Göttingen, 9. September 2013. Ab sofort ziert eine unübersehbare Messingtafel das Sandsteinportal des Göttinger Hauptbahnhofs: Dort lesen die Reisenden seit Montag in witterungsfester Gravur, dass der kundenfreundlichste Bahnhof Deutschlands 2013 im niedersächsischen Göttingen steht. Bahnfreunde und Politprominenz feierten mit der Allianz pro Schiene eine Siegerkür für den imposanten Bau, der im zehnten Jahr des Wettbewerbs in der Kategorie Großstadt den Titel Bahnhof des Jahres gewonnen hat. Im Beisein von Landesverkehrsminister Olaf Lies (SPD) und dem Vorstandsvorsitzenden von DB Station & Service, André Zeug, enthüllten die Jury-Mitglieder die Messingtafel am Portal des ausgezeichneten Bahnhofs. Der Göttinger Bahnhofsmanager Detlef Krusche (Deutsche Bahn) und Göttingens Oberbürgermeister Wolfgang Meyer (SPD) bekamen eine Urkunde für ihre gute Zusammenarbeit beim Umbau und Betrieb des Göttinger Hauptbahnhofs.
Die 6-köpfige Jury aus Vertretern des Fahrgastverbandes Pro Bahn, dem Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem Autoclub Europa (ACE), dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und der Allianz pro Schiene zeichnete neben Göttingen (Großstadtbahnhof) auch das hessische Oberursel (Kleinstadt) und das oberbayerische Murnau (Sonderpreis Tourismus) aus.
Das Fahrradparkhaus mit Fahrradwaschanlage und angeschlossener Werkstatt hat uns beim Vorort-Test überzeugt, sagte Jury-Mitglied Martina Löbe vom Fahrradclub ADFC. Wie kein anderer Bahnhof in Deutschland hat sich die niedersächsische Studentenmetropole auf Fahrradfahrer und Flaneure eingestellt, urteilte Jury-Mitglied Löbe. Der Bahnhof ist jetzt auch ein würdiges Tor zu Ausflügen auf dem Leinetal-Radweg. Monika Gaseforth vom VCD lobte besonders den harmonisch orchestrierten Vorplatz, wo Reisende unter Palmen entspannt auf den nächsten Zug warten können. Der Platz sei so gut gelungen, dass es gar nicht auffalle, dass zwei Besitzer Deutsche Bahn und die Stadt Göttingen sich hier die Verantwortung teilen müssten, sagte Ganseforth. Der elegante und ebenfalls fußgängerfreundliche Hintereingang begeisterte Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn: Keine Schmuddelecken, keine schummrigen Unterführungen: In Göttingen scheint hinten und vorne die Sonne. Auch die gastronomischen Angebote im Bahnhof Göttingen könnten sich sehen lassen, sagte Naumann. Einen Grillfleischautomaten hat nicht einmal die Party-Metropole Berlin.
Die Siegerbahnhöfe der vorigen Jahre waren 2012: Bremen und Aschaffenburg, 2011: Leipzig und Halberstadt, 2010: Darmstadt und Baden-Baden, 2009: Erfurt und Uelzen, 2008: Karlsruhe und Schwerin, 2007: Berlin Hauptbahnhof und Landsberg am Lech, 2006: Hamburg Dammtor und Oberstdorf, 2005: Mannheim und Weimar und 2004: Hannover und Lübben.