Berlin. Zum Durchstich des Gotthard-Basistunnels gratuliert die Allianz pro Schiene der Schweiz zu ihrer herausragenden und weitsichtigen Verlagerungspolitik im Güterverkehr. Der heutige Tag ist ein Meilenstein für die Umwelt. Wir blicken mit glänzenden Augen auf die Schweiz, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege am Freitag in Berlin.
Flege stellte heraus, dass der Gotthard-Tunnel nur ein wichtiger Eckstein im Schweizer Verlagerungskonzept sei. Die Schweiz erzeugt einen verkehrspolitischen Dreiklang, sagte Flege. Sie baut mit Milliardensummen die Infrastruktur aus, sie hat den Zugang zum Schienennetz liberalisiert, und sie hat mit einem weitreichenden Mautsystem für Lkw auf allen Straßen Kostenwahrheit im Güterverkehr geschaffen. Flege erinnerte daran, dass die Verlagerung von Verkehr von der Straße auf die Schiene von den Bürgern gewollt sei. Erst kürzlich hatte das Institut LINK im Auftrag der Alpeninitiative ermittelt, dass 79 Prozent der Schweizer hinter der Verlagerung stehen. Zwei Drittel befürworten sogar ein Verbot für Lkw im Straßentunnel, wenn ab 2017 der neugebaute Gotthard-Basistunnel für den Schienengüterverkehr freigegeben wird.
Flege forderte die deutsche Bundesregierung auf, umgehend dafür zu sorgen, dass die hiesigen Zubringerstrecken zum Gotthard mit Hochdruck ausgebaut werden. Anders als im Staatsvertrag von 1996 mit der Schweiz vereinbart stockt der vierspurige Ausbau der Güterstrecke zwischen Karlsruhe und Basel. Der Bund muss jetzt alles daran setzen, den Termin noch zu halten, sagte Flege. Dazu sei eine deutliche Aufstockung der Schieneninvestitionen unabdingbar. Außerdem verlangte die Allianz pro Schiene ein beherztes Förderprogramm zur Lärmsanierung der Güterwagenflotte. In Deutschland wollen sogar 90 Prozent der Menschen die Verkehrsverlagerung auf die Schiene, sagte Flege. Von der Politik erwarten sie aber zu Recht, dass das Lärmproblem gelöst wird.
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