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Bahnverbände begrüßen Zukunftsbündnis Schiene

„Wichtiger Schritt zur Verbesserung des Angebots auf der Schiene“

Deutschland investierte 2017 mehr Geld in sein Schienennetz als je zuvor. Aber desselbe gilt für das Straßennetz. Eine Verkehrswende gelingt so nicht. Andere Europäer machen’s anders, zeigt der EU-Vergleich.
Deutschland-Takt, Trassenpreissenkung, Innovationsförderung: Die Bahnverbände wünschen sich jetzt einen engen Fahrplan bei der Umsetzung.

Berlin, den 9. Oktober 2018. Die Bahnverbände begrüßen den heutigen Start des „Zukunftsbündnis Schiene“ durch Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer als wichtigen Schritt für die im Koalitionsvertrag formulierten Ziele zur Verkehrsverlagerung auf die Schiene. Die drei durch das Verbändebündnis formulierten Kernanliegen – Halbierung der Trassenpreise, Deutschlandtakt und Innovationsförderung – werden konkret aufgegriffen. Das Bündnis benötigt nun einen eng getakteten Zeitplan, damit so viele Maßnahmen wie möglich noch in dieser Legislaturperiode in die Umsetzung gehen.

Zielfahrplan für Deutschland-Takt vorgestellt

Einen ersten Entwurf für den Zielfahrplan des Deutschland-Takts für den Personenverkehr hat der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) beauftragte Berater heute vorgestellt. Aufgabe einer der fünf Arbeitsgruppen des Zukunftsbündnisses Schiene wird es nun sein, ihn in einem intensiven Diskussionsprozess abzustimmen. Nach erfolgter Überarbeitung soll er dann in einem nächsten Schritt als verbindliche Grundlage für ein künftiges Fahrplanangebot festgeschrieben werden. An diesem Zielfahrplan müssen sich die zukünftigen Maßnahmen zum Aus- und Neubau des Schienennetzes orientieren. Vor allem die Beseitigung von Kapazitätsengpässen und der Ausbau von Knoten werden für einen Deutschland-Takt notwendig sein, damit eine Verbesserung des Angebots zusätzlich zur notwendigen Kapazitätssteigerung auf der Schiene gelingt, so die Bahnverbände. Denn der Deutschland-Takt bedeutet eine neue Epoche für die Bahn: Mit ihm wird nicht nur eine bessere Vertaktung des Schienenpersonenfernverkehrs möglich. Vielmehr erlaubt er es, den Schienennah- und -fernverkehr kundenfreundlich zu verknüpfen – bei gleichzeitigen Verbesserungen durch Systemtrassen für den Güterverkehr.

Zukunftsbündnis braucht passenden Finanzrahmen

Nach Jahrzehnten der Unterfinanzierung der Bahninfrastruktur werde es am Ende vor allem darauf ankommen, die Finanzierung der für den Deutschland-Takt notwendigen Baumaßnahmen sicher zu stellen, so die Bahnverbände weiter. Das gelte auch für die in den weiteren vier Arbeitsgruppen des Zukunftsbündnisses Schiene zu bearbeitenden Themen: Netzausbau der Kapazitäten, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Senkung der Lärmemissionen und Förderung von Innovationen. Insbesondere sei eine Senkung der Trassenpreise auch für den Personenverkehr dringend geboten. Denn erst wenn für alle Verkehrsarten – Güterverkehr, Fernverkehr und Nahverkehr – geringere Nutzungsentgelte sowohl für die DB-Bahninfrastruktur als auch die „Nichtbundeseigenen Bahnstrecken“ erhoben würden, wäre ein wesentlicher Nachteil der Schiene im intermodalen Wettbewerb abgebaut.

Bahnverbände begrüßen Forschungsprogramm

Die Pläne zur Einrichtung je eines eigenständigen Forschungs- und eines Innovationsförderungsprogramms für den Schienenverkehr finden die ungeteilte Zustimmung des Zusammenschlusses der Bahnverbände. Welche Technologien erforscht und welche Anwendungen dabei besonders gefördert werden sollen, wird Gegenstand der Diskussionen in einer weiteren Arbeitsgruppe des Zukunftsbündnisses Schiene sein. Dabei wird es vor allem darum gehen, Digitalisierung und Automatisierung des Verkehrsträgers voranzutreiben, Technologien und Konzepte für die Verlagerung von Transporten auf die Schiene zu entwickeln sowie die hohe Umweltfreundlichkeit der Schiene durch den Einsatz alternativer Antriebe noch weiter zu erhöhen.

Weitere Informationen:
Die drei Kernforderungen der Bahnverbände

 

Pressekontakte:
Allianz pro Schiene, Dr. Barbara Mauersberg, barbara.mauersberg@allianz-pro-schiene.de, 030 246 25 99 – 20, 0162 211 53 64
BAG-SPNV, Renate Bader, bader@bag-spnv.de, 030 81616099-4, 0152 51070868
Mofair, Dr. Matthias Stoffregen, matthias.stoffregen@mofair.de, 030 531491475, 0160 96906143
NEE, Peter Westenberger, westenberger@netzwerk-bahnen.de, 030 531491473,
0170 48548-64
VDV, Rahime Algan, algan@vdv.de, 030 399932-18
VDB, Pauline Maitre, maitre@bahnindustrie.info, 030 206289 60, 0177 3147273
VCD, Almut Gaude, almut.gaude@vcd.org, 030 280351-12
VPI, Kerstin Domscheit, presse@vpihamburg.de, 040-419 12 670, 0160-15 27 533