Berlin, 04.09.2023. Vier Monate nach Einführung des Deutschlandtickets für den Regionalverkehr im ganzen Land zieht die Allianz pro Schiene eine positive Zwischenbilanz. Zugleich appelliert sie an Bund und Länder, sich auf eine dauerhafte Finanzierung zu einigen, um den Erfolg des Tickets nicht zu gefährden.
Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege: „Wir bleiben dabei: Das Deutschlandticket ist eine Revolution für den Nahverkehr. Millionen verkaufter Tickets zeigen, dass viele Menschen lange auf einen solchen Anreiz gewartet haben und dass sie bereit sind, den ÖPNV stärker zu nutzen. Langfristig hat das Deutschlandticket damit das Potenzial, das Mobilitätsverhalten der Menschen grundlegend zu verändern.“
Nach nur vier Monaten könne noch niemand seriös den genauen Verlagerungseffekt von der Straße auf die Schiene beziffern, sagte Flege. „Menschen entscheiden sich ja nicht von heute auf morgen, ihr Auto für den Weg zur Arbeit dauerhaft in der Garage stehen zu lassen und stattdessen Regionalzüge und Busse zu nutzen. Menschen brauchen vielmehr langfristige Perspektiven, damit sie ihr Verhalten ändern.“
Deshalb müsse die Politik den Menschen Gewissheit geben, wohin es mit dem Deutschlandticket gehen solle, so der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene: „Wenn Bund und Länder alle paar Monate darüber streiten, wer wieviel Geld für das Deutschlandticket gibt, dann ist das vollkommen kontraproduktiv. Das ständige Gezerre ums Geld verunsichert die Menschen im Land nur“, sagte Dirk Flege. „Solange hinter der Finanzierung des Deutschlandtickets immer noch ein Fragezeichen steht, werden die Menschen im Land ihr Mobilitätsverhalten nicht grundlegend und langfristig verändern. Deshalb brauchen wir schnell eine Einigung darüber, wie die Finanzierung dauerhaft gesichert werden soll.“
Der Blick nach Österreich zeigt, dass ein verlässliches Angebot die gewünschte Verlagerung bringen kann: Dort hat die Einführung des Klimatickets – einer Jahreskarte für den ÖPNV im ganzen Land – einiges bewegt. Zuletzt gaben in einer Befragung des Verkehrsclubs Österreich 57% der Fahrgäste mit Klimaticket an, den Zug für Fahrten zu nutzen, die sie früher mit dem Auto erledigt hätten. Österreich hat sein Klimaticket vor etwa zwei Jahren eingeführt, die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer ist seitdem ständig gestiegen.
Damit das Deutschlandticket für noch mehr Menschen attraktiv wird, forderte die Allianz pro Schiene, das ÖPNV-Angebot insbesondere im ländlichen Raum deutlich zu verbessern. Darüber hinaus brauche es ein Sozialticket, um auch Menschen mit niedrigen Einkommen anzusprechen sowie eine bundeseinheitliche Regelung für Familien mit Kindern.
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