Berlin, 27.12.2023. Mit dem Zug zu fahren ist um ein Vielfaches sicherer als mit dem Auto unterwegs zu sein. Das belegen erneut Zahlen der amtlichen Statistik, die die Allianz pro Schiene ausgewertet hat. Im Auto haben Menschen in Deutschland ein um 53 Mal höheres Risiko tödlich zu verunglücken als wenn sie die gleiche Strecke im Zug zurücklegen. Das Risiko einer schweren Verletzung ist im Auto sogar 140 Mal höher als im Zug.
Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, sagte dazu: „Wenn es zu Unfällen auf der Schiene kommt, ist die mediale Aufmerksamkeit natürlich sehr hoch. Deshalb ist der nüchterne Blick auf die Zahlen so wichtig. Sie zeigen zum wiederholten Male, dass die Eisenbahn das sicherste Verkehrsmittel ist – und dass Autofahren nicht so ungefährlich ist wie es sich für viele Menschen anfühlen mag.“
Die Eisenbahn ist unter anderem deshalb so sicher, weil Züge nicht „auf Sicht“ fahren, sondern über eine umfassende Leit- und Sicherungstechnik kontrolliert werden. Für ihre Auswertung hat die Allianz pro Schiene Unfälle mit Getöteten und Schwerverletzen der vergangenen zehn Jahre herangezogen (2013 bis 2022).
Der Blick in andere europäische Länder zeigt, dass die Eisenbahn auch dort das mit Abstand sicherste Verkehrsmittel ist. In vielen Ländern ist im Schienenverkehr die Vision Zero mit nahezu null Unfallopfern schon jetzt Realität. Im Pkw-Verkehr liegt das Risiko für die Nutzerinnen und Nutzer überall deutlich höher. Besonders unsicher ist Autofahren wie auch schon in den Vorjahren in Rumänien mit rund acht Toten pro Milliarde Personenkilometer sowie in Polen mit sechs Toten pro Milliarde Personenkilometer (Bezugszeitraum: 2012-2021).
Dirk Flege: „Es gibt viele Gründe, auf die Bahn umzusteigen. Das geringere Unfallrisiko gehört dazu, ist aber vielen gar nicht bewusst. Gerade im eigenen Auto denken viele, mit dem Lenkrad ‚alles im Griff‘ zu haben. Das subjektive Sicherheitsgefühl ist aber in der Regel trügerisch und die tatsächliche Unfall-Wahrscheinlichkeit häufig unbekannt.“
Neben dem menschlichen Leid, das Verkehrsunfälle bei Betroffenen und Angehörigen auslösen, bedeuten Unfälle auch eine nennenswerte Belastung für die Gesamtgesellschaft. Betrachtet man sie aus dieser Perspektive, so machen sie mehr als 40 Prozent der sogenannten externen Kosten im Verkehr aus. Das bedeutet, die Kosten werden zwar von Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern verursacht. Getragen werden sie aber von der Gemeinschaft – etwa in Form von Krankenkassenbeiträgen und Steuern. Eine zunehmende Verkehrsverlagerung auf die Schiene reduziert also nicht nur mit Unfällen verbundenes menschliches Leid, sondern senkt auch die Unfallkosten für die Gemeinschaft.
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