Berlin. Die Pläne des schwarz-gelben Verkehrs-Arbeitskreises, das Nein der alten Bundesregierung zu überlangen und schweren Lkw aufzuweichen, stoßen bei der Allianz pro Schiene auf völliges Unverständnis. Alle Fakten zum Gigaliner liegen längst auf dem Tisch, sagte der Vorsitzende der Allianz pro Schiene Klaus-Dieter Hommel. Der Monstertruck schädigt die Umwelt, gefährdet die Straßensicherheit und macht teure Umbauten an Brücken und Kreuzungen nötig. Steuerzahler und Umwelt zahlen die Zeche, verdienen werden aber nur einige wenige, sagte Hommel und kündigte eine gewaltige Protestwelle gegen eine solche rückwärtsgewandte Klientelpolitik an. Verkehrspolitik sollte in Zeiten knapper Kassen das Gemeinwohl im Auge haben, sagte Hommel und verwies auf eine Forsa-Umfrage, nach der drei Viertel der Deutschen gegen Gigaliner auf deutschen Straßen sind.
Die Ankündigung von FDP und CDU/CSU, künftig private Fernbuslinien in Konkurrenz zu Bahnstrecken zu erlauben, bewertete die Allianz pro Schiene kritisch. Gegen fairen Wettbewerb ist nichts einzuwenden, sagte der Allianz pro Schiene-Vorsitzende. Deshalb gehen wir selbstverständlich davon aus, dass solche Busse Maut bezahlen müssen wie jeder Zug auch. Bisher seien Busse nämlich von der Mautpflicht befreit, obwohl die Kosten bekannt seien, sagte Hommel. Nicht gelten lassen wollte der Allianz pro Schiene-Vorsitzende den Vergleich mit den US-amerikanischen Greyhounds. Die USA investieren gerade große Summen in einen modernen Personenverkehr auf der Schiene. Schwarz-Gelb ist also mit dieser Rolle rückwärts nicht gerade auf der Höhe der Zeit.
Weitere Informationen:
Die Allianz pro Schiene koordiniert das europaweit agierende Bündnis No Mega Trucks. Auf der Liste der Monstertruck-Gegner stehen bereits 197 Organisationen und Verbände. Täglich aktualisierte Meldungen zu Gigaliner-Testfahrten, EU-Genehmigungsverfahren oder Studien zum Thema Umwelt und Sicherheit finden sich auf unserer Kampagnen-Website.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 93 Unternehmen der Bahnbranche.