Berlin. Die unaufhörlich steigenden Öl- und Benzinpreise machen Autofahren immer teurer. Inzwischen wird für einen Liter Super Plus über 1,40 Euro bezahlt, für den Liter Normalbenzin rund 1,30 Euro. Die Abzocke an den Tankstellen bietet allerdings anderen Verkehrsträgern wie der Eisenbahn die Chance, ihre Stärken voll auszuspielen. „Bahn fahren ist nicht nur sicherer und oftmals schneller als das Auto, sondern kann auch die preiswertere Alternative zum PKW sein. Diese Erkenntnis spricht sich allerdings erst langsam herum“, so Wolfgang Rose, Vorsitzender des Autoclubs ACE, einem Mitglied der Allianz pro Schiene.
Selbst wenn man nur den aktuellen Benzinpreis ohne die sonstigen Kosten einer Autofahrt wie Öl, Abnutzung und Fixkosten mit den Kosten für ein Zugticket vergleicht, kann man mit etwas Planung sparen:
Beispiel 1: Für die 543 km lange Fernverkehrsstrecke Berlin – Frankfurt/Main zahlt ein Autofahrer hin und zurück derzeit 118,78 Euro*. Das Zugticket mit dem Sparpreis 50 oder einer BahnCard 50 kostet dagegen nur 98 Euro. Noch günstiger wird es, wenn man die sog. Vollkosten des PKW, also sämtliche Kosten wie Anschaffung, Abnutzung, Pflege, Versicherung etc. in die Rechnung mit einbezieht. Darüber hinaus gibt es bei der Bahn immer wieder Sonderaktionen mit Fahrkarten zum Schnäppchenpreis.
Beispiel 2: Noch günstiger wird es häufig im Regional- und Nahverkehr. Für die 198 km lange Strecke von Rostock nach Hamburg zahlt ein Autofahrer 41,28 Euro Spritkosten hin und zurück*. Mit dem Länderticket fährt man bereits für 22 Euro hin und zurück und kann noch 4 Leute umsonst mitnehmen.
Beispiel 3: Besonders lohnenswert ist Bahn fahren für Pendler. Die sparen laut einer ADAC-Studie vom Herbst 2005 neben Zeit und Nerven 45 Prozent an Fahrtkosten. Bei der Untersuchung des Automobilclubs wurde lediglich eine Betriebskostenpauschale für Werkstatt, Reifen, Kraftstoff und Öl, sowie Wagenwäsche und Pflege zugrunde gelegt. Bei der Anrechnung von Vollkosten – also inklusive Versicherung und Verschleiß – ist das Pendeln mit dem Zug sogar um bis zu 80 Prozent billiger. Seit der Veröffentlichung der Studie vor einem halben Jahr sind die zugrunde gelegten Benzinpreise außerdem weiter gestiegen und ein Ende ist nicht in Sicht.
„Viele Autofahrer sind felsenfest überzeugt, Autofahren sei billiger und schneller. Die hohen Spritpreise sollte man zum Anlass nehmen und genau nachrechnen. Wer Bahn fährt tut auch etwas Gutes für die Umwelt“, so Wolfgang Rose.
*Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,8 Litern und einem aktuellen Benzinpreis von 1,40 Euro für Super