Im mehrjährigen europäischen Vergleich zur Sicherheit der Verkehrsträger liegt Deutschland bei den Opferzahlen bei Auto- und Bahnfahrten auf den guten vorderen Plätzen. Im EU-Durchschnitt starben 4,2 Pkw-Insassen pro Milliarde Personenkilometer, in Deutschland waren es 2,9. Demgegenüber standen europaweit 0,2 getötete Bahnreisende. Mit 0,04 Toten lag Deutschland im Schnitt von 2005 bis 2009 nur hinter Ländern, die in demselben Zeitraum gar keine toten Bahnreisenden zu beklagen hatten, wie etwa die Niederlande oder Schweden. In keinem europäischen Land ist Autofahren sicherer als Bahnfahren, sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Flege.
Horst Metzler, Generalsekretär des Auto-Clubs Verkehr (ACV) warnte davor, anlässlich der seit Jahren sinkenden Zahl der Todesopfer im Straßenverkehr insgesamt vorschnelle Entwarnungen auszusprechen. Über 3.600 Straßenverkehrstote in Deutschland (Stand 2010) und knapp 35.000 Tote in Europa (Stand 2009) sind kein Grund zum Feiern, sagte Metzler und erinnerte daran, dass die Opferzahlen im deutschen Straßenverkehr in den ersten Monaten 2011 im Vergleich zum Vorjahr erstmals seit den 90er Jahren wieder angestiegen seien.
Der ACV-Generalsekretär sprach sich gegen die für Anfang 2012 geplanten Testfahrten mit Riesen-Lkw aus. Schon jetzt ist an jedem fünften tödlichen Unfall ein Lkw beteiligt. Riesen-Lkw verlängern die Überholwege um bis zu 44 Meter. Das sind entscheidende Sekunden, die im Ernstfall fehlen können. Nach Einschätzung des ACV könnte die Einführung überlanger Lkw auf Deutschlands Straßen die Verkehrssicherheitsziele der Bundesregierung massiv gefährden.