Berlin. Kurz vor dem Ende der Fußball WM 2006 zieht die Allianz pro Schiene ein positives Fazit der „Green Goal“- Ziele: „Der öffentliche Nahverkehr hat den Fahrgastansturm während der WM gut bewältigt. Rund 60 Prozent der schätzungsweise 3,2 Mio. Stadienbesucher nutzten den sicheren und umweltfreundlichen öffentlichen Nahverkehr. Nur 30 Prozent kamen mit dem eigenen Auto. Damit erweist sich der ÖPNV als echter UmWeltmeister“, so Winfried Hermann, stellvertretender Vorsitzender der Allianz pro Schiene und Mitglied im Bundesvorstand der Naturfreunde Deutschlands.
Das Ziel einer klimaneutralen FIFA-WM 2006 in Deutschland wäre ohne den öffentlichen Nahverkehr nicht denkbar. Allein bei der Anfahrt zu den Stadien wurden rund 1,3 Mio. Fahrten mit dem Auto vermieden und damit viele Staus und der Ausstoß des Klimaschädlichen Gases CO2.
Hartmut Stahl, Projektleiter „Green Goal“ beim Öko-Institut: Das „Green Goal“-Konzept mit dem ÖPNV als tragende Säule für einen umweltfreundlichen WM-Verkehr ist voll aufgegangen. Das Kombiticket hat sicherlich dazu beigetragen, dass die meisten Fans umweltfreundlich mit Bus und Bahn, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu den Stadien gekommen sind.“
Die Eisenbahn als umweltfreundlichstes motorisiertes Verkehrsmittel gewinnt doppelt. Viele Züge haben im Moment eine Auslastung von teilweise über 90 Prozent. Die hohe Auslastung erhöht die gute Umweltbilanz des Verkehrsträgers zusätzlich. Viele Eisenbahnunternehmen ziehen deshalb eine positive Bilanz der WM-Wochen:
Ragnar Nordström, Geschäftsführer von Veolia Verkehr: „Wir freuen uns, dass wir so viele Fußballfreunde für die Eisenbahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel gewinnen konnten. Das tröstet mich als gebürtigen Schweden auch ein wenig über den Ausgang des Achtelfinales hinweg.“
Aber auch hier gilt, nach der WM ist vor der WM: „Die Topleistung des öffentlichen Nahverkehrs während der WM muss auch von der Politik honoriert werden. Jetzt geht es darum, den Abstieg in die Regionalliga zu verhindern. Hier sind die Länder gefordert, die Kürzungen des Bundes beim Nahverkehr auszugleichen, denen sie selbst zugestimmt haben“, so Winfried Hermann.
Als Ersatz für die Kürzungen von mindestens 2,8 Mrd. Euro bis 2010 bei den zweckgebundenen Regionalisierungsmitteln erhalten die Länder vom Bund freiverfügbare 21,8 Mrd. Euro aus der Mehrwertsteuererhöhung. Die Forderung der Allianz pro Schiene: Bereits ein kleiner Teil der Mehrwertsteuergelder kann helfen, dass der öffentliche Nahverkehr auch weiterhin auf internationalem Niveau mithalten kann.