Berlin, 23. Dezember 2021. Die Verkehrssicherheit bei der Alltagsmobilität ist laut dem aktuellen Vergleich der Allianz pro Schiene in Zügen am höchsten. Demnach starben im Zehnjahreszeitraum 2011 bis 2020 in Deutschland bei Fahrten auf der Straße mit dem Pkw rund 57-mal so viele Reisende pro Personenkilometer wie auf Gleisen mit den Bahnen. Beim Verletzungsrisiko fällt der Abstand noch größer aus: Bezogen auf die Personenkilometer ist die Wahrscheinlichkeit schwer zu verunglücken für Autonutzer gut 150-mal höher als für Bahnfahrende.
Deutlich sicherer als Pkws sind auch Busse, doch auch sie bieten nicht denselben Sicherheitsstandard wie Züge. Für ihre Passagiere liegt das Todesrisiko mehr als viermal so hoch wie für Bahnreisende, das Risiko einer schweren Verletzung über dreißigmal so hoch. „Wer mit dem Zug fährt, schützt nicht nur das Klima, sondern tut auch etwas für seine eigene Sicherheit und die von anderen“, sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Dirk Flege, am Mittwoch in Berlin. „Die Botschaft für die Politik ist ebenfalls klar: Mehr Schiene heißt weniger Unfallopfer im Verkehr. Die Vision Zero, eine Alltagsmobilität ohne Tote und Schwerverletzte, kann nur Wirklichkeit werden, wenn die Politik dieses Ziel verkehrsträgerübergreifend denkt“, sagte Flege. „Mobilität ist desto sicherer, je höher der Anteil der Eisenbahn ist.“
Der Sicherheitsvorsprung der Bahnen zeigt sich auch im europäischen Vergleich. In allen EU-Ländern sind Reisende deutlich sicherer unterwegs, wenn sie den Zug anstelle des Autos wählen. Im Eisenbahnverkehr sind im Verhältnis zur Verkehrsleistung die meisten Unfallopfer in Spanien zu beklagen (mit 0,42 Toten pro Milliarde Personenkilometer). Auch einzelne süd- und osteuropäische Länder wie Bulgarien (0,41) oder Ungarn (0,36) schneiden vergleichsweise schlecht ab. Deutschland kommt auf einen Wert von 0,03 und steht damit besser da als der EU-weite Durchschnitt (0,08).
Und selbst in den am schlechtesten abschneidenden Eisenbahnländern Spanien und Bulgarien sind Zugreisen weit weniger gefährlich als Pkw-Fahrten im sichersten Autoland Schweden mit 1,26 Toten pro Milliarden Personenkilometer. Besonders gefährlich sind Autofahrten in Rumänien. Das Land erreicht mit fast 9 Toten pro Milliarde Personenkilometer auf der Straße den Negativrekord in der Europäischen Union.
Die EU-Zahlen beziehen sich auf die aktuellsten verfügbaren Daten und berücksichtigen den Zehnjahreszeitraum 2010 bis 2019. Dies gilt beim EU-Ranking zur besseren Vergleichbarkeit auch für die deutschen Werte. Der rein innerdeutsche Sicherheitsvergleich der Verkehrsträger zeigt die aktuelleren Statistiken von 2011 bis 2020.
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