„Ob das neue Preissystem verkehrspolitisch eine Erfolgsstory wird, lässt sich frühestens in einem halben Jahr beurteilen“. Mit diesen Worten kommentiert die Allianz pro Schiene die heute von der Deutschen Bahn vorgestellten Änderungen der Fahrpreise.
„Die entscheidende Meßlatte wird sein, ob im Jahr 2003 mehr Menschen mit der Bahn fahren als im Jahr 2002“, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. „Nur wenn dies gelingt, ist der Deutschen Bahn mit den Änderungen der große Wurf gelungen“, so Flege.
Mit ihrer breit angelegten Informationskampagne, die auch in den nächsten Monaten weiterlaufe, habe die Bahn „ihre Hausaufgaben gemacht“. „Jetzt entscheiden die Kunden über den Erfolg“, urteilte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer.
Nach Ansicht der Allianz pro Schiene macht es wenig Sinn, sich in der öffentlichen Diskussion zum jetzigen Zeitpunkt auf Details zu stürzen und „vermeintliche Verschlechterungen oder Verbesserungen für einzelne Kundengruppen in den Vordergrund zu rücken“. Das neue Preissystem müsse in seiner „aufeinander abgestimmten Gesamtheit“ gesehen werden. Falls sich allerdings im nächsten Jahr zeige, dass die Kunden das neue System „nicht wie von der DB AG erhofft“ annehmen, „muss die Bahn nachjustieren“, forderte Flege.
Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer verlangte von der neuen Bundesregierung, ebenfalls ihren Beitrag für einen attraktiven Bahnverkehr zu leisten. „SPD und Grüne sollten sich heute bei den Koalitionsverhandlungen zum Thema Verkehr auf die generelle Ermäßigung des Mehrwertsteuersatz für Bahntickets verständigen“. Bahnfahrten ab 50 Kilometer würden damit „auf einen Schlag um 10 Prozent billiger“, so Flege.
Die Allianz pro Schiene ist ein Zusammenschluss von 16 Non-Profit-Organisationen, darunter BUND, VCD und Pro Bahn, sowie 28 Wirtschaftsunternehmen, darunter die Deutsche Bahn AG und Connex.