Berlin. Die Wirtschaftskrise ist bei der Schienenbranche angekommen. Laut einer Befragung der Allianz pro Schiene von 85 Unternehmen aus der Bahnbranche ging es einem Drittel der Unternehmen im ersten Quartal dieses Jahres wirtschaftlich schlechter als im Vorjahresquartal. Lediglich 11 Prozent der Unternehmen gaben an, ihre Lage habe sich im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessert. 56 Prozent spürten keinen wesentlichen Unterschied.
Am stärksten leiden die Güterbahnen unter der Krise“, sagte Klaus Baur am Samstag in Berlin. Baur vertritt als Förderkreissprecher die 85 Unternehmen, die unter dem Dach der Allianz pro Schiene organisiert sind. Den Unternehmen der Bahnindustrie und auch den Gleisbaufirmen geht es dagegen noch vergleichsweise gut. Sie trotzen bislang der Krise weitgehend, weil ihre Auftragsbücher noch gut gefüllt sind. Allerdings hat insbesondere die Bauindustrie mit sinkenden Preisen zu kämpfen“, sagte Baur, der im Hauptberuf Deutschland-Chef des weltgrößten Schienenfahrzeugtechnikherstellers Bombardier Transportation ist.
In der Allianz pro Schiene sind die führenden Schienenverkehrs- und Infrastrukturbetreiber, Bahntechnikproduzenten sowie Baufirmen vertreten. Die 85 Unternehmen des Verbandes erwirtschaften im Schienenverkehrsbereich einen Jahresumsatz von 35 Milliarden Euro.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit-Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 85 Unternehmen der Bahnbranche.