Berlin, 25. März 2014. Die Kandidaten für den Wettbewerb Eisenbahner mit Herz stehen fest: Aus rund 300 Geschichten, die Reisende bis zum 31. Januar 2014 an die Allianz pro Schiene schickten, haben die Bahnen rund 30 Titelanwärter ausfindig gemacht. Unter den Nominierten sind Bahn-Mitarbeiter, die eine verirrte Entenfamilie vor dem sicheren Tod retten, eine Schienenstrecke im Sturm mit bloßen Händen wieder frei räumen oder souverän einen Katastropheneinsatz mit ICE-Evakuierung leiten. Auch der Kundenliebling der Schwarzwaldbahn, der Zugbegleiter Herbert Kusche, ist 2014 wieder unter den Anwärtern auf den Titel: keinen anderen Zugbegleiter haben die Reisenden seit dem Start des Wettbewerbs so häufig auf den Schild gehoben wie den DB-Regio-Mann aus Singen.
Die diesjährigen Kandidaten kommen aus fast allen Bundesländern, arbeiten in Bahnhöfen, auf Zügen oder Reisezentren. Sie steuern Loks, verrichten Schichtdienst in Werkstätten oder ICE-Bistros. Alle von den Kunden vorgeschlagenen Eisenbahner haben für den Wettbewerb ihr Einverständnis gegeben, mit ihrer Geschichte und einem Porträt in einer Online-Galerie zu erscheinen. Aus dem Kreis dieser 30 Titelkandidaten wird eine Jury aus Eisenbahngewerkschaften, Fahrgastverbänden und Verkehrsclubs am 29. April 2014 die Sieger küren.
Der Wettbewerb unter dem Vorsitz der Allianz pro Schiene findet nun zum vierten Mal in Folge statt. Nach dem bekennenden Bahnfan Harald Schmidt (2012) und der TV-Köchin und Eisenbahn-Vielfahrerin Sarah Wiener (2013) wird in diesem Jahr Bundesverbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) die Lobrede auf die Sieger halten. Wir wollen mit diesem Wettbewerb eine Art Schienentagebuch schreiben, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Dienstag in Berlin. Wer wissen will, was auf Deutschlands Netz Tag für Tag passieren kann, muss die Kunden fragen. Und genau das tun wir mit unserem Aufruf. Flege verwies darauf, dass der Wettbewerb Eisenbahner mit Herz in den vier Jahren seines Bestehens merklich an Fahrt gewonnen habe: Im ersten Jahr kamen wir auf 100 Geschichten, im zweiten auf 150, im dritten auf 250. Und jetzt haben uns schon 300 Reisende verraten, welche Bahnmitarbeiter ihnen auf Reisen besonders geholfen haben.
Nach dem Votum der Bahnkunden sind die erzählfreudigsten Bundesländer Bayern (6 Titelkandidaten), Nordrhein-Westfalen (5), Niedersachsen (5) und Hessen (5). Sehr beachtlich ist auch das Abschneiden der kleinen Bahnen, sagte Jury-Mitglied Flege. So arbeite inzwischen rund ein Drittel aller Titelanwärter nicht bei der Deutschen Bahn. Mit vier Nominierten die meisten Kandidaten hat die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG). Agilis aus Regensburg und Metronom aus Uelzen kommen auf zwei Mitarbeiter, während die Bahnen unter dem Dach von Veolia Verkehr ebenfalls gut vertreten sind: die Bayerische Oberlandbahn (BOB), die NordWestBahn (NWB), der Harz-Elbe-Express (HEX) und die Nord-Ostseebahn (NOB) sie alle sammelten durch nominierte Mitarbeiter das höchste Lob der Kunden. Mit eigenem Kandidaten vertreten sind auch Abellio und der Heidesprinter Erixx.
Nach Informationen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG beschäftigt die Deutsche Bahn rund 12.000 Menschen an Bord der Züge. Nochmal 3000 Beschäftigte kümmern sich in den Bahnhöfen um die Reisenden. 14.000 Lokführer (2.000 im Fernverkehr und 12.000 im Regionalverkehr) steuern die Züge. Die Privatbahnen kommen insgesamt auf rund 6.000 Mitarbeiter, 4.500 davon sind als Lokführer und 1.500 sind als Kundenbetreuer beschäftigt Tendenz steigend.