Die Allianz Pro Schiene begrüßt den Bundestagsbeschluss zur Einführung einer Lastwagenmaut auf Autobahnen als „wichtigen Schritt auf dem Weg zu gerechteren Wettbewerbsbedingungen zwischen Straße und Schiene“.
Um Mensch und Umwelt vor einer dramatischen Zunahme des Schwerlastverkehrs auf der Straße zu bewahren, müsse die Lkw-Maut in den nächsten Jahren „Schritt für Schritt angehoben“ und „die sträfliche Vernachlässigung der Schiene während der vergan-genen Jahrzehnte endgültig beendet werden“, sagte der Ge-schäftsführer des Umweltbündnisses, Dirk Flege. Orientieren könne sich Deutschland an der Schweiz. Dort soll der Zuwachs des Straßengüterverkehrs mit einer dreimal so hohen Lkw-Maut wie in Deutschland und einer klaren Bahn-Vorrangpolitik bis 2015 halbiert werden. Flege: „In den ersten sieben Monaten nach Einführung der Maut ist der Schwerlastverkehr auf Schwei-zer Straßen um stolze 8 Prozent zurückgegangen, und die Bahn verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Transportzuwachs“.
In Deutschland seien bislang lediglich die Voraussetzungen für die „überfällige Verteuerung des Lkw-Verkehrs geschaffen“. In den nächsten Wochen müsse eine Belastungsgrenze gefunden wer-den, die für Spediteure bereits zum Zeitpunkt der Mauteinführung „deutlich spürbar ist“. Dieser Einstieg werde aber nicht ausreichen, um den umweltverträglicheren Schienengüterverkehr, wie von der Bundesregierung angestrebt, bis zum Jahr 2015 zu verdoppeln. „Dafür ist die Höhe der Lkw-Maut zu gering, und es fehlen die be-gleitenden Maßnahmen“, so der Verbandsgeschäftsführer.
Die zur Zeit in Deutschland geforderte massive Absenkung der Mineralölsteuer kommt nach Auffassung der Allianz Pro Schiene dagegen einer „Aushöhlung der Lkw-Maut“ gleich und verhindere die gewünschte Verlagerung von der Straße auf die Schiene.
Die Allianz Pro Schiene ist ein Zusammenschluss von 16 Umwelt- und Verkehrsverbänden sowie Gewerkschaften mit mehr als einer Million Einzelmitgliedern.