Berlin, 20. März 2013. Die Allianz pro Schiene und der Fahrgastverband Pro Bahn haben eindringlich an Bund und Länder appelliert, die Bahnen weiterhin nicht mit der vollen EEG-Umlage zu belasten. Am morgigen Donnerstag will Bundesumweltminister Peter Altmaier die Ministerpräsidenten der Länder bei einem Energiegipfel von seinen Plänen zur Kostenentlastung der Verbraucher im Zuge der Energiewende überzeugen. Altmaiers so genannte Strompreisbremse wird zum Kostenbeschleuniger für Bahnfahrer, kritisierte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin. Der Bundesvorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Jörg Bruchertseifer, warnte vor einer finanziellen Mehrbelastung für ÖPNV-Pendler, die nach Recherchen des Wirtschaftsmagazins WISO jährlich zwischen 34 Euro (Berlin) und 41 Euro (Frankfurt) liegen werde, während eine dreiköpfige Familie durch Altmaiers Pläne beim Haushaltsstrom im Schnitt lediglich um 1,20 Euro pro Jahr entlastet würde.
Bruchertseifer: Diese staatlich verordnete Fahrpreiserhöhung für Bahnen würde dafür sorgen, dass tausende Pendler auf den klimaschädlicheren motorisierten Individualverkehr ausweichen werden. Der Energiewende erweist der Bundesumweltminister damit einen Bärendienst. Auch hat Altmaier offenbar bei seinen vermeintlichen Kostensenkungsplänen für die Bürger vergessen, dass die täglich 17 Millionen Bahnfahrer auch Bürger und Wähler sind und mitnichten entlastet, sondern über Gebühr belastet werden.
Bei näherem Hinsehen entpuppen sich Altmaiers Pläne als Strompreisaktionismus und Etikettenschwindel, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Man könne Energiepolitik und Verkehrspolitik nicht getrennt denken.“ Flege: Auch die Güterbahnen würden im Wettbewerb mit dem Lkw durch teureren Bahnstrom empfindlich geschwächt. Die Folge wären noch mehr Lkw auf den Straßen und noch weniger Klimaschutz im Verkehr. Wir appellieren dringend an den Bundesumweltminister und die Ministerpräsidenten der Länder, dem Bahnverkehr keine Zusatzbelastungen aufzubürden. Noch kann Altmaier die Kurve kriegen und seinen umwelt- und verbraucherpolitischen Irrweg verlassen.