Berlin. Die Allianz pro Schiene hat anlässlich der heute in Berlin beginnenden Nationalen Strategiekonferenz Elektromobilität davor gewarnt, sich bei der Konzeption der Mobilität von morgen ausschließlich auf die Entwicklung von Straßenfahrzeugen zu konzentrieren. Der Geschäftsführer des gemeinnützigen Schienenbündnisses, Dirk Flege, kritisierte an der von der Bundesregierung ausgerichteten Konferenz vor allem die regierungsamtliche Gleichsetzung von Mobilität mit Automobilität. Flege: Elektromobilität gibt es längst und zwar auf der Schiene. Es ist ein folgenreicher Fehler, bei Elektromobilität ausschließlich an den Straßenverkehr zu denken. Scheuklappen können wir uns in Bezug auf umweltschonende Mobilität nicht mehr leisten. Was wir brauchen, ist eine Nationale Strategiekonferenz Mobilität, die auch den Schienen-, Rad- und Fußgängerverkehr miteinbezieht und unser gesamtes Mobilitätsverhalten an Nachhaltigkeitszielen ausrichtet.
Die Allianz pro Schiene weist darauf hin, dass elektrisch betriebene Züge, Straßen- und U-Bahnen bereits heute mit Abstand energieeffizienter sind als der Autoverkehr. Wir appellieren an den Bund, unter dem Schlagwort Elektromobilität nicht einseitig die Entwicklung von Elektroautos zu fördern, sondern auch die bestehende Elektromobilität auf den Schienen strategisch weiterzuentwickeln“, sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer am Dienstag in Berlin. Schon jetzt stammen 13 Prozent des Bahnstroms aus regenerativen Energiequellen. Wenn es gelingt, diesen Anteil auf der Schiene erheblich auszubauen, ist CO2-freie Mobilität in absehbarer Zeit ein realistisches Ziel“, so Flege.
Die Nationale Strategiekonferenz Elektromobilität“ findet am 25. und 26. November in Berlin statt. Veranstalter sind das Bundeswirtschaftsministerium, das Bundesverkehrsministerium, das Bundesumweltministerium sowie das Bundesforschungsministerium. Eröffnet wird die Konferenz unter anderem von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Bundesumweltminister Sigmar Gabriel Direkt im Anschluss gibt es Plenarvorträge“ von Stromerzeugern sowie dem Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie. Das vollständige Programm der Konferenz finden Sie unter http://www.elektromobilitaet2008.de/konferenz.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit-Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 81 Unternehmen der Bahnbranche.