Mareen Harder ist Eisenbahnerin des Jahres

Jury kürt Hamburger Zugchefin zur Bundessiegerin beim „Eisenbahner mit Herz“

Die Harmburger Zugchefin Mareen Harder ist Eisenbahnerin des Jahres. Im Wettbewerb
Die Bundessieger: Alexander Pojonie aus Köln (Silber), Mareen Harder aus Hamburg (Gold) und Ronald Kwapinski aus Bremen (Bronze).

Berlin, 03.04.2019. Die Hamburger Zugchefin Mareen Harder hat im Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ der Allianz pro Schiene den ersten Preis gewonnen. Die Mitarbeiterin der Deutschen Bahn überzeugte die Jury mit ihrem mutigen, entschlossenen Einsatz für eine junge Reisende, die als kleines Kind ihre Mutter beim Zugunglück von Eschede verloren hat. Neben Zugchefin Harder zeichnete das gemeinnützige Verkehrsbündnis zwei weitere Bundessieger aus: Für seine Freundlichkeit, seinen Witz und seinen Charme im Umgang mit den Fahrgästen erhält der Kölner Zugbegleiter Alexander Pojonie Silber. Bronze geht an den Bremer Kundenbetreuer Ronald Kwapinski von der NordWestBahn, der einem jungen Schüler aus der Patsche half. „Die Gewinner stehen für unzählige Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die sich tagtäglich mit Herz und Leidenschaft für ihre Kunden einsetzen“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene.

Die Bundessiegerin

Bundessiegerin Mareen Harder organisierte im Juni 2018 in wenigen Minuten einen ICE-Sonderhalt in Eschede, um ihrem Fahrgast Charlotte die Teilnahme am Gottesdienst zum Gedenken an die Opfer des Zugunglücks vor 20 Jahren zu ermöglichen. Die damals zweijährige Charlotte war mit ihrer Mutter an Bord des verunglückten Zuges. Ihre Mutter hat den Unfall am 3. Juni 1998 nicht überlebt. „Mareen Harder hat mit ihrem beherzten und entschlossenen Einsatz einen wichtigen Beitrag zur Trauerarbeit ihres Fahrgastes geleistet“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Die Jury urteilte über die Goldmedaillen-Gewinnerin: „In einer absoluten Ausnahmesituation zeigte sie menschliche Größe. Mareen Harder ist eine echte Eisenbahnerin mit Herz.“ Charlotte selbst schrieb in einem Dankesbrief über die DB-Zugchefin: „Diese große Geste zeugt von enormer Menschlichkeit und hat in mir eine ewig anhaltende, tiefe Dankbarkeit ausgelöst. Für mich war das alles andere als selbstverständlich.“

Es ist der 2. Juni 2018, als Charlotte mit ihrem Freund Alexander nach Eschede anreist, um an dem für sie so wichtigen Gedenkgottesdienst teilzunehmen. Als sie voller Verzweiflung auf ihrer Bahn-App die wachsende Verspätung des ICE sieht, sucht Alexander Hilfe – und findet Mareen Harder. Sie sorgt dafür, dass wenige Minuten später auf Charlottes Bahn-App die unglaubliche Botschaft erscheint: „Nächster Halt Eschede“. Charlotte vermutet einen Fehler oder ein Missverständnis. Doch es stimmt: Mareen Harder hat binnen weniger Minuten einen Sonderhalt des ICE organisiert. Als der Zug in Eschede stoppt, steigen zwei Leute aus: Charlotte und Alex. Gerade noch rechtzeitig erreichen sie die Kirche.

Silber für einen Helden des Alltags

Silber erhält ein DB-Zugbegleiter, der jede Bahnfahrt zu einem Erlebnis macht. „Alexander Pojonie ist ein wahrer Alltagsheld, der mit seiner Herzlichkeit und Menschlichkeit eine rekordverdächtige Fanschar um sich gesammelt hat“, urteilt die Jury. „Wir haben Tränen gelacht und die Fahrt endete viel zu schnell“, schreiben die einen Fahrgäste. Ein anderer begeisterter Kunde betont: „Noch nie habe ich einen so aufmerksamen, lustigen, humorvollen Bahnmitarbeiter wie Pojonie kennengelernt.“

Bronze geht nach Bremen

Bronze hat sich Ronald Kwapinski durch seine selbstlose Unterstützung für den zehnjährigen Dominik verdient. Als der Junge ohne Geld und Monatskarte im Zug auf ihn zukommt, kauft ihm der NordWestBahn-Zugbegleiter der Regio-S-Bahn auf eigene Kosten ein Ticket. „Es ist auch in einem solchen Fall mit einem Kind alles andere als selbstverständlich, dass jemand sein eigenes Geld einsetzt, um helfen zu können“, befindet die Jury.

Sonderpreis für Größe in schwieriger Lage

Mit einem Sonderpreis würdigt die Jury Triebfahrzeugführer Benjamin Ritter sowie Zugbegleiter Thomas Wiese von National Express in Nordrhein-Westfalen. Beide leisten herausragende Dienste in dem Zug, der in Meerbusch in einen schweren Unfall verwickelt war. Trotz einer Nominierung im vergangenen Jahr konnten sie aber an dem Wettbewerb 2018 nicht teilnehmen, da damals die juristischen Ermittlungen in dieser Sache nicht abgeschlossen waren. Daher jetzt der Sonderpreis.

Neben den drei Bundessiegern kürte die Jury elf Landessieger mit jeder Menge Herz. Auch die Online-Gemeinde bestimmte zum zweiten Mal einen Social-Media-Hero und entschied sich erneut klar und eindeutig für DB Regio-Kundenbetreuer Peter Hohmann. Geschichten für den Jubiläums-Wettbewerb 2020, den zehnten Eisenbahner mit Herz, können Bahnkunden hier einschicken: www.eisenbahner-mit-herz.de

 

Der offizielle Sieger-Film

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