Berlin/Wiesbaden. Der Gütertransport auf dem deutschen Schienennetz wächst unaufhaltsam. Dies bestätigen die heute veröffentlichten Quartalszahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach wurden im ersten Quartal 2008 mit 94,8 Millionen Tonnen rund fünf Prozent mehr Güter auf der Schiene transportiert als im Vorjahreszeitraum. Besondere Wachstumsimpulse gingen dabei vom kombinierten Verkehr aus, dessen Transportleistung (Tonnage multipliziert mit der Entfernung) um 8,6 Prozent auf acht Milliarden Tonnenkilometer anstieg. Die Bundesregierung ist mit ihrem Masterplan Güterverkehr und Logistik auf dem richtigen Weg. Straße und Schiene müssen besser verzahnt werden, damit das Wachstumspotenzial des Schienengüterverkehrs genutzt werden kann, kommentierte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am heutigen Donnerstag in Berlin die aktuellen Zahlen.
Im kombinierten Verkehr sieht das Schienenbündnis große Chancen, sowohl umwelt- als auch verkehrspolitisch verantwortungsvoll zu handeln. Der kombinierte Verkehr bewährt sich zusehends. Er verdient Unterstützung und kann wesentlich dazu beitragen, das im Masterplan formulierte Ziel der Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene zu erreichen“, so Flege. Angesichts der dramatischen Entwicklung der Energiepreise sei es notwendig und vernünftig, stärker energieeffiziente Verkehrsträger wie die Schiene zu unterstützen.
Beispiele für einen Boom der Güterbahnen finden sich weltweit: In den USA ist der Marktanteil der Güterbahnen von 1990 bis 2005 von 29,5 Prozent auf 38,3 Prozent gestiegen und liegt damit weit über den Marktanteil für Lkw-Transporte (28, Prozent). Auch Australien (39,6 Prozent Marktanteil für den Schienengüterverkehr), Russland (41,4 Prozent) und China (49,8 Prozent) zeigen das Potenzial der Schiene. Dirk Flege: Für Deutschland ist eine Steigerung des Marktanteils der Schiene im Güterverkehr von derzeit 17,3 Prozent auf 25 Prozent bis 2020 durchaus realistisch.“
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit-Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 79 Unternehmen der Bahnbranche.