Berlin, den 22. August 2016. Nach Testreisen durch alle Regionen Deutschlands steht das Urteil der Jury fest: Stralsund Hauptbahnhof und Steinheim (Westfalen) bekommen den Titel „Bahnhof des Jahres 2016“. Zum 13. Mal in Folge ehrt die Allianz pro Schiene damit die kundenfreundlichsten Bahnhöfe Deutschlands. Das mecklenburg-vorpommersche Stralsund überzeugte die Jury mit seiner „typisch norddeutschen Lebensart, für die das Solide mehr zählt als Prunk und Protz“. Auf ihrer Route durch Nordrhein-Westfalen stießen die Bahnhofstester am Rande des Weserberglandes auf den S-Bahnhof Steinheim, der sich beim Incognito-Test „als voll ausgestattetes Prachtstück“ erwies. Die Jury des Wettbewerbs besteht aus Vertretern des Fahrgastverbandes Pro Bahn, dem Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem ACE Auto Club Europa, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und der Allianz pro Schiene. Um touristische Qualitäten der Bahnhöfe zu bewerten, reisen außerdem Verkehrsexperten des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) und der Kooperation „Fahrtziel Natur“ mit.
Die typisch norddeutsche Lebensart findet der Reisende im Hauptbahnhof Stralsund bilderbuchgleich verkörpert: „Das Solide zählt mehr als Prunk und Protz, dafür ist alles wirklich gut gemacht“, lobt die Jury. „Stralsund ist erfüllt von einer Gelassenheit, die sich wie ein Vorbote von Ostsee und Urlaub anfühlt.“ Besonders die Hallensituation beeindruckt die Verkehrsexperten: Die Eingangshalle mit dem hölzernen Deckengebälk und raumgreifenden Wandbild garantiert einen würdigen Empfang, während die tageslichtdurchflutete Bahnsteighalle eine hohe Aufenthaltsqualität schafft. „Wettergeschützt kann der Reisende dort auch mal eine Weile des Wartens auf Anschlüsse leicht verschmerzen“, befindet die Jury. Hinter der Außenfassade in roter Ziegelstein-Gotik beherbergt Stralsund mit seiner „Bio-Insel eine Vorzeige-Gastronomie, die zu den besten Bahnhofsbistros Deutschlands gehört“. Großer Pluspunkt: das aufmerksame und durchweg höfliche Sicherheitspersonal. „Hier fühlt sich der Fahrgast wahrgenommen, im positivsten Sinne des Wortes. In Stralsund arbeiten Menschen, die sich kümmern.“ Genauso muss es sein im Bahnhof des Jahres 2016.
Gut versteckt an den Ausläufern des Weserberglands steht er, der König der S-Bahnhöfe. Statt schnöden Standards der Marke „Bahnsteig mit Wartehäuschen“ findet der Reisende hier ein voll ausgestattetes Prachtstück. „Wie ein gastfreundlicher Gutshof öffnet Steinheim müden Wanderern und Radfahrern seine Pforten: Im frisch renovierten Bahnhofsgebäude findet sich alles Nötige und noch mehr“, urteilt die Jury. Ein schickes Hotel mit Rund-um-die-Uhr Check-In, Fahrradkeller samt Ladestation und Trockenraum für feuchte Trikots. Damit nicht nur Touristen, sondern auch Pendler und Einheimische auf ihre Kosten kommen, bietet Steinheim auch ein großes Restaurant mit Biergarten, einen Fahrkartenschalter und ein Lädchen für Reisebedarf und frische Brötchen. Die Jury ist erstaunt und entzückt: „Das geniale Konzept dieser Anlage sorgt dafür, dass immer Menschen da sind. Dieser Bahnhof aus dem Off ist ein Bekenntnis zur Ankommenskultur. Das breite Angebot für jede Kundengruppe ist aller Achtung wert.“ Applaus für den Bahnhof des Jahres 2016.
„Im Laufe der 13-jährigen Geschichte des Wettbewerbs sind wir immer wieder darauf gestoßen, dass die gute Zusammenarbeit vor Ort entscheidend für den Sieg ist“, sagte Dirk Flege, Jury-Mitglied und Allianz pro Schiene-Geschäftsführer am Montag in Berlin. „Überall, wo Stadt, Land und die Bahn mit Herzblut zusammenarbeiten, entsteht früher oder später ein Bahnhof der Extraklasse.“ Mit Steinheim habe Nordrhein-Westfalen jetzt den ersten Sieger hervorgebracht, bei dem auch die Stadt auf allen Ebenen mustergültig mitgewirkt habe. „Die weißen Flecken auf der Deutschlandkarte verschwinden langsam. Die Jury ist guten Mutes, dass es auch ein Bahnhof in Rheinland Pfalz, im Saarland oder in Schleswig-Holstein aufs Treppchen schafft“, sagte der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. „Wir brauchen mehr Bahnhöfe, in denen sich die Menschen wohlfühlen. Für die Jury zählt dabei nicht Größe oder monumentale Architektur, sondern allein die Kundennähe. Eigentlich kann das – mit Engagement von allen Akteure am Ort – jeder Bahnhof schaffen.“
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Mit dem Wettbewerb „Bahnhof des Jahres“ prämiert die Allianz pro Schiene seit 2004 jährlich die besten Bahnhöfe in Deutschland. Ausgezeichnet wird nur, wer nach einer festen Kriterienliste am besten auf die Bedürfnisse der Bürger eingeht: Objektive Erfordernisse wie Kundeninformation, Sauberkeit, Integration in die Stadt und Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln sind dabei ebenso entscheidend wie ein eher subjektiver Wohlfühlfaktor. Dass schmutzige Toiletten das Aus bedeuten, versteht sich.
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