Berlin. Die Allianz pro Schiene begrüßt die verkehrspolitische Ruck-Rede, die Bundespräsident Horst Köhler am Donnerstag in München gehalten hat. Auf einem Empfang des ADAC hatte Köhler eine Verkehrswende gefordert. Mobilität, so wie wir sie heute praktizieren, ist nicht zukunftsfähig, hatte der Bundespräsident gesagt und auf die weltweiten Folgen der exzessiven Autonutzung hingewiesen. Um in Zukunft mobil zu bleiben und auch, um die Mobilität von Menschen in ärmeren Ländern zu verbessern, müssen wir umdenken. Und zwar grundlegend. Statt Absichtserklärungen solle der öffentliche Nah- und Fernverkehr ausgebaut werden, er gehört ins Zentrum unserer Mobilitätspolitik, verlangte Köhler vor hochrangigen Funktionären des ADAC in München.
Der erste Mann im Staate spricht aus, was Millionen von Menschen denken und fühlen, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. Leider will die Autolobby das nicht wahrhaben. Dass der Bundespräsident diese denkwürdige Rede ausgerechnet auf einem Empfang des ADAC halte, habe Stil und Klasse, sagte Flege.
Nach heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Nutzer des öffentlichen Verkehrs auch 2009 weiter gewachsen. Der Autoverkehr stagniert seit Jahren. Erstmals ist in 2008 die Zahl der in Deutschland zugelassenen Autos gesunken.
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