| es ist ja ein bisschen was passiert seit unserem November-Newsletter. Ampel? Aus. Haushalt? Später. Bundestagswahl? Früher. Wieder einmal kann man nicht behaupten, dass das Jahr besinnlich und ereignislos ausklingt. Aber immerhin stehen uns leuchtende Zeiten bevor. Anders als sonst im grauen, farblosen Winter fallen wir auch nach dem weihnachtsbeleuchteten Dezember nicht in ein dunkles Loch; denn schon im Januar werden Laternenmasten mit hastig gedruckten Wahlplakaten geschmückt – bis Ende Februar leuchtet es also in allen Farben fröhlich weiter! Klar ist jedenfalls, dass für die erfolgreich Plakatierten und künftig Regierenden eine Menge zu tun bleibt, um den Schienenverkehr wieder fit zu machen. Dafür werden wir uns auch im nächsten Jahr einsetzen, angetrieben von Jubiläumsrückenwind. Passend zum Jahr 2025 werden wir nämlich 25 Jahre alt – aber dazu in den nächsten Newslettern etwas mehr. Jetzt konzentrieren wir uns erst mal auf den Dezember und hoffen, dass Sie trotz allem Durcheinander da draußen ein möglichst entspanntes Weihnachtsfest mit Ihren Liebsten haben werden. Wenn Sie übrigens einen Schienenfan beschenken wollen, der schon alles hat – dann vielleicht mit einem Umweg über Dritte, ähm…zum Beispiel uns? Wir freuen uns ganz besonders über Spenden für unseren gemeinnützigen Verein. Ihre Spende hilft dabei, dass wir uns noch mehr für Züge ins Zeug legen und unser Lieblingsverkehrsmittel gemeinsam voranbringen können. | | Egal ob mit Spende oder ohne: Kommen Sie in jedem Fall gut durch die Adventszeit. Möge dieser Newsletter dazu beitragen, Sie kurz ein bisschen zu zerstreuen, zu unterhalten und zu informieren. Herzliche Grüße Sabrina Wendling |
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| | Von Umbruch, Durcheinander und Prioritäten | Wo soll man da bloß anfangen? Viel wurde schon gesagt und geschrieben nach dem großen Ampel-Zerwürfnis am 6. November. Wir zollen in jedem Fall Bundesverkehrsminister Wissing Respekt für seine Entscheidung, aus der FDP auszutreten, um sein Amt bis zur Neuwahl weiter auszuüben. Wir sehen es als Beleg dafür, dass es ihm um die Sache geht – und als Verpflichtung dem Schienenausbau gegenüber. Der braucht nämlich im Moment einen Turbo- und keinen Pausenknopf. Auch die Unsicherheit beim Deutschlandticket muss endlich aufhören. Es ist gut, dass die Union nun in Aussicht gestellt hat, der Änderung des Regionalisierungsgesetzes zuzustimmen, um die Finanzierung für das nächste Jahr zu sichern. Auch hier geht es nämlich um die Sache – und um ein Angebot, dass Millionen Menschen gerne nutzen. Nun braucht es eine langfristige Finanzierungsperspektive – sicher eine der wichtigsten Aufgaben für die nächste Legislatur. Und, da warten Sie als regelmäßige/r Newsletter-Leser/in sicher schon drauf, wir kommen auch wieder zum F-Wort; also dem anständigen: Auch ein Fonds gehört zu den wichtigsten Aufgaben für die nächste Legislatur. Eine langfristige Lösung zur Finanzierung der Schienen-Infrastruktur bekommt immer mehr Fans. Auch die Wirtschaftsweisen haben sich kürzlich für einen Verkehrsinfrastrukturfonds ausgesprochen, der unter anderem aus Einnahmen der Lkw-Maut und auch aus einer Pkw-Maut gespeist werden könnte. Wie gerne hätten wir das Fonds-Thema Ende November bei unserem gemeinsamen Parlamentarischen Abend mit IG Metall, EVG, ADFC und Zukunft Fahrrad vertieft. Aber ohne Sitzungswoche keine Parlamentarier, und ohne Parlamentarier kein Podium. Da wären wir wieder am Anfang: Was für ein Durcheinander gerade. Wir holen den Abend jedenfalls sobald wie möglich nach. |
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| | Mobilitätsbudget – verschoben, aber nicht aufgehoben | Es mag bei allem, was gerade geschieht, wie ein kleines Detail wirken. Aber auch Details können den entscheidenden Unterschied machen – vor allem, wenn es darum geht, etwas zu erleichtern. Gemeinsam mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), dem Bundesverband Carsharing und Zukunft Fahrrad haben wir uns im Bündnis nachhaltige Mobilitätswirtschaft viele Monate für ein Mobilitätsbudget eingesetzt – also für die Option, dass Unternehmen ihren Mitarbeitenden statt eines Dienstwagens ein Budget für eine Mobilität nach Wahl anbieten können (Zug, Bus, Fahrrad, E-Scooter etc.). Obwohl Unternehmen großes Interesse daran haben, ein Mobilitätsbudget einzuführen, scheitert es in der Praxis bislang viel zu oft an den komplizierten lohnsteuerlichen Regelungen und am hohen Verwaltungsaufwand. Deshalb sollten die steuerlichen Rahmenbedingungen für das Mobilitätsbudget mit dem Jahressteuergesetz 2024 erheblich vereinfacht werden. Allein, dazu kam es nicht – und das bedauern wir sehr. Die Politik hat nach Einschätzung unseres Bündnisses nachhaltige Mobilitätswirtschaft eine große Chance vertan, durch sinnvolle Steuererleichterungen umweltfreundliche Mobilität gezielt zu fördern. Einigen ging der Regierungsentwurf zum Mobilitätsbudget nicht weit genug, und aus verschiedenen Fraktionen wurden Zweifel laut, etwa dass Menschen im ländlichen Raum davon nur wenig profitieren könnten. Allein mit Zweifeln und Bedenken schafft man aber keine Verkehrswende. Wir stehen dafür, Angebote für klimafreundliche Mobilität zu verbessern und den Zugang zu vereinfachen. Wir sehen das vorläufige Aus für das Mobilitätsbudget daher nur als bedauerliches Zwischenergebnis. Wir setzen uns zusammen mit unseren Bündnispartnern auch weiter dafür ein, dass es eine attraktive pauschale Besteuerung für den klimafreundlichen Mobilitätsmix geben wird – weil wir davon überzeugt sind. |
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| | Rund 40% der Familien schlecht an ÖPNV angebunden | Die Kinder zur Schule fahren und wieder abholen, dann zur Arbeit, später Tochter oder Sohn in die Musikschule oder zum Sportverein bringen, danach zu Freunden oder sie auch mal zum Arzt begleiten – Eltern sind unglaublich viel unterwegs. Und auch wenn Elterntaxis als Hol- und Bringdienste oft verspottet werden: vielerorts sind sie leider alternativlos, erst recht bei steigender Familiengröße. Das zeigt unser Mobilitätsbarometer 2024 ganz deutlich; Ende November haben wir es zusammen mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat und dem BUND bei einer gemeinsamen Pressekonferenz vorgestellt. Während sich in Single-Haushalten nur rund 20 Prozent der Befragten nicht gut angebunden fühlen, sind es bei Haushalten mit vier oder mehr Menschen schon rund 40 Prozent. Das ist kein gutes Zeichen, und das zeugt von großem Nachholbedarf. „ÖPNV-Politik ist eben auch Familienpolitik“, hat es unser Geschäftsführer Dirk Flege in zahlreichen Interviews so schön auf den Punkt gebracht. Eigentlich naheliegend, aber bisher irgendwie vernachlässigt: dass viele Familien nur deshalb so oft ein Auto nutzen, weil der ÖPNV ihnen keine zufriedenstellende Alternative bietet, um die vielen verschiedenen Alltagsbedürfnisse unter einen Hut zu bringen. Mit einer Perspektive für das Deutschlandticket – und etwa einer Mitnahme-Option für Kinder – sowie einem ehrgeizigen Fahrplan zum Angebotsausbau lassen sich, da sind wir sicher, auch Wahlen gewinnen. |
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| | | Wo man auch hinschaut: Unternehmen drängen mit ihren Transporten auf die umweltfreundliche Schiene. Aber wo kein direkter Gleisanschluss ist, steht dem Schienendrang dann auch schon eine veritable Hürde im Weg. Wir sagen und fordern es ja schon lange: Gewerbegebiete brauchen einen Gleisanschluss! In den vergangenen 20 Jahren ging der Trend in Deutschland genau in die falsche Richtung: Zahlreiche Gleisanschlüsse für private Unternehmen wurden stillgelegt. Während Gewerbegebiete in Deutschland wie selbstverständlich – und übrigens durch die öffentliche Hand – an Straßen angeschlossen werden, ist eine Schienenanbindung eher die Ausnahme und mit hohen Kosten für die Unternehmen verbunden. Es gibt zwar erfreulicherweise seit einigen Jahren eine Fördermöglichkeit seitens des Bundes; die deckt aber nur einen Teil der Kosten ab. Insbesondere wenn neue Gewerbegebiete geplant werden, muss unbedingt auch ein Gleisanschluss mitgedacht werden. Leider wurde bislang eine verpflichtende Prüfung von Gleisanschlüssen für neue Gewerbegebiete nicht ins Raumordnungsgesetz aufgenommen. Es wirkt zwar in diesen Wochen etwas antiquiert, auf den Koalitionsvertrag der zerbrochenen Ampel-Regierung zu verweisen. Doch darin steht schwarz auf weiß, dass bei neuen Gewerbe- und Industriegebieten die Schienenanbindung verpflichtend geprüft werden soll. Allein, passiert ist es nicht. Nun zum Ausland: Frankreich ist da zumindest in seinen Bemühungen schon einen Schritt weiter. Dort wurde ein Gesetzesvorschlag in die Nationalversammlung eingebracht, der – sofern er am Ende mehrheitsfähig ist – einen Gleisanschluss für Gewerbegebiete, Logistikzentren und Industrieunternehmen verpflichtend machen würde. Bei schon existierenden Gewerbegebieten würde eine Studie zum Anschluss an die Schiene erstellt. Wer nicht ans Eisenbahnnetz angeschlossen ist, müsste je nach Größe des Unternehmens eine höhere Steuer zahlen. Frankreich hat das Ziel, den modalen Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 zu verdoppeln und das Güterverkehrsaufkommen bis 2050 um 80 Prozent zu steigern. Wir wissen noch nicht, ob der Gesetzesentwurf auch Gesetz wird – aber wir mögen den Ansatz, wünschen viel Erfolg und sagen: Chapeau! |
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| | Nein zum Autobahnausbau | Ja, es gibt sie noch, die guten Nachrichten. Wie gar nicht so selten, schauen wir dafür in unser liebes Nachbarland, die Schweiz. Wir wissen ja bereits, dass es dort ein gewisses Faible für die Schiene gibt. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass die Schweizer ebenfalls gerne Auto fahren. Vor wenigen Tagen wurden die Menschen in der Schweiz in einer Volksabstimmung danach gefragt, ob die Autobahnen weiter ausgebaut werden sollen. Dabei ging es um sechs konkrete Ausbauvorhaben, die zusammen in etwa 5 Milliarden Euro kosten sollten. Mit Spannung wurde das Ergebnis erwartet: 53 Prozent der Befragten stimmten gegen den Autobahn-Ausbau. Das gilt für die Schweizer, die nicht nur die Bahn, sondern auch ihre Straßen mögen, als recht ungewöhnlich. Es gab keinen Mangel an Kampagnen von Befürwortern und Gegnern des Autobahnausbaus. Offenbar hat sich am Ende die Erkenntnis durchgesetzt, dass mehr Straßen auch mehr Autoverkehr bedeuten. Und damit ist das Schweizer Abstimmungsverhalten ein zwar knappes, aber unterm Strich doch ein mehrheitliches Votum für den Klimaschutz. Ob künftig weitere Projekte zum Autobahn-Ausbau abgelehnt werden, ist natürlich offen. Aber es kommt Bewegung in die Debatte. Das Nein zu den sechs Autobahn-Ausbauprojekten ist mindestens ein Denkanstoß, was man mit den eingeplanten 5 Milliarden Euro stattdessen machen könnte und ob bei den veranschlagten Ausgaben die richtigen Prioritäten gesetzt werden – wir finden, genau solche Denkanstöße braucht es. |
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| | | Im Vorstand der Allianz pro Schiene gibt es neue Köpfe und veränderte Funktionen. Bei der Mitgliederversammlung am 3. Dezember wurde Martin Burkert, EVG-Chef, als Vorsitzender der Allianz pro Schiene bestätigt. Neu in der Funktion als Vize-Vorsitzende sind Prof. Dr. Birgit Milius (VDEI) und Prof. Dr. Klaus-Martin Melzer (TH Wildau), beide bereits langjährige Mitglieder des Vorstandes. Manfred Fuhg (Siemens Mobility) bleibt stellvertretender Vorsitzender und Förderkreissprecher. Dr. Jens Klocksin (Bundesschatzmeister beim BUND) folgt Richard Mergner (BUND) als Vorstandsmitglied nach. Außerdem wurde Dr. Caroline Lodemann, politische Bundesgeschäftsführerin beim ADFC, neu in den Vorstand gewählt. Weiterhin im Vorstand der Allianz pro Schiene vertreten sind: Matthias Kurzeck (VCD), Prof. Dr. Frank Lademann (TH Mittelhessen), Wilfried Messner (BF Bahnen), Karl-Peter Naumann (Pro Bahn), Berit Börke als stellvertretende Förderkreissprecherin (Partner for Pioneers) und Michail Stahlhut als stellvertretender Förderkreissprecher (Hupac Intermodal AG). Aus dem Vorstand ausgeschieden ist Prof. Dr. Sophia Becker (TU Berlin). Den gesamten Vorstand der Allianz pro Schiene finden Sie wie gewohnt hier. |
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| Kirstin Schley, Zugbegleiterin DB Regio AG Mitte | Kirstin Schley ist Kundenbetreuerin bei DB Regio – eine Entscheidung, die auch für sie recht unerwartet kam. In ihrem früheren Berufsleben war Kirstin Schley Biologie-Laborantin, machte einen Umweg in den kaufmännischen Bereich und wechselte dann in den Job als Mama. Während ihrer Elternzeit hatte Kirstin Schley den Wunsch, nochmal alles neu zu ordnen. Vor zehn Jahren entschied sie sich, Kundenbetreuerin bei der Deutschen Bahn zu werden. „Ich habe einfach unheimlich gerne mit Menschen zu tun. Der tägliche Kontakt mit den Fahrgästen gibt mir wirklich viel zurück“, sagt Kirstin Schley. Das gilt auch umgekehrt für die Fahrgäste. 2023 nominierte eine besonders glückliche Reisende Kirstin Schley als Eisenbahnerin mit Herz. | | Kein Wunder, denn bei der Geschichte war sehr viel Menschlichkeit im Spiel. Kirstin Schley: „Die Reisende war aus Versehen in den falschen Zug gestiegen. Das war total ärgerlich, denn sie hatte schon ein Anschlussticket für die Weiterreise mit dem Fernbus gebucht. Weil es schon spät am Abend war, sah es so aus, als würde sie in Saarbrücken stranden. Sie wollte aber eigentlich nach Dresden. Ich habe dann für sie auf meinem Handy nachgeschaut und einen Fernbus gefunden, der um 1 Uhr nachts von Saarbrücken nach Dresden fahren sollte.“ Weil die Reisende kein Geld dabeihatte, um den Bus zu buchen, übernahm Kirstin Schley auch das für sie und bezahlte das Busticket aus eigener Tasche. „In Saarbrücken habe ich der Frau noch einen Taxigutschein besorgt. Sie saß im Rollstuhl und wäre sonst nicht vom Bahnhof zur Bushaltestelle für den Fernbus gekommen.“ Am nächsten Morgen telefonierten beide miteinander, denn Kirstin Schley wollte unbedingt wissen, ob alles gut geklappt hat. Die Frau war unendlich dankbar. Sie überwies Kirstin Schley nicht nur sofort das Geld für die Fahrkarte zurück. Sie nominierte sie auch umgehend für unseren Wettbewerb Eisenbahner/in mit Herz. Genau solche schönen Geschichten suchen wir auch wieder für die Preisverleihung im nächsten Jahr. Wenn auch Sie ganz besonders hilfsbereite Mitarbeitende im Zug, am Bahnhof oder auch am Servicetelefon erlebt haben, dann erzählen Sie uns davon. Hier können Sie noch bis zum 31. Januar 2025 ihre Vorschläge einsenden. |
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| Willkommen in der Allianz pro Schiene |
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| Die 100 Mitarbeitenden bei tmc haben sich der Instandhaltung von Gleisen verschrieben. Hier arbeiten Wissenschaftlerinnen, Projektmanager und Digitalisierungsexpertinnen zusammen, um die Instandhaltung von Schienennetzen einfacher, effizienter und sicherer zu machen. Mithilfe einer Software werden Gleise vollautomatisch vermessen und unterstützt von Künstlicher Intelligenz in Echtzeit ausgewertet. Außerdem können Flotten-Manager den Zustand ihrer Maschinen abrufen und wissen genau, wann wieder gewartet werden muss. Tmc hat es sich zum Ziel gemacht, Mensch, Gleis und Maschine miteinander zu verbinden. Wir freuen uns über unser neues Fördermitglied. Willkommen in der Allianz pro Schiene! |
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| DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN | Ausgewählte Artikel der letzten 30 Tage | - Berichterstattung zum Mobilitätsbarometer:
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| Allianz pro Schiene-Termine | - 9. Dezember 2024, 10 bis 11 Uhr, Pressegespräch: Gemeinsam für die Mobilitätswende: Allianz pro Schiene, VDB und Schienenjobs bündeln Kräfte zur Fachkräftesicherung in der Branche
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