Berlin. Bei seinem Besuch bei der Allianz pro Schiene hat sich Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) für einen Masterplan Personenverkehr ausgesprochen. Der Kern ist, dass wir neben den Güterverkehr auch den Personenverkehr stellen, sagte Tiefensee. Einig mit der Allianz pro Schiene-Position zeigte sich Tiefensee auch in der Frage des Vorgehens. Ein solcher Masterplan dürfe nicht abstrakt bleiben, sondern müsse ganz konkrete Projekte umfassen, die vorher mit allen Beteiligten breit zu diskutieren seien. Ein solcher Diskussionsprozess ist tatsächlich nötig, sagte Tiefensee. Dabei müssen alle, Bund, Länder und Verbände an einem Strang ziehen. Auch beim Personenverkehr brauchen wir ein Konzept aus einem Guss. Gewinner werden die Bahnkunden im Fern- und Nahverkehr sein.
Dem öffentlichen Personenverkehr sprach Tiefensee eine Schlüsselrolle bei der Lösung der künftigen Herausforderungen im Verkehrssektor zu. Beim Personenverkehr wird es in Zukunft darum gehen, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen. Das sollte auch gelingen, wenn der Personenverkehrsmarkt insgesamt stagniert“, sagte der Minister. Ein überproportionales Wachstum des Schienensektors sei wünschenswert, bleibe allerdings an die Investitionsbereitschaft der Politik geknüpft.
Die Forderung nach einem Masterplan Personenverkehr, die die Allianz pro Schiene gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) aufgestellt hat, findet auch in der Unions-Bundestagsfraktion und auf Landesebene breite Zustimmung. Der bayerische Verkehrsminister Martin Zeil (FDP) sagte, er begrüße die Initiative sehr. Sie sei umso nötiger, als in den beiden Konjunkturprogrammen des Bundes der öffentliche Verkehr nicht adäquat berücksichtigt“ worden sei. Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, ist mit der Resonanz zufrieden. Es ist uns außerordentlich wichtig, dass inzwischen alle im Bundestag vertretenen Parteien Sympathie für unseren Vorstoß gezeigt haben“, sagte Flege.
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Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 87 Unternehmen der Bahnbranche.