Berlin, 24. April 2019. „Der Schienenverkehr ist in den vergangenen Jahren deutlich leiser geworden, aber verursacht für Anwohner an vielen Orten in Deutschland noch immer zu viel Lärm.“ Darauf weist am internationalen Tag gegen Lärm Ulrike Hunscha vom gemeinnützigen Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hin. „Ein bedeutender Fortschritt ist, dass vom Fahrplanwechsel 2020/21 an keine lauten Güterwagen mehr auf dem deutschen Schienennetz fahren dürfen“, erklärte Hunscha am Mittwoch in Berlin.
„Anwohner macht vor allem der Lärm durch den Schienengüterverkehr zu schaffen. Daher ist das Jahr 2020 mit dem Verbot alter, lauter Güterwagen ein ganz wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer leiseren Bahn und zu einer höheren Akzeptanz der Schiene.“ Hunscha leitet für die Allianz pro Schiene das vom Umweltbundesamt und vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit geförderte Projekt „Forum leise Bahnen“, das vom Lärm betroffene Bürger mit Vertretern der Schienenbranche an einen Tisch bringt.
Die größte Lärmbelästigung geht in Deutschland von der Straße aus. Dies zeigt eine aktuelle Statistik des Umweltbundesamtes. Demnach fühlen sich 76 Prozent der Menschen in Deutschland durch Straßenlärm gestört oder belästigt. 44 Prozent sagen dies von Flugverkehrslärm, aber immerhin noch 38 Prozent von Schienenverkehrslärm. „Damit können wir uns nicht zufriedengeben“, betonte Hunscha. „Die Verkehrswende braucht Verlagerung auf die Schiene und den Ausbau der Schieneninfrastruktur. Dies kann nur mit der Bevölkerung gelingen.“ Eine zentrale Voraussetzung dafür ist laut Allianz pro Schiene die weitere Lärmreduzierung des Schienenverkehrs.
In diesem Zusammenhang begrüßte Hunscha die Ankündigung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), ein neues Lärm-Monitoring mit 19 Messtationen an stark befahrenden Bahnstrecken zu starten. „Deutschlandweit einheitliche Messverfahren sind wichtig, um Vertrauen bei den Bürgern zu gewinnen. Die Fortschritte bei der Lärmminderung müssen für die Öffentlichkeit nachvollziehbar und überprüfbar dokumentiert werden.“
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