Berlin. Eine aktuelle Studie im Auftrag des ADAC kommt zu dem Ergebnis, dass der deutsche Autofahrer durch Steuern und Gebühren übergebührlich belastet wird und dem Staat mehr bezahlen muss, als in das Straßennetz investiert wird. Nach Ansicht der Allianz pro Schiene leidet die Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) an einem erheblichen Denkfehler: Die Studie erweckt mit unlauteren Mitteln den Eindruck, die Autofahrer seien die Melkkühe der Nation: Dabei werden die größten Kostenblöcke des Straßenverkehrs einfach ausgeblendet, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Als Beispiele nannte Flege Unfallkosten, die von der Kfz-Haftpflicht nicht abgedeckt würden, die Kosten für Gesundheitsschäden durch Luftverschmutzung und Lärmbelästigung und die Kosten des Klimawandels. Danach betrage der Kostenblock für den Pkw-Verkehr im Jahr 53 Milliarden Euro, für den gesamten Straßenverkehr 77 Milliarden Euro. Der ADAC wäre also auf ein zweistelliges Milliardenminus gekommen, das der Straßenverkehr der Gesellschaft Jahr für Jahr aufbürdet, sagte Flege.
Die Allianz pro Schiene plädierte dafür, Investitionen in die Infrastruktur nicht durch lautes Lobbygeschrei, sondern durch einen gesamthaften Ansatz in der Verkehrspolitik zu verteilen. Nur so lassen sich die Bedürfnisse der Bürger nach Mobilität und die Kosten für diese Mobilität miteinander vereinbaren.