Niedriger Kraftstoffverbrauch und geringe CO2-Emissionen – für viele Autobauer liegen diese Ziele noch in weiter Ferne. Bei Ford legt man nun einen Gang zu: Mit einem Zukunftsplan für Nachhaltigkeit arbeitet das Unternehmen daran, die Klimabilanz von Autos und Produktionsabläufen zu verbessern. Dabei steht auch die Logistik, also die Auslieferung der Autos, auf dem Prüfstand.
Ein Ford-Werk liegt im Herzen des Rheinlands, in Köln-Niehl. Dort wird ausschließlich das Modell „Fiesta“ gebaut, in 2015 waren es 376.000. Andere Modelle werden unter anderem im Werk Saarlouis im Saarland produziert. Von „Focus“ bis „C-MAX“ laufen dort jeden Tag rund 1.700 Fahrzeuge vom Band. Wie gelangen aber diese Autos zu den Kunden?
Die Antwort: Mit dem Autozug. Beim Transport setzt Ford ganz auf die nachhaltige Schiene. Die Autos werden in offenen Waggons transportiert. Im Ford-Werk in Saarlouis läuft der Eisenbahnbetrieb schon seit der Eröffnung im Jahre 1970.
„Rund 15 Prozent der Produktion im Kölner-Ford-Werk wurden 2015 per Bahn abtransportiert und etwas mehr als 40 Prozent per Schiff. Im Werk Saarlouis werden ca. 50-60% der zu versendenden Fahrzeuge über die Schiene zu den Verteilzentren und Versandhäfen transportiert. Hiermit sparen wir 100-125 zusätzliche Lkw Transporter pro Tag“, gibt Ute Mundolf Einblick, Leiterin Lifestyle- und Markenkommunikation bei Ford.
In der Regel verlassen vier Züge pro Tag mit insgesamt 800-1000 Fahrzeugen das Ford-Werk in Saarlouis. An fünf Tagen in der Woche. Die Ford-Autos werden zu den belgischen Häfen in Antwerpen und Zeebrügge gebracht, zum Hafen Vlissingen in den Niederlanden, nach Carimate in der Lombardei in Nord-Italien und natürlich zu den deutschen Seehäfen Lübeck und Hamburg. Dort geht es dann per Schiff weiter. Auch nach Polen und Dänemark fahren die Autozüge aus den Ford-Werken.
Auf einen Lkw passen in der Regel acht Fahrzeuge. Mit einem Autozug können dagegen 200 bis 300 Autos transportiert werden. Dadurch spart sich das Unternehmen jedes Jahr rund 40.000 Lkw-Fahrten: 7.000 aus dem Kölner Werk und 33.000 aus dem Saarland. Das freut den Stau-gestressten Autofahrer.
Produkt | Pkw |
Verlagerte Tonnage | Ca. 320.Fahrzeuge pro Jahr, entspricht 41.000 Lkw |
Unternehmen | Ford-Werke GmbH |
Motivation für Verlagerung | Kostenvorteile, Pünktlichkeit der Logistikkette, Umweltvorteile |
Verlagerungszeitpunkt | 2007 |
Strecke | Von Köln und Saarlouis nach Belgien (Antwerpen, Zeebrühhe); Niederlande (Vlissingen); Italien (Carimate); Deutschland (Lübeck, Hamburg) |
Streckenlänge | unterschiedliche Streckenlängen |
Transportunternehmen | SITFA von Vehicle Logistics (Saarlouis) |
Dieses Logistik-Portrait ist Teil des Projekts „Klima Dialog: Mehr Klimaschutz mit Schienenverkehr“