Berlin. Im weltweiten Ranking der Länder mit der besten Infrastruktur ist Deutschland seit 2008 um mehrere Ränge zurückgefallen und droht den Anschluss an die Spitzengruppe zu verlieren, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, zum Auftakt des Weltverkehrsforums in Leipzig.
Nach einer aktuellen Aufstellung des Weltwirtschaftsforums hatte Deutschland im Jahr 2008 noch die drittbeste Verkehrsinfrastruktur (zuzüglich des Stromnetzes) der Welt. Im Jahr 2013 reichte es nur noch für Platz neun. Auch bei der Bewertung des deutschen Schienennetzes gibt es einen klaren Abwärtstrend zwischen den Vergleichszeiträumen 2008 bis 2013, sagte Flege.
Deutschlands Eisenbahnnetz rangiert nach dem Ranking des Weltwirtschaftsforums heute auf Platz sieben, hinter dem Spitzenreiter Schweiz, gefolgt von Japan, Hong Kong, Frankreich, Singapur und Finnland. 2008 reichte es noch für Rang vier. Die Zeichen stehen auf Verschleiß.
Die Experten des Weltwirtschaftsforums analysieren in ihrem globalen Qualitätsranking jedes Jahr insgesamt zwölf Kategorien. Neben der Infrastruktur sind das etwa die Flexibilität des Arbeitsmarkts, das Gesundheits- oder das Bildungssystem. Für die abschließende Bewertung im Global Competitiveness Index 2012/13 wertete das Weltwirtschaftsforum 14.000 Fragebögen aus 150 Ländern aus.
Die Allianz pro Schiene mahnte die Politik, die Ära der Infrastrukturförderung nach Gießkannenprinzip oder Regionalproporz zu beenden und sich stärker an Nachhaltigkeitszielen zu orientieren. Als Basis für künftige Investitionsentscheidungen brauchen wir einen gesellschaftlich abgestimmten Masterplan mit klaren Marktanteilszielen für den Güter- und den Personenverkehr, sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen wären dann in einen gesellschaftspolitischen Zusammenhang eingebettet und hätten damit die Chance, einen höheren Stellenwert zu bekommen.
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