| nach unserem Wehklagen über wechselhaftes Sommerwetter im August-Newsletter kam direkt die Quittung, und die Sonne hat ihre Heizung sogar bis in den September hinein nochmal richtig aufgedreht. Ob das die Stimmung der Wählerinnen und Wähler in Thüringen und Sachsen beeinflusst haben mag? Man weiß es nicht. Jedenfalls dürften die ersten Sondierungsgespräche aus vielerlei Gründen in aufgeheizter Stimmung stattgefunden haben. Auch in der Ampel-Regierung wurden hitzige Debatten geführt, schließlich stehen im Jahr vor der Bundestagswahl – schlechte Stimmung hin oder her – noch viele unerledigte, gemeinsame Hausaufgaben an. Im verkehrspolitischen Bereich gab es zwar in diesem Sommer mit dem erneuerten Bundesschienenwegeausbaugesetz und dem Straßenverkehrsgesetz spürbare Fortschritte – doch mehr als eine 4+ konnten wir der Bundesregierung in unserem aktualisierten Ampel-Check zusammen mit ACE und ADFC beim Abgleich mit den verkehrspolitischen Zielen im Koalitionsvertrag leider nicht geben. Mit Blick auf den Haushalt 2025 bereiten uns einige Mittel und Wege nach wie vor Kopfschmerzen. Und doch bleiben wir auch in diesem Newsletter optimistisch: denn aus der Branche gibt es nicht nur wegen des bevorstehenden Tags der Schiene (20. – 22. September) gute Nachrichten. Die Bahnbranche hat zuletzt in mehrfacher Hinsicht gezeigt, dass sie dann besonders stark ist, wenn sie Probleme gemeinsam angeht. Gemeinsinn statt Ellbogen, Teamspirit auch unter Konkurrenten im Markt; ein Rezept, das nicht nur für die Schiene in diesen Zeiten ein erfolgversprechendes ist. Wir freuen uns, viele von Ihnen beim Tag der Schiene wiederzusehen. Und wünschen bis dahin eine hoffentlich inspirierende und erhebende Lektüre. Herzliche Grüße Sabrina Wendling |
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| | Die Krux mit dem Haushalt | Schon in unserem Juli-Newsletter konnten Sie in unserem Kommentar zum Haushaltsentwurf der Bundesregierung laute Seufzer zwischen den Zeilen vernehmen. Darlehen? Helfen nicht wirklich, um Investitionen in die Infrastruktur zu finanzieren. Eigenkapital erhöhen? Ogottogott, bitte nur als Notlösung für die überfälligen Investitionen. Schließlich gibt es immer noch diesen unerfreulichen und hochkomplexen Mechanismus, dass höheres Eigenkapital auch zu höheren Trassenpreisen führt. Darauf haben wir gemeinsam mit der gesamten Branche in den vergangenen Monaten immer wieder lautstark hingewiesen und davor gewarnt; in der Politik ist das Problem also hinlänglich bekannt. Doch nun kommt es nach dem Kabinettsbeschluss tatsächlich so, dass anstelle der eigentlich üblichen Baukostenzuschüsse in immer größerem Ausmaß Eigenkapital erhöht und auch auf Darlehen zurückgegriffen wird, um die hohen Investitionen in die Schieneninfrastruktur zu finanzieren. Auch der Bundesrechnungshof hat deutliche Kritik geübt. Wir wollen wirklich nicht undankbar sein, es geht hier um viel Geld, und das Schienennetz braucht es dringend. Aber gerade weil es um so viel Geld geht, muss die Bundesregierung die Folgen des jetzt eingeschlagenen Finanzierungswegs für die Trassenpreise im Auge behalten. Kurzfristig bleibt nur übrig, im laufenden Haushaltsverfahren die Förderung der Trassenpreise massiv aufzustocken. Das ist unumgänglich, wenn die weitere Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene nicht gefährdet werden soll – und auch, wenn die Preise im Personenfernverkehr nicht explodieren sollen. Ja, wir halten einen Schienenfonds immer noch für das Mittel der Wahl. Aber auch kurzfristiger hätte die Bundesregierung die Möglichkeit, Mittel freizusetzen, wie sie es sich im Koalitionsvertrag selbst vorgenommen hat, nämlich über den Abbau klima- und umweltschädlicher Subventionen. Umso verstörender ist es, dass eine vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragte Studie zum Thema, deren Inhalt seit Monaten bekannt gewesen sein soll, erst nach Abschluss des Regierungsentwurfs zum Haushalt veröffentlicht wurde. Das Ergebnis: 35 Milliarden Euro ließen sich einsparen, wenn man auf klimaschädliche Subventionen und Steuererleichterungen verzichten würde, insbesondere im Verkehrssektor. Da kann man schonmal Fragen haben. Fazit: Es gibt ganz direkte Wege, um die nötigen Investitionen in die Schieneninfrastruktur abzusichern. Die Bundesregierung sollte davor nicht länger die Augen verschließen. Und sich langfristig unbedingt zur Fondslösung bekennen, um künftig Finanzierungswege mit starken Nebenwirkungen zu vermeiden. |
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| WILSON.Share: Weil teilen einfach netter ist | Wachsen, obwohl es an vielem mangelt – das ist nicht nur für Grünzeug und Menschenkinder eine Herausforderung, sondern genauso für die Schienenbranche. Mehr Güterverkehr auf Gleisen schaffen zu wollen bei gleichzeitig knappen Netzkapazitäten, Verspätungen, langen Wartezeiten und zu wenig Lokpersonal – das klingt erst mal nach der Quadratur des Kreises. Jetzt kommt das Aber. Denn unsere Schienenbranche ist immer dann gut, wenn sie zusammensteht und Unternehmen sich nicht nur als Konkurrenten betrachten, sondern auch als Partner, die alle mit den gleichen Problemen konfrontiert sind. Aus dieser partnerschaftlichen Idee, sich mit Personal gegenseitig auszuhelfen, entstand unser Projekt WILSON.Share. Nachdem nun zahlreiche bürokratische Hürden überwunden sind, konnten wir endlich in die Testphase gehen und schauen, wie das mit dem Tausch von Lokführern in der Praxis funktioniert. Das Prinzip: Mithilfe einer digitalen Plattform können sich Unternehmen gegenseitig mit Lokführerinnen und Lokführern aushelfen, um schneller auf Störungen zu reagieren, kurzfristige Personalengpässe zu überwinden und lange Wartezeiten zu vermeiden. Gemeinsam mit dem Softwareentwickler Menlo79, dem Projektmanager Enginec, der Unternehmensberatung SCI Verkehr und der Eisenbahngesellschaft Trainbutlers arbeitet die Allianz pro Schiene an einer digitalen Plattform, die es im Bedarfsfall ermöglicht, Lokführer schneller und unkomplizierter als bisher zwischen Unternehmen auszutauschen. Bis Ende 2025 testen und optimieren wir. Ziel ist es, dass die digitale Plattform spätestens 2026 für alle Unternehmen aus der Branche geöffnet werden kann. Bleiben Sie also gespannt und seien Sie unbedingt dabei, wenn es so weit ist! |
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| | Branche bereit für Elektrifizierungsturbo | Und es geht weiter mit einer guten Nachricht aus der Abteilung Zusammenarbeit statt Alleingang. Hierzulande stehen wir ja immer noch vor der gewaltigen Herausforderung, dass wir weit von einer flächendeckenden Elektrifizierung des Schienennetzes entfernt sind – selbst vom Ziel der Bundesregierung, bis 2030 drei Viertel des Schienennetzes mit Oberleitungen versehen zu haben, trennen uns immer noch 13 Prozent. In Kilometern bedeutet das, wir müssten pro Jahr 600 km Strecke elektrifizieren – bislang haben wir allerdings im Schnitt nur 80 Kilometer pro Jahr geschafft. Wo bleibt die gute Nachricht, fragen Sie jetzt zu Recht. Sie kommt: Denn neben dringend erforderlichen Erleichterungen bei Planung und Genehmigung sind auch die fehlenden Oberleitungsmonteure ein Nadelöhr. Und diesem Problem rückt die Branche nun mit einem gemeinschaftlichen Ansatz zu Leibe: Die DB Bahnbau Gruppe, die EUROPTEN Deutschland, Furrer + Frey Deutschland, Heicon Service, Rail Power Systems, Spitzke, SPL Powerlines Germany und Strabag Rail Fahrleitungen haben sich gemeinsam mit dem Verband der Bahnindustrie zusammengeschlossen, um den Fachkräftemangel bei den Oberleitungsmonteuren nicht jeder für sich, sondern mit vereinten Kräften anzugehen. Wie schön! Sicherlich ist es kein Zufall, dass sich auf die Ausbildungsinitiative AOLA die La-Ola(-Welle) reimt – ebendiese gebührt dem Zusammenschluss – fühlen Sie sich frei, an Ihrem Schreibtisch mal kurz die Hände hochzureißen. Ganz frisch, am 2. September, ist der erste Weiterbildungsgang mit 16 Monteursgesellinnen und Monteursgesellen gestartet. Zuvor haben sich die beteiligten Partner auf gemeinsame Ausbildungsinhalte und Lehrmodule geeinigt. Die Monteure können im Anschluss daran sowohl das Schienennetz im Fern- und Regionalverkehr als auch bei Straßenbahnen mit Oberleitungen ausstatten. Damit hat die Branche wieder einen Stein ins Rollen gebracht, um ihrerseits bei der Elektrifizierung den Turbogang einzulegen. In ein paar Wochen schauen wir uns das vor Ort an und werden wieder berichten. |
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| | Haben Sie schonmal in einem Schienenbus sauniert? Wissen Sie, warum Zugtoiletten permanent unter Druck stehen? Wollen Sie beim Speed-Dating Ihren Herzensjob finden? Oder möchten Sie die Schienenbaustelle, die Sie im Alltag tierisch nervt, besser verstehen und vielleicht sogar ein bisschen schätzen lernen? Doch lieber rauf auf die Dampflok oder einen historischen Eisenbahnfilm schauen? Wir versprechen Ihnen: Beim Tag der Schiene wird’s Ihnen nicht langweilig, da ist für alle was dabei! Wir freuen uns sehr, dass inzwischen mehr als 260 Veranstaltungen angemeldet wurden. Das ist großartig, und wir freuen uns auf viele weitere. Schauen Sie sich unbedingt in unserem Veranstaltungskalender an, was in Ihrer Region passiert und legen Sie sich gleich jetzt Ihren persönlichen Fahrplan für den Tag der Schiene zurecht. |
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| | Schienenschlaf zwischen Algerien und Tunesien beendet | 30 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. In etwa so lange stand die Berliner Mauer. Und etwa so lange warten einige Strecken schon darauf wieder befahren zu werden, nicht nur hierzulande. In der Maghreb-Region wurde gerade nach fast 30 Jahren Dornröschenschlaf die grenzüberschreitende Verbindung zwischen der algerischen Küstenstadt Annaba und der tunesischen Hauptstadt Tunis wiedereröffnet. Damit gibt es endlich wieder eine Schienenverbindung zwischen den beiden Ländern. Das ist nicht nur für Geschäftsreisende und Urlaubende entlang der etwa 300 Kilometer langen Strecke eine gute Nachricht. Die wiederbelebte Verbindung ist auch von symbolischem Wert: sie steht dafür, dass beide Länder trotz diverser bestehender Konflikte ihre kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen vertiefen und eine strategische Partnerschaft aufbauen wollen. In den vergangenen Jahren waren Versuche, die Strecke zu reaktivieren, mehrfach gescheitert. Bahnhöfe mussten erst mal modernisiert, verschlissene Teile entlang der Strecke repariert werden und Vereinbarungen zwischen Zoll und Grenzpolizei beider Länder getroffen werden. Am 11. August wurde die Strecke dann mit politischer Prominenz und der ersten Fahrt von Tunis nach Annaba wieder eingeweiht. Zunächst fahren die Züge dreimal pro Woche zwischen beiden Ländern. Bei steigender Nachfrage, so versprechen es beide Seiten, wird es häufigere Zugverbindungen geben. |
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| Simon Milewski, Recruiter bei der Deutschen Bahn | | Simon Milewski ist seit bald sechs Jahren Recruiter bei der Deutschen Bahn in Stuttgart. Während er seinen Job noch ganz klassisch mit Lebenslauf und Anschreiben bekommen hat, freut er sich darüber, wie sich das Bewerbungsverfahren in kürzester Zeit verändert hat und immer mit der Zeit geht. War damals noch das Karriereportal auf der Website die erste Anlaufstelle, läuft das meiste heute über die sozialen Medien. „Inzwischen kann man sich für viele Jobs ganz easy per Chatbot bewerben, auch von unterwegs“, erzählt der 30-Jährige. „Es geht darum, dass wir erste Hürden für Bewerberinnen und Bewerber abbauen wollen. Natürlich schauen wir uns dann später auch den Lebenslauf an. Aber für uns ist es das Wichtigste, die Bewerber in einem lockeren, persönlichen Gespräch kennenzulernen. Schließlich entscheiden ja nicht nur wir uns am Ende für die Bewerber, sondern sie müssen sich auch für uns entscheiden wollen.“ Simon Milewski wusste zwar schon während seines BWL-Studiums, dass er den Bereich Recruiting interessant findet. Auf die Stelle bei der Deutschen Bahn wurde er über persönliche Kontakte aufmerksam. Nun will er selbst dafür sorgen, dass auch andere ihren Weg zur Deutschen Bahn finden: zum Beispiel, indem er beim Tag der Schiene in Karlsruhe für die vielfältigen Jobs im Unternehmen wirbt. „Viele Menschen sind ganz überrascht, wenn ich ihnen von den vielen Möglichkeiten erzähle, bei der DB zu arbeiten. Natürlich kennen die meisten Leute am ehesten Lokführerinnen und Zugbegleiter. Aber wir suchen auch Elektroniker, Köche und sogar Busfahrer – insgesamt arbeiten Menschen in 500 verschiedenen Berufen bei uns.“ Als einer unserer #TRAINfluencer berichtet Simon Milewski in den sozialen Medien auch über seinen eigenen Job und persönliche Reiseerlebnisse. Beim Tag der Schiene in Karlsruhe können Sie ihn auch persönlich kennenlernen. |
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| DIE ALLIANZ PRO SCHIENE IN DEN MEDIEN | Ausgewählte Artikel der letzten 30 Tage | |
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| Allianz pro Schiene-Termine | - 19. September 2024, 10.00 bis 11.00 Uhr: Pressekonferenz zum Tag der Schiene mit dem Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, und dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, Richard Lutz
- 20. September 2024, ab 8.30 Uhr: Offizielle Eröffnung des Tags der Schiene mit NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer und dem Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, in Mettmann
- 24.-27. September 2024: Hier können Sie uns auf der InnoTrans treffen (wir haben in diesem Jahr keinen Messestand, sind aber bei verschiedenen Events aktiv und anzutreffen)
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