| | Liebe Leserin, lieber Leser, |
| Staus sind ziemlich lästig – einfach blöd, wenn’s nicht vorangeht. So ist es auch gerade in der Bundesregierung beim Thema Planungsbeschleunigung. Die Streitpunkte zwischen den Koalitionspartnern stauen sich kilometerweit – und der Stau wird nicht kürzer, nur weil man länger damit wartet ihn aufzulösen. Doch was die Deutungsmuster von Staus angeht, liegt im Verkehrsministerium ohnehin so einiges im Argen. Das Bundesverkehrsministerium hält nach wie vor an der Logik fest, dass man Stauzeiten verkürzt, indem man Autobahnen länger und breiter macht. Dabei weiß praktisch jeder Autoreifen, dass mehr Straßen auch mehr Verkehr bedeuten (ganz nebenbei bemerkt, weiß die empirische Forschung das auch). Man möchte intuitiv laut hupen, um seine Meinung zu dieser Verkehrsblockade im Kopf kundzutun. Aber weil die Erfahrung lehrt, dass auch Hupen noch keinen Stau wundersam weggezaubert hat, versuchen wir es in diesem Newsletter wieder mit guten Argumenten. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Herzliche Grüße Sabrina Wendling |
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| | | | Koalition: Politik kann gestalten – wenn sie will |
| Eigentlich sollte der Koalitionsausschuss ja wieder am 1. März zusammenkommen – um zu lösen, wofür es Ende Januar noch keine Lösung gab. Sollen Schienenprojekte schneller gebaut werden? Oder lieber Autobahnen? In unseren Ohren eine rhetorische Frage. Doch leichter als sich zu einigen ist es sich zu vertagen – und so verschob man kurzfristig noch einmal auf Ende März. Schade, denn wie gar nicht mal so selten, machen andere vor, wie es auch gehen könnte. Wales hat kürzlich ganz konsequent entschieden: Klima vor Straße. Neue Straßen dürfen nur noch dann gebaut werden, wenn sie nicht zu mehr Verkehr führen und den CO2-Ausstoß nicht erhöhen. Eine längst geplante Autobrücke wurde demnach gestrichen. Eine Schnellstraße, die zwei Autobahnen verbinden sollte, auch gestrichen. Alles, was negativen Einfluss auf die Umwelt hat: gestrichen. Klimaschutz first. Ist eigentlich so naheliegend und so einfach. Nur in Deutschland scheint sich nicht durchzusetzen, dass mehr Straßen auch mehr Verkehr bedeuten. Der Verkehrsminister lenkt ab und schützt eine gewisse Ohnmacht vor, wenn er sich darauf beruft, dass Menschen auch künftig mit dem Auto fahren wollen. Die Politik hat ja selbst lange Zeit dafür gesorgt, dass es an vielen Orten kaum Alternativen zum Auto gibt. Sie gestaltet also sehr wohl das Mobilitätsverhalten der Menschen – und sie hat es selbst in der Hand, wie sich Menschen in Zukunft bewegen. |
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| | | | Entschleunigung oder Beschleunigung? |
| Entschleunigung ist eine feine Sache … wenn man es nicht gerade eilig hat. Ob man der Bundesregierung beim Ausbau des Schienennetzes ein Entschleunigungsseminar empfehlen möchte, ist möglicherweise abhängig davon, wieviel Valium man morgens in sein Müsli mischt. Die Beschleunigungskommission Schiene hat sich bei der Auswahl ihrer Vorsilbe aus gutem Grund für ein „Be“ und nicht für ein „Ent“ entschieden. Denn die Schiene sollte man tendenziell eher in Shinkansen-Geschwindigkeit als im Postkutschentempo wieder flott machen. Entsprechend schnell hat die Kommission Vorschläge geliefert und sie dem Bundesverkehrsminister noch vor Weihnachten übergeben. Seitdem warten alle gespannt, was Volker Wissing aus diesem Weihnachtsgeschenk macht (Umtausch ausgeschlossen). Bislang hat sich das Bundesverkehrsministerium nicht dazu geäußert, wann es welche Empfehlungen der Verkehrsexperten umsetzen will. Wir bleiben umso doller dran – und sind froh, dass es im Zukunftsbündnis Schiene, in dem auch unser Geschäftsführer Dirk Flege mit von der Partie ist, ein Monitoring der Umsetzung geben wird. Wir empfehlen ausdrücklich, die Vorschläge mit Höchstgeschwindigkeit anzupacken. |
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| | | | | Jeden Tag wächst die Verkehrsfläche in Deutschland um elf Fußballfelder an. Das ist eine ganze Menge. Wenn man Siedlungs- und Verkehrsfläche zusammennimmt, dann vereinnahmen sie ein Siebtel der Gesamtfläche Deutschlands, Tendenz steigend: Um üppige 77 Fußballfelder pro Tag ist die Fläche für Verkehr und Siedlungen zuletzt gewachsen. Dabei sind Flächenverbrauch und Flächenversiegelung ein Riesenproblem, wie die Bundesregierung längst erkannt hat. Sie will den täglichen Anstieg bis 2030 begrenzen auf unter 30 Hektar pro Tag (das wären dann immer noch 42 Fußballfelder). Davon ist sie weit entfernt. Da ein Kilometer Autobahn dreimal so viel Fläche frisst wie ein Kilometer Hochgeschwindigkeitsstrecke bei der Bahn, hätten wir da eine ganz naheliegende Empfehlung für die Bundesregierung: Wer auf die Schiene setzt, spart Fläche, schont die Umwelt und kommt seinen Klimazielen näher. Ganz einfach, oder? |
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| | | | BeGRENZt hilfreich: Weniger Kapazität im Eurotunnel |
| In 35 Minuten von Frankreich nach Großbritannien – indem man trockenen Hauptes unter dem English Channel durchtaucht. Der Eurotunnel ist auch nach 29 Jahren noch eine wirklich faszinierende Röhre. Mehr als 20 Millionen Reisende passieren ihn Jahr für Jahr. Und da ginge eigentlich noch viel mehr. Die Stromversorgung im Tunnel wurde gepimpt, sodass künftig bis zu 1.000 Züge pro Tag durchfahren könnten. Das würde die Kapazität auf 30 Millionen Fahrgäste pro Jahr erhöhen. Sie haben jetzt vielleicht den Impuls zu klatschen, aber halten Sie einmal kurz inne. Schließlich befinden wir uns im Konjunktiv, und eventuell mögen Sie Ihre Hände lieber gleich überm Kopf zusammenschlagen. Denn jetzt kommen wir zu den bitteren politischen Tatschen. Eine der beklagenswertesten Entscheidungen der Menschheitsgeschichte (einige nennen es auch Brexit) hat dazu geführt, dass auf der Eurotunnel-Strecke wieder eine EU-Außengrenze überquert wird. Bedeutet: Grenzkontrollen. Allerdings gibt es zu den Stoßzeiten im Berufsverkehr nicht genügend Grenzbeamte, sodass sich bei der Passkontrolle Staus bilden. Die Folge: Züge, die eigentlich für 900 Fahrgäste ausgelegt sind, können nur noch von maximal 550 Fahrgästen gebucht werden, damit es keine unendlichen Verspätungen gibt. Platzverschwendung im wahrsten Wortsinn. Das ist derart unsinnig, dass man dafür ein neues Wort kreieren müsste. |
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| | | | Revolution für den Arbeitsalltag |
| Lange Arbeitswege können nerven. Insbesondere, wenn man selber fährt und sich auf die Straße konzentrieren muss. Glücklich, wer sich im Zug fahren lässt und die Pendelstrecke als Arbeitszeit nutzen kann. Blöd nur, wenn im Regio des Modells status quo manchmal noch der Platz dafür fehlt. Genau hier kommt der Ideenzug ins Spiel, der noch im März (Anmerkung der Redaktion: verspätet sich leider auf Ende April) zwischen München und Mühlberg am Inn unterwegs sein soll. Hier gibt es geschlossene Arbeitskabinen im Regionalexpress, in denen man ganz in Ruhe telefonieren kann, ohne sich vor dem ganzen Abteil als Mitarbeiter des Monats oder als diktatorischer Delegator zu profilieren. Außerdem kann man dort Tablet oder Laptop an einen 27-Zoll-Bildschirm anschließen und ausnahmsweise auf das Mitführen eines Vergrößerungsglases verzichten. Der Ideenzug ist ein Pilotprojekt, aber eins mit Riesen-Potenzial, wie wir finden. Wenn train office nicht nur im ICE, sondern auch im Regionalzug gelebter Arbeitsalltag wird, bedeutet das mehr Lebensqualität für Pendlerinnen und Pendler und zuhause mehr arbeitsfreie Zeit. Das wäre dann ein echtes Argument, das Auto öfter stehen zu lassen. |
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| | | | | | Autobahn GmbH mit treffsicherer Kommunikation |
| IT-Spezialisten sucht man eher nicht in einem Computer-Crashkurs für Rentner. Und neue Metzger rekrutiert man nicht, indem man in veganen Supermärkten kostenlos Leberwurst mit Schleifchen drum verteilt. Soweit gehen Sie mit? Schön. Wo also würden Sie Fachkräfte für die Autobahn GmbH suchen? Es gibt nur eine richtige Antwort, nämlich: auf den Bahnsteigen der Republik! (Parkhäuser und Raststätten? Parkplätze vor Supermärkten? Pfff, auf solche Ideen kommt ja jeder…) Egal ob Sie nun mit dem ICE in Dresden ankommen oder in Berlin in eine Tram steigen, hier wartet die Autobahn GmbH des Bundes auf Sie – um Sie als genervte und geplagte Bahnreisende abzuwerben für die Mobilitätsform der Zukunft. Aus gut unterrichteten Kreisen wissen wir, dass die Jugend von heute auf ihrem Rückweg von Fridays-for-future-Demos genau auf solche Jobangebote wartet. Und dass erste Berufspendler bereits ihr Jahresabo für den ÖPNV in die Tonne getreten haben, weil sie jemand gebeten hat, bei der Autobahn zu arbeiten. Auch Oma Else kommt jubelnd aus der Rente zurück, weil sie „Millionen Autos steuern kann“, wie ihr auf den Werbeplakaten versprochen wird. Bahnsteige sind zweifellos der ideale Ort, um Fachkräfte für die Autobahnen zu finden. Vielleicht nehmen sich die Bahnen an dieser ausgebufften zielgruppenspezifischen Kommunikation ein Beispiel und werben bald an Autobahn-Raststätten um Fachkräfte? Ob der Bund für die Fachkräfte-Suche auf der Schiene wohl ebenso hohe Mittel zur Verfügung stellt? Gerne können Sie Tipps bei uns abgeben… |
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| | | Susanne Martin, Qualitätsmanagerin bei der HVLE |
| | Die Havelländische Eisenbahn AG gibt es seit sagenhaften 131 Jahren. Ganz so lange ist Susanne Martin noch nicht dabei. Sie kümmert sich darum, dass nicht nur die Waren, sondern auch die Menschen im Güterverkehr sicher von A nach B kommen. Sie schreibt auf, wie man ganz ungefährlich mit Gefahrenstoffen umgehen sollte. Wenn es neue Normen und Gesetze gibt, sorgt Susanne Martin dafür, dass sie auch umgesetzt werden. Klingt vielleicht erst mal etwas trocken, ist es aber keineswegs. So beschreibt Susanne Martin ihren Arbeitsalltag: „Ich sitze nicht nur im Büro und achte auf Sicherheit, sondern bin auch draußen vor Ort bei den Kollegen und erkläre, worauf sie achten müssen, damit bei der Arbeit keine Unfälle passieren. Bei mir laufen alle Arbeitsbereiche zusammen. Und es macht mir großen Spaß, dass ich die Grundlage für sicheres Arbeiten schaffe.“ |
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| | | | Wir teilen gerne – auch unseren Konferenzraum |
| Sie wollen mal wieder raus aus der virtuellen Kachel und rein ins dreidimensionale Leben? Sie haben das tiefe Bedürfnis, mit ihren Kolleginnen und Kollegen an einem Holztisch statt am digitalen Tisch zu sitzen – allein: der richtige Raum fehlt? Wir haben ja für fast jedes Problem eine Lösung im Angebot, so auch in diesem Fall. We proudly present our newest Konferenzraum. Knapp 10 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt, frisch gestrichen, Südseite, bodentiefe Fenster und mit Rundum-Sorglospaket für Videoschalten, falls doch mal jemand nicht persönlich dabei sein kann. Tee und Kaffee bekommen Sie von uns auch auf den Tisch (also nicht, wenn Sie digital zugeschaltet sind, fürs Kaffee beamen haben wir leider noch keine Lösung). Platz haben wir für bis zu zehn Personen, ohne dass man gleich kuscheln muss. Auch der große Bruder unseres neuen Konferenzraums ist gern zu haben – hier passen bis zu 24 Menschen rein. Kosten, freie Termine und alles, was Sie sonst dazu wissen möchten, erfahren Sie, wenn Sie uns eine Mail schreiben an info@allianz-pro-schiene.de |
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| | | DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN |
| Ausgewählte Artikel der letzten 30 Tage |
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| | Allianz pro Schiene-Termine |
| - 16. -17. März 2023, DAL Rail-Konferenz in Nauen, Vortrag von Dirk Flege zum Thema: „Warum die Schiene Zukunft hat“ (16.03., 15.45 Uhr)
- 1.-31. März 2023, Abstimmung für den Eisenbahner mit Herz-Publikumspreis unter www.eisenbahner-mit-herz.de/voting
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| | Noch nicht genug von uns? Sie finden uns auch auf folgenden Kanälen: |
| | Allianz pro Schiene e.V. | Reinhardtstraße 31 | 10117 Berlin www.allianz-pro-schiene.de – info@allianz-pro-schiene.de Hier geht es zur Datenschutzerklärung. |
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