bahnhof des Jahres 2004“ aus Kundensicht gewählt. „Lübben beweist: Auch ein kleiner Bahnhof kann alle Kundenwünsche erfüllen“, erklärte die Allianz pro Schiene-Jury am Montag auf der Preisverleihung in Lübben. Das Schienenbündnis lobte dabei das Engagement des Landes, das einen maßgeblichen Anteil an der Auszeichnung Lübbens habe. „Brandenburg ist bei der Modernisierung der Bahnhöfe in Ostdeutschland vorbildlich“, sagte Dirk Flege, der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.
Das Land Brandenburg hat im Jahr 2003 mit der Deutschen Bahn vereinbart, bis 2007 gemeinsam 110 Millionen Euro in die Modernisierung der brandenburgischen Bahnhöfe zu investieren. Flege: „Das ist vorbildlich in Ostdeutschland und kann sich auch bundesweit sehen lassen.“ Die Kunden schätzen das Engagement von Bahn und Land: So hat sich in Lübben die Zahl der Bahnreisenden seit dem Umbau des Bahnhofs im Jahr 1999 auf täglich ca. 2200 verdoppelt.
„Bahnhöfe sind eine Gemeinschaftsaufgabe, die uns alle angeht“, betonte Jury-Mitglied Flege. Denn Bahnhöfe seien nicht nur Verkehrsstationen, sondern Erlebnisraum für die Menschen und ein – oft auch historischer – Teil der Stadt. 400 Millionen Euro hat die öffentliche Hand im vergangenen Jahr bundesweit in Bahnhöfe investiert, davon kamen allein 182 Millionen Euro von den Ländern.
Die Allianz pro Schiene-Jury, in der auch die wichtigsten deutschen Fahrgastverbände Pro Bahn und Verkehrsclub Deutschland vertreten sind, begründeten die Wahl von Lübben als „Bahnhof des Jahres 2004“ mit der „Sauberkeit, der guten Information und dem freundlichen Personal.“
Jury-Mitglied Professor Monika Ganseforth vom VCD unterstrich die Bedeutung der Reisekette für die Bahnfahrer. „Bahnhöfe müssen gut erreichbar sein, denn die Reise beginnt und endet ja nicht am Bahnhof.“ Dafür stehen den Reisenden in Lübben viele Möglichkeiten zur Verfügung: Direkt am Bahnhof halten Busse und Taxen, es gibt ausreichend Parkflächen für Fahrräder und Autos und sogar einen Fahrradverleih, so Ganseforth. Auch zu Fuß sei der Bahnhof gut ausgeschildert und die Ziele in der Stadt leicht zu finden.
Karl-Peter Naumann, Bundesvorsitzender von Pro Bahn und ebenfalls Mitglied der Allianz pro Schiene-Jury für die „Bahnhöfe des Jahres“, lobte den Bahnhof Lübben als baulich vorbildlich und optisch ansprechend. Gerade ein kleiner Bahnhof lebe aber vor allem von den Menschen, die dort arbeiten. „Das kleine Team des Bahnhofspersonals in Lübben hat uns besonders gefallen: Die dortigen Mitarbeiter der Deutschen Bahn sind ausgesprochen freundlich, hilfsbereit und kompetent.“ Nicht zuletzt die Bahnhofsgaststätte mache den Bahnhof zu einem „einladenden Ort, an dem man sich gern aufhält, auch wenn man gar nicht reisen will.“
Die Allianz pro Schiene hat die Auszeichnung „Bahnhof des Jahres“ für Kundenfreundlichkeit in 2004 zum ersten Mal verliehen. Neben dem Kleinstadtbahnhof Lübben ist der Hauptbahnhof Hannover in der Kategorie Großstadt ausgezeichnet worden. Bei der Wahl hat die Jury auf repräsentative Kundenzufriedenheitsstudien des Forschungsinstituts infas zurück gegriffen. Der Bahnhof Hannover erhielt darin im Jahr 2003 von den Kunden die Gesamtnote „Sehr gut“, der Bahnhof Lübben die Gesamtnote „Gut“. Die Meinungsforscher von infas hatten die Zufriedenheit von 25.500 Bahnhofskunden ermittelt in Bezug auf folgende Leistungsmerkmale von Personenbahnhöfen: Erscheinungsbild, Information, Qualität der Geschäfte, Sicherheit, Sauberkeit, Gepäcksituation, Parken und Zugänge, Bahnsteig, Nah-Anbindung.
Fernsehredaktionen können Filmmaterial über die Siegerbahnhöfe in TV-Qualität erhalten. Kontakt: Frauke Lendowsky Tel 030 – 27 59 45 62, mobil: 0172 – 421 88 08
Fotos des Bahnhofs zur redaktionellen Verwendung (Abdruck bitte unter Angabe der Quelle „Allianz pro Schiene“): http://1drv.ms/1MhKzLo
Die Allianz pro Schiene das Bündnis zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs in Deutschland. In der Allianz pro Schiene haben sich 17 gemeinnützige Verbände zusammengeschlossen, darunter die Fahrgastverbände Pro Bahn und der Verkehrsclub Deutschland, die Umweltverbände BUND, NABU, LBU und die NaturFreunde Deutschlands, sowie alle Gewerkschaften und mehrere Berufsverbände aus dem Eisenbahnbereich.