| sind Sie noch von neujährlicher Trägheit geplagt? Oder haben Sie Ihren Turboknopf schon gefunden? Gefühlt müssen sich die meisten von uns zu Jahresbeginn erst mal wieder im Labyrinth ihrer Hirnwindungen zurechtfinden, in dem hinter jeder Ecke der innere Schweinehund lauert und irgendwo den Beschleunigungsknopf versteckt hält. Dieses Jahr muss der Schweinehund aber notgedrungen schneller überlistet werden, schließlich hat der erste Winterwahlkampf für eine Bundestagswahl seit 1990 begonnen, und in den nächsten Wochen setzen Frühentschlossene schon ihre Kreuzchen auf Briefwahlunterlagen. Kurz vor Weihnachten haben wir daher den Parteien unsere Ideen übermittelt, wie die nächste Bundesregierung die Schiene stärken sollte. Die gemeinsamen Forderungen der Bahnverbände stellen wir Ihnen in diesem Newsletter vor. Nicht nur wegen der Bundestagswahl ist das Jahr 2025 für uns als Allianz pro Schiene ein ganz besonderes. Wir feiern zahlenmäßig passend unseren 25. Geburtstag. Die große Feier planen wir im Oktober, aber im Newsletter wollen wir das ganze Jahr über feiern. In unserer neuen Rubrik 25 Jahre Allianz pro Schiene gratuliert jeden Monat eine andere Institution – und zwar jeweils eine, die nicht zuallererst die Schiene im Herzen trägt. Lassen Sie sich überraschen. Kommen Sie in jedem Fall gut rein ins neue Jahr und bleiben Sie optimistisch – möge unser Newsletter dabei ein hilfreiches Aufputschmittel sein. Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Sabrina Wendling |
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| | Entscheidungen (fast) unterm Tannenbaum | Quasi auf den letzten Drücker gab es kurz vor Weihnachten noch die lang ersehnte finanzielle Gewissheit: Am 18. Dezember hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages den Nachtrag zur Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung (LuFV) beschlossen und damit noch ausstehende 2,7 Milliarden Euro für die Sanierung des Schienennetzes freigegeben. Auch die Restmittel zur Finanzierung des Deutschlandtickets aus dem Jahr 2023 wurden in die Jahre 2024 und 2025 übertragen. Das sind gleich zwei Gründe erleichtert zu sein, denn damit ist zum einen das Deutschlandticket für 2025 endlich gesichert. Zum anderen geben die Mittel aus der LuFV der Deutschen Bahn AG den finanziellen Spielraum, um als nächstes die Generalsanierungen fortzusetzen, angefangen mit der Strecke Berlin-Hamburg. Beides hat also pünktlich zum Weihnachtsfest bei zwei wichtigen Themen Planungssicherheit geschaffen – auch wenn es hart an der Grenze zur erträglichen Spannung war. Damit neben der dringend notwendigen Sanierung des Bestandsnetzes auch der nicht weniger notwendige Ausbau der Schiene vorangetrieben wird, braucht es für die kommenden Haushaltsjahre weiterhin Investitionen auf Rekordniveau. Schon in unserer Bilanz zur Bahnpolitik der Ampel-Regierung haben wir festgehalten, dass noch keine Bundesregierung so viel in die Schieneninfrastruktur investiert hat wie die Ampel. An dieses Investitionsniveau sollte auch die nächste Bundesregierung anknüpfen, um die Schiene zukunftsfähig zu machen. Beim Deutschlandticket gilt es, sich vom unguten Ritual des wiederkehrenden Finanzierungsstreits zwischen Bund und Ländern freizumachen. Das Deutschlandticket braucht kein jährliches Fragezeichen, sondern ein Ausrufezeichen hinter dem beliebten Angebot – es muss weiterentwickelt und verstetigt werden. In unserer Rubrik Nackte Zahl machen wir einen ganz konkreten Vorschlag, wie die Finanzierung langfristig auf eine breitere Grundlage gestellt werden könnte. |
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| | Drei Schienen-Forderungen zur Bundestagswahl | Wahlplakate, Wahlprogramme, TV-Duelle, Diskussionsrunden – ja, Wahlkampf ist auch anstrengend. Nicht nur für die Wählerinnen und Wähler, die sich im Wettstreit der Ideen zurechtfinden müssen. Auch für die Kandidatinnen und Kandidaten der Parteien, die von allen Seiten mit dutzenden Forderungen und Wünschen konfrontiert werden. Den acht Bahnverbänden* ist das bewusst, und genau deshalb haben wir unsere Ideen für die Schienenpolitik frühzeitig gebündelt und unsere drei Kernforderungen an die Parteien verschickt. Erstens: Ganz entscheidend für deutlich mehr Verkehr auf der Schiene ist die Finanzierung der Infrastruktur. Hier plädieren die Bahnverbände geschlossen für eine verlässliche, überjährige Fondslösung. Damit die Projekte zügig abgewickelt werden und alle Beteiligten genügend Personal und Baukapazitäten aufbauen können, muss die Finanzierung etwa für Sanierung, Elektrifizierung, Digitalisierung oder auch für den Deutschlandtakt überjährig und langfristig festgelegt und abgesichert werden. Zweitens: Bei den Trassenpreisen plädieren die Bahnverbände für eine grundlegende Reform, die zu deutlich niedrigeren Trassenpreisen führt. Bis es so weit ist, muss die Trassenpreisförderung erhöht werden, um Angebote im Fernverkehr zu sichern, Güterverkehrskunden auf der Schiene zu halten und eine Rückverlagerung auf die Straße zu verhindern. Drittens: Schienengüterverkehr und Schienenpersonenverkehr müssen langfristig gedacht werden. Der Marktanteil des Gütertransports auf der Schiene kann nur dann gesteigert werden, wenn die zentralen Achsen leistungsfähiger gemacht werden, Innovationen wie die Digitale Automatische Kupplung unterstützt werden und wenn es mehr Gleisanschlüsse und Terminals für den Kombinierten Verkehr gibt. Das Angebot im Personenverkehr muss gesichert und ausgebaut werden. Dazu gehört für die acht Bahnverbände neben der Umsetzung des Deutschlandtakts auch eine langfristige Perspektive für das Deutschlandticket. *Zu den acht Bahnverbänden gehören neben der Allianz pro Schiene der Bundesverband SchienenNahverkehr (BSN), Die GÜTERBAHNEN/NEE, mofair, der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB), der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Verkehrsclub Deutschland (VCD) sowie der Verband der Güterwagenhalter in Deutschland (VPI). |
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| | 100 Prozent Ökostrom im Schweizer Schienennetz | Zug fahren ist ohnehin schon eine sehr umweltfreundliche Art, sich fortzubewegen. Je mehr Züge elektrisch betrieben werden, desto umweltfreundlicher wird es. Aber auch wenn Strom grundsätzlich sauberer ist als Diesel – bei der Stromquelle gibt es immer noch etwas zu optimieren, erst recht, wenn viel Energie verbraucht wird. Wieder einmal blicken wir mit gesundem nachbarschaftlichem Neid in die Schweiz: Dort sind die Züge der Schweizerischen Bundesbahnen seit Jahresbeginn komplett mit Strom aus erneuerbaren Energien unterwegs. Wer in der Schweiz mit dem Zug fährt, ist also noch umweltfreundlicher auf Reisen als bisher, vor allem dank Wasserkraft. Bis zum Jahr 2040 haben sich die Schweizerischen Bundesbahnen vorgenommen, 90 Prozent der Treibhausgas-Emissionen einzusparen. 100 Prozent Ökostrom sind da ein echter Meilenstein. In Deutschland ist man noch nicht ganz so weit, aber der Anteil des grünen Stroms am Bahnstrom ist schon jetzt höher als im allgemeinen deutschen Strommix. Bei der Deutschen Bahn besteht der Bahnstrom inzwischen zu 68 Prozent aus Ökostrom, bis 2030 sollen es 80 Prozent sein. Größer ist der Nachholbedarf in Deutschland bei der Streckenelektrifizierung. Während in der Schweiz das SBB-Netz bereits vollständig unter Strom ist, ist unser Bundesschienennetz gerade einmal zu 62 Prozent elektrifiziert – von den politisch versprochenen 75% Streckenelektrifizierung bis 2030 sind wir kilometerweit entfernt, genau genommen 600 Kilometer pro Jahr. Der Fairness halber sei erwähnt, dass das deutsche Schienennetz auch gut zehn Mal größer ist als in der Schweiz. Aber wie so oft, dürfen wir uns auch hier nicht vom Ausmaß der noch bevorstehenden Aufgabe erschlagen lassen: Wir müssen uns mit Ehrgeiz beidem widmen – der großflächigen Elektrifizierung des Schienennetzes und einem noch ökologischeren Strommix. |
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| Deutschlandticket als Jobticket | | Wenn etwas teurer wird, dann ist das für uns Verbraucherinnen und Verbraucher immer eine schlechte Nachricht – erst recht in Zeiten, in denen ein Stück Butter nicht nur optisch, sondern auch preislich einem Goldbarren ähnelt. Dass das Deutschlandticket seit Jahresbeginn 58 und nicht mehr 49 Euro kostet, ist natürlich auch erst mal ärgerlich. Aber während sich für Konsumenten bei der Butter höchstens durch geringeren Verbrauch Geld einsparen lässt, gibt es das Deutschlandticket auch bei vollem Leistungsumfang zu günstigeren Konditionen, nämlich wenn es der Arbeitgeber oder die Arbeitgeberin als Jobticket anbietet. In diesem Fall lassen sich mindestens 208,80 Euro pro Jahr für die Nutzerinnen sparen (und das sind immerhin gut 90 Päckchen Butter!). Die Ersparnis kommt dadurch zustande, dass sich der Arbeitgeber beim Jobticket zu mindestens 25 Prozent an den Kosten beteiligt und dann noch ein Rabatt der Verkehrsunternehmen hinzukommt. Somit kostet das Deutschlandticket als Jobticket in der Regel höchstens 40,60 Euro pro Monat (oder weniger, wenn der Arbeitgeber einen größeren Anteil übernimmt). Aus unserer Sicht kann ein verbindliches Jobticket für alle Arbeitnehmenden nicht nur eine erfreuliche Ersparnis sein. Wenn möglichst viele Pendlerinnen und Pendler ein Jobticket haben, kann das der entscheidende Hebel sein, dass noch mehr Menschen häufiger Bus und Bahn statt ihr Auto für den Arbeitsweg wählen. Deutlich mehr Nutzerinnen bedeuten außerdem auch mehr Einnahmen für die Verkehrsunternehmen und stellen perspektivisch die Finanzierung des Deutschlandtickets auf eine breitere Grundlage. |
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| | Berlin-Paris: Tagsüber, umsteigefrei, klimafreundlich | Es ist ziemlich genau ein Jahr her, da haben wir uns in diesem Newsletter – und auch außerhalb dieses Newsletters – über die neue Nachtzugverbindung Berlin-Paris gefreut. Nach neun Jahren Dornröschenschlaf wurde der Nachtzug zwischen den beiden Hauptstädten wieder zum Leben erweckt. Jetzt gibt es auch gute Nachrichten für Freunde des Tageslichts, denen mehr als 14 Stunden im Nachtzug vielleicht auch ein bisschen zu viel Sitz- oder auch Liegefleisch abverlangen. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember gibt es endlich wieder eine umsteigefreie Zugverbindung von Berlin nach Paris, einmal am Tag gegen 12 Uhr mittags – und kurz vor 20 Uhr ist man dann auch schon in Paris – knappe acht Stunden, wenn es glatt läuft. Nun gibt es wirklich keinen Grund mehr, mit dem Flugzeug nach Paris zu reisen – denn der Flughafen BER ist viel weiter entfernt vom Stadtzentrum als der Hauptbahnhof, und auch die Sicherheitskontrollen am Flughafen kosten ja immer eine Menge Zeit – mit dem Zug kommt man noch dazu gleich mitten in der Stadt an. Nur Vorteile, oder? Jetzt müsste die nächste Bundesregierung noch dafür sorgen, dass die Mehrwertsteuer auf grenzüberschreitende Bahntickets gestrichen wird – so wie es bei internationalen Flugtickets schon immer der Fall ist. Dann könnten die internationalen Zugreisen auch preislich zunehmend mit dem Flugzeug konkurrieren. Bei der Klimabilanz ist der Vorteil ja schon heute eindeutig: Im Vergleich zu einem Flug von Berlin nach Paris werden bei einer Zugfahrt fast 200 Kilogramm CO2 eingespart. |
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| | Büro in bester Lage zu vermieten | Neues Jahr, neues Büro? Wenn Sie sich zum Jahresbeginn einen Tapetenwechsel wünschen, dann sind wir gerne behilflich: Wir haben in unserer netten Bürogemeinschaft in der Reinhardtstr. 31 in Berlin-Mitte 22 Quadratmeter zur freien Entfaltung im Angebot. 1. OG, Fahrstuhl, bodentiefe Fenster – und optional können Sie noch bei Bedarf verschiedene Konferenzräume im Haus anmieten. Nicht nur Ihre künftigen WG-Mitglieder (eine Fangemeinschaft der Verkehrswende) sind bestechend nett, auch die unmittelbare Nähe zum Regierungsviertel und zum Hauptbahnhof sprechen für sich. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann schreiben Sie doch einfach kurz an info@allianz-pro-schiene.de für weitere Infos. |
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25 JAHRE ALLIANZ PRO SCHIENE | Nachgefragt: Was gibt’s da zu feiern? | Einfach nur hochleben lassen ist langweilig. Wir wollten wissen, was diejenigen, bei denen sonst ein anderes Verkehrsmittel auf Platz 1 steht, uns zum Geburtstag wünschen. | | Verkehrspolitik ohne die Allianz pro Schiene wäre… eine Politik, der wesentliche Impulse fehlten. Wenn ich an die Allianz pro Schiene denke, dann … erinnere ich mich gerne an die gute, konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit, die ich mit ihr in meiner Zeit im BMDV hatte. Leidenschaft für den Verkehrsträger Schiene, Sachkompetenz und Durchsetzungsvermögen zeichnen die Allianz pro Schiene aus und machen sie erfolgreich. Herzlichen Glückwunsch zum 25. Geburtstag! Wenn ich der Allianz pro Schiene ein Geburtstagsständchen singen würde, wäre es… “I Will Survive” von Gloria Gaynor. Zu ihrem 50. Geburtstag sehe ich die Allianz pro Schiene… weiterhin als wertvollen Partner für die Zusammenarbeit. Moderne Verkehrspolitik lebt vom Miteinander – Deutschland braucht Straße und Schiene. |
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| DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN | Ausgewählte Artikel der letzten 30 Tage | |
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| Allianz pro Schiene-Termine | • 9. April: Preisverleihung Eisenbahner/in mit Herz • 8. Mai: Förderertreffen bei ÖBB in Wien • 19. – 21. September: Tag der Schiene 2025 • 16. Oktober: Jubiläumsfeier 25 Jahre Allianz pro Schiene + BAHNSalon |
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