| nicht nur in Berlin und nicht nur für Liebhaber von Laufschuhen fand Ende September ein großer Marathon statt. Auch für die Schienenbranche ging am letzten September-Wochenende ein kaum in Kilometern messbarer Marathon zu Ende. Erst haben wir in der ganzen Republik zusammen den Tag der Schiene gefeiert, dann ging es nahtlos mit der InnoTrans weiter – zweifellos war viel Ausdauer gefragt, und viele von uns werden zwischen Messe-Terminen und Tag-der-Schiene-Veranstaltungen ihrem Schrittzähler zu neuen Rekorden verholfen haben. Wir sind vielleicht ein kleines bisschen platt, vor allem aber noch ganz beseelt von so viel Schiene und von so vielen inspirierenden Events und Begegnungen. Dass wir es trotz der zeitlichen Nähe zur InnoTrans wieder auf mehr als 300 Veranstaltungen beim Tag der Schiene geschafft haben, ist eine tolle Gemeinschaftsleistung. Wir ziehen vor allen Veranstaltern den Hut und freuen uns über so viel Herzblut und so viel Engagement! Sie ahnen es: Auch im Oktober wird es nicht langweilig. Gestern waren Sie vielleicht dabei bei unserem BAHNSalon. Und nun richten sich alle Augen auf die Verkehrsministerkonferenz und das Deutschlandticket. Wir werden nicht müde, eine langfristige Perspektive für das Ticket einzufordern. Außerdem in diesem Newsletter: exklusive Einblicke in exzellenten Schienen-Urlaub, Vorzeigeprojekte für die Verkehrswende und Neues in Sachen Reaktivierung. Also: Holen Sie sich ein herbstliches Heißgetränk, legen Sie mal kurz die vom Schienen-Marathon beanspruchten Füße hoch und schmökern Sie eine Runde. Herzliche Grüße Sabrina Wendling |
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| | Deutschlandticket forever | Das Deutschlandticket kostet uns alle Geld. Und jetzt wird es für die Abonnenten sogar noch teurer. Obwohl das Deutschlandticket schon bald anderthalb Jahre auf dem Markt ist, hat es die Verkehrswende noch nicht final gewuppt und kein Klima-Wunder vollbracht. Es hat also versagt, oder? Wir sehen das alles – wie Sie wahrscheinlich bereits wissen oder zumindest ahnen – etwas anders und sind beim Thema Deutschlandticket immer noch mit dem Optimisten-Fahrschein unterwegs. Allerdings muss man auch kein Schienenlobbyist sein, um das Potenzial des Deutschlandtickets für die Gesellschaft und die Verkehrsverlagerung zu erkennen. Es genügt ein Blick auf die Fakten: Eine spannende Analyse von Andreas Krämer, Professor für Preis- und Kundenwertmanagement an der University of Applied Sciences Europe in Iserlohn, kommt zu dem Ergebnis, dass das Potenzial des Deutschlandtickets für die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene bislang unterschätzt wurde. Krämer rechnet vor, dass das Deutschlandticket unterm Strich eben keine finanzielle Belastung für die Gesellschaft ist, sondern einen großen volkswirtschaftlichen Nutzen von fast zwei Milliarden Euro pro Jahr hat: u.a. durch weniger Unfälle und Stauzeiten mit dem Pkw (sinkende externe Kosten), Imagegewinne für den Standort Deutschland und den Nahverkehr sowie verbesserte soziale Teilhabe. Diese „Wohlstandsgewinne“, wie Krämer sie nennt, sollten bei der Verkehrsministerkonferenz ganz klar die Lust auf ein deutliches Bekenntnis wecken. Dass wir nun Gewissheit über die Preiserhöhung für 2025 haben, reicht bei Weitem nicht aus. Es braucht ein dauerhaftes, parteiübergreifendes Ja zum Deutschlandticket. Unsere Erwartung an die Verkehrsministerkonferenz ist sicherzustellen, dass alle, unabhängig von der Parteifarbe, hinter dem Angebot stehen und das Deutschlandticket auch nach der nächsten (und übernächsten) Bundestagswahl weiter existiert. Darüber hinaus braucht es weitere Anreize, damit sich Menschen langfristig für ein Deutschlandticket entscheiden. Dazu gehört zweifellos ein bundeseinheitliches Sozialticket für Geringverdiener und Arbeitslose. Außerdem denkbar wäre aus unserer Sicht ein Modell, bei dem ein Jahresabo für das Deutschlandticket im Schnitt günstiger angeboten wird als ein monatlich kündbares Abo. Auch das könnte Ansporn sein, statt auf den privaten Pkw lieber auf den ÖPNV zu setzen. Davon würden Klima und Volkswirtschaft profitieren. |
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| | BAHNSalon: Konsens für überjährige Infrastrukturfinanzierung | Da haben wir wieder was gelernt bei unserem BAHNSalon gestern Abend: Deutschland ist besser als die Schweiz, sagte der Vorstandsvorsitzende der DB InfraGO, Philipp Nagl, auf dem Podium unseres Parlamentarischen Abends – und es ging ein Raunen durch die vollen Reihen. Gemeint war natürlich nicht die Verspätungsbilanz, sondern gemeint waren die Messinstrumente zum Zustand der Schieneninfrastruktur. Doch während die InfraGO Noten für Stellwerke, Bahnhöfe, Gleise und Co. vergibt, wird deren Bewertungssystem vom Bund noch nicht anerkannt. Ziemlich problematisch, wenn man eine gemeinsame Grundlage finden will, um die DB zu steuern. Dirk Flege ließ nicht locker als Moderator der Talkrunde und entlockte der Leiterin der Abteilung Eisenbahnen im BMDV, Corinna Salander, dass man im Ministerium längst das Ziel habe, eine gemeinsame Sprache beim Netzzustandsbericht zu sprechen. Allein, die komplizierten Haushaltsverhandlungen hätten das Vorankommen bislang ausgebremst. Das Thema Haushalt war natürlich die Steilvorlage, um über erhöhtes Eigenkapital, dadurch hochschießende Trassenpreise und eine Fondslösung zu sprechen. Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Ulrich Lange, äußerte sich kritisch zur Eigenkapitalerhöhung. Habe er es früher noch für einen soliden Finanzierungsweg gehalten, sehe er darin heute ein fast toxisches Konstrukt, wenn man es nicht auflöse. Auch der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Detlef Müller, sprach sich für eine Reform des Trassenpreissystems aus, um „eine schizophrene Situation zu beenden“, sprich um die Nebenwirkungen der Eigenkapitalerhöhungen immer wieder durch Gegenmaßnahmen wie höhere Trassenpreisförderung abfedern zu müssen. Alle Anwesenden, auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Julia Verlinden, sprachen sich für eine langfristige und überjährige Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur aus. Die Podiumsteilnehmer waren sich auch darin einig, dass es dafür einen parteiübergreifenden Konsens braucht, damit z.B. eine Fondslösung auch von Folgeregierungen weiter vorangetrieben wird. Wir bleiben dran am Thema und freuen uns auf eine Fortsetzung der angeregten Diskussion. |
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| Preisverdächtige Verkehrswende | | | Es klingt fast wie Zauberei: Aus Bremsenergie wird Ladeenergie. Kühlware ohne Dieselgenerator auf der Schiene zu transportieren, ist plötzlich keine Vision mehr, sondern Realität. Apps machen Fahrgästen die kombinierte Nutzung von ÖPNV-Angeboten leicht, in Mobilitätszentralen und Kompetenzstellen werden Kommunen und Bürger beraten zur Wiederbelebung von Bahnhöfen und zu umweltfreundlicher Mobilität – kurzum: an vielen Stellen im Land wird die Verkehrswende mustergültig vorgelebt. Nun müssen wir diese tollen Beispiele nur noch ins ganze Land tragen. Im Sommer hatten wir dazu aufgerufen, vorbildliche Projekte einzureichen für die zweite Auflage unseres Deutschen Verkehrswendepreises. Dutzende Einsendungen sind in den vergangenen Wochen und Monaten bei uns eingegangen. 17 von ihnen sind für den Preis nominiert. Wir stellen Ihnen die Favoritinnen und Favoriten der Jury hier vor. Am 4. November geben wir die Preisträgerinnen und Preisträger aus dem Kreis der Nominierten dann öffentlich bekannt und feiern Sie bei einer festlichen Veranstaltung in Berlin. |
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| | Schöne Schienentage | Spektakulärer spätsommerlicher Sonnenschein, mehr als 300 Veranstaltungen, mindestens 160.000 Besucherinnen und Besucher; und ein Engagement, das nicht in Zahlen zu fassen ist: Unser dritter Tag der Schiene war wieder ein voller Erfolg und richtig was fürs Herz! Die Begeisterung war für alle, die bei Events im ganzen Land unterwegs waren, spürbar. Mamas und Papas konnten ihrer Familie endlich mal zeigen, wo sie arbeiten. Und sicherlich haben sich Vierjährige deutschlandweit am Tag der Schiene als Berufswunsch Lokführer/in hinter die Ohren geschrieben. Es wurde in Bahnhöfen musiziert, im Schienenbus sauniert, es wurden Fachkräfte rekrutiert, vielerorts wurde über den Schienenverkehr diskutiert und über pünktlichere Züge sinniert. Die Schiene mit all ihren Facetten stand drei Tage lang im Mittelpunkt. Besonders gefreut haben wir uns, dass wir die zentrale Eröffnung des Tags der Schiene erstmals in dem Bundesland gefeiert haben, das derzeit den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz innehat: in Nordrhein-Westfalen. Zusammen mit NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer und VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke hat der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, den Tag der Schiene feierlich und schwungvoll eröffnet. Bundesverkehrsminister Volker Wissing beteiligte sich mit einem Grußwort an der Eröffnung. Nächstes Jahr wird der Tag der Schiene dann im VMK-Vorsitzland Bayern eröffnet. Wir freuen uns schon darauf! Wichtig ist, liebe Damen und Herren, dass Sie sich nicht später, sondern jetzt gleich schonmal dick und fett das Datum für den nächsten Tag der Schiene im Kalender markieren: Vom 19. bis zum 21. September 2025 feiern wir wieder die Schiene im ganzen Land. Und weil wir Ihnen das hiermit so frühzeitig und feierlich mitgeteilt haben, können Sie nächstes Jahr vom 19. bis zum 21. September unmöglich schon etwas Besseres vorhaben. Seien Sie unbedingt mit einer eigenen Veranstaltung oder auch als Gast mit dabei. Wir zählen auf Sie! |
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| | Geschäftsführer im Reisefieber | Vielleicht haben Sie es gar nicht mitbekommen, weil wir in der Geschäftsstelle der Allianz pro Schiene eifrig gerödelt haben. Aber unser Geschäftsführer Dirk Flege hat sich im Sommer etwas getraut, was sich Geschäftsführer eher selten trauen: Er hat für drei Monate Tschüss gesagt und sich auf eine lange Reise gewagt. Sie erraten natürlich niemals, mit welchem Verkehrsmittel er unterwegs war (wer jetzt „Privatjet“ sagt, darf sich digital geklapst fühlen). Auf seiner LinkedIn-Seite hat Dirk Flege schon kurz über seine Interrail-Reise berichtet. Mehr als 1.000 Reaktionen sind für uns ein deutliches Signal, dass viele von Ihnen mehr über seinen Schienen-Urlaub wissen wollen. Deshalb haben wir beschlossen, Ihre Neugier zu befriedigen und als Team der Geschäftsstelle unserem Chef hoffentlich genau die Fragen zu stellen, die auch Sie brennend interessieren. Hier können Sie das Interview mit Dirk Flege nachlesen. Und falls Sie nun auch von Urlaub auf der Schiene träumen: Mit Jaroslav Rudiš als Herausgeber hat der Piper Verlag gerade einen Band mit den schönsten Zug-Reisegeschichten veröffentlicht: Gleise, die die Welt bedeuten. In der Jury war Dirk Flege Mitglied und hat die Geschichten ausgiebig gelesen. Nicht auszuschließen, dass ihn auch diese Tätigkeit ein bisschen zu seiner Reise inspiriert hat. |
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| | Ausgeschlafene Schienenstrecke | 100 Jahre lang war Dornröschen zum Schlafen gezwungen, und dieser Schlafrekord dürfte wohl selbst im Guinness-Buch der Rekorde ziemlich außer Konkurrenz sein. Die Schienenstrecke zwischen Homburg und Zweibrücken kommt da nicht ganz ran. Aber auch ihr Zwangsschlaf war mit 33 Jahren rekordverdächtig lang. Nachdem dort jahrzehntelang kein Zug gefahren ist, ist nun endlich klar, dass die stillgelegte Bahnstrecke wiederbelebt wird. Nicht sofort natürlich, weil noch einige Auffrischungsarbeiten anstehen, aber ab Ende 2028 – im Vergleich zur Schlafdauer quasi schon übermorgen. Für die Bahnverbindung zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz ist das ein Meilenstein. Seit Jahrzehnten hat man sich in der Region bemüht, dass die beiden Städte wieder auf der Schiene miteinander verknüpft werden. Durch die Reaktivierung wird Zweibrücken umsteigefrei mit Homburg und Kaiserslautern verbunden. Verbindungen wie diese zeigen, dass man hierzulande in viel zu vielen Fällen eisernes Durchhaltevermögen und stählerne Nerven braucht, um Schienenstrecken zu reaktivieren. Gemeinsam mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) weisen wir immer wieder auf das große Potenzial von Streckenreaktivierungen für ganze Regionen hin und zeigen auf, wo es unbedingt schneller vorangehen sollte. Am 14. Oktober geben wir gemeinsam mit dem VDV wieder ein Update in Form einer Pressekonferenz. Behalten Sie also Mitte Oktober unsere Themenseite Reaktivierung und unseren News-Bereich im Blick. |
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| Matthias Maage, Wagenmeister bei DB Cargo und Trainfluencer | Matthias Maage und seine Kollegen nehmen Güterzüge bei DB Cargo genau unter die Lupe, bevor sie den Rangierbahnhof wieder verlassen. Machen die Bremsen, was sie sollen? Sitzt die Ladung da, wo sie hingehört? Sind die Waggons ordentlich gekoppelt? Erst dann schicken Matthias Maage und sein Team die Güterzüge auf die Weiterreise, und sie dürfen den Rangierbahnhof in Seelze bei Hannover in alle Himmelsrichtungen verlassen. „Seelze mag jetzt nicht nach dem Nabel der Welt klingen“, sagt Matthias Maage und lacht. „Aber tatsächlich ist unser Rangierbahnhof ein wichtiges Drehkreuz. Von hier aus werden Güterzüge zusammengestellt, zum Beispiel für den Weitertransport nach München, Dänemark, Polen und in die Niederlande.“ | | Matthias Maage ist vor allem mit der Disposition der Wagenmeister beschäftigt. Acht bis neun Wagenmeister arbeiten pro Schicht zusammen, dazu kommt noch das Rangierpersonal. „Meine Kollegen haben alle einen ganz unterschiedlichen Hintergrund. Einige waren mal Kfz-Mechatroniker oder Schlosser, ich war zum Beispiel vorher Landmaschinenmechatroniker. Ein Gesellenbrief aus einem Metall verarbeitenden Beruf ist die Voraussetzung dafür, dass man den Quereinstieg zum Wagenmeister machen kann.“ Von der Landwirtschaft zur Eisenbahn zu wechseln, war für Matthias Maage keine leichte Entscheidung; aber eine, die er nie bereut hat. „Als Landmaschinenmechatroniker hat man sehr unregelmäßige Arbeitszeiten. Zur Erntezeit macht man Hunderte Überstunden, um die Maschinen einsatzfähig zu halten – und im Winter ist nur sehr wenig zu tun. Bei DB Cargo verteilt sich die Arbeit viel besser, und die Schichten fangen immer zur gleichen Zeit an. Für mich bringt das Vorteile, denn so kann ich tagsüber viel Zeit mit meinem kleinen Sohn verbringen.“ Neben der Familienfreundlichkeit gefällt dem 28-Jährigen auch, dass er mit seinem Job beim klimafreundlichen Warentransport mithilft. „Das ist für mich total wichtig, dass meine Arbeit einen gesellschaftlichen Mehrwert hat. Wenn man dann noch technikbegeistert ist, dann ist so ein Job im Rangierbahnhof genau das Richtige.“ Auch in den sozialen Medien hat Matthias Maage als einer unserer #TRAINfluencer immer etwas über seine Arbeit und persönliche Reiseerlebnisse zu erzählen. |
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| DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN | Ausgewählte Artikel der letzten 30 Tage | |
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| Allianz pro Schiene-Termine | - 14. Oktober 2024: Pressekonferenz Reaktivierung zusammen mit Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)
- 28. Oktober 2024: Bekanntgabe Bahnhof des Jahres
- 4. November 2024: Bekanntgabe und Preisverleihung Deutscher Verkehrswendepreis (noch einzelne Plätze verfügbar; bei Interesse bitte Mail an veranstaltung@allianz-pro.schiene.de)
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Noch nicht genug von uns? Sie finden uns auch auf folgenden Kanälen: |
| | Allianz pro Schiene e.V. | Reinhardtstraße 31 | 10117 Berlin www.allianz-pro-schiene.de – info@allianz-pro-schiene.de Hier geht es zur Datenschutzerklärung. |
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