Berlin, 24.08.2023. Ein kleiner Bahnhof, der mit den großen mithalten kann – und ein großer Bahnhof mit ganz individuellem Charme: Im 20. Jahr des Wettbewerbs „Bahnhof des Jahres“ erhalten gleich zwei Bahnhöfe die begehrte Auszeichnung. Beide Bahnhöfe überzeugten die Jury aufgrund ihrer zahlreichen Service-Angebote und der hohen Aufenthaltsqualität. Halle (Saale) Hbf in Sachsen-Anhalt und Nordhorn in Niedersachsen sind Vorzeige-Bahnhöfe, bei denen die Bedürfnisse der Reisenden spürbar im Mittelpunkt stehen.
„Alle Jury-Mitglieder fühlten sich bei ihrer Ankunft im Hauptbahnhof Halle sofort willkommen“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene und Jury-Mitglied Dirk Flege bei der Preisverleihung in Berlin. „Es ist nicht nur das imposante historische Bahnhofsgebäude, mit dem Halles Hauptbahnhof punkten kann. Vielmehr überzeugten die ,inneren‘ Werte des Bahnhofs: Er ist hell, freundlich und sauber, es gibt vielfältige Einkaufs- und Sitzmöglichkeiten sowie eine ganz individuelle Gestaltung mit modernen grafischen Elementen. Mit seinem unverwechselbaren Charakter und der gelungenen Verbindung von historischem Bahnhofsgebäude und zeitgemäßen Angeboten ist der Hauptbahnhof der Deutschen Bahn ein freundliches Eingangstor zur Stadt.“ Darüber hinaus lobte die Jury, dass es QR-Codes an den Wänden gibt, die man einfach mit dem Smartphone scannen und daraufhin Musik hören kann. Flege: „Halle (Saale) Hbf ist also ein Bahnhof, der den Soundtrack zur Reise gleich mitliefert, das ist wirklich besonders.“
Für Sachsen-Anhalt ist es bereits der dritte Bahnhof des Jahres. Zuvor wurden die Bahnhöfe in Halberstadt und Lutherstadt Wittenberg Hbf ausgezeichnet.
Mit dem Bahnhof Nordhorn konnte auch ein Bahnhof im ländlichen Raum in diesem Jahr bei der Jury punkten. Nordhorn liegt an einer 2019 für den Personenverkehr reaktivierten Schienenstrecke. Den grundlegend sanierten Bahnhof der rund 56.000 Einwohner zählenden Kreisstadt hat die Bentheimer Eisenbahn Ende 2022 feierlich eröffnet.
In Nordhorn zeigte sich die Jury beeindruckt, dass es auf der kleinen Fläche ein so umfangreiches Angebot für die Reisenden gibt. Dirk Flege: „Der Bahnhof Nordhorn bietet vieles, was ein Großstadtbahnhof zu bieten hat, nur auf engerem Raum. Das Herzblut, das in die Gestaltung des Bahnhofs geflossen ist, ist für die Reisenden überall spürbar.“ Es gibt eine Bäckerei samt Laden für Reisebedarf und regionalen Produkten im Sortiment, einen Fahrkartenschalter, kostenlose Toiletten und Gepäckschließfächer. „Der Bahnhof Nordhorn ist ein kleines, feines Schmuckstück geworden. Nichts ist hier ,08/15‘: Der Innenbereich des Bahnhofscafés ist liebevoll einem alten Zugabteil nachempfunden, Mitarbeitende bieten ortsfremden Reisenden ihre Hilfe an, und auch die Anschlussmobilität wurde hier ausgezeichnet mitgedacht“, sagte Flege, „so wünscht man sich einen Bahnhof im ländlichen Raum.“
Mit dem Titel „Bahnhof des Jahres“ zeichnet die Allianz pro Schiene seit 2004 die besten Bahnhöfe Deutschlands aus Sicht der Reisenden aus. Die zehnköpfige Jury achtet vor allem auf folgende Kriterien: Kundinnen und Kunden sollten umfassende Informationen vorfinden, etwa zu ihren Zugverbindungen, aber auch zu anderen Verkehrsmitteln am Bahnhof, zu Serviceeinrichtungen und Sehenswürdigkeiten. Der Bahnhof des Jahres muss darüber hinaus sauber und gepflegt sein, Menschen mit unterschiedlichen Mobilitäts- und Reisebedürfnissen ansprechen und durch andere Verkehrsmittel lokal und regional verbunden sein.
In der Jury vertreten sind die drei großen deutschen Kundenverbände: der Verkehrsclub Deutschland, der Fahrgastverband Pro Bahn und der Deutsche Bahnkunden-Verband. Weitere Mitglieder sind der Auto Club Europa, der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, der Bundesverband CarSharing sowie die Kooperation Fahrtziel Natur und der Deutsche Tourismusverband. Die Geschäftsstelle der Allianz pro Schiene stellt zwei Mitglieder.
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