Berlin, 19. August 2020. Das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hat die Politik aufgefordert, aus der heute vom BUND vorgestellten Studie über den wirtschaftlichen und ökologischen Schaden der Regionalflughäfen Konsequenzen zu ziehen. „Die Menschen auf dem Land und in Mittel- und Kleinstädten brauchen eine Schienenanbindung und keine Regionalflughäfen“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Mittwoch in Berlin. „Statt überflüssige und klimaschädliche Regionalflughäfen zu subventionieren, muss Deutschland alle Anstrengungen auf eine bessere Anbindung der Menschen an die Schiene konzentrieren.“
Einen Überblick über die Mittelzentren ohne Anschluss an das Bahnnetz in den einzelnen Bundesländern gibt eine aktuelle Karte der Allianz pro Schiene. Demnach haben alle Flächenländer mit Ausnahme Brandenburgs Mittelzentren ohne Schienenanschluss. Schlecht schneiden vor allem westliche Bundesländer wie Bayern, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ab. „Quer durch ganz Deutschland sind Menschen in Städten wie Aurich, Clausthal-Zellerfeld, Homberg und Herzogenaurach von der Schiene abgeschnitten. Gleichzeitig leistet sich die Bundesrepublik 14 Regionalflughäfen, die Kommunen, Länder und Bund mit hohen Subventionen am Leben erhalten. Diesen verkehrs- und klimapolitischen Unsinn können wir uns angesichts der sich verschärfenden Klimakrise nicht länger leisten“, so Flege.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz BUND hat beim Forum Ökologische-Soziale Marktwirtschaft eine Studie über Regionalflughäfen in Auftrag gegeben und heute veröffentlicht. Demnach stehen die Nutzerzahlen in keinem angemessenen Verhältnis zu den Klimaschäden und den öffentlichen Subventionen. Überprüft haben die Wissenschaftler die drei Kriterien Wirtschaftlichkeit, Klimalast und Konnektivität (Beitrag zur Anbindung der Region an den internationalen Flugverkehr). Kein einziger Regionalflughafen lieferte ein überzeugendes Resultat ab.
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