Die vergangene Woche geht zweifellos als eine der erfolgreicheren in die Annalen unseres Verbands ein. Zunächst stellten wir eine Studie über die Folgen einer möglichen Regelzulassung von Riesen-Lkw auf den Güterverkehr vor: Nicht weniger sondern mehr Laster wären dann auf deutschen Straßen unterwegs: 7000 jeden Tag. Studien-Autor Prof. Herbert Sonntag sprach dazu im Internet-Radio detektor.fm.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt nahm den geballten Protest gegen seine Politik sportlich und kam am Mittwoch gut gelaunt zur Verleihung des Titels „Bahnhof des Jahres“ in die Geschäftsstelle.
Zu einem deutsch-polnischen Bahngipfel hat Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke am 11. September nach Potsdam geladen. Zu besprechen gibt es einiges, denn die Eisenbahnverbindungen zwischen Deutschland und Polen sind nach und nach immer mehr ausgedünnt worden. Um zum Beispiel mit dem Zug von Dresden ins rund 230 km entfernte Wrocław (Breslau) – im nächsten Jahr immerhin Kulturhauptstadt Europas – zu kommen, muss man schon abenteuerliche und zeitraubende Umwege und Verkehrsmittelkombinationen in Kauf nehmen. Eine Initiative namens „KolejDEPL“ setzt sich nun für die Förderung und Wiederbelebung des deutsch-polnischen Schienenpersonenverkehrs ein. Das zivilgesellschaftliche Bündnis erhofft sich mehr politische Aufmerksamkeit und hat dazu ein Positionspapier erarbeitet.
Der Fahrgastverband Pro Bahn Oberbayern hat im Zuge des geplanten Um- bzw. Neubaus des Hauptbahnhofs in München eine zusätzliche Bahnsteigverbindung am hinteren Hallenende gefordert. Bislang müssen Reisende zu Umsteigen wegen der Kopfbahnhofarchitektur teils lange Wege über den Querbahnsteig zurücklegen, um ihre Anschlüsse zu erreichen. Wer sich der Forderung anschließen möchte, kann diese Petition unterzeichnen.
Eine lange Tradition haben die Schienenverkehrswochen des Deutschen Bahnkundenverbands (DBV). Noch bis zum 10. Oktober gibt es quer durch Deutschland die unterschiedlichsten Veranstaltungen: Von Fahrgastsprechtagen in Berlin über ÖPNV-Nutzungshinweise im Kreis Alzey-Worms bis hin zu Politdiskussionen in der Altmark wird allerlei geboten, natürlich wird auch Bahn gefahren. Das gesamte Programm ist in diesem PDF abrufbar.
Mit einem um 0,5 Prozentpunkte erhöhten Mehrwertsteuersatz wollte die kanadische Region Metro Vancouver ein zukunftsweisendes Verkehrskonzept umsetzen: Mehr U- und Straßenbahnen, mehr Busse und mehr Radwege sollten dem Verkehrskollaps auf den Straßen entgegenwirken. Wir hatten in einem früheren Newsletter darüber berichtet. Aber knapp 62 Prozent der Wahlberechtigten sagten Nein zu dem Plan. Das OnlinePortal „The Tyee“ rechnete all denjenigen vor, denen das halbe Prozent zu teuer war, wieviel der von Autos genutzte öffentliche Straßenraum den Steuerzahler kostet: 5 Milliarden Dollar allein im Stadtzentrum von Vancouver. Die Kommunalregierung will unterdessen nach anderen Finanzierungsmodellen für ihre Pläne Ausschau halten.