Berlin. Die Jury hat entschieden, die Sieger stehen fest: Erfurt und Uelzen bekommen den Titel Bahnhof des Jahres 2009. Einen Sonderpreis für das ansprechende Gesamtbild all ihrer Stationen und Bahnhöfe bekommt die Usedomer Bäderbahn für die 11 Bahnhöfe und 17 Haltepunkte ihres Streckennetzes. Zum sechsten Mal in Folge prämiert die Allianz pro Schiene in diesem Wettbewerb die kundenfreundlichsten Bahnhöfe in Deutschland.
In Usedom überzeugten die einheitliche Ästhetik und der hohe Standard, den alle Bahnhöfe und Haltepunkte der UBB inzwischen erreicht haben. Jury-Mitglied Karl-Peter Naumann lobte vor allem die Barrierefreiheit, mit der die UBB auf ihre Kunden zugeht: Keine teuren technischen Mätzchen, dafür Rampen und schienengleiche Überwege für Rollstuhlfahrer und Fahrradfahrer.“ Auch dass der Kunde nicht mit dem Automaten abgefertigt werde, sondern seine Fahrkarten am Schalter und im Zug kaufen könne, stieß auf die Gegenliebe der Jury. Bei den erneuerten Bahnhöfen in Zinnowitz, Heringsdorf oder Ahlbeck sei auch die Schönheit nicht zu kurz gekommen. Da grüßt die Ostsee schon am Bahnhof.“ Während die UBB ihre Bahnhofsgebäude weitgehend ohne öffentliche Mittel finanziert hat, flossen in die Gestaltung der Vorplätze rund 7 Millionen Euro an Landesmitteln.
In der Kategorie Großstadtbahnhof“ fiel die Wahl auf den gerade rundum erneuerten Erfurter Hauptbahnhof, der – so die Jury – von den Erfurtern sofort als lebendiger Treffpunkt im Herzen der Stadt angenommen worden sei. In der Kategorie Kleinstadtbahnhof“ siegte der Uelzener Hundertwasserbahnhof, der seit seiner Erneuerung Kultstatus“ genießt und sich zu einem Magneten für Touristen entwickelt hat. Wenn ein Bahnhof nicht mehr ein Ort ist, von dem man möglichst schnell wegwill, dann ist das ein starkes Indiz für Preiswürdigkeit“, sagte Allianz-pro-Schiene Geschäftsführer Dirk Flege. Ein schickes Gebäude allein reicht nicht aus: Die Menschen entscheiden jeden Tag mit den Füßen, wo sie sich gerne aufhalten.“
Der Wettbewerb Bahnhof des Jahres“ prämiert seit 2004 jährlich den besten deutschen Großstadt- und Kleinstadtbahnhof. Ausgezeichnet wird nur, wer nach einer festen Kriterienliste am besten auf die Bedürfnisse der Bürger eingeht: Objektive Erfordernisse wie Kundeninformation, Sauberkeit, Integration in die Stadt und Verknüpfung mit anderen Verkehrsmitteln sind dabei ebenso entscheidend wie ein eher subjektiver Wohlfühlfaktor. Die Siegerbahnhöfe der vorigen Jahre waren 2008: Karlsruhe und Schwerin, 2007: Berlin Hauptbahnhof und Landsberg am Lech, 2006: Hamburg Dammtor und Oberstdorf, 2005: Mannheim und Weimar und 2004: Hannover und Lübben.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 92 Unternehmen der Bahnbranche.