Berlin. Nach heute veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes ist der Güterverkehr von der Wirtschaftskrise stark getroffen worden, die Verkehrsträger insgesamt mussten Einbußen in der Verkehrsleistung von 11,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2008 hinnehmen. Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, wies darauf hin, dass der Schienengüterverkehr im Vergleich zum inländischen Lkw-Verkehr prozentual doppelt so hohe Verluste bei den Tonnenkilometern zu verzeichnen habe. Die Lkw-Lobby hat zehn mal so laut geschrien, wir haben doppelt so hoch verloren, sagte Flege und rechnete vor, dass die Krise damit die Verlagerungserfolge der letzten fünf Jahre zunichte gemacht habe. Der Lkw-Verkehr hat mit einem Marktanteil von 72 Prozent einen historischen Höchststand erreicht, die Schiene ist mit gut 16 Prozent auf den Stand von 2004 zurückgeworfen.
Die Allianz pro Schiene forderte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) auf, sein eigenes ehrgeiziges Verlagerungsziel ernst zu nehmen. Ramsauer hat angekündigt, den gesamten Zuwachs des Güterverkehrs nach Ende der Krise auf die Schiene verlagern zu wollen. Das ist machbar, wenn die politischen Rahmenbedingungen jetzt richtig gesetzt werden. Das Verkehrsbündnis schlug vor, den vorübergehenden Rückgang des Güterverkehrsaufkommens als Atempause zu verstehen. Mit Investitionen von einer Milliarde Euro mehr ins Schienennetz können wir uns für den kommenden Aufschwung rüsten, sagte Flege. Die Talsohle sei durchschritten.